Samstag, 1. Februar 2014
Ich klaube Ihnen kein Wort!
Sorry, aber wenn ich das Wort "verorten" lese, hör ich automatisch auf, weiterzulesen. Das schreibt der hier in der Nachbarschaft und in den FAZ-Blogs nicht ganz unbekannte Kommentator Klaus Müller aka Jeeves unter einen (wie ich finde überaus lesenswerten) Gastbeitrag einer Studentin in Don Alphonsos FAZ-Blog "Stützen der Gesellschaft".

Ich habe nicht nachgezählt, aber der Beitrag samt Einleitung des Gastgebers dürfte ungefähr 1.300 Wörter umfassen. Und wegen eines einizgen Wortes setzt es bei manchen Lesern so derart aus, dass die automatische Weiterlesesperre aktiviert wird? Im vorliegenden Fall wären noch etwa 1.000 Wörter bis zum Schluss des Beitrags zu lesen gewesen, aber sich da weiter durchzuquälen ist nach einer solchen semantischen Entgleisung natürlich nicht mehr zumutbar, schon klar.

Die Vorstellung, die Welt kranke am falschen Gebrauch von Worten, ist nicht nur in der westlichen Zivilisation tief verankert: "Wenn Du die Welt verbessern willst", so heißt es in einer Spruchweisheit von Konfuzius, "dann stelle zuerst die Begriffe richtig". Mir selber sind semantische Überempfindlichkeiten auch nicht völlig wesensfremd. Wenn ich jedesmal einen Leserbrief schreiben wollte, wenn irgendwo in der deutschen Medienlandschaft ein Sturmgewehr mit einem MG verwechselt wird (von weitergehenden Konfusionen im Zusammenhang mit "Maschinenpistole" will ich hier gar nicht erst anfangen), ich käme ansonsten zu nicht mehr viel.

Aber solche Fehler können passieren, und es ist auch klar, dass ein sprachlicher Missgriff wie "verorten" nochmal eine ganz andere (lies: schlimmere) Kategorie von Verfehlung darstellt. Der einschlägige Buchtitel "Dummdeutsch" von Eckhard Henscheid, auf den sich viele Sprachgebrauchskritikaster gerne beziehen, macht klar: Verhandelt wird hier nicht richtig oder falsch, vielmehr befinden wir uns in den Grenzscharmützeln um die dünn gestrichelte Linie, welche die wahrhaft Erleuchteten von den doofen Plapperern trennt. Und mit einem falschen Wort hat man sich da schon auf der falschen Seite, äh, verortet.

Aber nicht dass wir uns da falsch verstehen: Ich finde das Feld der Sprachkritik hochspannend, zumindest ein Stück weit. Und ich schließe diesen Beitrag mit dem offtopischen* Hinweis, dass diese nur mäßig sprachkritische Online-Präsenz heute ihren neunten Geburtstag feiert.

* Auch so ein blödes Wort, das es eigentlich gar nicht gibt...

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Glückwunsch zum 9.!

arboretum überreicht einen Strauß Schneeglöckchen.

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Oh, vielen Dank,
hoffentlich sind die nicht allergieauslösend. ;-)

Sonderlich lange ist das bei Ihnen ja auch nicht mehr hin, seh ich grade. Ihr Account könnte sogar älter sein als meiner (erstellt im September 2004).

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Schneeglöckchen duften sehr zart.

Mein Blog hat erst im April Geburtstag, aber wie alt mein Account ist, weiß ich gar nicht mehr. Es könnte sein, dass er schon vor September 2004 existierte, ich habe ja erst einmal eine Weile nur kommentiert, nachdem ich schon Jahre still mitgelesen hatte.

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Sturmgewehr und MG verwechseln? Da macht es doch den Unterschied, ob jemand Counterstrike oder ähnliches spielt oder nicht. Das ist doch, nach dem Ende der Wehrpflicht, des modernen Mannes (und Frau) Waffenkunde.
(Weiter habe ich nicht gelesen.)

Glückwunsch! Durchhalten!

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Vielleicht sollte ich für alle Nichtcounterstriker und Ungedienten ein waffenkundliches Fachbuch schreiben mit dem Titel "Das Maschinengewehr ist dem Sturmgewehr sein Tod". Obwohl, zeitgemäßer wäre es vermutlich, eine App zu programmieren, die jeglichen Schießprügel automatisch der richtigen Gattung zuordnet.

Danke für die guten Wünsche. In Sachen Durchhaltevermögen gehören Sie durchaus zu meinen Vorbildern. So viele andere, die 2003/4 gestartet sind, haben sich längst zu Twitter oder sonstwohin verflüchtigt...

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Internet, das gibt's noch?
Counterstrike, das gibt's noch? Ich sehe noch die LAN-Parties vor mir, wenn nach Sonnenuntergang die bekifften Zivildienstleistenden vor den Rechnern die Sturmhauben aus der Tasche ziehen und aufsetzen.

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Konfuzius also. Irgendjemand muss die diversen Spruchverzeichnisse anschreiben, damit das "Autor unbekannt" hinter Bene docet, qui bene distinguit ersetzt wird.

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Als ehemaliger Zivildienstleistender war ich auch sehr überrascht als ich zum ersten Mal sah wie ein Maschinengewehr wirklich aussieht. Bin davor auch davon ausgegangen, das eine Waffe mit automatischer Nachladung als MG zu bezeichnen völlig legitim ist.

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Ehrlicherweise ist auch anzuerkennen, dass die Grenzen fließend sind, sowohl im technischen als auch im funktionalen Sinne. Und alternative Bezeichnungen wie "Maschinenkarabiner" für Sturmgewehr sind auch nicht gerade geeignet, die Unterschiede für den Laien sinnfälliger zu machen.

Um es mal unzulässig zu vereinfachen: Im Zweifelsfall ist das, was man sieht, kein MG. Was die Polizei über die Dienstpistole hinaus im Einsatz hat, ist in aller Regel eine Maschinenpistole, kürzer als ein Gewehr und mit Pistolenmunition bestückt. Die häufig zu sichtenden Knarren wie die in dem FAZ-Artikel abgebildete AK 47 (vulgo: Kalaschnikow), das aus Vietnamfilmen hinänglich bekannte M 16 der Amis und das G 3 (Nachfolger G 36) der Bundeswehr sind Sturmgewehre oder assault rifles, sozusagen die Standardbewaffnung des Soldaten. Nicht jeder Schütze Arsch trägt ein MG mit sich rum.

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Als ehemaliger Nachschubsoldat kenne ich Maschinengewehre nur als die, für die wir nie die Ersatzteile liefern konnten. Bestellformulare dafür hätten wir reichlich gehabt.

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Tja,
wenn man den Krieg mit Formularen und Papierkram führen könnte, würden Schreibstuben-Helden der Bundeswehr wahrscheinlich sämtiche Navy Seals, Green Berets und Spetznas locker in die Tasche stecken. ;-)

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Trotz des Rufes der Deutschen als Verwaltungsweltmeister bezweifle ich, daß hinter Army, Navy und den Kollegas aus Russland weniger Papier (oder heute Elektro-Trail) steckt.

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Also ich nenne ein Gewehr mit Dauerfeuer durchaus auch "Maschinengewehr". Und als "Sturmgewehr" hat zu meiner Zeit niemand seine Wumme bezeichnet. Wann haben Sie gedient? Vor 45?
(Glückwunsch zum 9ten)

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Verboten
ist das nicht, eine dauerfeuerfähige Standardknarre MG zu nennen, ebenso wie man auch "Sturmgewehr" sagen darf, ohne Zwangsmitglied in einer verfassungsfeindlichen Organisation zu sein. Zumal der Begriff auch für die Prägung des englischsprachigen Fachbegriffs "assault rifle" stilprägend war.

Dabei war ich vor ziemlich genau 30 Jahren, nämlich bis Ende 84), und einige Vorgesetzte pflegten einen mehr oder minder metaironischen Umgang mit wehrkundlichen Begriffen aus der Zeit vor 1945. Kann man verabscheuungswürdig finden, muss man aber nicht. Ich sage nur: Autobahn! ;-)

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Sturmgwehre sind in den ehemals englischen Kolonien Nordamerikas sehr weit verbreitete Spielzeuge. Meist aber eher halbautomatisch.
So ein AR15 gehört fast zur Standartausstattung eines durchschnittlichen Republikanerhaushaltes.
Hier im durchregulierten Sozialismus undenkbar!

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Oh, und ich dachte, halbautomatische Sturmgewehre seien nur ein Mythos. Ich unterschreibe die hier verlinkte Auffassung zwar nicht vollumfänglich, aber die Kriegswaffenähnlichkeit der zivilen Varianten von AR 15 & Co. ist in der Hauptsache eine optische. Der neben der Automatik-Frage andere wichtige Punkt, der in dem Verbandsbulletin wohlweislich nicht angesprochen wird, betrifft das Thema Magazine. So wie es in New York Softdrinks nicht mehr in den ganz großen Bechern gibt, wurden in diversen Bundesstaaten Initiativen unternommen, 30-Schuss-Magazine, wie sie im militärischen Bereich Verwendung finden, zu verbieten. Also selbst im gelobten Land der Knarrenfetischisten ist nicht überall alles erlaubt (wenn auch für meinen Geschmack immer noch viel zu viel).

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Als Maschinengewehr würde ich als ehemaliger Soldat mit ziviler Tätigkeit die Sorte bezeichnen, die ein Mensch alleine nur sehr ungern länger als zehn Minuten tragen wollte.

Erstaunlich finde ich die Verwendung dieser Dinger in Filmen. Die ballern damit alles kurz und klein. Bei unseren wenigen Versuchen lief das völlig anders. Man musste ziemlich aufpassen, sich die Finger nicht an den Patronengurten aufzureißen und außerdem dauernd Teile wechseln, weil diese sehr schnell sehr heiß werden. Das kam John Wayne und Charlton Heston nie vor.

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In Filmen treffen die Gegner ja auch immer so gut wie gar nichts, egal, wieviel die auch ballern. Und Chuck Norris muss nie nachladen, bzw. Magazin wechseln... ;-)

Ich habe das MG 3 tatsächlich mal stehend geschossen. Mit kurzen Feuerstößen bleibt es noch halbwegs kontrollierbar, aber so wie Rambo im Film das M 60 handhabt mit ewigem Dauerfeuer, funktioniert es im richtigen Leben nicht. Selbst das G 3 ist nicht wirklich dafür ausgelegt, auch wenn rein theoretisch die Möglichkeit besteht, das ganze Magazin am Stück durchzujagen. Aber bei der starken Streuung macht das ziemlich wenig Sinn.

Aufgrund gewisser Umstände meiner Wehrdienstverwendung kam ich auch mal in der Genuss, das M 16 in allen Modi zu schießen, und interessanterweise bleibt das im Dauerfeuer vergleichsweise gut kontrollierbar, auch im Vergleich zur AK 47. Das hat wohl mit dem kleineren Kaliber zu tun, das weniger Rückstoß erzeugt.

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Ah, eine Wendung zum Guten Militaristenblog hier!

Beim MG3 stehend schießen hätten wir beinahe eine überfliegende Piper vom Himmel geholt.
Der leichtsinnig erlaubende Fährich hat alle erfolgreich zu Stillschweigen vergattert.
Der Vorfall hätte sicher seine Karriere gekostet und er hätte vielleicht als Journalist oder Schlimmeres geendet!

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ich lese und lerne :-)

Bei mir im Jahrgang gingen genau 2 Jungen zum, Bund, der Rest verweigerte. Mission Pädagogik erfolgreich!

Mädchen durften damals ja noch nicht.

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Mission Pädagogik erfolgreich

Oder totale Pleite.
Kommt halt auf den Blickwinkel an!

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In den Augen unseres Lehrkörpers war das wohl so was wie Klassenziel :-)

ich bin auf eine Schule gegangen, die von 68ern gegründet worden ist. Erklärt vieles :-)

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In meinem Abi-Jahrgang
dürfte Wehr- und Ersatzdienst etwa gleichauf gelegen haben. Und da haben wir von den ganzen Sportskanonen, die untauglich geschrieben wurden, noch gar nicht gesprochen.

Verweigern war für mich nie eine ernsthafte Option. Ich fand, man dürfe das Militär nicht dem rechten politischen Spektrum überlassen. Und für den Fall, dass ich vielleicht irgendwann in den bewaffneten Widerstand gegen das Schweinesystem gehen würde, wäre es nicht verkehrt gewesen, mir ebenda noch die Schießausbildung zu holen und die Strukturen von innen zu kennen.

@don ferrando: Ja, sowas war rikant, und unser Oberfeld riskierte auch seinen Allerwertesten. Allerdings kamen nur ein paar Auserwählte überhaupt in den Genuss der etwas erweiterten Schießpraxis, nämlich die Handvoll Leute, die sich als Feinddarstellung bei den anderen Battalionen bewährt hatten. Sprich: Das war gewissermaßen die Spezialausbildung zum Saboteur und Terrorist, und der Spieß im Kasernendienst war eh der Meinung, ich passe besser in die PLO als in die Bundeswehr. Der hat mich voll durchschaut, und wenns nach dem gegangen wäre, hätte ich keine Atomsprengköpfe bewacht. ;-)

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"Und für den Fall, dass ich vielleicht irgendwann in den bewaffneten Widerstand gegen das Schweinesystem gehen würde, wäre es nicht verkehrt gewesen, mir ebenda noch die Schießausbildung zu holen und die Strukturen von innen zu kennen."

Das Argument wurde im Jahrgang auch diskutiert. Dafür gereicht, tatsächlich die Volksbefreiungsarme vorzubereiten, hat es dann aber doch nicht.
Dafür wurde reihenweise Ökonomie in Bremen zu studieren angefangen, denn ohne Wirtschaft wird das nichts mit der Revolution. Aus den meisten ist dann doch noch was anständiges geworden und bisher habe ich keinen meiner Abigenossen in verantwortlicher Stelle der Bremer Schulverwaltung entdeckt, was alles erklären würde... :-)

Außerdem waren wir dogmatisch- in der Bundeswehr waren nur Rechte, da gab es nichts zu überlassen. Punkt.

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Außerdem waren wir dogmatisch- in der Bundeswehr waren nur Rechte, da gab es nichts zu überlassen. Punkt.

Donnerwetter, da hatte die von Moskau ferngesteuerte Indoktrinierung nützlicher Idioten ja ganze Arbeit geleistet.

Tatsächlich profitierte ich vor allem in der Grundausbildung davon, dass der überwiegende Teil der Offiziere und höheren Unteroffiziere in meiner Ausbldungskompanie im weitesten Sinne eher sozialliberal drauf war und nicht so sehr den klassischen Komisskopp-Führungsstil pflegte. Was freilich nicht die Regel war, da hatte ich einfach unverschämtes Glück. Vom jung-dynamischen Kompaniechef habe ich vernünftigere und fundiertere Argumente gegen den Nato-Doppelbeschluss gehört als von sämtlichen Friedenswinslern und Russenknechten Pazifisten in meinem Bekanntenkreis.

Von da ausgehend war dann der Wechsel in das traditioneller tickende Raketenbatallion mit einem gewissen Kulturschock verbunden, aber gleichwohl gab es auch dort Nischen und Freiräume, so dass die Hoffnung meines Vaters, man werde mich beim Barras Zucht, Ordnung und Fressehalten lehren, weitgehend unerfüllt blieb.

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wobei man zu unserer und unseres Lehrkörpers Entschuldigung anmerken sollte, daß Anfang/Mitte der 1990 was rechts angeht ein steiferer Wind wehte und daß Rechtsaußen gezielt propagierte, zur Truppe zu gehen.

Und daß wir im Freiluftzoo Göttingen waren.

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Ja,
über die unterschiedlichen binnenklimatischen Verhältnisse an den Schulen hatten wir es ja schon mal. Macht es immer schwer, von da aus allgemeingültige Aussagen abzuleiten.

Ich würde nicht mal so weit gehen zu behaupten, dass die Friedensbewegung insgesamt schief gewickelt gewesen wäre (wenngleich der Ostblock da tatsächlich auch seine Finger drin hatte). Für mich war der Wehrdienst eine individuelle Entscheidung, basierend auf Prämissen, die ich heute im übrigen nicht mehr als gegeben betrachten würde. Damals war keine Rede davon, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen und seine Bündnispartner bei allerlei Einsätzen unterstützen müsse.

Ich kotze im Strahl, wenn ich sowas lese. Und kriege mich gar nicht mehr ein über den Irrsinn, dass wir jetzt auch Frauen in der Truppe haben und mehr Kitas brauchen und gleichzeitig bei allerlei Abenteuern in aller Welt mitmischen sollen, weil wir uns eine Sonderrolle nicht mehr leisten könnten.

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"dass wir jetzt auch Frauen in der Truppe haben"
Die USA haben da einen gangbaren Weg gefunden: ewig galt "keine Frauen bei Kampfeinsätzen". Über den Sinn, Soldaten (generisches Maskulinum, alle Unterstriche bitte mitdenken) anzustellen, die dann aber das, was Soldaten nun mal tun, nicht tun dürfen, kann man trefflich streiten.
Daß es bei dezentralen Kämpfen (ich bin definitiv nicht die Militärexpertin, das heißt bestimmt anders, ich hoffe, alle wissen, was ich meine) keine Front mehr gibt, von der mann Frauen wegbringen kann- geschenkt.
Daß es bei den Reichweiten moderner Waffensysteme Kokolores ist, wenn man sagt "das hier ist der Kommandobunker, sie geht hier ja nur ans Telefon, da kann nix passieren"- auch klar.
Die lieben Verbündeten kamen nun auf die Idee, Kampftruppen für alle zu öffnen, die die Vorraussetzungen mitbringen. Also nichts mehr mit Frauen laufen langsamer, tragen weniger Gepäck etc, sondern Einheitsmaßstab. Bisher sind sie anscheinend nicht überrannt worden von Frauen, die unbedingt Ranger School oder ähnliches besuchen wollten.
Bestimmte Einheiten, bei denen es arg eng&persönlich werden kann, sind weiterhin geschlossen. Ein Senator, dessen Name mir 3 Sekunden nach dem Lesen wahrscheinlich nicht mehr geläufig war und den ich auch jetzt nicht erinnere, dessen Laufbahn beim Marine Corps begann, beschrieb recht bildlich, was passiert, wenn man(n) 72 Stunden in einem amphibischen Landefahrzeug Hintern an Hintern steht.
das macht meiner Ansicht nach deutlich mehr Sinn als eigene Frauen-Anforderungen oder Quotengedöns- der Taliban ist nämlich nicht so nett, langsamer zu schießen nur weil Gefreite Susi Sonnenschein langsamer läuft als Kalle Krawallski.
Wenn Susi den Kalle locker in die Tasche steckt, dann soll sie den Beruf, den sie sich ausgesucht hat, auch ausüben dürfen. Wie oft das eintritt... andere Frage.

Bei Berufsfeeurwehrpersonen galt, daß sie einen handwerklich relevanten Beruf erlernt haben müssen. Da aber die Frauenquote bei der Feuerwehr einfach nicht aus den Puschen kommen wollte, zählen jetzt auch soziale Berufe als Eingangsqualifikation.
Das mag ja noch angehen, ob das mit dem Handwerk Sinn macht, kann ich nicht sagen. Aber Feuerwehrperson ist ein Beruf, in dem man tragen können MUSS. Sollte man da wegen der lieben Quote Abstriche machen, wäre ich unbegeistert.


"und mehr Kitas brauchen"
Ja, im Feldlager Kunduz. Super-Idee. Wo kann ich mich melden...
UvdL braucht immer mehr KiTas. Egal was sie grad macht. Sollte sie nächste Woche Energieministerin werden, sind KiTas der Weg aus der Atomenergie.


"und gleichzeitig bei allerlei Abenteuern in aller Welt mitmischen sollen"

Da bin ich zwiegespalten. Ich neige dazu, Gewalt nicht immer für keine Lösung zu halten. Manchmal muß man die bösen Buben einfach hauen bis sie Ruhe geben. Und wenn es nur zeitweis eist, ist das eben so. Wäre schön, wenn es über Eisicht ginge, aber geht leider nicht immer. Appeasement hat schon in München nicht funktioniert.

Wir werden die Tür nicht komplett hinter uns zumachen können und wir können das allabendliche Massaker in der Tagesschau hinnehmen oder irgendwann mal "so, und beim nächsten Schuß stirbst du" sagen.
Zumindest die immer wieder geforderten humanitären Korridore wird jemand freihalten müssen und meckern wenn Weltpolizist USA es tut, ist auch keine Lösung.
Wie lange zieht sich der Scheiß in Syrien hin? Ja, ich weiß, alles komplizierter und Russland und die Eskalation und das Pulverfaß Naher Osten und so weiter, aber...
von mir aus sollen sich die, die es wollen, die Köppe einschlagen, aber sie sollen die Flüchtlinge rauslassen. Die müßte dann jemand aufnehmen, aber dann kommt Problem Nr2...

Nur: selbst mit mehr KiTas wird Krieg nicht zur Teilzeitbeschäftigung.

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Ach, Appeasement. Was so stinkt an der Geschichte vom "Verantwortung übernehmen" ist doch, dass die ach so guten Gründe für eine Intervention (seien es Demokratiedefizite, angebliche Massenvernichtungswaffen oder sonstiger humanitärer Verbesserungsbedarf) so gut wie immer nur dort gesucht und gefunden werden, wo zufälligerweise auch grad andere geostrategische Interessen auf dem Spiel stehen. Den Franzosen z.B. geht es in Schwarzafrika weniger um humanitäre Korridore, sondern um Sicherung von Rohstoff-Nachschubwegen. Schulen für N*g*rkind*r baut man nicht mir Mirage-Jägern, für die Paris gern auch paar deutsche Tankflugzeuge da unten in der Luft hätte.

Aber wie auch immer, das ist nicht unbedingt das, worauf ich hinaus wollte. Mir ging es um die Feststellung, dass der Dienst an der Waffe heute ein ganz anderer Schnack ist als der, für den ich mich damals trotz mancher Bedenken dann doch einspannen ließ. Und damit meine ich gar nicht mal so sehr das erhöhte Risiko, im Rahmen von Auslandseinsätzen draufzugehen. In jedem großen Manöver sterben mehr Soldaten als in Kampfhandlungen, im November 1983, kurz nachdem ich eingezogen war, stand die Welt an der Schwelle des Atomkriegs; das Raketenlager, welches ich bewachte, war potenzielles Ziel von Terroristen, letztlich konnte man nie völlig sicher sein, dass Alarm wieder nur eine Übung ist (weswegen ich mir dann auch immer das MG krallte, wenn ich den Alarmtrupp nicht führen musste), in einem Nachschub-Depot in der Nähe von Herborn haben Soldaten nachts in der Wachrunde aufeinander geschossen, nachdem sie sich vor der Schicht in der Disco um ein Mädchen gestritten hatten. Kurzum: Draufgehen konnte man auch damals vor 30 Jahren schon, das ist nicht der Punkt. Aber ich würde mich heute nicht verheizen lassen für irgendwelche außenpolitisch motivierten Abenteuer sonstwo in der Welt.

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Einer der Piloten zu des Tigergatten Militärzeit löste versehentlich den Schleudersitz aus- im Hangar. Das war dann nicht mal mehr ein Fall für die Rettungskräfte, sondern nur noch fürs Leichenbergungsteam. Mitten im Frieden und weit und breit kein Warschauer Pakt'ler zu sehen.

Man muß sich entscheiden, was die Bundeswehr sein soll: eine Streitkraft, die man schickt, wenn man es (aus welchen Gründen auch immer) für nötig erachtet oder Spielwiese für arbeitsmarkt-, bildungs- (jeder, der dient, bekommt automatisch den Hauptschulabschluß spukte mal rum), frauen- oder sonstige politische Zielvorstellungen.
Im ersten Fall bin ich für taugliche Ausrüstung (es kann ja nicht sein, daß das KSK regelmäßig die Amis fragen muß, ob sie sich bitte den Hubschrauber ausleihen dürfen), im zweiten ist mit weitgehend egal, was man tut, solange es mich in Ruhe läßt.

Landesverteidigung ist eine Sache, da haben Sie völlig recht. Ich kann gut verstehen, daß man sagt "das mache ich, aber am Hindukusch habe ich nix verloren".
Die große Frage ist, ob Al Quaida auch auf der eigenen Spielwiese bleibt oder wir die Jungs&Mädels früher oder später hier haben.

Erfahrungsgemäß ist die Sorte Profibedenkenträger, die aus Pazifismus, Grundsatz und Verantwortung vor der deutschen Geschichte niemals einen Bewaffneten irgendwohin schicken würde weil Gewalt keine Probleme löst undsoweiter, personaluniert mit den Berufsbetroffenen, die traurig&hilflos das neueste CNN-Massaker kommentieren. Ja, was tun? Sie könnten sich ja davorsetzen und hoffen, daß sich die Parteien dadurch ihr schändlich Tun erkennen und davon ablassen. Sollte das nicht passieren, sind sie die Abendnachrichten.

Wird wohl noch eine Weile dauern, bis alle SMGs, MGs, ARs, BRs, RPGs, Landminen, (Hand)Granaten usw zu Pflugscharen geschmiedet werden.

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Wenn wir sowieso schon Erfahrungen mit Kriegseinsätzen gesammelt haben (leider), wäre es nicht das Dümmste, aus diesen Erfahrungen ein paar Lehren zu ziehen.

Hierzulande zündet Al Quaida nur deswegen nicht jeden Tag ein paar Bomben, weil Afghanistan von Soldaten besetzt ist? Wirklich?

In Bosnien sitzen seit 20 Jahren Soldaten und stiften Frieden. Seltsamerweise suchen Leute aus diesem Land bei uns Asyl. Bei den verbleibenden Bewohnern dort werde ich das Gefühl nicht los, dass diese nur auf den Abzug der Friedenstruppen warten, um endlich mit diesem halbfertigen Bürgerkrieg weiterzukommen.

Sich nicht in anderer Länder Bürgerkriege einzumischen, hat wenig mit Appeasement zu tun.
Oder kann mir jemand Beispiele nennen, wo es funktioniert hat, Konflikte von außen kommend zu beenden. Mir fällt da immer nur Nazi-Deutschland ein, wobei das nicht zählt, weil die Deutschen freundlich genung waren, jedem von sich aus den Krieg zu erklären.

Nach heutigen Maßstäben hätte Großbritanien spätestens 1938 in Deutschland einmarschieren müssen. Nicht wegen ein paar Quadratmetern Sudetenland, sondern zur Verhinderung eines Massenmordes. Ich will mir das gar nicht vorstellen, der aus einer solchen Intervention folgende Konflikt könnte womöglich noch heute andauern.

Ich habe übrigens auch in den 1980er Jahren keine rote Gefahr oder einen auf der Schwelle wartenden Atomkrieg gesehen. Ein Gefühl der Bedrohung ließ sich allerdings leicht schüren. Heute müssen Begründungen für Einsätze, die man dann nicht Krieg nennen darf, wesentlich kunstvoller zurechtgebogen werden.

Man könnte das alles aber auch als weltweiten Verteilungskampf sehen. Nur darf man auch das nicht so nennen, sonst wird man sogar als Bundespräsident zurückgetreten.

Ich nehme mir lieber ein Beispiel an Muhammad Ali, der den Kriegsdienst mit der Begründung verweigerte: "No Vietcong ever called me a Nigger".

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"Hierzulande zündet Al Quaida nur deswegen nicht jeden Tag ein paar Bomben, weil Afghanistan von Soldaten besetzt ist? Wirklich?"

Afghanistan ist nur sehr eingeschränkt besetzt. Nämlich da, wo Truppen in Reichweite sind.

Der Balkan... eine Gegend, wo sich an die Gurgel gehen Tradition hat. Die machen nur Pause, denke ich auch.
Bestimmte ethnische Minderheiten haben da nix zu lachen und guten Grund, Asyl zu suchen.
Von mir aus sollen sich die Kriegswilligen gegenseitig umbringen, man kann sie eh nicht aufhalten- aber sie sollen bitte die, die keinen Bock drauf haben, Abendnachricht zu werden, in Frieden lassen. Und das wäre ich, wenn ich denn was zu sagen hätte, auch bereit, robust zu sagen.
Man kann Leute nicht zur Vernunft bomben, schießen oder sonstwie "kriegen". Alles, was man tun kann, ist, Unbeteiligte draußen zu halten. Es ist der Versuch, die Bestie Krieg zu zähmen.

"Ich nehme mir lieber ein Beispiel an Muhammad Ali, der den Kriegsdienst mit der Begründung verweigerte: "No Vietcong ever called me a Nigger".
Tatsächlich gilt in der neueren Forschung die Rolle des Wehrdienstes als einer der Faktoren, die die Bürgerrechtsbewegung so stark gemacht hat; Bilder von Martin Luther King bei der Demo kennen wir alle, aber Bilder, in denen uniformierte Veteranen vorne gehen, sieht man seltener, gab es aber. Die Hemmschwelle, auf einen Veteranen einzuprügeln, dürfte höher gewesen sein als dem ollen Unruhestifter King eins draufzugeben.
Da marschierte die vielbeschworene "Mitte der Gesellschaft".
Zum Thema Rassismus und Vietnamkrieg gibt es mittlerweile etliches.

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Neun Jahre
Gute Sache. Glückwunsch! Und immer schön am Ball bleiben!

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Es ist nicht zuletzt die gute Nachbarschaft, die einen hier hält. Bei Ihnen ist das Neunjährige ja auch nicht mehr lange hin, sehe ich grade.

Der Reihe von Blogger-Veteraninnen (männliche Form mitgemeint) wie Frau Arbotetum und Ihnen, den Herren Gorillaschnitzel und Cabman nebst Frau Morphine, um nur mal ein paar zu nennen, bin ich zeitlich ja nur deswegen zuvorgekommen, weil hier kurz vor einem Serverumzug der "Blog erstellen"-Button kurzzeitig freigeschaltet und ich zur rechten Zeit am rechten Ort war. Ein paar Wochen später war die Mauer gefallen Zugangsbeschränkung aufgehoben.

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Meiner Erinnerung nach fiel die Zugangsbeschränkung erst später. Ich habe jedenfalls seinerzeit noch per Mail an den Admin um ein Blog gebeten.

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@arboretum: Aus der zeitlichen Distanz
könnte ich es nicht mehr genau datieren. In der Erinnerung hatte ich es so abgespeichert, dass nicht lange nach dem Serverumzug die Zugangsbeschränkung aufgehoben wurde.

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Zugangsbeschränkung
Kann ich auch nicht mehr zuordnen. Aber ich war mir eh nicht ganz klar über die Sache. Ob ich soll oder nicht. Irgendwann ging es dann so. Und ich hab mich einfach mal angemeldet. Muss noch zu meiner Zeit in Frankfurt gewesen sein. Daher gab es wohl einer längere Offline-Zeit. Aber wie gesagt, kann ich alles nicht mehr richtig zuordnen.

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also 2008 war polen offenkeine zugangsbeschränkung mehr zu sehen....
auch von mir alles gute zum neunjährigen. ich pausiere ja derzeit etwas (musste ich mir neulich eingestehen), bin aber nirgendwo anders hingewandert. ich les hier und bei den anderen auch noch regelmäßig mit, aber für kommentarschlachten fehlt mir derzeit die muße.
und sie hol ich ja eh nie mehr ein;-)

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Vielen lieben Dank! Schön, Sie noch unter uns zu wissen, auch wenn es im grünen Bereich leider etwas still geworden ist.

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Ich habe Ende 2005 angefangen bei Blogger.de mitzulesen und fühlte mich (nicht zuletzt wegen Väterchen Kid) animiert mitzumachen. Das war damals die Zeit, wo man sich noch anmelden musste. Da ich keine Antwort erhielt, habe ich immer mal wieder sporadisch versucht, einen Blog anzulegen, was irgendwann gelang und noch heute, wenn ich daran denke, rinnt Salziges der Rührung ob all meiner Auserwähltheit.
Da mein erster Eintrag auf 31.06.2006 datiert, wird irgendwann zwischen Dezember 05 und März 06 der Vorhang geöffnet wurden sein...vielleicht.

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Gut geschätzt!
Auf der Info-Seite bin ich fündig gewoden: Die Mauer fiel am 4. Januar 2006.

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In den folgenden Monaten erreichte dann die Zahl der blogger.de-Blogs die 3000er Marke. Those were the days, my friend ... - heute sind es fast zwölf Mal so viele, und dabei hat Dirk zwischendurch einmal kräftig aufgeräumt und inaktive Blogs mit keinem oder nur einem Beitrag gelöscht.

Oh we were young and sure to have our way.

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Tatsächlich 9? Ein Dinosaurier in der Bloglandschaft und einer der letzten, den ich noch lesen mag. Ergo: Immer weiter machen. Danke!

Zum Thema: Über Begrifflichkeiten und deren Abgrenzung bzw. richtige Verwendung sich aufzuregen, kann ein mühsames Geschäft sein, denn Sprache ist nicht statisch, sie entwickelt sich kontinuierlich, aber wem schreib ich das ins Blog?
Mir gehen eher die Kleingeister auf den Keks, die mit derlei Einlassungen sich selber erhöhen, um auf andere herabzuschauen. Ich glaube, wir beiden hatten uns deswegen auch schon mal. Warten Sie mal. .....hm hier:

http://cabman.blogger.de/stories/510123/

PS Als MG-Schütze hätte ich Ihnen sofort nach Wecken um 0400 sagen können, was ein MG und was eine MPI ist. Genauso wie ich immer angebrüllt wurde, dass ich vielleicht in der Hose einen Hänger habe, aber das, was an meinen LKW gekoppelt war, ANHÄNGER genannt wird.

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Ah ja, ich erinnere mich. Ihren Satz Die Frage der Perspektive ist auch immer an den Standpunkt geknüpft. schreibe ich mir nochmal (sinnbildlich) hinter die Ohren, das kann man sich gar nicht oft genug klarmachen. Von da ausgehend, würde ich an meinem "ja, aber..." indes weiterhin festhalten und zumindest der Möglichkeit Raum lassen, dass nicht jeder Akt der Sprachkritik ausschließlich der Distinktionsgewinnerzielungsabsicht dienen muss. Bei Zeitgenossen, die in den alten und neuen Bundesländern umherfahren, um Schilder mit falschen Apostroph-s abzulichten und einer johlenden Meute zum Fraß vorzuwerfen, können wir aber ziemlich sicher sein, dass wir dahinter keine hochfliegenden sprachpflegerischen Motive vermuten müssen.

Das war ja das praktische an der damaligen Bundeswehr-Standard-Bewaffnung, dass man die unterschiedlichen Knarren selbst mit Stiefelbeutel über dem Kopf nicht verwechseln konnte. In unserer Wacheinheit war ich (natürlich) auch der MG-Freak, denn wie sagte ich immer? "100 Schuss auf der Kette ohne Nachladen sind doch besser als nur 20 im Magazin, dafür nehme ich die paar Kilo Mehrgewicht doch gerne in Kauf").

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Glückwunsch zum Bloggeburtstag!
Was Sprachnazitum etc. betrifft, bin ich sehr tolerant geworden, seit ich so oft mit schlechtem Englisch um mich schmeiße. Nur Österreichisch bringt mich immer noch auf die Palme :D

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Es hat bei mir auch stark nachgelassen, was zum einen mit allgemeiner Altersmilde erklärbar ist, und zum anderen liegt mein letzter Textchef-Job auch schon ziemlich lange zurück.

Österreichisch muss ich ja nicht jeden Tag hören und lesen, von daher find ichs eigentlich ganz leiwand putzig irgendwie. Vor allem die Bezeichnungen für Lebensmittel mag ich, Paradeiser, Kukuruz, Ribisl. Aber "Erlagsschein" klingt in meinen Ohren ganz grauenhaft.

Ich habe in den 90ern eine Weile lang für ein Schweizer Nachrichtenmagazin geschrieben, was es mir später erleichtert hat, statt "daß" nur noch "dass" zu schreiben. Aber Wörter wie "konkurrenzieren" zu benutzen, das ist mir nie so recht in Fleisch und und Blut übergegangen.

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Nie konkurrenzieren und niemals auf dem Kehrplatz parkieren!
Die NZZ lese ich auch wegen solcher Wörter. Den Blick nur wegen (selbstverständlich nur wegen) solcher Wörter.

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Den zuständigen Redaktor
(ich weiß gar nicht mehr, ob er Beat, Urs oder Rüdi mit Vornamen hieß) habe ich jedenfalls in guter Erinnerung behalten. Das Magazin hieß "Facts" und das wurde von den Kollegen in Zürich selbstredend nicht FÄKTS ausgesprochen, sondern eher so FÄKCHHHTZ.

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Vill Glückch zum Geburri!

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Haha,
das ist ja ein unglaublicher Zufall, vor 20 Minuten habe ich mir tatsächlich eine Schüssel Haferflocken mit Milch und Ovo angerührt!

Interessant, was da noch für Videos auftauchen.

Danke für diesen (doch noch) gut getimten Geburtstagsgruß!

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Soso,
am frühen Nachmittag zieht man sich dubiose Gemische rein, die ordentliche Leute noch nicht mal zum Frühstück konsumieren täten. :-)

Schönes Musikstückch!

Hier ist der Text [C. Four more sides for Musicraft, 1946 / 4. Who Put The Benzedrine In Mrs. Murphy's Ovaltine?]

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So, da bin ich.
Was soll ich jetzt machen?

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Was man halt so auf Blog-Geburtstagsfeiern macht.

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"Ein Stück weit" mitfeiern?
Okay, ein Gedicht:

Oh mark739, oh dunkler Blogger.
Oh Wortgewalt, die Sie mir angetan.
Oh Jahre, die vergingen, oh Firmament.
Die Welt, dies düst're Meer.

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@kinky so:
Oder falls die Party hier in der Dunkelkammer vorbei sein sollte: eigenes Blog erstellen, 24 Stunden warten (die Zeitschaltuhr ist eine technische Filtermaßnahme gegen maschinell erzeugte Spamblogs) und loslegen.

NACHTRAG: Oh, ein Gedicht! Und was für ein poetisches! Hach, und das in meinem fortgeschritten Bloggeralter! Merci!

Jetzt aber husch, husch, eigenes Blog starten! Sie haben mehr drauf als nur zu kommentieren, da bin ich sicher.

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Ich will kein Blog!
Sie wollen mich bloß wieder loswerden.
Ich verspreche, ganz brav zu sein.

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Ach, wenns um das Loswerdenwollen geht, kann ich bei Bedarf durchaus deutlicher werden, keine Sorge.

Aber hier geht jetzt (sinnbildlich gesprochen) eh erst mal der Rollo runter. Bonne nuit!

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Jubiläum machen!
Und schön hübsch feiren, ja?

*pif paf

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Paar Kracher hätte ich noch Silvester übrig. Aber die können dann auch bis zum Zehnjährigen noch warten...

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Oh, Geburtstag am Rhein!
Tanti Auguri aus der teilüberschwemmten Toscana!

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Mille grazie!
Ich hoffe, Ihr Keller bleibt trocken (und der Hang hält).

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Alles bestens.
Keller habe ich nicht und Häng auf Fels gebaut!

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"auf Fels gebaut"
- das klingt geradezu biblisch. Gute Ortswahl! Hier dominiert ja mehr so Schwemmsand, aber der Strom ist paar Kilometer weg und der Deich frisch saniert.

Und das strahlende Wetter lässt auf eine Hügelrunde mit trockenen Füßen hoffen.

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Glückwünsche! Dann mal weiter bis zur Volljährigeit!

Sprache ist ein sich entwickelndes System. Sprachveränderungen hatten wir immer und werden wir immer haben. Sonst würden wir ja noch Altsäschisch oder Istveönisch oder gar das ominöse Gemeinindoeuropäische sprechen. Deswegen sollen sich Sprachpuristen und Wortinquisitoren mal ein wenig entspannen. Auch wenn es da ein paar Neuschöpfungen gibt, bei denen sich mir die Fußnägel hochklappen.

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Oder um es mit Max Goldt zu sagen:
Mir jedoch kann keiner weismachen, dass die Mörderregimes des 20. Jahrhunderts weniger effizient gewesen wären, wenn sie sich eines dezenteren Vokabulars bedient hätten.

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in Anbetracht der Leichenberge erachte ich die von besagten Regimes gebrauchte Sprache für dezent.

Man kann alles sprachweichspülern, besser wird es dadurch nicht.

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Kreationen wie 'sinkendes Negativwachstum' finde ich schlimmer, weil System dahinter steckt.

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hä? Ist das jetzte ein Positivwachstum oder geht es noch weiter bergab?

"Sockelarbeitslosigkeit" ist einer meiner Favoriten aus dem Bereich.

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@cassandra, 8 Uhr 57:

Sehe es auch so, dass totalitären Regimes ihre Barbareien eher in beschönigende Worte kleideten. Ich denke, man kann den Satz von Max Goldt so verstehen, dass gut gemeintes Rumgedoktere an Worten die Menschheit nicht besser macht.

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Wieso "kleideten"? Tun die das nicht mehr? Mir kommt es eher so vor, als sei das längst Merkmal aller Regimes.

Bald bin ich soweit, unser Regime aus diesem Grund (und natürlich anderen) als totalitär zu bezeichnen. Da Konzerne solche Sprachfertigkeiten ebenfalls sehr lieben, würde ich die der Einfachheit halber beim Regime dazupacken.

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@ilnonno: In dem Max-Goldt-Zitat
war die Rede vom 20. Jahrhundert, daher das Präteritum. Ansonsten haben Sie natürlich recht, dass das nach wie vor so läuft, und die Wirtschaft ist diesbezüglich keine Insel der Seligen.

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goldt hin oder her: das neusprechgemisch von weichgespültem werbesprech und technokratischem politgeschwurbel als lti ff zu bezeichnen, bereitet mir große freude.

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Aber, Herr vert,
das ist voll unverantwortlich, dass Sie die damit die Einzigartigkeit jener unseligen Epoche zweischen 1933 und 45 so relativiiieeeeren. Und das in Zeiten, in denen Doitschland endlich wieder mehr Verannttworttung übernehmen soll.

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deutschlands platz an der sonne war hiesigen staatenlenkern ja immer schon ein herzensanliegen.
#notmypresident

ansonsten: ich bin historiker, ich darf das.

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ich (wenn man das generische Maskulinum anwendet) auch :-)

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'sinkendes Negativwachstum' ist was Gutes.
Der Fahrer von dem kaputten Bus gewöhnt sich an, noch seltener vor Brückenpfeiler zu fahren.

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Nur wegen eines Wörtchens, nee ... - vor allem, da der Text in der zweiten Hälfte erst so richtig schön wird. Na ja, selbst schuld: Wer einem Text so wenig Vertrauen entgegenbringt, der hatte wahrscheinlich sowieso keine richtige Lust, ihn zu lesen (wie ja jemand an Ort und Stelle richtig bemerkt hat).
Ihnen aber, lieber mark793, herzlichen Glückwunsch! Ich bewundere Ihr Durchhaltevermögen und Ihre unaufdringliche Verlässlichkeit. (Gerade da ich so oft und im Moment auch wieder blog-schwächele.) Egal, wann ich wieder bei Ihnen reingucke, immer haben Sie einen frischen Text im Angebot, immer angenehm, nie doof und immer in lebendiger Diskussion mit einer munteren Kommentatorenrunde ...

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Vielen lieben Dank! Der jemand an Ort und Stelle war ehrlich gesagt auch ich. Irgendwie hat das FAZ-System meinen Gastnamen, mit dem ich normalerweise auch ohne login kommentieren kann, beim Abschicken des Kommentares unterschlagen.

Manchmal (so auch in diesem Fall wieder) sind es tatsächlich die eigenen Kommentare andernorts, die dann das Gerüst oder ein paar Pfeiler für einen Beitrag in der Dunkelkammer oder bei Deus ex Machina liefern. Für den vorigen FAZ-Beitrag beispielsweise hatte ich mich auch erst gewissermaßen andernorts warm kommentiert.

Ansonsten ist es mit dem Bloggen wie mit dem Fahradfahren auch: Das Training wird nicht leichter mit der Zeit, Du wirst nur schneller Wenn man sich mal in einen gewissen Rhythmus reingestrampelt hat, ist es nicht mehr so schwer, im Tritt zu bleiben. Und irgendwie hat es sich hier mehr oder weniger bei In der Woche zwier... eingependelt.

Hatte übrigens beim Schreiben noch an Sie gedacht. Mit Schrecken las ich nämlich, in der DDR wäre die Kalaschnikow-Standardwaffe als "Maschinenpistole" bezeichnet worden, mit einem entsprechenden Hinweis wäre die Konfusion perfekt gewesen. ;-)

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Ja, ich hatte das verlinkte Gerät tatsächlich als "Maschinenpistole" identifiziert und mich leise gefragt, wieso Sie da jetzt von "Sturmgewehr" ... (dass das kein MG ist - natürlich, ich fand das bei der Armee immer witzig, dass das "leichte Machinengewehr" erheblich schwerer ist als das Standard-Gewehr, die Kalaschnikow)

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Das "leicht" bezieht sich wahrscheinlich auf das Kaliber, wobei ich aus dem Stand nicht sagen könnte, wo die Grenze zum schweren MG oder gar zur Maschinenkanone gezogen wird. Wahrscheinlich zählt das fast 12 Kilo schwere MG 3, das ich so oft bei Alarmübungen rumgewuchtet habe, mit seiner 7,62er Munition auch noch zu den Leicht-MGs.

Bei der Bundeswehr gab es als Standardwaffe das G 3 (G für Gewehr), und die Maschinenpistole Uzi war davon mühelos zu unterscheiden, nicht zuletzt, weil sie die gleiche 9-mm-Munition verschoss wie die Pistole P 1. Wie man damals vor 30 Jahren das G 3 genau kategorisierte, ist mir nicht erinnerlich, mein damaliger inoffizieller Begriff dafür dürfte wohl "Schnellfeuergewehr" gewesen sein. "Sturmgewehr" sagten damals nur Dienstvorgesetzte mit zweifelhaftem politischem Hintergrund. ;-)

Aber wie auch immer, auf die Idee, das G 3 oder den Awtomat Kalaschnikowa Maschinengewehr zu nennen, wäre ich nicht mal als Dreikäsehoch gekommen.

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