Mittwoch, 13. September 2006
Boulevard-Bloggen
(ots - eigener Bericht) Wie die dunkle Seite in ihrer heutigen Ausgabe exklusiv berichtet, hätte Natascha Kampusch während ihres Fernsehauftritts mehrfach Gelegenheit gehabt, sich das Stofftuch vom Kopf zu ziehen. "Die Vermutung, wonach das Entführungsopfer von den Fernsehsendern, der Hisbollah oder vom iranischen Geheimdienst zum Tragen dieses Tuchs gezwungen wurde, darf damit als widerlegt gelten", sagt Grö Jobel, Medienpsychologe beim Europäischen Medieninstitut. Man werde den ganzen Fall Kampusch komplett neu aufrollen müssen - schon allein, weil sich der Verdacht zunehmend erhärtet, dass Frau Kampusch während des gesamten Interviews am Stockhausen-Syndrom gelitten hat. Warum der Peiniger das Interview trotzdem nicht abgebrochen hat, wird derzeit von einem senderinternen Untersuchungsausschuss geprüft. Die dunkle Seite wird weiter berichten.

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Diese Frau tut mir leid, und die Medien mit ihren zahlreichen Pseudo-Experten und deren "professionellen" Fern-Diagnosen finde ich nur abscheulich. Leider schauen diesen Schrott viel zu viele Leute an und diskutieren anschließend in der Kantine über "Natscha" als sei es eine gute Bekannte von ihnen. Widerlich.

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Tja,
mich hat es nicht viel Überwindung gekostet, mir das Interview samt Nachberichterstattung nicht anzugucken. Aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, das würde mich alles gaaar nicht interessieren. So ein Thema ist aber immer schneller an dem Overkill-Punkt, wo es mich so nervt, dass ich mich dem ganz bewusst entziehe. Das gilt auch wie gesagt für Christiansen, Beckmann, Kerner und Co. Meine Lebenszeit und meine Nerven sind mir zu schade für so einen Zirkus.

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Ich finde es wirklich peinlich was manche Medienvertreter aus der ansich tragischen Geschichte machen.
(Das Sat 1 Interview mit dem Vater war dermaßen peinlich, daß ich 30 min lang überlegt hab, wie man dem Reporter paar aufs Maul geben könnte habhaft werden und ihn zwingen könnte das Interview selbst zu sehen. )

Wird Zeit, daß der Herbst samt den Wahlen kommt und die Sommerlöcher verschwinden. Langsam gehen mir die Videokassetten aus um solchen Themen und Dauerfußballsendungen zu entgehen.

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Der Herbst kommt hoffentlich noch nicht, aber die Wahlen gehen am Sonntag los.
Der Presserumel um N. Kampusch geht mir auch auf den Geist. Mir tut sie wirklich leid. Warum kann man die Frau nicht einfach in Ruhe das erlebte verabreiten lassen. Es geht nur immer um Schlagzeilen, Auflagen, Einschaltquoten.

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Auf der einen Seite ein interessanter Fall, und mich interessiert auch, wie ein Mensch die Jahre in Gefangenschaft überstehen kann ohne daran zu zerbrechen.
Andererseits kann ich auch verstehen, daß sie nicht darüber reden will und daß die Presse versucht, ersatzweise jeden vor die Kamera zu ziehen der schonmal mit ihre im Sandkasten gespielt hat - na bitte Leute, so billig solltet Ihr euch auch nicht verarschen lassen.
In ein, zwei Jahren wird es sicher das Buch zum Fall geben. Wobei ich Natascha wünschen will, daß sie den Sprung in ein ordentliches Leben schafft, das ist nämlich noch nicht gesagt und ist die eigentliche Tragik an der Geschichte.
Falsche oder schlechte Freunde kann sie mit 18 noch genausogut kennenlernen wie mit 12 oder 13.

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Wahlen
samt dem davor und danach sind ja nun auch nicht grade mein Wunschprogramm. Und ich glaub nicht, Frau Sid, dass mir das anders ginge, wenn ich ihrem schönen Land wahlberechtigt wäre. ;-) Obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) ich im Politikstudium und danach mit Wahlforschung zu tun hatte, geht mir die politische Phrasendrescherei und das parallel laufende Prozentpunkt-Gehuber gehörig auf die Nüsse.

Da hat ein so ein singuläres Thema wie der Fall Kampusch ja noch die tröstliche Komponente, wenn das Ding durch ist, dann isses durch, so nervig es auch sein mag bis dahin. Aber der Wahlkrampf, der kommt ja immer wieder, etwa alle vier Jahre auf Bundesebene, dazu ständig irgendwo Landtags- und Kommunahlwahlen. Weder hat man das Gefühl, sich und der Gemeinschaft beim Erfüllen der Bürgerpflicht einen Gefallen zu tun noch ist das Spektakel in seiner medialen Aufbereitung sonderlich unterhaltsam. Ich hätte nichts dagegen, wenn man das Bohei drum etwas tiefer hängen würde.

@Erik: Stimmt schon, dass der Fall definitiv seine interessanten Komponenten hat. Und ich unterstell auch nicht jedem, der sich dafür interessiert, niederste Motive. Es stört mich halt, dass mein Berufsstand so ein Thema immer bis zum Exzess durchnudeln muss. Auch wenn ich genau weiß, dass das nun mal in der Natur der Sache liegt und ich auch nicht sehe, wo man da einhaken könnte, was dran zu drehen...

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Was dran drehen kann wohl nur der Endabnehmer indem er er die zu peinlichen Informationen erst gar nicht bezieht. So lange es eine Nachfrage gibt wird es auch immer irgendjemanden geben, der sie bedient - weil jeder von irgendwas leben will und der Mensch lieber bis in die Scheiße greift als einen seinen Magen knurren zu lassen.
Leider hat sich der Endabnehmer heutzutage soweit entmündigt, daß er sich jede Information andienen läßt, solange sie nur bunt und lustig genug präsentiert wird - ein Teufelskreis aus dem ich keinen Ausweg kenne außer den, sich so weit möglich auszuklinken - das machts zumindest für einen selbst erträglicher.

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Definitiv.
Aber ungeachtet meiner Klatsch-und-Tratsch-armen Medien-Diät schaffte es gestern die Nullnews sogar bis zu mir, dass Paris Hilton gedenke, das Oktoberfest zu besuchen. Argh - und ich seh schon kommen, dass die kaffewärmertragenden Kameltreiber von Al-Kaida auch nichts dagegen unternehmen werden...

Tja, man hat es halt nicht immer völlig in der Hand, was man an sich heranlässt, wenn man nicht gerade als Säulenheiliger in einer elektroniklosen Eremitage logiert.

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Solange ich es nicht nötig habe, mich auf das Webinterface von GMX einzuloggen schaffe ich das noch ganz gut ;o)

Wäre das nicht eine gute Geschäftsidee - die Schaffung der elektronischen Eremitage? Eine Firewall- Applikation für den Heimrechner, die neben bösen Viren und Spam- Mails auch einen Filter für Klatz und Tratsch enthält...

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Haha, das wärs.
Mit dem Webinterface des bekannten Freemailers hast Du aber auch schon ein zentrales Schlupfloch des Info-Mülls benannt. Ich nehm daher die Frage, warum ich das nicht via POP3 abwickle, gleich mal vorweg: Bequemlichkeit - ich teile mir den Rechner meiner mit meiner Frau, es war mir aber zu blöd, aufwendig, was auch immer, ein Mailprogramm so zu konfigurieren, dass es unsere diversen Mailkonten so verwaltet, dass jeder nur die sieht, sie an ihn adressiert sind. Auf so nen Verwaltungsaufwand, uns als verschiedene Nutzer im XP jeweils an- und abzumelden und dafür Zugriffsrechte für jeden verf*ckten Unterrordner zuzuweisen oder einzuschränken hatten wir auch keinen Bock bisher. Und soweit, dass ich alles nur noch über meine gmail-Adresse abwickle, bin ich auch nicht. Dort stören mich andere Sachen...

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siehe aktueller beitrag. danke für die inspiration, eine alte idee wieder auszugraben und nochmal neu zu formulieren.

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Wie wärs damit, zwei verschiedene Mailprogramme zu nehmen? Outlook für Dich, Thunderbird für die Gattin - oder umgekehrt? :-)
Das mit den getrennten Accounts kann ich verstehen. Das macht auch nur Sinn, wenn man gewisse Dinge aus beruflichen oder sonstigen Gründen vorm Partner verstecken muß (bei beruflichen mag sowas sinnvoll erscheinen, bei sonstigen würd ich mir Sorgen machen).

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Ich empfinde da
ein wenig anders. Nicht, dass es mir ein Riesenunbehagen bescheren würde, wenn meine Frau meine privaten Mails lesen könnte. Hätte sie sich mein Passwort vor Jahren besser gemerkt, könnte sie das nach wie vor. ;-) Aber diese kleine Intimitätsecke würde ich nicht ohne Not opfern, und ich möchte auch nicht in ihren Mails rumlesen können.

Das mit den zwei Mailprogrammen haben wir ansatzweise. Meinen Mailverkehr mit der Büroadresse wickle ich mit dem schlanken OE und per pop3 ab, sie managt einige ihrer Adressen mit einem exotischeren Programm, aber irgendwie so richtig sitzt und passt das alles noch nicht. Und da wir beide wenig Nerv zur Frickelei haben, läuft dann halt doch das meiste über die jeweiligen Web-Interfaces.

Ich krieg demnächst einen alten Privatrechner zurück, den ich jemandem interimsmäßig zur Verfügung gestellt habe und meinen ausrangierten aus dem Büro. Das wird spaßig, auch mal die alten Mails hierher zu importieren (dass Outlook und Outlook Express-Archive nicht zusammenpassen, ist da nur ein Detail am Rande). Und wer weiß, wenn ich dann schon mal dabei bin, vielleicht setz ich dann in der neuen Bude gleich ein Netzwerk auf...

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Danke für die aufbauenden Worte. Bloß noch 2 Wochen und dann noch bisserl Rumgestreite.
Geht hoffentlich bald alles vorbei, denn die Stimmenschlacht geht mittlerweile per Werbespot unter die Gürtellinie.

Fast tät ich aus Frust nicht wählen gehen, aber dann hätten ja die Brüder erreicht, was sie wollen.

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Ja, in dem Dilemma
steck ich auch jedes Mal. Sie sind aber diesmal gleich doppelt gestraft, wenn sowohl die Haider-Partei als auch deren Abspaltung mit dumpfen Sprüchen auf Wählerfang gehen.

Vielleicht sollten Sie Ihr Augenmerk auf einen erfreulicheren Termin richten. ;-)

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