Dienstag, 8. Januar 2008
Eine Affenschande?
Gustave Flaubert wird sehr wohl gewusst haben, warum er seinen Zeitgenossen den guten Rat gab, in Begleitung junger Mädchen vor allem den Teil des Zoos zu meiden, in dem die Affen gehalten werden. Dass sich nämlich unsere nächsten Anverwandten aus dem Tierreich gerade auch in Fragen der Geschlechtlichkeit wenig um Anstand und Schicklichkeit scheren, war schon damals kein Geheimnis. Aber was Zoologen jetzt herausgefunden haben wollen, das setzt doch der Schöpfung die Krone der Sittenlosigkeit auf: Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, zahlen Makakenmännchen für Sex. Boah, Hammer! Ist das älteste Gewerbe der Welt also vielleicht noch viel älter als wir dachten? Schauen wir doch mal genauer rein in die Meldung, was lernen wir da? Die Langschwanz-Makakenmännchen entrichten den Liebeslohn nicht etwa in Nüssen, wohlschmeckenden Früchten oder fetten Insektenlarven - nein: Fellpflege ist die Währung, auf der die Transaktion angeblich beruht. Entsprechend den Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage hänge die Dauer der vom Weibchen geforderten Fellpflege auch davon ab, wieviele andere Weibchen in Reichweite des paarungswilligen Männchens sind. Ist die Affendame allein auf weiter Flur, muss das Männchen länger lausen, nämlich 16 Minuten im Durchschnitt. Sind hingegen andere Affendamen in der Nähe, darf das Männchen bereits nach acht Minuten Fellpflege ran. Aha. Jetzt frage ich mich aber ernsthaft, in welchen vorgefassten Kategorien die Forscher der Nanyang Technological University in Singapur denken, wenn ihre Beobachtungen sie zu solchen abenteuerlichen Schlüssen verleiten. Auf die Idee, die präkoitale Fellpflege als Hurenlohn zu deklarieren, muss man erst mal kommen. Da, wo ich herkomme, nennt man sowas Vorspiel.

P.S. Dass die Makaken-Madames im Schnitt alle 1,5 Stunden Sex haben, finde ich schon bemerkenswert. Vor allem im Lichte der Tatsache, dass die Viecher ja auch mal schlafen müssen. Im Wachzustand hieße das dann... Und wann kommen die Viecher zum Fressen?

P.P.S. Ach ja, diesen Beitrag widme ich übrigens dem Herrn Gorillaschnitzel.

P.P.P.S. Noch mehr versauten Affencontent gibts übrigens beim Herrn Waschsalon.

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Begriffe!... Theorien!!!...

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Gerne.
Immer her damit. ;-)

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Wohl eher Vermutungen, Herr Gorilla, denn Theorien. Habe gerade ein Interview mit einem Soziobiologen gelesen. Diese Zunft hat 'nen echten kollektiven Sockenschuss. Die schließen von sich auf andere und stolpern sich einen auf ihrem Holzweg zurecht, dass es im Wald nur so poltert. Schlimm das solche Dummschwätzer ihren Glauben auch noch als wissenschaftlich fundiert hinstellen. Wobei: Verständlich ist das schon. Als religiöse Weltanschauung würden ihre kruden Ideen die meiste Zeit des Tages verlacht werden …

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Nun,
ich habe Dir an anderer Stelle ja schon mal ausführlich dargelegt, dass "wissenschaftlich fundiert" streng genommen nicht viel mehr besagt als dass da Hypothesen gebildet worden sind, die von neueren Erkenntnissen jederzeit widerlegt werden können.

Es mag genügend Wissenschaftler geben, die diese erkenntnistheoretischen Grundlagen ihrer Tätigkeit irgendwann vergessen oder verdrängen. Aber die guten wissen, wohin ihre Erkenntnis reicht und wohin nicht. Und leider muss man auch sagen: Oft ist es auch ein Vermittlungsproblem, dass die Medien irgendwelchen Forschungskram amtlicher, seriöser und unzweifelhafter darstellen als er eigentlich ist.

Hier haben wir wie mir scheint einen klassischen Fall von what you see is what you get: Man hat ökonomische Grundprinzipien wie Angebot und Nachfrage verinnerlicht und ist daher auch nicht der Lage, das Geschehen bei den Affen völlig losgelöst von diesen Kategorien zu betrachten. Wie man diese präliminarischen Streicheleinheiten mit dem Umweg über die Dauer der Übung in eine materielle oder gar monetäre Dimension umrechnen kann und damit insinuiert, Zeit sei auch bei den Affen Geld, das ist mir wirklich schleierhaft.

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Wie lang dauert denn so ein Makaken-Akt? Vielleicht haben die ja auch schon so'ne Art Fastfood erfunden. Die schnelle Banane danach oder so...

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Oder die sind so
multitaskingfähig, dass sie einfach währenddessen weitermampfen. Womöglich waren die Forscher so darauf fixiert, der vermeintlichen Prostitution nachzugehen, dass sie versäumt haben, sehr viel näherliegende Fragen zu stellen. ;-)

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Frau Sunny,
jetzt sind Sie mir unheimlich mit Ihrem Geisterkommentar, dessen Reste ich nur den "letzten Änderungen" entnehmen kann.

Ich muss aber gestehen, dass mir das ganze Affenviehzeugs tendenziell auch ziemlich suspekt ist. Auf die Verlinkung irgendwelcher ekelerregenden Youtube-Schnipsel, die das näher begründen könnten, verzichte ich an dieser Stelle rücksichtsvoll...

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Sehr dunkel hier.
Werde Licht in die Akte bringen.

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Ich werde mich auf Fellpflege spezialisieren. Und mich damit zum Affen machen.

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Hihi, der war gut.
Zumindest phonetisch dürfte es für Sie ja eh kein weiter Weg sein vom Effchen zum ausgewachsenen Affen. ;-)))

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Hm. Wenn die Weibchen aber alle 1,5h Sex haben und zugleich Fellpflege als Bezahlung annehmen, dann ists entweder nur ne Scheinwährung - oder aber es sind ganz schön dreckige Biester...

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Ich berichte nur,
ich fälle keine moralischen Urteile. ;-)

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Eine Horde Affen umlagert die andere -
beide lassen die Sau raus...

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Die andere Fellpflege heisst Sex on the Beach und kostet im günstigsten Fall 4,60 Euro.

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Den versteh ich jetzt nicht:
Ich soll ner Frau Sex am Strand kaufen, um dann wenns gut läuft Sex im Bett haben zu können? Da würde ich doch lieber Viersechzich plus Trinkgeld für Sex im Bett zahlen und dann am Strand poppen. ;-)

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Sie Schelm!;-)

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Am selben Tag stand bei uns in der Zeitung, daß Affen nicht nein zum Sex sagen.

Ganz verstanden hab ich den Artikel nicht, gibt zu viele Schreiberlinge, die´s Handwerk net beherrschen und reißerisch Quote machen wollen ; )

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Tja,
dass Affen nicht nein zum Sex sagen, könnte ganz banal daran liegen, dass sie überhaupt nicht sprechen können. ;-)

Aber vielleicht sollte ich mich mal bei Standard, Kronenzeitung, Profil & Co. umtun nach Aufträgen. Zum Thema Affensex bin ich ja nun schon fast so was wie ein Experte...

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Die Widmung nehme ich sehr erfreut zur Kenntnis, möchte aber an dieser Stelle darauf hinweisen, dass selbige keinesfalls Rückschlüsse auf mein Sexualleben schließen lässt und darf an dieser Stelle ehrlicherweise einräumen, dass ich die Makakendurchschnittsquote -als abhängig Beschäftigter natürlich ausschließlich rein arbeitsbedingt- nicht ganz halten kann.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit...

:-)

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While we're talking...
...kennen Sie den schon?

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Köstlich! Ich glaube, ich habe das vor zigzigzig Jahren mal...

Ich möchte allerdings sagen, dass ich nicht Gerald heiße, wenngleich Gerald mir wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht...

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Wenn ich das
jetzt richtig verstanden habe, bezahlen die Jungs ihren Sex mit Fellpflege für die Mädels.
Finde ich ja prinzipiell auch völlig in Ordnung und habe hier spontan vorgeschlagen, dass wir das auch einführen, statt flöhen würde mir rückenkraulen reichen, da ich mehr Rücken als Flöhe habe, ich frage mich nur: Wer pflegt die Männchen?
Meines beschwert sich ja schon immer, dass die Menge des Rückenkraulens nicht gleichmäßig verteilt wäre, wenn ich mir aber vorstelle, es geht um Flöhe und nicht um Rücken, dann wäre ich u.U. tatsächlich verstärkt daran interessiert, dass er auch in irgendeiner Form gepflegt wird.
Machen die Affenjungs es sich dann selber? Und wie kommen die an ihren Rücken - oder haben die am Rücken keine Flöhe? Glaube ich ja kaum.

Irgendwie ist die Geschichte noch nicht ganz rund, so für mein Gefühl.
Ach, und die Schlagzahl von 1,5h im Durchschnitt lässt mich auch leicht daran zweifeln, dass die typische Makakenfrau dieselbe Einstellung zum Sex hat wie das deutsche Durchschnittsweibchen (und ähem, bei 1,5h Durchscnitt steige ich auch aus - zumindest spätestens am 2. Tag und gehe mir einen Pott Penatencreme kaufen). Und ich glaube nicht, dass es nur daran liegt, dass sie dringend gefloht werden wollen.

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