Dienstag, 22. Januar 2013
We're all stars now - in the dope show
mark793, 11:57h
Ich muss gestehen, dass mich die Diskussion um Lance Armstrong, sein systematisches Doping und die Gesamtsituation des Profiradsports weitaus weniger interessiert, als man das von einem halbwegs rennrad-affinen Zeitgenossen vielleicht erwarten würde. Mir ging nämlich der mediale Personenkult um irgendwelche Spochtskanonen schon seit jeher gegen den Strich. So hatte ich Anfang der Achtziger zum Tennis gefunden, bevor der Leimener und die Brühlerin die Massen in ihren Bann schlugen und Bumm-bumm mit der gelben Filzkugel boomte. Nicht dass ich mich in die Zeit zurückgewünscht hätte, als der weiße Sport noch eine Domäne von Arzt-, Anwalts- und Apothekersprösslingen war, aber je mehr sich Tennis als Fernsehsportart etablierte, desto rapider nahm meine Lust ab, selber das Racket zu schwingen.
Als mir 1994 Sir Walter I in die Hände fiel, guckte ich in der Folgezeit ab und zu mal die eine oder andere Etappe der Tour de France im TV. An die 96er-Tour, die Bjarne Rijs für die Telekomiker gewann, kann ich mich noch sehr gut erinnern, und auch daran, dass mich der im Jahr darauf kulminierende Jan-Ullrich-Trubel in der Berichterstattung ("Wo fährt Jan Ullrich?") zunehmend nervte. Etwas erträglicher war das zwar bei Eurosport, dafür rollten sich mir die Ohren, wenn dort der Schweizer Ex-Radler Toni Rominger als Co-Kommentator rumschwadronierte. Von dem späteren Zweikampf Ullrich/Armstrong habe ich nur sehr wenige Ausschnitte ohne Krämpfe angucken können, denn während die Hysterie der Kommentatoren sich immer weiter steigerte, als ob davon wer weiß was abhinge, wurde es mir immer gleichgültiger, welcher der beiden Unsympathen im gelben Trikot fährt oder gar in Paris auf dem Treppchen steht.
Das Interesse am Profizirkus ist auch nicht wieder erwacht, seit ich Anfang 2010 daran ging, mein eigenes Radprogramm auf eine reglmäßigere Grundlage zu stellen. Der Austausch mit anderen interessierten Bloggern gibt mir da weitaus mehr als im TV den rollenden Apotheken zuzusehen. Natürlich nötigen mir die dabei erbrachten Leistungen Respekt ab - ganz unabhängig von der Frage, ob, welche und wieviele Mittelchen da zum Einsatz kommen. Aber es hat mit mir und meinem Spaß auf dem Sattel nicht mehr zu tun als das Rumrasen von irgendwelchen Schumis und Vettels mit meiner Fahrfreude im Darkmobil.
Als mir 1994 Sir Walter I in die Hände fiel, guckte ich in der Folgezeit ab und zu mal die eine oder andere Etappe der Tour de France im TV. An die 96er-Tour, die Bjarne Rijs für die Telekomiker gewann, kann ich mich noch sehr gut erinnern, und auch daran, dass mich der im Jahr darauf kulminierende Jan-Ullrich-Trubel in der Berichterstattung ("Wo fährt Jan Ullrich?") zunehmend nervte. Etwas erträglicher war das zwar bei Eurosport, dafür rollten sich mir die Ohren, wenn dort der Schweizer Ex-Radler Toni Rominger als Co-Kommentator rumschwadronierte. Von dem späteren Zweikampf Ullrich/Armstrong habe ich nur sehr wenige Ausschnitte ohne Krämpfe angucken können, denn während die Hysterie der Kommentatoren sich immer weiter steigerte, als ob davon wer weiß was abhinge, wurde es mir immer gleichgültiger, welcher der beiden Unsympathen im gelben Trikot fährt oder gar in Paris auf dem Treppchen steht.
Das Interesse am Profizirkus ist auch nicht wieder erwacht, seit ich Anfang 2010 daran ging, mein eigenes Radprogramm auf eine reglmäßigere Grundlage zu stellen. Der Austausch mit anderen interessierten Bloggern gibt mir da weitaus mehr als im TV den rollenden Apotheken zuzusehen. Natürlich nötigen mir die dabei erbrachten Leistungen Respekt ab - ganz unabhängig von der Frage, ob, welche und wieviele Mittelchen da zum Einsatz kommen. Aber es hat mit mir und meinem Spaß auf dem Sattel nicht mehr zu tun als das Rumrasen von irgendwelchen Schumis und Vettels mit meiner Fahrfreude im Darkmobil.
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kreuzbube,
Dienstag, 22. Januar 2013, 16:44
Man könnte das alles vom Profisport abspalten- wäre es ein Phänomen des Profisports. Ist es aber nicht. Der Fanatismus unter Freizeitsportlern kennt keine Grenzen. Es gibt positive Dopingproben bei Jedermannrennen, bei Radmarathons, sogar bei Wohltätigkeitsrennen, wie unlängst der italienische Richter mitteilte, der die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Dopingarzt Ferrari leitete. In anderen Sportarten läuft das nicht anders. Der Westen berichtete über Kreisliga (!)-Kicker, bei denen ganze Mannschaften dopen.
http://fussballdoping.derwesten-recherche.org/2012/05/von-kreisliga-bis-champions-league/
Gibt man die einschlägigen Begriffe in Suchmaschinen ein, dann findet man schnell Fragen von Hobby-Kraftsportlern, wo sie Anabolika herbekommen. Die weltweite Produktion von EPO beträgt ein Vielfaches dessen, was für den medizinischen Bereich überhaupt benötigt wird - und viel mehr, als 200 Tour de France-Fahrer verbrauchen könnten...
In gewisser Weise kann ich es sogar noch eher nachvollziehen, wenn Profis dopen. Die haben zehn Jahre Zeit zum Geldverdienen und müssen auf Biegen und Brechen Ergebnisse liefern, um Jahr für Jahr einen Vertrag in irgendeinem Rennstall zu ergattern. Freizeitsportler jedoch, die bestenfalls einen billigen Plastikpokal bekommen, einen Präsentekorb oder einen Satz Reifen, was soll man dazu noch sagen?
http://fussballdoping.derwesten-recherche.org/2012/05/von-kreisliga-bis-champions-league/
Gibt man die einschlägigen Begriffe in Suchmaschinen ein, dann findet man schnell Fragen von Hobby-Kraftsportlern, wo sie Anabolika herbekommen. Die weltweite Produktion von EPO beträgt ein Vielfaches dessen, was für den medizinischen Bereich überhaupt benötigt wird - und viel mehr, als 200 Tour de France-Fahrer verbrauchen könnten...
In gewisser Weise kann ich es sogar noch eher nachvollziehen, wenn Profis dopen. Die haben zehn Jahre Zeit zum Geldverdienen und müssen auf Biegen und Brechen Ergebnisse liefern, um Jahr für Jahr einen Vertrag in irgendeinem Rennstall zu ergattern. Freizeitsportler jedoch, die bestenfalls einen billigen Plastikpokal bekommen, einen Präsentekorb oder einen Satz Reifen, was soll man dazu noch sagen?
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mark793,
Dienstag, 22. Januar 2013, 18:16
Das sieht man mal, wie weit die Vorbildfunktion der Profis reicht. Ehrlich gesagt habe ich mir in Sachen Breitensport auch keine großen Illusionen gemacht. Wenn da z.T. fast der gleiche Schnitt gebolzt wird wie bei Profirennen, gibt das ja schon zu denken.
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kreuzbube,
Dienstag, 22. Januar 2013, 18:40
Sogar dort, wo im "Breitensport" nicht gedopt wird, wird es so extrem, dass man das nicht mehr mitgehen kann. Ein Bekannter von mir ist im vergangenen Jahr 20.000 km gefahren - neben seiner beruflichen Tätigkeit als Handwerker.
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mark793,
Dienstag, 22. Januar 2013, 19:00
Tja. Ohne das irgendwie werten zu wollen: Für so ein Freizeitprogramm fehlt es mir entscheidend an manischen Persönlichkeitsstrukturen. Überhaupt gibt es so viele Bereiche, in die es mich nicht zieht, dazu gehört auch das ständige Updaten von Rädern und Komponenten, grad von zehnfach auf elffach gewechselt zu haben und schon ungeduldig die einschlägigen Magazine durchzuforsten, um sofort zuzuschlagen, sobald die ersten per Willenskraft geschalteten Zwölffach-Cassetten zu haben sind...
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Mittwoch, 23. Januar 2013, 13:29
die debatte is doch extremst verlogen
wir leben doch in einer doping-gesellschaft. pillen alk und räucherwaren und das von klein auf.
und der radsport hat das jezz alles zu schultern wie der sündenbock schlechthin
das wird so langsam erbärmlich
die lebensmittelindustrie dopt mit ihren fertig und halbfertigwaren mit dreckszutaten und aromen aus erdöl
die pharmaindustrie heilt mit pillen die daraus entstehenden defizite
die nebenwirkungen der pillen brauchen natürlich wieder drogen
das sind milliardenmärkte die überhaupt kein interesse daran haben können am entdopen
radsport is nicht dieser markt wie fussball. wenn bei barcelona gedopt wird dann sind das hustentropfen. welcher arzt in barcelona würde doping entdecken?
es würde sich doch keiner finden lassen oder er würde an der nächsten laterne baumeln aufgehangen von einer völlig entrasteten menschenmenge
nehmen wir doch ma an mario götze robert lewandowski sind nich fit und es steht das endspiel in der CL vor der tür
dann werden sie fitgespritzt und es wird keiner fragen: wie?
die antwort will doch keiner wissen. bestimmt nich ein zitterwolf
der würde sagen: nochmal die doppelte dosis aber ich will nich wissen was es ist
und der radsport hat das jezz alles zu schultern wie der sündenbock schlechthin
das wird so langsam erbärmlich
die lebensmittelindustrie dopt mit ihren fertig und halbfertigwaren mit dreckszutaten und aromen aus erdöl
die pharmaindustrie heilt mit pillen die daraus entstehenden defizite
die nebenwirkungen der pillen brauchen natürlich wieder drogen
das sind milliardenmärkte die überhaupt kein interesse daran haben können am entdopen
radsport is nicht dieser markt wie fussball. wenn bei barcelona gedopt wird dann sind das hustentropfen. welcher arzt in barcelona würde doping entdecken?
es würde sich doch keiner finden lassen oder er würde an der nächsten laterne baumeln aufgehangen von einer völlig entrasteten menschenmenge
nehmen wir doch ma an mario götze robert lewandowski sind nich fit und es steht das endspiel in der CL vor der tür
dann werden sie fitgespritzt und es wird keiner fragen: wie?
die antwort will doch keiner wissen. bestimmt nich ein zitterwolf
der würde sagen: nochmal die doppelte dosis aber ich will nich wissen was es ist
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mark793,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 14:40
Auf die gedopte Gesellschaft hatte ja schon der gewählte Liedtitel meines Beitrags angespielt. Insofern gehe ich damit völlig d'accord, dass die Entrüstung sich im Grunde an einem Nebenschauplatz entlädt. Im Übrigen ist das ganze Thema ja nicht neu, in den späten 60ern fiel bei der Tour ein Fahrer tot vom Rad mit zuviel Amphetamin intus, das Schlagwort "rollende Apotheke" war schon auf Rudi Altig und seine Zeitgenossen gemünzt gewesen, sprich, die gute alte Zeit hat es im Grunde nie gegeben.
Mit Fußball kenne ich mich nicht aus, aber ich erinnere mich noch dunkel, wie ein früherer Nationaltorwart niedergeschrien wurde, nachdem sein Buch auf dem Markt war, in dem ein bisschen aus der Schule geplaudert wurde, wie man sich behilft, damit man nicht einnickt, wenn das Spiel mal etwas länger vor dem anderen Strafraum tobt.
Mit Fußball kenne ich mich nicht aus, aber ich erinnere mich noch dunkel, wie ein früherer Nationaltorwart niedergeschrien wurde, nachdem sein Buch auf dem Markt war, in dem ein bisschen aus der Schule geplaudert wurde, wie man sich behilft, damit man nicht einnickt, wenn das Spiel mal etwas länger vor dem anderen Strafraum tobt.
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Mittwoch, 23. Januar 2013, 14:51
es is ja nich das alle bei der tour dopen müssen
wer auf tagessieg fährt der bräuchte das nich und da sind bestimmt einige dabei
am anfang brauchste keine leistung zeigen weil du ja genügend rückstand haben musst sonst lassen se dich ja nich weg
und nach dem tagessieg kannste dich dann am nächsten tag erholen hinten im feld
es is überhaupt luschtich. wir definieren uns als leistungsgesellschaft wo jeda top-leistunk bringen sein muss und das kontinuierlich. da das natürlich nich immer am gehn is wird in welcher form auch imma gedopt. es geht gar nich anders.
der leistungssport hat abba die grosse ausnahme zu sein und jedesmal wird sich entzetzt und empört in beispielloser verlogenheit.
am anfang brauchste keine leistung zeigen weil du ja genügend rückstand haben musst sonst lassen se dich ja nich weg
und nach dem tagessieg kannste dich dann am nächsten tag erholen hinten im feld
es is überhaupt luschtich. wir definieren uns als leistungsgesellschaft wo jeda top-leistunk bringen sein muss und das kontinuierlich. da das natürlich nich immer am gehn is wird in welcher form auch imma gedopt. es geht gar nich anders.
der leistungssport hat abba die grosse ausnahme zu sein und jedesmal wird sich entzetzt und empört in beispielloser verlogenheit.
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der_papa,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:12
Aus einer Sendung der ARD-Radiofeatures:
Die Mitglieder der deutsche Mannschaft von 1956 in Bern waren ohne Ausnahme „Asthmatiker“, und unter ständiger Betreuung durch einen speziellen Arzt.
(„Ausser Kontrolle. Doping im Fußball.” Aus dem Gedächtnis zitiert, da nicht mehr im Web verfügbar, nur noch in meiner Mediathek :-)
Doping im Sport ist eine zweischneidige Sache. Es ist faktisch vorhanden. Es wird geahndet, aber erstaunlich ineffektiv. Man könnte es erlauben, aber was spritzen sich die Menschen dann gegenseitig in die Venen?
Doping zu verbieten damit die „sauberen“ Sportler auch eine Chance haben ist IMHO naiv. Ab einem bestimmten Niveau gibt es keinen Fortschritt ohne Doping …
Die Mitglieder der deutsche Mannschaft von 1956 in Bern waren ohne Ausnahme „Asthmatiker“, und unter ständiger Betreuung durch einen speziellen Arzt.
(„Ausser Kontrolle. Doping im Fußball.” Aus dem Gedächtnis zitiert, da nicht mehr im Web verfügbar, nur noch in meiner Mediathek :-)
Doping im Sport ist eine zweischneidige Sache. Es ist faktisch vorhanden. Es wird geahndet, aber erstaunlich ineffektiv. Man könnte es erlauben, aber was spritzen sich die Menschen dann gegenseitig in die Venen?
Doping zu verbieten damit die „sauberen“ Sportler auch eine Chance haben ist IMHO naiv. Ab einem bestimmten Niveau gibt es keinen Fortschritt ohne Doping …
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Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:23
stell wa uns ma vor der zitterwolf fährt die tour de suisse
als vorbereitung für die tour und erkältet sich mächtich und hängt 14 tage blöd rum wien ascheeimer dann fehlten 14 tage körner für die tour
da holt abba bartels seinen most ab da wird der schotter verdient
was macht der ziwo dann?
das jahr abhaken und zur stütze laufen?
wenn der manager eines dax-unternehmens einen miesen tach hat und hat abba einen dringenden termin wo sein arsch auf dem spiel steht
was macht der manager dann?
die bettdecke übba den kopp ziehn und flennen?
da holt abba bartels seinen most ab da wird der schotter verdient
was macht der ziwo dann?
das jahr abhaken und zur stütze laufen?
wenn der manager eines dax-unternehmens einen miesen tach hat und hat abba einen dringenden termin wo sein arsch auf dem spiel steht
was macht der manager dann?
die bettdecke übba den kopp ziehn und flennen?
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prieditis,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:28
Wir definieren uns nicht mehr als Leistungsgesellschaft.
Wir sind längst auf dem Weg in eine Erfolgsgesellschaft.
Und den Kleinen wird das durch pränatale Sprachkurse (Wirtschaftsenglisch für den die das Plabs und Chinesisch f. d. Eliten) schon beigebracht.
Wir sind längst auf dem Weg in eine Erfolgsgesellschaft.
Und den Kleinen wird das durch pränatale Sprachkurse (Wirtschaftsenglisch für den die das Plabs und Chinesisch f. d. Eliten) schon beigebracht.
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Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:39
jaja
"Die in vielen Bereichen zu beobachtende Radikalisierung des Erfolgswillens kann zum Verlust anderer Werte in der Erfolgsgesellschaft führen. Wie in der Wirtschaft, so werden auch im Hochleistungssport dem Streben nach Erfolg immer häufiger die Gesundheit der Athletinnen und Athleten und das Prinzip des Fairplay geopfert. Die kompromisslose Leistungs- und Konkurrenzbereitschaft moderner Gesellschaften hat ihre Entsprechung in dem unbedingten Willen, im Sport zu siegen. Die zunehmende Kommerzialisierung des Sports verstärkt diese Tendenz zusätzlich."
http://www.nada.trainer-plattform.de/index.php?id=1920
http://www.nada.trainer-plattform.de/index.php?id=1920
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mark793,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:43
@ziwo: Genau, das Stichwort Leistungsgesellschaft bringt die Absurdität der Debatte schön auf den Punkt. Permanent soll man performen und ja nicht nachlassen in seinen Bemühungen um Selbstoptimierung, man schleppt sich auch angeschlagen ins Büro (und wenns die ephedrinhaltigen Nasentropfen nicht richten, muss halt mal der zappelige Sohnemann auf seine Ritalindosis verzichten, wenns den Pitch bei Papis Brötchengeber rettet), aber ausgerechnet im Leistungssport soll es nicht nur sauber zugehen, sondern rein? In diesem Zusammenhang fand ich ausnahmsweise mal einen Beitrag von Professor Gumbrecht in der FAZ-Blognachbarschaft recht lesenswert. Nicht weil er plakative und einfache Lösungen für ein komplexes Problem verspräche, aber weil er das Thema in größere biopolitsche Zusammenhänge einordnet.
@der_papa: Ich habe da auch kein Patentrezept parat. In früheren Debatten habe ich auch schon mal die Ansicht vertreten, man solle es in drei Teufels Namen jedem selber anheimstellen, andererseits würde das womöglich Entwicklungen Vorschub leisten, die noch viel weniger wünschenswert sind als das Maß an Verlogenheit, das mit der jetzigen Diskrepanz von Theorie und Praxis einhergeht.
@der_papa: Ich habe da auch kein Patentrezept parat. In früheren Debatten habe ich auch schon mal die Ansicht vertreten, man solle es in drei Teufels Namen jedem selber anheimstellen, andererseits würde das womöglich Entwicklungen Vorschub leisten, die noch viel weniger wünschenswert sind als das Maß an Verlogenheit, das mit der jetzigen Diskrepanz von Theorie und Praxis einhergeht.
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Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:59
sehr gut mark "selbstoptimierung"
genau das hat lance dem ulle vorgeworfen was er nich genügend täte
genau das war das wort: "selbstoptimierung"
genau das war das wort: "selbstoptimierung"
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der_papa,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:01
@prieditis: Interessante Koinzidenz. Heute gelesen …
„Ein Sklave ist ein Mensch, der seiner persönlichen Freiheit beraubt ist, als Sache behandelt wird und als solche im Eigentum eines anderen steht. Wichtiges Merkmal ist das Festhalten der Person gegen ihren Willen, mittels (physischer oder institutioneller) Gewalt, zum Zweck der wirtschaftlichen Ausbeutung. Offiziell ist die Sklaverei heute in allen Staaten der Welt abgeschafft. Dennoch befinden sich immer noch viele Menschen in einer derartigen Abhängigkeit.
Abstrahieren wir das Ganze etwas und legen unser eigenes Leben zugrunde. Inwieweit oben geschriebenes Zitat auf jeden von uns zutrifft, kann nur individuell beantwortet werden. Doch eines liegt auf der Hand, der Zweck: die wirtschaftliche Ausbeutung. Die gesamte Denkweise, das Verhalten, die Bildung, die Umwelt, die Gesellschaft. Alles ist darauf ausgerichtet für Geld eine Leistung zu erbringen. Auch wenn man den Drang dazu nicht verspürt, mental sowie körperlich.“
Und zwar hier …
„Ein Sklave ist ein Mensch, der seiner persönlichen Freiheit beraubt ist, als Sache behandelt wird und als solche im Eigentum eines anderen steht. Wichtiges Merkmal ist das Festhalten der Person gegen ihren Willen, mittels (physischer oder institutioneller) Gewalt, zum Zweck der wirtschaftlichen Ausbeutung. Offiziell ist die Sklaverei heute in allen Staaten der Welt abgeschafft. Dennoch befinden sich immer noch viele Menschen in einer derartigen Abhängigkeit.
Abstrahieren wir das Ganze etwas und legen unser eigenes Leben zugrunde. Inwieweit oben geschriebenes Zitat auf jeden von uns zutrifft, kann nur individuell beantwortet werden. Doch eines liegt auf der Hand, der Zweck: die wirtschaftliche Ausbeutung. Die gesamte Denkweise, das Verhalten, die Bildung, die Umwelt, die Gesellschaft. Alles ist darauf ausgerichtet für Geld eine Leistung zu erbringen. Auch wenn man den Drang dazu nicht verspürt, mental sowie körperlich.“
Und zwar hier …
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mark793,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 18:58
@ziwo: War mir gar nicht bewusst, dass Armstrong exakt diesen Brechsprech benutzt hat, aber es passt leider ins Bild.
@der_papa: Es gibt ja die Theorie, dass Sklaverei und Leibeigenschaft nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit abgeschafft wurden, sondern weil man auf den Dreh kam, dass es lukrativere und effizientere Methoden der Ausbeutung gibt. Wenn man die Sache mal von den Fixkosten her betrachtet dürfte es spätestens im anbrechenden Zeitalter der industriellen Revolution günstiger gewesen sein, dem Arbeiter einen schmalen Lohn zu zahlen, mit dem er selber zusehen kann, wie er sich durchbringt als für die komplette Daseinsvorsoge von Leibeigenen aufkommen zu müssen.
@der_papa: Es gibt ja die Theorie, dass Sklaverei und Leibeigenschaft nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit abgeschafft wurden, sondern weil man auf den Dreh kam, dass es lukrativere und effizientere Methoden der Ausbeutung gibt. Wenn man die Sache mal von den Fixkosten her betrachtet dürfte es spätestens im anbrechenden Zeitalter der industriellen Revolution günstiger gewesen sein, dem Arbeiter einen schmalen Lohn zu zahlen, mit dem er selber zusehen kann, wie er sich durchbringt als für die komplette Daseinsvorsoge von Leibeigenen aufkommen zu müssen.
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kreuzbube,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 20:11
Für europäische Verhältnisse ist das die Ablösung des Feudalismus (mit seinen Leibeigenen) durch den Kapitalismus (mit seinen Lohnsklaven. Findet sich im "Manifest der Kommunistischen Partei":
"Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übriggelassen als das nackte Interesse, als die gefühllose 'bare Zahlung'. Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt."
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1848/manifest/1-bourprol.htm
Inwieweit Grundherrschaft und Leibeigenschaft aber mit der Sklaverei unter monetären Aspekten vergleichbar ist, das weiß ich nicht. Da klingelt nicht mal was im Hinterstübchen, an das ich mich vage wieder erinnern könnte. Man muss sich vergegenwärtigen, dass der Sklave ja nicht einmal eine Namen besaß, sondern den seines Eigentümers erhielt. Einwesentlicher Unterschied allerdings: Der Leibeigene war nicht selbst eine Handelsware wie der Sklave. Die Rechtlosigkeit der Sklaven reichte weiter.
"Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übriggelassen als das nackte Interesse, als die gefühllose 'bare Zahlung'. Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt. Sie hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt."
http://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1848/manifest/1-bourprol.htm
Inwieweit Grundherrschaft und Leibeigenschaft aber mit der Sklaverei unter monetären Aspekten vergleichbar ist, das weiß ich nicht. Da klingelt nicht mal was im Hinterstübchen, an das ich mich vage wieder erinnern könnte. Man muss sich vergegenwärtigen, dass der Sklave ja nicht einmal eine Namen besaß, sondern den seines Eigentümers erhielt. Einwesentlicher Unterschied allerdings: Der Leibeigene war nicht selbst eine Handelsware wie der Sklave. Die Rechtlosigkeit der Sklaven reichte weiter.
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der_papa,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 12:20
Ist Armstrong ein Sklave seiner Sponsoren gewesen? Hatte er gar keine andere Wahl, wollte er weiter im Spitzensport mitfahren?
Ich denke, Armstrong hätte! es sich aussuchen können. Aber er wäre dann einer unter vielen gewesen. Das Spitzenfeld ist nur mit chemischer Hilfe erreichbar.
Den Rockmusikern wurde früher nachgesagt, die hätten ihre Seele verkauft. Heute ahne ich das das stimmt. Genau wie die Spitzensportler, und höchstwahrscheinlich viele andere Branchen auch …
Ich denke, Armstrong hätte! es sich aussuchen können. Aber er wäre dann einer unter vielen gewesen. Das Spitzenfeld ist nur mit chemischer Hilfe erreichbar.
Den Rockmusikern wurde früher nachgesagt, die hätten ihre Seele verkauft. Heute ahne ich das das stimmt. Genau wie die Spitzensportler, und höchstwahrscheinlich viele andere Branchen auch …
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conma,
Dienstag, 22. Januar 2013, 17:25
Ich finde es ja erstaunlich, wie so Sportarten das Masseninteresse anziehen, oder auch nicht. Jetzt würde ja zur Jahreszeit z.B. Biathlon passen, dass sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit erfreut. Zu meinem Verdruss werden dann bei der TV-Übertragung andere Sportarten vernachlässigt. So kann man zwar Berichte vom Training der 3. Kreisklasse im Fußball sehen, aber z.B. die Übertragung von EM und WM im Eiskunstlaufen findet nur im Spartensender Eurosport, und dort auch nur stark gekürzt, statt.
Wahrscheinlich saufen die Eislauf-Funktionäre zu wenig zusammen mit den TV-Mächtigen.
Wahrscheinlich saufen die Eislauf-Funktionäre zu wenig zusammen mit den TV-Mächtigen.
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mark793,
Dienstag, 22. Januar 2013, 18:32
Vor dem Hintergrund der traditionellen Fussball-Dominanz im Fernsehen muss man die Leistung von RTL schon würdigen, mit Formel 1, Boxen und Skispringen zumindest zeitweise zugkräftige Alternativen aufgebaut zu haben.
Im Prinzip ließe sich so ein Stunt mit Eiskunstlauf womöglich wiederholen, aber offenkundig benötigt das einheimische Publikum für größere Massenhysterie immer Heldinnen und Helden von hier. Was ich ziemlich idiotisch finde, denn so sehr mich damals Bobbele und die Gräfin aus regionalpatriotischen Gründen erfreut haben, fand ich vorher die Duelle zwischen Björn Borg und John McEnroe nicht minder sehenswert und spannend.
Im Prinzip ließe sich so ein Stunt mit Eiskunstlauf womöglich wiederholen, aber offenkundig benötigt das einheimische Publikum für größere Massenhysterie immer Heldinnen und Helden von hier. Was ich ziemlich idiotisch finde, denn so sehr mich damals Bobbele und die Gräfin aus regionalpatriotischen Gründen erfreut haben, fand ich vorher die Duelle zwischen Björn Borg und John McEnroe nicht minder sehenswert und spannend.
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rocky raccoon,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 08:49
@conma: genau! "Meine" Sportart Tischtennis kommt nie im Fernsehen, obwohl mittlerweile optisch durchaus fernsehtauglich. Dafür wird Pokern usw. stundenlang übertragen.
@Radsport: ich habe früher -als ich noch Zeit hatte- gerne die Tour de France - Etappen geschaut. Auch wegen den Landschaftsaufnahmen, d.h. insbesondere die Bergetappen. Fand ich toll, die Kombination aus Landschaftsaufnahmen, die ja im Fernsehen auch immer nett mit Hintergrundinformationen unterlegt wurden, und den sportlichen Ereignissen. Radfahren ist nun aber eine tote Sportart. Bedeutungslos. Sollte als olympische Sportart gestrichen werden. Ich habe im übrigen das vom Kreuzbuben empfohlene Buch "Vollblutprofi" von David Millar gelesen und kann das weiter empfehlen.
@Radsport: ich habe früher -als ich noch Zeit hatte- gerne die Tour de France - Etappen geschaut. Auch wegen den Landschaftsaufnahmen, d.h. insbesondere die Bergetappen. Fand ich toll, die Kombination aus Landschaftsaufnahmen, die ja im Fernsehen auch immer nett mit Hintergrundinformationen unterlegt wurden, und den sportlichen Ereignissen. Radfahren ist nun aber eine tote Sportart. Bedeutungslos. Sollte als olympische Sportart gestrichen werden. Ich habe im übrigen das vom Kreuzbuben empfohlene Buch "Vollblutprofi" von David Millar gelesen und kann das weiter empfehlen.
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conma,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 08:50
An den Helden allein kanns nicht liegen. Immerhin gibt es ein deutsches Paar, dass den 5. WM-Titel anstrebt (und in Sachsen gute Chancen auf den Titel "Sportler des Jahres" haben - am Publikumsinteresse liegt's also prinzipiell auch nicht). Und auch in den anderen Kategorien sind die deutschen Sportler so gut wie lange nicht. Es liegt wohl eher an den Interessen der Fernsehverantwortlichen bzw. daran, dass die Eiskunstlaufvertreter eine schwache Lobby haben.
Als Gebührenzahler finde ich, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender hier ihrer Informationspflicht nicht nachkommen.
Im Übrigen ist mir die Nationalität der Sportler bzw. das Land, für das sie starten, egal. Ich sehe mir meine Lieblingssportarten auch gerne an, wenn die Sportler "undeutsch" sind.
Als Gebührenzahler finde ich, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender hier ihrer Informationspflicht nicht nachkommen.
Im Übrigen ist mir die Nationalität der Sportler bzw. das Land, für das sie starten, egal. Ich sehe mir meine Lieblingssportarten auch gerne an, wenn die Sportler "undeutsch" sind.
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mark793,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 10:56
@conma: Naja, der Informationspflicht wäre streng genommen schon Genüge getan, wenn die Ergebnisse im Videotext vermeldet würden. Ansonsten ist das Medium Fernsehen seit jeher vom sogenannten Knappheitsparadigma geprägt, das heißt, die Auswahl dessen, was gezeigt wird, ist immer auch eine Entscheidung gegen alles andere in diesem Moment. Woran es beim Eiskunstlauf speziell klemmen mag, weiß ich nicht, wahrscheinlich ist es, wie Sie sagen eine Mischung aus Desinteresse der Programmverantwortlichen und fehlendem Vermarktungstalent auf Seiten der Sportfunktionäre.
@rocky raccoon: Pokern? Ach Du liebe Zeit. Das ging ja total an mir vorüber - aber es ist jetzt auch schon über zehn Jahre her, dass ich es mit der Fernsehguckerei gesteckt habe. Hätte ich mir damals, als ich das Experiment startete, auch nicht träumen lassen, dass mir das dauerhaft so gar nicht fehlt.
Was ich zuletzt an Tischtennis gesehen hatte, war nach meinem Dafürhalten nicht wirklich fernsehtauglich, man sah ja kaum den Ball. Das Problem gibt es im richtigen Tennis übrigens auch, weswegen man versucht hat, mit langsameren Bodenbelägen etc. etwas gegenzusteuern. Ich habe neulich mal auf Youtube ein paar alte Ausschnitte von großen Matches aus der Ära Borg, McEnroe und Vilas angeguckt und bin fast abgebrochen angesichts des lahmen Ballrumgeschiebes. Aber damals war das aus Hobbyspielersicht auch schon Tennis von einem anderen Stern. Tja.
@rocky raccoon: Pokern? Ach Du liebe Zeit. Das ging ja total an mir vorüber - aber es ist jetzt auch schon über zehn Jahre her, dass ich es mit der Fernsehguckerei gesteckt habe. Hätte ich mir damals, als ich das Experiment startete, auch nicht träumen lassen, dass mir das dauerhaft so gar nicht fehlt.
Was ich zuletzt an Tischtennis gesehen hatte, war nach meinem Dafürhalten nicht wirklich fernsehtauglich, man sah ja kaum den Ball. Das Problem gibt es im richtigen Tennis übrigens auch, weswegen man versucht hat, mit langsameren Bodenbelägen etc. etwas gegenzusteuern. Ich habe neulich mal auf Youtube ein paar alte Ausschnitte von großen Matches aus der Ära Borg, McEnroe und Vilas angeguckt und bin fast abgebrochen angesichts des lahmen Ballrumgeschiebes. Aber damals war das aus Hobbyspielersicht auch schon Tennis von einem anderen Stern. Tja.
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rocky raccoon,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 11:14
Blau-lila Platten, roter Boden und quietschgelbe Bälle: so wird heute gespielt und das meinte ich mit "fernsehtauglich". Wenn also mal kurz irgendwo der Matchball bei der TT-WM gezeigt wird, dann sieht man den Ball eigentlich recht gut. Ich dachte immer, das müsste auch für einen Nicht-oder Hobbytischtennisspieler attraktiv anzuschauen sein. Ist aber wohl eine Fehleinschätzung.
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mark793,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 11:48
Für den, ders selber engagiert betreibt, wird auch Tischfußball im TV interessant sein mit lila Spielfeld und signalgelbem Ball, aber der richtige Kick auf dem Rasen zieht halt doch mehr Publikum. ;-)
Nee, ernsthaft, paar finale Ballwechsel im Rahmen von Spochtnachrichten fand ich schon mal sehenswert, aber für ein ganzes TT-Match hätte mein Interesse eher nicht ausgereicht. Da würde ich im Zweifelsfall noch lieber Volleyball gucken.
Nee, ernsthaft, paar finale Ballwechsel im Rahmen von Spochtnachrichten fand ich schon mal sehenswert, aber für ein ganzes TT-Match hätte mein Interesse eher nicht ausgereicht. Da würde ich im Zweifelsfall noch lieber Volleyball gucken.
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kreuzbube,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 12:00
Es gibt nur eine Lobby und das ist die Masse. Wollten 10 Millionen Eiskunstlauf sehen, dann würde es gezeigt. Das war aber das letzte Mal bei Katharina Witt der Fall. An diesem Beispiel sehen wir auch die weiteren benötigten Kriterien: Ein Gesicht. Tits and ass.
Zum Vergleich:
Der DFB hat 6,8 Millionen Mitglieder.
Deutscher Tischtennisbund: 700.000.
Zum Vergleich:
Der DFB hat 6,8 Millionen Mitglieder.
Deutscher Tischtennisbund: 700.000.
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conma,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 16:29
Beim Fußball würde ich da mitgehen. Aber ansonsten stimmt das nicht, oder wieso wird stundenlang, wie oben erwähnt Pokern oder Dart oder sowas gezeigt.
Ich bin überzeugt, Masseninteresse wird durch die Sendungen erzeugt, weshalb auch plötzlich alle Biathlon ganz toll finden, weil wahrscheinlich ein paar TV-Gewaltige Fans sind.
Das ist, wie oben ebenfalls erwähnt, mangelnes Vermarktungstalent der Eislauffunktionäre und Interesse der TV-Leute.
Ich bin überzeugt, Masseninteresse wird durch die Sendungen erzeugt, weshalb auch plötzlich alle Biathlon ganz toll finden, weil wahrscheinlich ein paar TV-Gewaltige Fans sind.
Das ist, wie oben ebenfalls erwähnt, mangelnes Vermarktungstalent der Eislauffunktionäre und Interesse der TV-Leute.
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mark793,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 16:53
Tschuldigung, dass ich nachfragen muss: Auf welchen Sendern läuft denn Pokern und Dart - bei ARD und ZDF oder doch eher auf Spartensendern wie Eurosport & Co.? Bei letzteren gelten zum Teil einfach dadurch andere Gesetze, dass der Rechteeinkauf und die Vermarktungsstrategie international angelegt sind und das Programm dann eben nicht an die nationalen Geschmäcker in einzelnen Teilmärkten angepasst wird.
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prieditis,
Mittwoch, 23. Januar 2013, 17:37
Pokern
Ist das nicht wie bei Kindern?
Die schauen einen Film und spielen das gesehene dann nach (wenn nicht zufällig NOCH ein Film im Anschluß und so weiter).
Beim Pokern sitzen die Zocker in Spe vor der Glotze und werden für das weite Feld der Internet-Spielbuden begeistert. Das ist auch ganz schön praktisch! Sieht der Nachbar nicht, wie ich die sauer verdienten Kröten in die Wärmestube ums Eck tragen muss und der Frau muss ich es auch nicht sagen.
Die schauen einen Film und spielen das gesehene dann nach (wenn nicht zufällig NOCH ein Film im Anschluß und so weiter).
Beim Pokern sitzen die Zocker in Spe vor der Glotze und werden für das weite Feld der Internet-Spielbuden begeistert. Das ist auch ganz schön praktisch! Sieht der Nachbar nicht, wie ich die sauer verdienten Kröten in die Wärmestube ums Eck tragen muss und der Frau muss ich es auch nicht sagen.
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rocky raccoon,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 08:59
@mark 15:53
sport 1, früher DSF. Ganz trauriges Programm, abgesehen vom 2. Liga - Fußball, der mich seit 1/2 Jahr aber auch nicht mehr interessiert ;-)
sport 1, früher DSF. Ganz trauriges Programm, abgesehen vom 2. Liga - Fußball, der mich seit 1/2 Jahr aber auch nicht mehr interessiert ;-)
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conma,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 09:07
... und Curling. Ja, die habe ich auf Eurosport (anstelle der angekündigten Sportarten) gesehen. Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass die Übertragung von Sportarten doch ziemlich entkoppelt vom Masseninteresse ist. Vermarktungsrechte spielen hier sicher eine wichtige Rolle.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass Eiskunstlauf in einigen Ländern, z.B. Nordamerika und Asien, aber auch Frankreich und Italien und natürlich Russland, äußerst populäre Sportarten mit erstaunlichem Star- und Showpotential sind. In Anbetracht der wenigen hochkarätigen Wettkämpfe wie EM, WM, ggf. Olympische Spiele und Grand Prix Veranstaltungen, alles begrenzt auf das Winterhalbjahr, würde ich Übertragungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen außerordentlich begrüßen. Das müsste ja nicht mal life sein, sondern könnte meinetwegen auch zeitversetzt in der Nacht laufen (ich nehme sowieso alle Sendungen auf, bevor ich Zeit finde, sie zu gucken).
P.S.: Für alle Interessenten: heute soll auf Eurosport eine halbe Stunde von der EM übertragen werden. Mal sehen.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass Eiskunstlauf in einigen Ländern, z.B. Nordamerika und Asien, aber auch Frankreich und Italien und natürlich Russland, äußerst populäre Sportarten mit erstaunlichem Star- und Showpotential sind. In Anbetracht der wenigen hochkarätigen Wettkämpfe wie EM, WM, ggf. Olympische Spiele und Grand Prix Veranstaltungen, alles begrenzt auf das Winterhalbjahr, würde ich Übertragungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen außerordentlich begrüßen. Das müsste ja nicht mal life sein, sondern könnte meinetwegen auch zeitversetzt in der Nacht laufen (ich nehme sowieso alle Sendungen auf, bevor ich Zeit finde, sie zu gucken).
P.S.: Für alle Interessenten: heute soll auf Eurosport eine halbe Stunde von der EM übertragen werden. Mal sehen.
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kreuzbube,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 10:04
Wenn Eurosport das Geld für die Übertragungsrechte der Fussball-Champions League hätte, dann würden die das zeigen. Weil sie das Geld dafür nicht haben, bedienen sie halt die "Randsportarten", während die Großen im Geschäft das zeigen, was die Masse sehen will. Die DFL bekommt für die Übertragungsrechte an der Bundesliga pro Spielzeit 600 Millionen EUR. Das ZDF zahlt im Rahmen seiner öffentlich-rechtlichen Grundversorgung nur für die Championsleague-Spiele 50 Millionen. Deutlicher kann man doch gar nicht zum Ausdruck bringen, was populär ist.
Zur Aussage "Vermarktungsrechte spielen hier sicher eine wichtige Rolle": Die Deutsche Eislaufunion sperrt sich sicher nicht, für ihre Wettkämpfe mal eben 50 Mios zu kassieren. Für diesen Betrag würden die jedes Vermarktungsrecht verkaufen, das sich nur finden ließe, die Läufer erhielte ähnlich den Boxern eingedeutschte Namen (Adnan Ćatić ==> "Felix Sturm")und als Saisonhöhepunkt gäbe es ein Nackt-Schaulaufen...
Zur Aussage "Vermarktungsrechte spielen hier sicher eine wichtige Rolle": Die Deutsche Eislaufunion sperrt sich sicher nicht, für ihre Wettkämpfe mal eben 50 Mios zu kassieren. Für diesen Betrag würden die jedes Vermarktungsrecht verkaufen, das sich nur finden ließe, die Läufer erhielte ähnlich den Boxern eingedeutschte Namen (Adnan Ćatić ==> "Felix Sturm")und als Saisonhöhepunkt gäbe es ein Nackt-Schaulaufen...
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Donnerstag, 24. Januar 2013, 10:17
kreuzbube das is ja ne geile marketing-idee
NACKT-SCHAULAUFEN
dann wär rtl feuer und flamme
an sponsoren gäbs kein mangel
das medieninteresse riesich
das liefe dann um 20, 15 uhr
zitterwölfe reissen sich um karten an der bande
und die bild war schon beim trainink dabei
dann wär rtl feuer und flamme
an sponsoren gäbs kein mangel
das medieninteresse riesich
das liefe dann um 20, 15 uhr
zitterwölfe reissen sich um karten an der bande
und die bild war schon beim trainink dabei
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prieditis,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 12:07
und dann stellt man fest, daß die was genommen haben, damit die nicht so frieren.
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mark793,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 13:10
Yep, Infusionen mit Frostschutzmittel von der Tanke.
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conma,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 13:30
Der Fan weiß, dass es sowas quasi schon gibt. RTL hat trotzdem kein Interesse.
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mark793,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 14:07
Davon abgesehen, dass das auf Frauenprogramm hinausliefe wollte ich auch gar nicht wissen, was RTL aus dieser Sportart machen würde.
Andererseits müsste es doch heutzutage möglich sein, sich übers Internet mit Bewegtbildern und Berichten zu versorgen, wenn die Sportart in anderen Ländern populär ist, oder?
Andererseits müsste es doch heutzutage möglich sein, sich übers Internet mit Bewegtbildern und Berichten zu versorgen, wenn die Sportart in anderen Ländern populär ist, oder?
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prieditis,
Donnerstag, 24. Januar 2013, 14:24
intravenös
ich dachte mehr so an durchblutungsfördernde Kremes... Vorglühen an der Tanke bleibt dem Publikum vorbehalten ;o)
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Montag, 28. Januar 2013, 21:38
überall gibts zitterwölfe
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gutachten-fuer-handelsverband-verfassungsrechtler-nennt-gez-gebuehr-verfassungswidrig/7690726.html
er sieht das genauso wie ich das beim morphium ausgeführt habe
er sieht das genauso wie ich das beim morphium ausgeführt habe
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mark793,
Montag, 28. Januar 2013, 22:12
Ja, ich erkenne da durchaus argumentative Parallelen - übrigens auch zu der Klage von diesem Ermano Geuer, die erstens auf die Steuerartigkeit des neuen Beitrags und zweitens auf die Ungleichbehandlung von Gleichem abhebt.
Ich würde da aber nicht zu früh frohlocken, nur weil jemand "verfassungswidrig ruft". Die haushaltsbezogene Beitragsbemessung an sich wird Karlsruhe höchstwahrscheinlich nicht kippen, aber das Hauen und Stechen um die Höhe und Bemessungsgrundlagen des Beitragsaufkommens von Unternehmen (vor allem solche mit großen Fahrzeugflotten) und anderen Körperschaften wird jetzt richtig lustig.
Ich würde da aber nicht zu früh frohlocken, nur weil jemand "verfassungswidrig ruft". Die haushaltsbezogene Beitragsbemessung an sich wird Karlsruhe höchstwahrscheinlich nicht kippen, aber das Hauen und Stechen um die Höhe und Bemessungsgrundlagen des Beitragsaufkommens von Unternehmen (vor allem solche mit großen Fahrzeugflotten) und anderen Körperschaften wird jetzt richtig lustig.
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