Dienstag, 7. November 2006
Kibotu-san
Ja, ich weiß: Langsam wirds peinlich, schon wieder davon davon anzufangen. Aber was soll ich machen? Diese Kindergarten-Eingewöhnung schafft mich total. Nach einem halben Tag mit all diesen kleinen Monstern geht erst mal nichts mehr. Es ist ja nicht so, dass ich dort nur ein gelegentliches Auge auf das Wohlergehen von meiner Kleinen richten müsste. Die ganzen Hanna-Leas und Torben-Hendriks scheren sich überhaupt nicht darum, dass ich keinen Anstellungsvertrag mit der Einrichtung unterzeichnet habe und streng genommen auch keine Erzieheraufgaben übernehmen dürfte. Für die Kurzen bin ich ein "Großer", und damit habe ich das unausweichliche Mandat an der Backe, Streitereien um die Nutzungsrechte an der Lego-Eisenbahn zu schlichten, dem Jonathan mit seinen zwei linken Händen den Anorak anzuziehen, bevor er raus geht und aufs Klettergerüst steigt und zu verhindern, dass die kleine Naomi ihr aufkeimendes Talent als Modedesignerin auslebt, indem sie die Zweitgarderobe der kleinen Mia mit der Papierschere nachbearbeitet. Dass ich nicht auch noch das Ross des Sankt Martin verkörpern muss in diesen Tagen, ist wohl nur der Tatsache geschuldet, dass man meinen alten Knochen die nötige Agilität wohl nicht mehr zutraut.

Aber genug gejammert, eigentlich wollte ich ja nur kurz erläutern, warum es zur Zeit so wenig anderes zu lesen gibt auf der dunklen Seite als Kindergeschichten, Kindergeschichten, Kindergeschichten. Wie man mit dem Problem auch anders umgehen kann, hab ich dieser Tage bei der Lucy gesehen. Dort war der nachfolgende geniale Kurzdialog zu lesen, den ich den Lesern der dunklen Seite nicht vorenthalten möchte:

"karate, judo, taekwondo, jujuitsu. und du so?"
"kibotu. vier jahre."
"hab ich ja noch nie gehört. auch ne asiatische kampfsportart?"
"kinderbodenturnen."

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