Äh, hallo, jemand zuhause? Ich frage mich gerade, ob ich nicht stattdessen gleich mal Gesprächsbedarf mit dem Direktor, dem Oberschulamt oder dem Kultusministerium anmelden soll. Oder sollte ich, bevor ich eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht erwirke, lieber Frau Novemberregen mit ihrer legendären pragmatischen Problemlösungskompetenz in der Terminsache bevollmächtigen?
Auf jeden Fall wieder mal ein schöne Folge der Serie "Alle irre!" - schalten Sie auch nächste Woche wieder ein...
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Meine Mutter regelmäßig einmal im Halbjahr zu jedem Lehrer in die Sprechsunde.
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helikoptereltern gabs zu meine zeit noch nich
man freute sich wenn man keine einladung krichte
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Von meinen dreien war leider nur die Mittlere die Sorte Kind, bei der die Lehrer mir solche Rückmeldungen gaben - und dann wäre ich dort im Leben auch nicht erschienen, nachher fallen denen doch noch Dinge ein.
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So megadringend ist es uns ja auch nicht, aber da das Fach (gerade im bilingualen Zweig) doch recht prominent ist, würde man den Lehrer schon mal gerne kennenlernen - und so abgebügelt zu werden tut nicht Not.
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Und der laufende Unterricht will auch in dieser Woche vorbereitet werden.
Da ist er für jeden, der nicht MUSS, dankbar.
Aber es gibt natürlich auch von Elternseite gelegentlich Gesprächsbedarf, und erst, wenn er die wiederholte Bitte um einen Termin (vielleicht verbunden mit einer Andeutung des Grundes) immer noch ablehnt, wird es allerdings Zeit, Vorgesetzte zu bemühen.
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Ich seh das aber grundsätzlich so, es sollte ein Geben und Nehmen sein, die Schule will auch immer wieder was von den Eltern, Geldspenden, Engagement und was nicht alles, da kann man sich dann ja auch auf den Standpunkt stellen, nicht unser Problem, seht zu, wie Ihr das Fest gebacken kriegt und wie Ihr die Tombola bestückt und all sowas.
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Ich habe nun auch den berühmten Zettel für den Elternsprechtag bekommen. Dazu einen Brief vom Direktor, der darauf hinweist, dass die jeweiligen Gespräche etwa 5 Minuten in Anspruch nehmen werden, denn ausdrücklich sollen sich auch die Eltern von Kindern, die keine Probleme haben, eingeladen fühlen. Es sei wichtig, dass die Eltern Interesse zeigen und die LehrerInnen kennenlernen! Zu diesem Brief wurde von Mademoiselle mündlich die Bitte mehrerer Lehrer übermittelt, sich nur anzumelden, wenn es ein Anliegen gibt, bei etwa 150 Schülern in einem Hauptfach hätten Sie echt keine Zeit, den Grüßaugust zu geben.
So, und nun? Ich habe mir folgendermaßen beholfen: die Namen aller Lehrer mit "Gesprächswunsch" angekreuzt und dick (aber nicht in rot) auf den Terminzettel noch "Habe kein konkretes Anliegen, wenn es keinen freien Slot mehr gibt also überhaupt kein Problem!" geschrieben.
Jetzt bin ich gespannt.
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Es gilt ja tatsächlich die richtige Balance zu finden aus Interesse und Engagement, ohne zu sehr zu helikoptern und rumzukrampfen und andererseits auch nicht allzu desinteressiert rüberzukommen.
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Bei mir damals[tm] waren die Lehrer heilfroh um alle Eltern, die ihnen nicht ständig grundlos auf die Pelle rückten. Mit denen, wo echter Gesprächsbedarf bestand, hatten die schon genug zu tun. (Es wurde aber auch nicht beständig irgendwelches Engagement erwartet. Man ging zur Schule und die Eltern arbeiten. Tombolas, Kuchenbasare und sonst irgendwas gab es glücklicherweise nicht.)
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Ansonsten ist es richtig, zu unserer Schulzeit hatten sich diese unterschiedlichen Sphären nicht so sehr angenähert. Eltern-Lehrer-Kontakt jenseits des Elternabends fand eigentlich nur bei eklatanter Schieflage statt, und für alles andere einmal im Jahr das Schulfest.
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Püschologen ist eine super Berufsbezeichnung (zumal ich als geborene Berlinerin Schwierigkeiten mit dem PS gefolgt von Zischlaut habe). Das ist aus so einem Kinderbuch, oder?
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Nicht mal Schulfest? Auch nicht zu Ehren von irgendwelchen Thälmännern oder sonstigen bolschewistischen Namenspatronen? Tja, dafür gabs bei uns keinen wehrkundlichen Unterricht.
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Aber zumindest war der Sportunterricht weltanschaulich neutral, es ging (also bei uns zumindest) nicht darum, den bösen Bolschewiken zu zeigen, wo der Hammer hängt.
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Ich auch, denn wenn sich diese Sphären näher kamen, war in aller Regel Ärger programmiert.
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Dazu gehören auch besagte Schulfeste - wer da nicht beim Herstellen von Adventskränzen dabei ist, macht sich doch gleich verdächtig. Entweder man hat keinen Bock (geht ja gar nicht.) Oder man muss seine Zeit durch Geldverdienen verschwenden (*mitleidig lächel*).
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Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Fälschlicherweise dem Philosophen Sokrates zugeschriebenes Zitat, das ursprünglich dem Transkript einer paläolithischen Höhlenmalerei entlehnt gewesen sein dürfte.
@10 Uhr 58: Das fängt schon beim Laternebasteln im Kindergarten an.
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Laternebasteln, das war zu heftig, um es verdrängen zu können. Bisschen Schadenfreude war natürlich auch dabei - angesichts von Papi-Kollegen, die sich noch dümmer anstellten als ich und sich mit der Heißklebepistole die Finger zusammenpappten.
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@diktionaftis: Interessante Einheit für Verdrängungsfähigkeit!
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Die Gute war dann fein raus und ich hing noch tiefer im Schlamassel. Das waren halt noch Zeiten. Da hat sich niemand was Geschissen wie man bei uns sagt. Ich wäre auch lieber ein Helikopter-Kind das man andauernd fragt, wie geht es dir, was machst so du so, was willst du essen und dann erkennt man Zuneigung im Gesicht der Eltern, die einem als Kind vielleicht auch a bisserl peinlich ist. Ist wie im Hotel. In meiner Vorstellung zumindest.
Das was ich bin kann gar nichts. Bleibt nur Groll über. Kommt nur in den Filmen gut. Nur sollte aus den helikopter-Kinder auch was werden. Weil wenn die auf so Kaputte wie Meinesgleichen trifft geht das übel für die aus. Das ist jetzt keine Beweihräucherung meiner Person eher so ein Warnhinweis. Wir spielen dann auch nicht mehr fair.
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Was das Helikoptern angeht: Wir mieten (bildlich gesprochen) ab und zu einen ausgemusterten Vietnam-Chopper, während diverse Eltern aus dem Villenviertel mit einer eigenen Luftflotte solchen Kalibers eingeflogen kommen. Etliche dieser Kids kommen von der konfessionellen Schule, von der ein gut situierter Papa, den ich aus dem Kindergarten von Töchterlein kenne, sagte "Mark, let's face it, da sind wir die Assis."
Ist also keineswegs so, dass wir auf einer Insel der Seligen leben, auf der Klassenkampf kein Thema ist. Die da oben spielen nicht fair, Ihresgleichen dem Vernehmen nach auch nicht. Da fragt man sich schon, ob die Werte, die man versucht zu vermitteln, die sind, auf die es wirklich ankommt...
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Ich war auch kein einfaches Kind. Aber der Unterschied zu heute ist vielleicht das des System extrem unflexibel war. Da blieb immer die ganze Scheiße am Kind hängen. Die Erwachsenen haben sich immer am schwächsten Glied abgeputzt. Selber schuld hieß es immer hier und selber schuld dort. Ich spreche jetzt von meinen Erziehungsberechtigten. Die haben sich um nichts gekümmert. Außer um ihr Fortkommen. Egal. Ich stehe auch nicht mehr repräsentativ für einen gewisse Zeit. Die Eltern meiner Kumpels waren da anders.
Ich bin mir gar nicht sicher ob Eltern wirklich Werte vermitteln können. Nicht über einen gewissen Rahmen hinaus. Kann auch sein das sich diese Werte dann ins Gegenteil kehren. Sehr schwieriges Thema. Was Eltern Kinder aber mit auf dem Lebensweg geben können ist ein stabiles Umfeld. Das Kinder das Gefühl haben zu meinen Eltern kann ich kommen. Ich lebte im Gefühl nur geduldet zu sein. Das killt dich. Das Leben ist immer auch eine Belastung. Da sollte nicht auch die Kindheit wie eine schwerer Stein auf einem liegen.
Macht gar keinen Sinn. Geht man zu einer Nerventante und sagt: Ja wissen sie ich war gerade zwölf und dann geschah dieses und jenes.
Und der Mensch der vor einem sitzt ist 50zig. Bringt ja nicht wenn man sich schwer beladen durch seine Lebenszeit schleppt. Deswegen sind Kriege keine besonders gute Idee.
Aus der Kindheit nimmt man ein gewissen Lebensgefühl mit. Das wird man auch nicht mehr los denke ich. Das sollte positiv sein damit man genügend Frustrationtoleranz hat um mit den größeren und kleineren Niederlagen des Lebens klar zu kommen. Und das man den Leben zugewandt bleibt. Nicht so wie ich. Wenn zu mir wer sagt so jetzt üben wir was schönes verkloppe ich dich mit dem Klappstuhl.
Erwachsenen-Beziehungen sind es ja dann die viele Menschen völlig fertig machen. Auch mit glücklicher Kindheit. Und wir leben in stetiger Konkurrenz. Privat wie im Beruf. Das zerrt auch.
Und die Reichen sind in der Regel ganz o.k. wenn sie nur nicht reich wären.
Gibt ja kaum jemanden dem Reichtum wirklich gut tut. Was alles gut zu Gesicht steht ist nicht arm zu sein.
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Das glaube ich Ihnen. Bisschen was von dem Gefühl wird wohl jeder von uns mitbekommen haben, aber nicht so massiv und vor allem nicht permanent.
Ich selber könnte nicht genau sagen, was ich an Lebensgefühl mitgenommen habe aus einer Kindheit mit einem gelegentlich gewalttätigen Vater mit Alkoholproblem und einer emotional auch nicht immer stabilen Mutter. Trotz alledem hat man mir aber nie so richtig das Gefühl gegeben, unerwünscht oder auch nur geduldet zu sein. Dafür bin ich ziemlich dankbar, weil ich sehe, was es Menschen für eine Bürde aufhalst, wenn das anders läuft. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, so Extrembeispiele wie Ihres sind mir bis dato selten bis gar nicht begegnet.
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Das Seltsame bei mir. Es ging so leise von sich. Ging einfach zu früh los. Da biste ziemlich wehrlos. So ist das wenn sich Menschen aufeinander einlassen die das eher nicht tun sollten. Mitte der Siebziger fragte noch niemand nach dem Kinderwohl solange der Bub mit sauberen Klamotten in die Schule kam und Danke und Bitte sagte.
Kommt in der Unterschicht schon öfters vor. Mittelschicht wo ich herkomme weniger. Aber meine Kühlschrank-UM2 die ist schon ein sehr spezieller Fall.
Die fickt dich ins Knie. Wenn es aggressiv nicht geht dann passiv weil die körperliche Überlegenheit des Mannes immer mitgedacht wird.
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Da werden die Frühstücksboxen aufwendigst befüllt mit zurechtgeschnitzem Gemüse und Brotscheiben, die so aussehen wie Bärchen oder Vögelchen oder whatever. Jeden Tag anders und immer total kreativ.
Und das Gipfelkreuz wäre dann das kleine Zettelchen aus Büttenpapier, wo draufsteht: "Danke, dass du dir Mühe gibst!"
*Würg*
*Bentō kommt ursprünglich aus Japan.
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Ach ja, UM2 meint wohl die Stiefmutter, wenn ich das Kürzel richtig dechiffriert habe
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Das Beispiel in der hiesigen Nachbarschaft würde ich aber als moderat und noch vertretbar bezeichnen. *Kotau mach*
Wenn man Tante Goo anwirft und sich die irrsinnigen Kreationen anzeigen lässt … dann allerdings …
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Das ist schon recht nett; aber wahrscheinlich können Helikopter gar nicht mehr Stullen in Butterbrotpapier verpacken!
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(Gegen ansprechend zurechtgemachte Frühstücksboxen habe ich doch gar nichts einzuwenden.)
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De Kunst liegt darin, rechtzeitig damit aufzuhören, sobald es nicht mehr gefragt ist. Seit dem Übertritt aufs Gymnasium hat sich mademoiselle793 der liebevoll gepackten Frühstücksbox allmählich entwöhnt. Das gilt es dann eben abzukönnen, wenn der Nachwuchs sich lieber mit den nicht ganz so ernährungstechnisch wertvollen Snacks aus der Schulkantine verpflegt.
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