Mittwoch, 30. April 2008
Touch too Matsch
Der Kindergarten verfügt seit voriger Woche über eine neue Attraktion. Dieses sinnige Teil steht im Innenhof neben dem Sandkasten und nennt sich Matschanlage. Man kennt ähnliche Installationen ja auch von manchen öffentlichen Spielplätzen: eine Anordnung von waagrechten oder leicht abschüssigen Brettern auf Stelzen. Am oberen Ende kommt Wasser drauf, bei entsprechend viel Sand auf den Zwischenbrettern kommt dann am anderen Ende ordentlich viel Matsche raus. Und ich muss sagen, es ist - vielleicht abgesehen von einem Moorbad - so ziemlich die effizienteste Methode, Kinder so richtig einzusauen.

Kenner der Materie werden nun fragen: Aber Herr Mark, hat Ihre Tochter denn keine Matschklamotten und Gummistiefel? Ja, natürlich hat sie das richtige Outfit - aber es hilft nichts. Die Matschanlage hat keine Pumpe und keinen Wasserhahn, das heißt die Kiddies müssen das Wasser mit Eimern und sonstigen Behältnissen auf die oberste Bretterebene applizieren. Dabei schwappt immer mal was daneben. Und so hundertprozentig dicht können die Klamotten gar nicht sein, es sind ja schließlich keine Ganzkörperkondome, sondern Jacken, Hosen und Stiefel.

Kurzum: Es ist eine Riesensauerei, mindestens zwei Klamottengarnituren pro Tag gehen dabei drauf. Und da ist noch gar nicht davon gesprochen, wie die eigene Garderobe darunter leidet, dass mir jeden Tag beim Abholen so ein kleiner Schlammspringer zur Begrüßung in die Arme hüpft. Den Erzieherinnen entgehen die hochgezogenen Augenbrauen der Eltern natürlich nicht, und mit sardonischem Grinsen betonen sie, dass die Kleinen mit dieser neuen Errungenschaft einen Riiieeesenspaß hätten.

Tja, davon konnte ich mich mich bereits mit eigenen Augen überzeugen. Ich muss indes gestehen, dass meine Begeisterung allmählich spürbar nachlässt. Die Waschmaschine steht gar nicht mehr still, im Darkmobil fahre ich im Moment mehr Sand durch die Landschaft als ein Baustellenlaster, und der Verbrauch von einer Europalette Persil pro Woche (nicht zu reden von der dazugehörigen Wassermenge) geht allmählich doch ins Geld.

Da bin ich froh, dass heute mal Pause ist mit dem Gematsche im Kindergartenhof. Es ist nämlich Waldtag. Und mit etwas Glück wälzt sich die Kleine wieder in einer Wildschwein-Suhle.

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Ich kenne das! Bin zwar nicht tagsüber zu Hause, sondern gehe "ganz normal" in´s Büro. Aber letztens kam ich nach der Arbeit nach Hause und die Kinder wurden übergeben, d.h. meine Frau ließ mich alleine -mit Kindern- zu Hause zurück. Und zwar mit den Worten: "habe versprochen, die Kinder dürfen nun mit Fingerfarben malen" und schwupps - weg war die beste Ehefrau und Mutter von allen. Fingerfarben: alles versaut danach und noch die Kinder baden! Aber die Kleinen lieben es. Und wehe, man schmeisst eins der hundert Kunstwerke versehentlich weg...

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Der große junior hat jetzt drei Wochen Waldwoche hinter sich. Erinner man sich, vor 14 Tagen war Land unter in Deutschland. Aber die "Wellen" (tektonische Verwerfung am Donnersberg mit endlosen Tälern im Humus) kann man mit Vollgas runterrollen. Die Matschklamotten und die Kinderhaut ist auch entsprechend perforiert. Täglich Wäsche ist soweiso normal, ärgert mich nicht. Der Fond im Auto gehört dem Kind, da räum ich nicht auf hehehe.

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@rocky raccoon:
Boah, Fingerfarben, noch dazu ohne Vorwarnung, sind natürlich fies. Würde ich meiner Frau, wenn sie nach hartem Tagwerk aus dem Büro nach Hause kommt, nicht antun.

@rollinger: Waldwochen sind cool. Wären wir wohnsitztechnisch in MA geblieben, wäre der Waldkindergarten am Karlstern sicher eine Option gewesen. Hier gibts sowas leider nicht. Ein Tag im Monat, mehr ist in der städtischen Einrichtung nicht drin.

Die Rückbank des Darkmobils - fragen Sie nicht. Rund um den Kindersitz getrocknete Matsche Sand und Kleingerümpel, auf der anderen Hälfte die verfusselte Hundedecke. Da brech ich mir mit kosmetischen Maßnahmen im Normalfall auch keinen ab. Aber da wir morgen wegfahren, hab ich vorhin mal wieder gesaugt. Mein lieber Scholli...

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Ich hatte einem Freund über das Wochenende meinen Wagen geliehen. Just heute morgen gab er es mir mit den Worten zurück: "Seit ich bei Dir auf die Rückbank geguckt habe, weiß ich, dass ich keine Kinder will." Und dabei hatte ich extra vorher das Gröbste entfernt...

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Kleine Anmerkung zum Waldkindergarten am Karlstern: mit übelsten Methoden wird gerade versucht, ihn von seinem Standort weg zu mobben. Das "Waldsofa" wurde zerstört, die Kinder finden dauernd halb verbuddelten Scheißdreck (Propangasflaschen etc.), der Förster kommt mit immer neuen, sinnentleerten Auflagen usw., es ist zum Kotzen...

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Echt?
Und ich hatte gehofft, das Heckmeck hätte ein Ende. Kürzlich im Morgenweb stand zu lesen, der Platz in der Nähe des Vogelhauses wäre nun doch gesichert. Das "Waldsofa" zerstört, sagen Sie? Alter, da könnt ich echt nen Hass kriegen. Und der Förster, tja. Mir schien schon früher, als ginge die Liebe zu Wald und Flur bei diesem Berufszweig bisweilen einher mit einem gerüttelt Maß an Misanthropie.

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Nehmen die in dem Kindergarten auch ein wenig größere Kinder (gerade erst 36 geworden) auf?

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;o)
Soll ich mal anfragen? Junggebliebene Akademikerin (36) sucht Kindergartenplatz für ihr inneres Kind...

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Fingerfarben sind klasse, wenn man sie direkt in der Badewanne benutzt- da werden keine Klamotten, sondern nur die Fliesen eingesaut! Und die Körperbemalung lässt sich prima wegduschen...

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In einer klassischen Emailwanne gerne.
Aber dem Plastikding bei uns im Bad traue ich nicht so recht, ob man da die Farbe auch wieder rückstandsfrei rauskriegt.

Als Kiddies dürften wir im Keller unseres neugebauten Elternhauses rumschmieren. Das war lustig - auch, als vor ein paar Jahren beim Renovieren die ganze bunte Pracht wieder zum Vorschein kam - inklusive der Abdrücke unserer kleinen Patschehändchen...

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Waldkindergärten gibt´s zumindest in D´dorf auch: www.wakiga.de oder einfach mal in den Aaper Wald fahren, Reichswaldallee, nähe "Bauenhaus". Dort gibt es auch einen sehr empfehlenswerten Waldspielplatz. 15 Minuten mit dem Auto von ******** weg (BMW-Fahrer 13 Minuten) nach D´dorf-Oberrath. Wir selber scheuten allerdings die alltägliche Anfahrt und meldeten unsere Kinder in einem "normalen" Kiga an.

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Aus ähnlichen Erwägungen
bekam auch hier das lokale Angebot den Zuschlag. Zumal wir damals ja einen Platz für eine Zweijährige suchten.

Ich habe mir mal erlaubt, die Lokalisierung in Ihrem Kommentar ein wenig zu verwischen. Zwar mache ich ortskundigen Bloggerkollegen gegenüber keinen großen Hehl daraus, auf welcher Rheinseite man mich findet. Aber die GPS-Koordinaten schreibe ich dann doch lieber nicht dazu (zumal die Welt hier ziemlich klein ist)...

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...das gehörte zu den Dingen die ich bis dato erfolgreich verdrängt hatte.
Bei uns gabs das Spiel auch noch mit GELBEM Bausand , weil der so schön pappig ist.
Toll.

Mein Auto hatte ständig ausgeschaut wie ein Baustellenfahrzeug.
Ich hatte hinten schon eine Plane ausgelegt.

Ich denke manchmal übertreiben die Pädagogen auch das NAturbewußtsein.
Denn - der steigende Wasserverbrauch durchs Waschen ist eher schädlich.
( ich hatte immer so tolle Argumente ;) )

Dir sei mein tiefstes Beieid ausgesprochen.
Denk dran - nicht mehr so lange -
dann ist sie durch mit dem Kiga ..
und damit ihr euch nicht langeweilt ,
solltet ihr schon mal über eine neue Produktion nachdenken.:))))))

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Matsch ist toll. Dreck hilft gegen Allergien. Heißt es. Ich bin Unallergiker. Was die These belegt, denk' ich an meine Kindheit. Ich gönn's den Kids, wenn sie heutzutage noch die Gelegenheit zu sowas haben. Ist nämlich leider nicht mehr normal.

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