Freitag, 8. September 2006
Augustober
Das Jahr über stört es mich eigentlich nicht, wenn Green Day im Radio zum aberzillionsten Mal "When September ends" zum Besten geben. Nur im Moment nimmt es ein wenig überhand. Und dann kommt noch verschärfend hinzu, dass wir ja tatsächlich September haben. Manchem wird das erst bewusst, wenn im Fernsehen wieder andauernd die rauchenden Doppeltürme in Manhattan einsacken. Aber ich merke es manchmal schon im Spätaugust, dass nun September ist - oder zumindest das, was für mich September ausmacht.

Zunächst ist da nicht mehr als eine subtile Veränderung des Lichts. Dass es morgens oft dunstig ist, bevor die Sonne sich wieder richtig Bahn bricht. Dazu die ersten Spinnfäden, die dem Altweibersommer den Namen gaben. Kleine meteorologisch bedingte Phänomene, die aber in mir drin emotionale Verschiebungen von tektonischem Ausmaß auslösen können. Schon in der Pubertät war es so, dass diese Zeit des schleichenden Sommerabschieds in mir melancholische Schübe auslöste, die sich gewaschen hatten. Es war zwar längst nicht jeder September in meinem Leben zwingenderweise ein emotional-stimmungsmäßiges Desaster. Aber die düstersten Momente in meinem Leben kann ich fast ausnahmslos auf September datieren.

Ich hatte oft und hartnäckig - aber erfolglos - versucht zu ergründen, aus welchen Quellen sich diese tiefe Traurigkeit speist. Was denn immer wieder so schlimm daran ist, dass der Sommer endet - während ich im November, wenn alle Welt unter ungemütlicher Witterung leidet und in die Winterdepression fällt, einigermaßen fidel bin? Warum immer diese untypischen saisonalen emotionalen Löcher?

Irgendwann in den späten 90ern, genauer gesagt im September 1998, hatte ich meine Mutter nach der Geburtstagsfeier meines kleinen Bruders nach Hause gefahren. Und obwohl es für sie schon ziemlich spät war, hatten wir uns in ihrer Küche noch festgequatscht. Ein selten entspanntes und ehrliches Gespräch ohne die üblichen Rollenspielchen, das uns bis weit über Mitternacht hinaus bei der Stange hielt. Und ich weiß nicht mehr genau, wie wir drauf kamen, irgendwann gestand mir meine Mutter, dass sie während sie mit mir schwanger war, eine schwere Krise durchgemacht hatte und auch mehrfach kurz davor gestanden hatte, sich das Leben zu nehmen.

Ich hätte es nicht wirklich fragen müssen. Aber weil ich mit der Information auch erst mal nicht anders umgehen konnte, fragte ich halt nach, ob das vielleicht Ende August/Anfang September gewesen sein könne. Nun war es an ihr, die Kinnlade sacken zu lassen und mich dann zu fragen, woher ich das denn wisse? Tja, schwer war das nicht mehr zu erraten, nachdem ich diesen Marker in meinem persönlichen Kalender unübersehbar mit mir herumtrage.

Um eine lange Geschichte etwas abzukürzen: Ich habe an dieser Information lange zu knabbern gehabt, mehr als ein Jahr lang jeden Kontakt zu meiner Mutter vermieden und irgendwie versucht, mich wieder einigermaßen zu sortieren und diese "Mitgift" als mein persönliches Erbe annehmen zu können. Das ganze gipfelte in einer schweren Krise, die (na klar, auch das noch) so um den 9.9.99 herum ihren Kulminationspunkt hatte. Und wenn meine Frau (damals meine Kollegin) nicht an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gegangen wäre mit mir, säße ich heute wohl nicht an dieser Tastatur, um diese Geschichte aufzuschreiben. Ihr widme ich diese Geschichte - und wenn ich mir damit auch noch Stöckchen erspare mit der Frage, warum "Die dunkle Seite" heißt wie sie heißt, dann umso besser.

Mich wird jedenfalls niemand wecken müssen, wenn der September endet. Ich werde - so Gott will - wach sein. Und bereit, im Oktober noch mal an einem anderen Ort neu anzufangen.

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Dazu fällt mir doch gleich dies hier ein:
Try to remember
the kind of September
when life was slow
and oh, so mellow.

Try to remember
the kind of September
when grass was green
and grain was yellow.

Try to remember
the kind of September
when you were a tender
and callow fellow.

Try to remember and if you remember then follow.

Try to remember
when life was so tender
that no one wept
except the willow.

Try to remember
when life was so tender
that dreams were kept
beside your pillow.

Try to remember
when life was so tender
that love was an ember
about to billow.

Try to remember and if you remember then follow.

Deep in December
it's nice to remember
altho you know
the snow will follow.

Deep in December
it's nice to remember
without the hurt
the heart is hollow.

Deep in December
it's nice to remember
the fire of September
that made us mellow.

Deep in December our hearts should remember and follow.

-words, Tom Jones, 1960 music, Harvey Schmidt From "The Fantasticks"

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Die Krise Ihrer Mutter hat nichts mit Ihren saisonalen Stimmungstiefs zu tun. Ich habe die auch. Ebenfalls im September. Ebenfalls, wenn das Licht sich verändert, der Atem morgens Wolken wirft und es angenehm fröstelnd in die Sonne rausgeht, auf dem Weg zur Arbeit. Immer dann, wenn dem prallen Leben der Niedergang sichtbar innewohnt, ohne jedoch für alle offen bemerkbar zu sein, immer dann ...

Vielleicht sehen wir beide, und unsere Leidensgenossen natürlich auch, manche Sachen früher, erkennen sie eher und reagieren dementsprechend schon, wenn andere noch auf einen Tag im Freibad hoffen. Das macht aber alles nichts. Dafür können wir beide, auch das ist mir aufgefallen, den November, wenn auch der letzte Depp bemerkt dass der Sommer vorbei ist, genießen als das was er ist: Ein wunderbar melancholischer Monat. Denn die Melancholie ist der Ursprung der Kreativität. Und wenn die kommt sollte man topfit sein ;-)

Übrigens: diese Bilder sind alle in einem September entstanden. September sind schön. Auch wegen der eigenen Stimmung.

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Diese Bilder
sind sensationell, Herr Götze! Paris - also die Stadt schlechthin - mit so oft abgelichteten Motiven so markant ins Bild zu setzen, ist eine Riesen-Leistung, vor der ich meinen Hut ziehe. Mit anderen Worten: Chapeau!

Ich staune auch nicht wenig darüber, dass Sie dieses September-Phänomen auch kennen.

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Vielleicht trage ich Eulen nach Athen. Einer meiner liebsten Filme führt beides zusammen, Paris und das Septemberphänomen: "Ende August, Anfang September" von Olivier Assayas. (vgl. http://www.jump-cut.de/filmkritik-endeaugustanfangseptember.html) Das nur als kleine triviale Zwischenbemerkung.

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Auch kein Pfeffer nach Cayenne -
sondern ein sehr guter Hinweis. Den sollte ich bei Gelegenheit mal anschauen. Sinnkrisen von Menschen um die 40 sind für mich ja auch kein völlig unbekanntes Terrain. ;-)

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Was für ein hoffnungsvoller Schlusssatz. Speziell für den Neuanfang im Oktober drücke ich schon mal die Daumen.

...wie siehts denn dann mit der Bandini'schen Lesung in Frankfurt aus? Zu weit weg?

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Ich hab mich den ganzen Tag schon gefragt, wann endlich der erste schreibt, dass der Sommer zu Ende geht.

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Beim Lesen des Textes werde ich ganz kleinlaut und sprachlos. Seit 2 Stunden schleiche ich um ihn herum...

Aber ich sag jetzt einfach mal nur, dass hier fett und breit und fast warm die Sonne am Himmel hängt. Ich kann aber nicht leugnen, die ersten Herbstzeichen schon gesehen, gespürt und gerochen zu haben. Ich verfalle dann aber immer in die Vorfreude auf lauschige Nachmittage mit Tee und Abende am Ofen. Erst im Februar werde ich trübsinnig und sehne mir wärmende Sonnenstrahlen herbei.

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saisonal bedingt ist das bei mir nicht. eher in lebenszyklen wiederkehrend. angefangen hat das in der pubertät. frühers ging´s mir im winter besser, heute im sommer. seit 11 monaten geht´s mir gleich. das ist bisher die längste phase dieser lähmenden melancholie, in der bett und alkoholische getränke die ultimative anziehungskraft entwickeln. ohne meine unerklärliche hoffnung auf und glauben an das "gute", meinen therapeuten und den ein oder anderen menschen hätte ich sicherlich auch schon den wäscheboden zweckentfremdet. ;)

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Ich bin dem Tod schon nah gewesen. Unbeabsichtigt. Ich glaube, deswegen kommen mir diese Gedanken nicht. In unserer Familie sind sie aber weit verbreitet.

Ich versuche es, aber ich kann es nicht nachvollziehen. Ist das nur eine Idee, die man dann einfach mal umsetzt? Oder muss man sich in seiner Verzweiflung zusammenreißen und rational davon überzeugen, dass es das nicht bringt? Was geht da in einem vor?

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Läßt sich schwer beschreiben.
Das mit dem Zusammenreißen triffts aber schon einigermaßen. Manchmal war ich dieser Daueranstrengung einfach nur noch müde, und ich hab mich oft gefragt, wozu, wäre es nicht geschickter, endlich Ruhe zu haben? Den Weg auf dieses Brett kann ich jetzt auf die Schnelle nicht nachzeichnen, das war auch nicht jedesmal der gleiche. Aber bei anderen Gelegenheiten auch schon knapp davongekommen zu sein war mir in meinen dunklen Momenten nicht wirklich ein Trost.

Und nach der Ansage meiner Mutter wurde es besonders arg, weil ich dann mit dem Gedanken unterwegs war, o Gott, das sitzt so tief drin, das werd ich nie wirklich los. Selbst wenn ich mich aus dem Loch wieder rausziehe, warten weiter hinten schon die nächsten Löcher. Das kanns doch irgendwie nicht sein, mich nur von Loch zu Loch zu hangeln...

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Mach ich gerade auch so: von Loch zu Loch. Ich glaube aber nicht, daß das ein Dauerzustand sein muß, ich weiß nur nicht, wie der Weg ohne Löcher geht....

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Ich blühe im September und den nachfolgenden Monaten regelrecht auf und bin froh, die hitzige Jahreszeit mal wieder einigermaßen unbeschadet überstanden zu haben. Die Sommersonne macht mich extrem übellaunig und unproduktiv. Was andere melancholisch oder gar depressiv macht (Regen, Kälte, Nebel, ...) mag ich dagegen sehr gerne.

Den Zusammanhang zwischen der Krise Ihrer Mutter in der Schwangerschaft und Ihrem alljährlichen Unwohlsein im September finde ich verblüffend. Ich bin überzeugt davon, dass sich die Stimmung der Mutter auf das ungeborene Kind überträgt und dieses deshalb auch "mitleidet", wenn es der Mama schlecht geht. In der sog. "Pränatalen Psychologie" gibt es da sehr spannende Forschungsstudien.

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Den Zusammenhang
wird es sicher geben, auch wenn ich nicht sicher bin, ob sich so ein Tief wirklich derart massiv auf das Kind durchdrückt, dass es auch einen saisonalen Timer setzt. Kann ja auch ne andere Form von Synchronizität sein. Ähnlich gepolte Sensibilitäten, wie sie ja auch dem Herrn Götze nicht fremd sind.

Wie auch immer: Ich habe mich keine Sekunde lang bei dem Gedanken aufgehalten, dass meine Mutter mir das "eingebrockt" hat. Mir war, nachdem ich davon erfuhr, recht schnell klar, dass sie ihr Päckchen zu tagen hat und ich meins.

Vielleicht sollte ich auch dazu sagen, dass es kein alljährlich unausweichlich auftretendes Unwohlsein ist. In manchen Jahren (wie zum Beispiel jetzt und voriges Jahr) sind es nur kleine Anflüge gewesen, andermal heftiger und zuletzt 1999 ganz übel. Da läßt sich keine Gesetzmäßigkeit rauslesen...

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@ diagonale: … Nicht mehr all zu viel, würde ich sagen. Eine Idee? Oh nein, dass ist es nicht. Wenn es da draußen am Waldrand erstmal angenehm ruhig geworden ist, treibt dich einfach nichts mehr in die City …

Zusammenreißen? Rational? In einem Moment, wo einem alles und jeder egal ist?
Da muss ich jetzt drüber nachdenken …

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Mir ist niemals alles und jeder egal.

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ich glaube, es ist der punkt, an dem man sich selbst egal wird. das letzte mal war´s im februar 04 so, dass ich wirklich nächtelang auf chemischer basis gefeiert habe, tagsüber für das ews-examen gelernt, nur noch schlafwandlerisch unterwegs war, schlampig und übellaunig auf der arbeit (da war dann sogar mein chef mal sauer, den sonst nicht allzu viel aus der ruhe bringt). da bin ich wirklich öfters über rote ampeln gelatscht und dachte: wenn jetzt ein auto kommt, ist es okay.
jetzt merke ich es auch wieder, wie es einreißt... 24 stunden im bett lümmeln oder fast gar nicht schlafen... lern-marathon oder grenzenlose faulheit... ein leben auf basis von kaffee, zigaretten, alkohol und schokolade... aber mit der zeit eignet man sich strategien an. im den dunkelsten momenten kann ich mich eigentlich fast immer irgendwie auffangen. therapie ist so ein strohhalm zu festhalten. war ganz wichtig nach meiner unglücklichen lovestory im frühjahr. aber auch ich allein kann mich festhalten, ich hab ein ganz strenges 2. ich, das mir dann den blickwinkel gerade rückt. ;)

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Blendet man in diesen Momenten, wie z.B. der Ampelsituation, völlig aus, dass man mit einer solchen Aktion einige andere Leben gleich mit ruiniert? Oder ist man davon überzeugt, dass das eh keine Menschenseele interessieren würde?

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man hat nicht mehr die kraft, soweit zu denken. man hat nicht mal mehr die kraft, sich am leben zu halten, den schritt zu beschleunigen, wenn das auto heranrast. man ist wie ein zombie, total leer.

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Ich kann mir gar nicht vorstellen, irgendwann mal an diesen Punkt zu gelangen.

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ich finde diesen text ganz fabelhaft. und überlege nun schon den ganzen tag, seit ich das gelesen habe, was das nun für chancen und risiken in sich bergen könnte: könnten Sie, herr 793, nun vielleicht vor Ihre mutter hintreten, ihr die traurigkeiten des septembers vor die füße werfen und sagen, damit solle sie selbst klarkommen, Sie hätten Ihre eigenen sorgen? oder gehört es nicht einfach so zu Ihrem leben, eine angeborene september-melancholie, die Sie mit einem einfachen 'ach, da bist du ja wieder' begrüßen könnten, das bett frisch beziehen und ein paar weniger termine in diese zeit legen...
wissen Sie, ob Ihre mutter damals einen konkreten anlaß oder ein bestimmtes problem hatte? dann wäre es vielleicht Ihrer beider(?) aufgabe, das mal zu lösen und damit könnte dieser septemberkreis aufgelöst werden?
– ich bin bis jetzt zu keinem schluß gekommen, aber recht froh über die gedanken, die das in mir ausgelöst hat und auch darüber, zu sehen, daß es auch andere gibt...
nur dieses 'zusammenreißen', das hier auftaucht, ist mir ein mißton: die depression an sich ist ja ein niederdrücken, niedergedrücktsein und ich glaube, daß viele depressive sich dann noch zusätzlich unter druck setzen, in dem sie versuchen, es eben nicht zu sein (und sich zusammenreißen). damit natürlich im endeffekt das niedergedrücktsein nur noch verstärken... ich halte die zusammenreiß-parolen für sehr schädlich. (zumal sie, wenn sie, anders als hier, von nicht-betroffenen kommen, oft auch eine völlige mißachtung meiner person und meiner situation darstellen...)
ich habe die erfahrung gemacht, daß in diesen löchern sehr viel wahrheit und weiterkommen steckt. im nachhinein bin ich meinen schwarzen löchern sehr dankbar. nein, das hilft nicht viel, wenn wer drin sitzt. aber, da wir ja alle perfektionist(inn)en sind: perfekt abwarten, daß es sich bessert, ist eine hohe kunst. herausfinden, was hilfreich ist, was du tun kannst und was du nicht kannst und dir dadrumrum ein leben bauen, ist eine aufgabe. was tröstet: wer tief runter kann, kommt auch viel weiter rauf als die, die immer auf demselben level bleiben...
ich danke Ihnen jedenfalls für diesen text!

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Danke für Ihr Lob
und Ihre Fragen. Eine Notwendigkeit, meiner Mutter das Schlamassel vor die Füße zu knallen, habe ich zu keinem Zeitpunkt verspürt. Wohl aber das zwischenzeitliche Bedürfnis nach klarer Abgrenzung à la "kümmer Du Dich um Deine eigene Baustelle, und ich kümmer mich um meine, helfen können wir uns dabei gegenseitig nicht." Ich weiß in etwa Bescheid, was damals alles zusammenkam, um meiner Mutter, einer ziemlich starken Frau, den Lebensmut zu nehmen. Wir sehen auch insoweit etwas klarer, dass mich mein September-Ding nicht an ihre spezifische Lebensproblematik kettet. Nach einem Ansatzpunkt zu suchen, der unser beider Problem knackt, wäre demnach verschwendete Liebesmüh - weil es eben nicht das gleiche Grundproblem ist.

Das mit dem Zusammenreißen, da haben Sie völlig recht, ist für viele Depressive nachgerade ein Killersatz, der alles nur noch verschlimmert. Wenn er von außen kommt. Als innerer Restantrieb kann er überlebenswichtig sein. Legt man lehrbuchmäßige Kriterien zugrunde, war ich nie depressiv. Wie das in der Praxis aussieht, weiß ich ja von meiner Ex und dem einen oder anderen Kollegen. Das ist schon noch mal was anderes. Also nicht, dass mir das peinlich wäre, mit dieser Diagnose rumzulaufen. Wäre vielleicht manchmal einfacher gewesen für mein Umfeld, wenn man mir dieses Etikett hätte aufkleben können...

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jetzt frage ich mich...
... natürlich(!), mit was für einem etikett Sie rumlaufen... ich finde das mit dem wörtchen 'depressiv' drauf schon sehr anstrengend. gerade für's umfeld. will sagen: ich möchte manchmal nicht in meinen umfeld rumstehen...

ich will jetzt nicht auf schubladen rumreiten (die ich sehr liebe. Sie ahnen ja nicht, wieviele schubladen ich so da habe...) aber, wenn Sie die der depression negieren: wie würden Sie die Ihre benennen? oder, wenn das zu umfassend und eventuell auch zu privat ist: was für einen namen würden Sie dieser septembersache denn geben?

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Ich muss das nicht benennen,
nur weil es nicht in die Standard-Diagnosen passt. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich mich in drei Teufels Namen ín Behandlung begeben...

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@ c17h19no3: Schön, dass es noch rebelliert; in den Ecken Ihres Hirns, in den Falten ihrer Seele …

@ bluetenstaub: Ich schätze Sie sehr; aber denken Sie darüber lieber noch mal nach … Dass Ihnen niemals alles und jeder egal ist ...

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Mir ist niemals alles und jeder egal.

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... dass sagten Sie schon ...

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Ich sage es gerne noch ein paar Mal.

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;) Ja, vielleicht sahen wir ins gleiche Licht ...

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(Herr?) hace_1,
was genau ist Ihr Problem mit der Aussage von Frau Blütenstaub? Kann ich vermitteln, Übersetzungshilfe leisten?

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Herr Mark, mit der werten Frau bluetenstaub hab ich keinerlei Probleme; vielleicht habe ich atm nur ein wildes Herz ...

Sie können übersetzen? Meine Sprache in Ihre? Das würde mich freuen. Dann käme ich mir hier nämlich nicht so verdammt verloren vor ...

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Ich kann nicht versprechen,
dass ichs kann - nur, dass ichs versuchen kann. Ich versuche mal, Ihre Aussage weiter oben

denken Sie darüber lieber noch mal nach …

wie folgt zu paraphrasieren:

Sie setzen mich in Erstaunen, Frau Blütenstaub! Meine Vorstellungskraft reicht nicht hin, mir eine Person zu denken, die noch niemals an den Punkt gekommen ist, wo ihr alles und jeder egal war.

Gibt das den eigentlichen Kern Ihrer Aussage wieder?

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Das machen Sie großartig, Herr Mark. ;)

Falls dies gemeint war, habe ich Herrn Haces Anmerkung völlig richtig verstanden.

Edit: Jetzt wird's allerdings auch mir zu wirr.

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Wo soll ich da jetzt ansetzen?
Wo genau, Herr Mark?

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Mir riet jemand, der sich damit auskennt:
- Treffen Sie mehr Aussagen über sich als über Ihr Gegenüber.

Oder als Analyse des obigen Falls: Sie haben versucht, Ihr eigenes (Vorstellungs)-Problem zu dem Problem von Frau Blütenstaub zu machen (Denken Sie nochmal nach...!)

Völliger No-go.

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Hab´ich das wirklich? Sind Sie sich da absolut sicher?

Ach Herr Mark, ich hätte Sie jetzt anders eingeschätzt; nicht so destruktiv, so kämpfend. So kenne ich Sie ja gar nicht.

Wissen Sie, das Wasser des Lebens, das trägt mich; und ein Witz trägt mich tausende Kilometer weit ...

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Ich teile Herr Marks Ansicht.

"So kenne ich Sie ja gar nicht" ist ebenso unpassend.

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Absolut sicher ist nur,
dass gar nichts sicher ist. Und in der Exegese (vulgo: Textauslegung) schon dreimal nicht. Was an meinem kleinen Ausritt jetzt destruktiv oder gar kämpfend gewesen sein soll, dürfen Sie mir gern näher erläutern. Hab ich irgendwelche Ironietags übersehen?

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Nein, dass haben Sie nicht. Was ich einfach nicht verstehe, ist, dass Worte dermassen verletzend sein können. Oder dass man sie so interpretieren kann.

Und sagen Sie mir, welche Worte zwischen den Zeilen Sie so in Rage gebracht haben?

Abgesehen davon, dass ich meinen ersten Text nicht einmal an Sie gerichtet habe ...

Und wenn es hier auf Blogger.de nur noch darum geht, seine Eitelkeiten zu verteidigen, dann frage ich mich ernsthaft, welchen Sinn das Ganze noch macht.

Ich gehe davon aus, dass Sie ein gebildeter Mensch sind. Vielleicht mehr als ich es bin. Aber La Ola von Ihnen bis zum HBF?

Mein Leben ist nicht keimfrei, nicht von Engeln bewacht ...
doch es ist schon hart was Sie versuchen, daraus zu machen ...

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Ich spüre hier weder "Rage" noch war irgendwo in den letzten Kommentaren von "verletzend" die Rede, noch sehe ich, dass hier irgendjemand etwas "aus Ihrem Leben macht". Mir scheint, Sie interpretieren gerade etwas viel und nehmen das zu persönlich.

Es war schlicht eine sachliche Feststellung, dass gewisse Äußerungen, so zum Beispiel Ihr "Denken Sie noch mal nach!", nicht besonders diplomatisch sind, und Sie deshalb keine ernsthafte Antwort von mir erwarten können. Aber kein Drama.

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Lassen Sie uns
aus dieser Schleife irgendwie wieder rauskommen, Herr hace_1.

Ich weiß nicht, wo Sie mich in Rage sehen. Selbst wenn ich mit Vollspacken von Alphonsos dritter Claqueur-Garde oder ein paar verpeilten Soziopathen aus dem Zitterwolf-Umfeld zackere, habe ich in der Regel noch einigermaßen die Ruhe weg.

Also mal langsam. Ich habe mich bemüßigt gefühlt, auf Ihre Antwort auf Frau Blütenstaub einzugehen, weil ich sie tonal, sagen wir mal, als leicht rotzig empfand. Denn wenn Frau Blütenstaub für sich eine klare Aussage trifft, dann braucht sie da nicht nochmal drüber nachdenken, dann nehmen wir das einfach mal als Fakt, oder? Weil: Wenn SIE sich nicht vorstellen können, dass es Menschen gibt, denen nicht zeitweise alles egal ist, ist das IHR Problem und nicht das der Frau Blütenstaub.

Mehr habe ich Ihnen nicht signalisieren wollen. Wenn Sie diese an sich völlig unpersönliche und wertfreie Feststellung als Angriff, Beleidigung oder dergleichen mehr empfinden: Das täte mir leid, so war es nicht intendiert. Den Schuh müssen Sie sich nicht anziehen.

Und dann ziehe ich mir den Schuh auch nicht an, wie Sie mich kennen oder nicht kennen. Denn das kann hinfällig sein, wenn Sie mich im guten oder im schlechten noch ganz anders kennenlernen. ;-)))

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Herr Mark ...

Wir sind noch lange keine Freunde.
Wir könnten es werden ...

Aber wenn Sie so weiter machen ...

Sie sind nicht wie ich; und Sie können nicht wie ich reden ...

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" irgendwie wieder rauskommen"

"noch einigermaßen die Ruhe weg"

"Also mal langsam"

"habe mich bemüßigt gefühlt"

"weil ich sie tonal"

"einfach mal als Fakt, oder?"

"leicht rotzig"

"Wenn SIE sich nicht vorstellen können, dass es Menschen gibt"

"Mehr habe ich Ihnen nicht signalisieren wollen."

"diese an sich völlig unpersönliche und wertfreie Feststellung "

"Den Schuh müssen Sie sich nicht anziehen."

"Und dann ziehe ich mir den Schuh auch nicht an,"
-------------------------
ha ha ha :)

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@hace_1: Was müsste genau passieren, damit Sie von dem schmalen Brett des Beleidigtseins wieder runterkommen?

@bambi71: Verbindlichsten Dank für das ausführliche Zitieren, das mir nochmal ins Gedächtnis ruft, was ich geschrieben habe. Gibt es etwas, das Sie mir damit sagen wollen?

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Auf diesem Brett, werter Herr Mark, surfte ich gar nicht.

Komponieren Sie einfach weiter gute Lieder; damit ich mir unweigerlich weiter meinen eigenen Reim darauf machen kann. Oder deren Inhalte mit persönlichen Erfahrungen abgleiche.

Schießen Sie mir mit Ihren Texten Löcher ins Herz, verpassen Sie mir eine Gänsehaut, möglichst zentimeterdick. Das wäre ein Anfang. Das Genau!

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Ich verkneif mir grad alles, auch wenn's schwer fällt. ;)

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Jetzt nur mal für den Fall,
Herr Hace_1,, dass ich diese Anstrengung tatsächlich dauerhaft auf mich nähme - Ihre Gegenleistung bestünde dann worin genau? Dürfte ich darauf hoffen, auch von Ihnen mal einen Text zu sehen, der mir zu Herzen geht oder nach dessen Lektüre ich dann sage, boah, Alter, das gibts ja gar nicht? Oder auch nur irgendetwas, das über einen Kommentar hinausgeht, dessen Inhalte ich mit meinen persönlichen Erfahrungen abgleichen könnte?

Nein? Muss ja auch nicht, es war nur eine Frage.

@Frau Blütenstaub: Nur keine falsche Scheu! Wenn sich in diesem Thread sogar Bambilein aus dem Wald getraut hat, müssen wir in dieser Runde nicht mehr alles auf die Goldwaage legen, oder?

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Naja, so als Psychotante war mein erster Verdacht, dass hier jemand zu den falschen Psychopharmaka gegriffen hat.

Eigentlich bin ich ja nicht so bösartig, aber wenn jemand konsequent jeglichen Inhalt der anderen Kommentare ignoriert, nicht mal im Ansatz dialogfähig ist, sondern stattdessen immer das selbe wirre Band abspult, kommen mir eben solche Gedanken.

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Okay, Mark ...

Du sagst, Du bist durch finstere Täler gegangen; aber dass bin ich auch.

Und Frau Bluetenstaub: Danke für Ihren geistreichen Kommentar; fast schon wollte ich Sie fragen, ob Sie vielleicht blond sind; aber dass verkneife ich mir jetzt lieber; auch wenn´s schwer fällt ;)) Ist jetzt wirklich nicht böse gemeint!

Mark, dass dürftest Du; wenn ich jetzt „Du“ sagen darf; obwohl ich eigentlich gar nicht der Meinung bin, eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Aber wenn Du es wirklich so meinst, wie Du sagst, spricht nichts dagegen, Texte zu „sehen“, die Dir vielleicht mehr als nur ein „„Boah, ... leck mich am Arsch“ abringen.

Weißt Du, es ist schade, dass Du mich mit Bambilein vergleichst; Deinen Sarkasmus in allen Ehren, aber dass ...

Etwas, dass über einen Kommentar hinausgeht, etwas, das über so vieles hinausgehen könnte, kann man auch abwürgen, indem man etwas von vornherein konsequent ablehnt. Oder sich vielleicht dazu verleiten lässt.

Was mich natürlich freuen würde, wenn Du etwas für Dich ganz persönlich „auffassen“ könntest. Ohne Wenn und Aber. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Du dass könntest.

Dies könnte vielleicht der Anfang einer langen Reise werden; etwas, dass Du unter dem Gesichtspunkt „...Hey, fett ...“ abtun könntest. Ich weiß dass nicht; Du wirst es wissen, wenn Du darüber nachdenkst.

Weißt Du, Mark, wirkliche Kommentare bedingen wirkliche Fragen; und dass Deine keine war, nehme ich Dir wirklich nicht übel. Und trotzdem habe ich Dir geantwortet; und ich finde, „man“ sollte aufhören mit dem Geplänkel sich gegenseitig auszuloten.

Auch gegenüber der Frau Bluetenstaub: Auch wenn´s wehtut: einfach arrogant diese Aussage! Ohne zu wissen, was wirklich los ist, ohne zu wissen, mit wem man es zu tun hat; tut mir echt leid!

Falsche Psychopharmaka? Nee, oder? Nicht wirklich! Konsequent jeglichen Inhalt der anderen Kommentare ignorierent, nicht mal im Ansatz dialogfähig? Voll daneben! Aber Sie alleine werden es wissen, Frau Bluetenstaub! Nur Sie alleine!

Du siehst, Mark, Aussagen wie diese tragen dazu bei, alles zu vergessen und sich anderen Dingen zu zu wenden.

Alle reden, doch sagen nichts ...

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Ah, schön,
dass Sie doch noch an Bord sind. Meine Frage nach Ihrer Gegenleistung war nicht als finales Abwürg-Argument gemeint. Ich wollte wirklich wissen, wie Sie Ihren Part in diesem Interaktionsspielchen sehen, ob es Ihnen reicht, hier persönliches Entertainment zu konsumieren und vielleicht den einen oder anderen abgeklärt-tiefsinnigen Spruch dazu abzulassen. Wie gesagt, wenns so wäre, hätte ich kein Problem damit.

Tatsächlich macht es für mich aber einen kleinen, feinen Unterschied, ob ein Kommentator hier als black box aufläuft - oder ob er mir die Möglichkeit gibt, seine Kommentare hier mit eigenen Ergüssen anderswo abzugleichen. Von daher brauchen Sie sich gar nicht mit Bambi in Sippenhaft genommen zu fühlen. Von dem Zeitgenossen weiß ich zumindest, was er selber so bloggt, bei wem er sonst noch rumtrollt und wo er rumschleimt. Das ist (im Guten wie im Schlechten) weit mehr als das, was Sie bisher preisgegeben haben.

Verstehen Sie das nicht als Vorwurf. Sondern als Feststellung. Wenn Sie Reisen nach Boah-Alter-Land im Angebot haben, dann schicken Sie doch mal einen Katalog und lassen Sie uns die Öffnungszeiten Ihres Reisebüros wissen - per Kommentar oder über das Kontaktformular oben links...

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Ich bin rothaarig! (Den Rest habe ich nicht gelesen.)

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Ach ja:
Sie haben übrigens Post. ;-)

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Ach, Sie auch?
[mehr kann/will ich dazu nicht sagen]

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Schönen Dank für Ihren Ping!
Hatte Ihren Text heute morgen gelesen. Und er hat mir auch ein bisschen zusätzlichen Mut zugesprochen, meinen zu schreiben - auch wenn ich wußte, so zart-poetisch würde es hier nicht werden.

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Dann greifen Sie zu. Das blaue Band ist noch herrenlos.
Ganz so poetisch war mir nicht zumute, als ich loslegte. Eher ziemlich desolat. Aber sollte ich das wirklich so in die Welt hinausschicken?
Im Übrigen finde ich Ihren Text ganz hervorragend.

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*zuschnapp*
Hab ich erwähnt, dass (außer schwarz natürlich) Blau meine Lieblingsfarbe ist? (Baby, ich tanze den Blues in my blue suede shoes.) Bändertanz ist ja nicht so meins, aber vielleicht flechte ich das Band meinem blonden Töchterlein ins noch spärliche Haar.

Sie haben das aber auch sehr schön umgesetzt, ihre desolate Ausgangsstimmung schreibenderweise zu sublimieren. Gemessen an diesen feinen Strichen liefere ich nur handwerklich halbwegs korrekt gehacktes Holz...

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Spät, zu spät, lese ich diesen tollen Text. Und finde es schön, daß Du so offen davon erzählst. Irgendwie eine sehr intime Geschichte.

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Ich bin spät dran, habe lange überlegt, ob ich überhaupt dazu etwas antworten soll.
Verstehen kann ich es allemal.
Er-leben tue ich zwar nicht Gleiches, aber Verwandtes.

Schön ist, daß die Liebe Sie (zumindest ein wenig) erlöst hat.

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Spätere Reaktionen
sind nicht weniger gern gesehen, Frau Midori (und auch an die Adresse meiner Lieblings-Seeräuberin). Manchmal sogar noch lieber, weil die Schreiber noch mal nachgedacht haben vorm Posten - was wie ich finde den späteren Kommentaren zusätzliches Gewicht verleiht.

Erlöst ist ein großes Wort. Und ich kann selber nicht so genau sagen, ob ich mich nun als völlig erlöst oder ein bisschen erlöst betrachten darf - oder ob ich einfach nur aus dem schwierigen Alter (*zwinker*) rausgewachsen bin. Also das Gesamtpaket Frau, Tochter, Hund stabilisiert mich emotional jedenfalls in einer nie gekannten Weise.

In gewisser Weise dient mir das Blog mit dem Titel "die dunkle Seite" auch ein wenig als "memento mori", das mich daran erinnert, durch welche finsteren Täler ich zum Teil gehen musste, um dieses Licht zu sehen. Und um mir immer wieder klarzumachen, was das für ein Geschenk ist...

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Ich glaube eher, dass du deiner Mutter da unrecht tust. Vielleicht hatte sie schlicht die gleiche August/September-Schwäche wie du und darum zu der Zeit diese Krise?! Meine Mutter hat während der Schwangerschaft mit mir stark mit sich gerungen, ob sie meinen Vater heiratet oder nicht. Das 1969/70 war schon keine Zuckerschlecken-Überlegung und für sie eine sehr harte Zeit! Und meine Mutter neigt wirklich zu extremen Krisen in solchen Phasen. Ich habe deswegen aber keine Depressionen zu bestimmten Zeiten abbekommen. Den Hang zu depressiven Phasen allerdings schon, aber so ist das nunmal: Man kriegt nicht nur die Schokoladenseiten der Eltern vererbt. Leider. Ich hoffe jedenfalls, dass du mit deiner Ma wieder klar kommst und sie das nicht so tief getroffen hat wie ich denke, als du so auf Abstand gegangen bist.

Ich persönlich habe übrigens Glück gehabt. Wie Jeamuc finde ich diese Jahreszeit gar nicht deprimierend sondern schön. Sich morgens wieder fröstelnd zurück in die Bettdecke kuscheln, draußen aus trübem Nebel schöne abgedunkelte Farben hervorluken sehen, durch den kühlen Wind wandern und sich dann daheim eine warme Tasse Tee machen... Man muss die guten Seiten sehen können, dann macht es auch Spaß! Nur weiß ich selbst, dass man aus einem Loch heraus so schlecht sehen kann...

Ich wünsche dir, dass dir solche Krisen zukünftig - und vor allem auch dieses Jahr - erspart bleiben!

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Wie schon
an anderer Stelle gesagt: Ich hab es ihr ja nicht exklusiv in die Schuhe geschoben. Die Möglichkeit, dass es einfach eine Synchronizität ist, lässt sich ja nicht von der Hand weisen. Trotzdem (oder grade drum) war es wichtig und richtig, mir den Abstand zu nehmen, um das alles für mich zu sortieren und ihr dann sagen zu können: Es ist in Ordnung wie es ist. Dieses Jahr bin ich auch wieder ziemlich gut durch diese fünfte Jahreszeit gekommen - bisher zumindest. Wobei ich im Vorfeld des bevorstehenden Wegzugs von hier bei aller Vorfreude auch eine gewisse Wehmut spüre.

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Ok, der Absatz war mir glatt entgangen... Sorry.

Hoffe, dir bleiben derartige Krisen wie damals zukünftig erspart. Zu welcher Jahreszeit auch immer.

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September
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rilke

Ich bin im September geboren. Am 19. Was bleibt mir, als diesen Monat freundlich zu begrüßen.
Bei mir ist es eher der November, der mich plättet. Sterbemonat all meiner Lieben. Denn kannst Du - für mich - ersatzlos aus dem Kalender streichen. Tristesse pur.
Und ich werde immer bereit sein, den Dezember neu anzufangen.
Du hast im Sinne von Rilke Glück gehabt. Aber das weißt Du auch...

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Gegen die Tristesse
des Monats, der mit Allerseelen beginnt und auch den Totensonntag feiert, bin ich als Novemberkind einigermaßen immun. Das ist wie bei Dir mit dem September. Aber dass sich bei uns beiden Geburtszeitpunkt und jeweiliges Jahrestief so komplementär gegenüberstehen, finde ich irgendwie schon bemerkenswert.

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