Mittwoch, 29. März 2006
Transparente Blogger
Moni fährt weiter Achterbahn. Und es ist noch gar nicht absehbar, welche neuen Wendungen, Steigungen und Abschüssigkeiten dieser bemerkenswerte Fall noch nehmen wird für beide Seiten. Eigentlich ist Kampagnen-Bloggen ja nicht so mein Ding, und ich seh auch wenig Sinn darin, jetzt auch noch auf diesen selbsternannten Transparenz-Verein einzudreschen, nachdem sich dieser ja schon selbst so wirksam ins eigene Knie geschossen hat. Ich wundere mich nur, dass noch keiner die Frage gestellt hat, wie TI-D eigentlich an die Postadresse von Moni rangekommen ist. In ihrem Blog ist die nämlich nicht zu finden gewesen. Und da sind wir mal wieder bei der alten Frage: Wie transparent sind wir Blogger eigentlich?

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Nicht die Adresse, aber der Name wird bekannt gewesen sein. Wozu gibt es denn Personalakten und Kollegen?

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Ja, vermutlich.
Der Vorname und die Flickr-Strecke im Blog werden nicht den Weg in den Briefkasten der Adressatin gewiesen haben.

Die Frage drängte sich mir halt auf, weil ich noch im Hinterkopf hatte, dass neulich jemand von Dirk Olbertz eine ladungsfähige Adresse von Lanu rausleiern wollte. Da sich aber unsere Blogheldin Moni selber mal bei TI-D beworben hatte, dürften ihre Eckdaten dort noch vorgelegen haben. Wenn es über den Provider gegangen wäre, wäre das sicher mit entsprechenden Dezibel-Werten thematisiert worden in den Blogs.

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Knallgrau weiß die Daten sicher selber nicht. Die Adresse (gab es wirklich einen Brief?) wird noch in den Akten gewesen sein - was mich allerdings auch erstaunt.

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Haha, 00:37 Uhr.

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Mal wieder... ;-)
Tja, ist das ein Brief? Vermag ich nicht eindeutig zu sagen. Ich hab dazu auch keine Aussage von Moni selber, sondern nur eine Aussage um zwei Ecken rum von jemand, der sagt Moni habe seinem Gewährsmann gegenüber die Existenz eines per normaler Post eingegangenen Briefes bestätigt.

Ich hab angesichts der Beanspruchung, der sich Moni derzeit ausgesetzt sieht, auch erst mal darauf verzichtet, sie mit diesem Nebenschauplatz zu belämmern. Aber ich denke, das könnte nochmal ein Thema werden (oder anders gesagt: Für so Berufsparanoiker wie Sie und mich ist das doch dauernd ein Thema... ;-))

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Auf dem Scan steht "Nur als eMail". Was hat das zu bedeuten? Na ja, kann man gelegentlich nachfragen.

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Also:
Moni hat mir vorhin bestätigt, dass die Chose auch per Schneckenpost an ihre korrekte Adresse ging. Woher TI-D diese Adresse hat, bleibt indes weiterhin ein Rätsel:

- noch aus den Akten von ihrem Vorstellungsgespräch?
- social engineering ("he, Leute, kennt jemand die Dame hier auf diesem Foto?")?
- Mit Umweg über Server-Logfiles vom Bloghoster und Einwahl-Daten von Monis ISP?

Leider sehe ich als Laie keine Handhabe, TI-D dazu zu bringen, zu erklären, wo man diese Info her hat. Vielleicht fällt Herrn Vetter ja mehr dazu ein.

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Mit Umweg über Server-Logfiles vom Bloghoster und Einwahl-Daten von Monis ISP?

So was schließe ich (derzeit) noch aus. Das wird aber kommen, das neue "Kopierschutz-Gesetz" öffnet da weitere Tore.

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Und Sie meinen,
mit richtigen T-Shirt genießt man mehr Rechtssicherheit? Das konnte ich dem von Ihnen zitierten Antwortschreiben der Ministerin zwar so nicht entnehmen - aber nachdem sich das Alufolien-Käppi nach Ihrer Bastelanleitung als Abwehr gegen subsonische MK-Ultra-Wellen ganz gut bewährt hat, will ich Ihnen mal glauben...

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Schlagtot.
Herr Mark, eine Bitte:

Vorsicht vor dem Schlagtot-Wort "selbst ernannt". Was sollen die denn machen? Etwa warten, bis jemand sie dazu ernennt - und wer? Ist demnach Napoleon der selbsternannte Kaiser, Kolumbus der selbsternannte Amerika-Entdecker, Herr Beuys der selbsternannte Aktionskünstler?

Wer Initiative und Ideen hat, der muss doch nicht auf irgend eine Instanz warten, die ihn zu irgendwas ernennt. Das widerspricht ein bisschen meiner Philosophie des selbst verantwortlichen Menschen.

Etwas mehr Respekt bitte vor Leuten, die Eigeninitiative zeigen, sonst wird man schnell zum selbsternannten Selbsternannten-Jäger.

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Es geht hier nicht darum,
Ideen und Initiativen zu diskreditieren. Wer sich aber einen so positiv besetzten Begriff wie "Transparenz" auf die Fahne schreibt, mit dem Anspruch daher kommt "wir sind die Guten" und mit diesem Nimbus versehen Spendengelder einsammelt, der muss sich das schon um die Ohren hauen lassen, wenn Anspruch und Handeln so weit auseinanderklaffen. Aber grundsätzlich teile ich Ihre semantischen Bedenken gegen dieses Attribut, auch wenn ich es gar nicht soo beleidigend meine, wie es in Ihren Ohren klingt. Ich selber habe Walter Serners Brevier ja auch verinnerlicht und ernenne mich ab und zu mal ganz gern zu irgendwas.

Möge Allah Ihre Wege segnen!
Mark793
Erzmufti von Reykjavik

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Immerhin. Jetzt hat sie es geschafft.

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