Montag, 27. November 2006
Alle reden vom Wetter
Früher, als ich noch in Süddeutschland lebte, pflegte ich apokalyptisches Geraune vom Klimawandel nicht sonderlich ernst zu nehmen. Ich sagte mir, hey, was soll verkehrt daran sein, wenn die Nordsee am Nordhang des Siebengebirges beginnt? Jetzt aber, wo ich selber nördlich von Köln wohne und mir zudem bewusster darüber bin, dass wir diese Welt ja nur von unseren Nachkommen geliehen haben, verkneife ich mir solche Sprüche. Nur ein Ignorant wird bestreiten können, dass das Wetter Kapriolen macht. Gestern in Köln hatten wir einen sehr schönen Spätsommertag erlebt, bei dem uns nur ein wenig irritierte, dass auf dem Neumarkt schon die Weihnachtsmarktbuden standen. Die Fußgängerzone war voll mit Menschen, als gäbe es irgendwo Begrüßungsgeld, aber die Verkäufer von heißen Maroni machten kein Geschäft. Wohl aber die Betreiber von Straßencafés und die Eisdielen. Vielleicht kommt ja dann rechtzeitig zum Osterfest die Lust auf Bratwein und Glühwurst. Ich könnte ja das schöne Wetter zum Fensterputzen nutzen. Nötig wäre es. Aber ich habe keine Lust darauf, dass mir dann allerlei lästiges Kerbgetier in die Wohnung summt. Die Wespen da draußen drehen nämlich auch schon am Rad. Verrückte Welt.

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