Donnerstag, 14. Juli 2005
Der Tod ist ein Gärtner aus Holland
Wo ich gerade mal wieder zur Kompost-Tonne und zurück gewankt bin: Was finden Frauen Menschen eigentlich so toll daran, sich ständig mit frisch dahingemetzelten Pflanzenleichen (gängiger Euphemismus: Schnittblumen) zu umgeben, die dann langsam vor sich hin rotten und in der Vase rumstinken, bis man das Elend nicht mehr mitansehen kann und den ganzen Mist in die grüne Tonne tritt? Ich verstehe es einfach nicht. Ich mag Pflanzen, und zwar am liebsten lebend. Umso mehr deprimiert es mich, dass diese ganzen Schnittblumen sinnlos gestorben sind. Ebenso wie es mir fast körperlichen Schmerz verursacht, wenn ich an die ganzen gnadenlos abgesägten Nadelbäume denke, die sich gedanken- und gefühllose Mitmenschen zur Zeit der Wintersonnenwende in die Wohnung stellen. Nicht zu reden von den geschändeten Pflanzenleichen, die in Pfannen, Kochtöpfen und Auflaufformen auch Stunden und Tage nach ihrem Tod weitergequält werden. Aber dagegen protestiert natürlich keiner. So - und jetzt geh ich erst mal was schießen fürs Abendessen.

Nachtrag: Beim Discounter meines Vertrauens eben doch schwach geworden und einen Strauß Rosen erstanden. Ist ja noch Platz in der Biotonne. Das Lächeln meiner Frau ist mir diese kleine Mühsal wert...

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