Freitag, 19. November 2010
BLOGGER-SKANDAL: Ich habe Don Alfonso gestreetviewt!

So, das hier ist mehr oder weniger das Bild, das ich damals dann doch nicht machte, weil die Betreiber der Pizzeria einen ziemlichen Aufstand machten, als ich mit dem Fahrrad davor stehenblieb und die Kamera klarmachte. Dabei hatte ich gar nicht unbedingt an Veröffentlichung gedacht. Der Gedanke dahinter war eher, hey, das könntest Du doch dem Don Alphonso schicken. Aber die Leute (übrigens nicht diejenigen, die das Google-Guckmobil hier abgelichtet hat) laberten und radebrechten zu mehreren auf mich ein, dass sie das überhaupt nicht möchten. Und da es mir letztlich zu blöd war, Grundsatzdebatten über Panoramafreiheit anzuzetteln mit Leuten, die der deutschen Sprache nur bedingt mächtig sind, radelte ich unverrichteter Dinge von dannen und vergaß die Angelegenheit mehr oder weniger - bis die Diskussion um Google-Street-View hochkochte, in der ich die Auffassung vertrat, der Wunsch von Betroffenen nach Verpixelung ihrer Hausfassaden sei zu respektieren, egal, wie irrational die Gründe auch sein mögen. Da bin ich im Nachhinein doch froh, dass ich mein Recht aufs Bild nicht durchgesetzt habe (auch nicht, indem ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit dem Auto vorbeifahre und draufhalte mit der Knipse), denn das würde eine Steilvorlage liefern, mich der Heuchelei zu zeihen. Nach dem Motto, Google soll das respektieren, er selber hält aber drauf wie er lustig ist. Nein, das geht natürlich nicht. Was aber auch nicht geht, ist, alle Hausfassaden-Verpixler pauschal als Egoisten zu beschimpfen. Vor allem, wenn man auch erst mal keine besseren Argumente parat hat als MEIN HAUS und MEINE NACHBARSCHAFT und MEINE FREIHEIT, DIESEN DIENST ZU NUTZEN. Ja, nee, is klar: Jeder denkt an sich, nur ich denk an mich...

P.S. Ach ja, falls es jemanden interessiert: Unsere Bleibe liegt ja etwas abseits der Landeshauptstadt und ist deswegen im Moment auch nicht zu sehen in Googles Gassenglotze. Wie wir das handhaben, wenn sich die Frage konkreter stellt, wird man sehen müssen. Aber nach derzeitigem Stand der Überlegungen würde ich keinen Verpixelungsantrag stellen. Im Erdgeschoss befinden sich Ladenlokale, und deren etwaigen Interessen, sich bei Streetview zu präsentieren, würde ich nicht ohne vorherige Absprache zuwiderhandeln.

P.P.S. Man kann die ganze Thematik auch so sehen oder auch ganz anders.

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Haha! (Das Bild, habe grad keine Zeit, den Text zu lesen hier.)

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Ich meine gelesen zu haben, dass Verpixelungen im Ernstfall sogar etagenweise erfolgen würden. Was die ganze Sache natürlich wieder etwas ad absurdum führt. (Ah, das überdimensionierte Klohäuschen, dass ich mein Zuhause nenne, ist auch zu sehen, aber wegen des Winkels der Aufnahme ist da sowieso nicht viel zu erkennen. Das will sich auch gar keiner ansehen, weder online noch real.)

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Häuserfronten,
bei denen die Geschäfte im Erdgeschoss zu sehen waren, der Rest des Hauses aber nicht, sind mir gestern tatsächlich begegnet.

Also wenn ich mal aufmerksam in mich hineinhöre, ist da keine Stimme die sagt, "verpixeln lassen!" Denn so aussagekräftig ist die Immobilie nicht, und als einziger guter Grund bliebe der Vorsatz, die selbsternennte Gugeldiguck-Guerilla zu ärgern.

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...also die zwei Herren sind schon ganz zu zu erkennen....ich meine...wenn ich sie kennen würde, wüsste ich, wer es ist.....

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Ich hatte noch überlegt
beim Bearbeiten des Screenshots, ob ich die Herren nochmal nachverpixle - aus ebendiesen Gründen.

Dann sagte ich mir, ich lasse es mal so stehen, um den Lesern vor Augen zu führen, wie sehr man doch erkennbar bleibt auf diesen Aufnahmen.

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gut, das ich kein auffälliges t-shirt anhatte...

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Ach, Sie waren das!
Die Mannheimer schießen bei Gugeldiguck eh den Vogel ab, wie es scheint. Da war doch noch dieser relativ Unbekleidete im Kofferraum eines Mercedes-Cabrios in MA-Sandhofen. Inzwischen heißt es, das Bild werde neu bearbeitet (daher kein Link an dieser Stelle)..

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Es kann sein, dass das obige Bild vor Deiner abgebrochenen Fotoaktion aufgenommen wurde. Das Haus in dem ich lebe ist drin. Das Haus in dem ich arbeite ebenfalls. Die Aufnahmen sind allerdings mindestens 3 oder 4 Jahre alt …

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Schon klar,
ich habe ja auch nicht gesagt, die Google-Aufnahmen seien nach meinem Fehlversuch entstanden. In Düdorf sind viele Straßenbilder auch derart unaktuell, dass es dem amtierenden OB fast peinlich ist.

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„ …ich habe ja auch nicht gesagt, die Google-Aufnahmen seien nach meinem Fehlversuch entstanden.“

Habe ich ja auch nicht behauptet ;-) Was ich ausdrücken wollte ist Folgendes: Möglicherweise rührt die Ablehnung auf die Du gestoßen bist von einem früheren Erlebnis mit dem Googlediguck-Auto …

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Möglich,
aber nicht unbedingt wahrscheinlich. Wenn die Leute Gugeldiguck tatsächlich als Problem gesehen hätten, wäre die Hausfront vermutlich verpixelt. Ich vermute eher eine diffus empfundene Bedrohungslage als Ablehnungsmotiv.

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Mein erster kleiner Rundgang zeigte zwar auch einige schmerzliche Lücken im Frankfurter Straßenbild, aber deswegen fühle ich mich noch lange nicht dazu berufen, die eigenhändig zu füllen.

Welche nachvollziehbaren oder nicht nachvollziebaren Gründe die Selbstverpixeler auch haben - da muß ich mich nicht drüber erheben.

Läden scheinen übrigens grundsätzlich nicht verpixelt zu werden sondern erst ab dem 1. Stock aufwärts.

PS: Mein Wohnhaus ist momentan schwarz - zur Nachberarbeitung - eigentlich sogar die ganze Straße. Ich hoffe deshalb, es ist nur ein Nachbarhaus gemeint...

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Als schön
oder gar als Bereicherung des Stadtbilds empfinde ich die Mlichglasscheiben in der Landschaft ja auch nicht. Aber deswegen gleich selber losknipsen oder gar Eier werfen, och nö.

Ich könnte nicht mal sagen, ob es mich groß stören würde, wenn jemand hier im Haus eine Verpixelung beantragt hätte und die Butze verschwommen wäre - vor allem, wenn die Ladenlokale trotzdem zu sehen sind. Daran könnte sich Besuch, der zum ersten Mal zu uns kommt, ja trotzdem orientieren. Und wers unbedingt von schräg oben sehen will, kann ja bei bing gucken.

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Jupp, stimmt. Ich selbst hab Bing gar nicht so prominent auf dem Radar - das wurde mir vor zwei Wochen sehr bewußt als mir ein Bekannter Details zu meinem Wohnhaus aufzählte die man den Satellitenfotos von Google nicht entnehmen kann - inclusive Hinterhof...

Ich bin jedenfalls mal gespannt, obs mein Haus ist das verpixelt wurde - dem einen Nachbarn würde ich den Dünkel, Google diese gigantischen Gewinne fürs Vermarkten seines Schlafzimmerfensters nicht zu gönnen, in der Tat zutrauen.

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@ericpp:
Man wird es wahrscheinlich nie erfahren, auch wenn der Aktivistenmob die Verweigerer gerne an den Pranger stellen würde. Irgendwelche Twitteure forderten gar fristlose Kündigung der Wohnungen von GSV-Verweigerern. Da komme ich echt nicht mehr mit. Aber ich weiß, wer die geistigen Brandstifter sind, die dazu beitragen, das netzpolitische Klima derart aufzuheizen. Da sind Bild & Co. mit ihrer populistisch ausgeschlachteten Paranoia nämlich nur die eine Seite der Medaille...

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