Sonntag, 13. Januar 2008
mks
Meine kleine Stadt sah heute aus ungewohnter Perspektive noch kleiner aus als sonst. Für einen Rundflug hat das Wochenendbudget zwar nicht gereicht. Aber die anderthalb Umdrehungen, die wir im Drehrestaurant des Rheinturms absolvierten, boten auch schon einen ganz schönen Rundblick. Im Süden qualmte der Chemiegürtel rund um Köln gen Himmel, meine Frau behauptet sogar, den Dom erspäht zu haben. Weiter schweiften unsere Blicke über Neuss und Meerbusch hinweg bis nach Krefeld und Duisburg, dann weiter Richtung Ruhrpott und dann ins Bergische. Oder wars genau andersrum? Das blaubraune Band des Rheins mäandert von da oben aus gesehen in derartigen Windungen und Schleifen durch die niederrheinische Ebene, dass das Gefühl für Himmelsrichtungen ein wenig verlorengeht und man fast daran zweifeln könnte, dass das ganze Wasser irgenwann tatsächlich in Hoek van Holland und in der Oosterschelde ankommt. Überhaupt geht das Gefühl für Zeit da oben ein bisschen verloren, auch wenn man ganz genau weiß, dass sich das Restaurant innerhalb einer Stunde genau einmal ganz außenrum dreht. Die Kleine hatte auch eine Menge Spaß und gar keine Angst, aus den schrägen Aussichtsfenstern gut 170 Meter senkrecht nach unten zu gucken und den ameisengroßen Spaziergängern im Medienhafen und an der Rheinpromenade zuzuwinken. Da hat sie morgen im Kindergarten sicher was zu erzählen.

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