Mittwoch, 16. Januar 2013
Desperate Houseman (30)
Nach hausmännischen Standards gemessen ist dieses (nicht mehr so ganz zeitgemäße) Mobiltelefon nicht nur sauber, sondern rein. Und das bei nur 30 Grad - es steckte nämlich noch in der Rückentasche der Radlerjacke, die ich dieser Tage nach einem kleinen Ritt zusammen mit einer Ladung Buntwäsche in die Waschmaschine stopfte. Schon bald nach dem Start des Vorwaschgangs war dann der besten Ehefrau von allen ein untypisches Bollern und Rumpeln in der Wäschetrommel aufgefallen, und nach einem kurzen Moment des Überlegens hatte ich traurige Gewissheit, da muss wohl mein Handy drinstecken. Und in der Tat, so war es, wie sich nach dem Abbrechen des Waschgangs herausstellte.

Die größte Überraschung beim Herausfischen des Apparats war, dass im Display überhaupt noch ganz diffus was flimmerte (stellen Sie sich ein sehr unscharf-verwackeltes und blass gewordenes Video einer Lavalampe mit Aussetzern vor, dann haben Sie etwa das Bild vor Augen, das sich mir in dem Moment bot). Zur Erstversorgung habe ich dann den Akku und die SIM-Karte rausgenommen, zwei Schräubchen im Akkufach gelöst und das Gehäuse etwas aufgebogen, um etwaiges Restwasser rauslaufen zu lassen. Viel war es nicht, und am Tag danach zeigte sich das Display nach dem Einschalten zwar noch recht verwaschen, aber die Schrift "insert SIM" war einigermaßen lesbar. Doch beim Versuch, die PIN einzugeben, endete der erste Versuch, das Telefon in Betrieb zu nehmen, auch schon wieder.

Nun kann man natürlich fragen, wozu die Mühe? Geräte dieser Güteklasse gibt es im Gebrauchthandel nachgeschmissen, das alte Siemens S 45, das ich vorher benutzt hatte, liegt auch noch hier herum. Aber leider Gottes sind auf diesem Apparat ein paar Nummern gespeichert, die ich nicht ins Telefonbuch des Festnetz-Apparats oder sonstwohin übertragen habe. Die auf anderen Wegen wiederzubeschaffen wäre mir sehr lästig, und so versuche ich immer noch mein Glück. PIN eingeben und so klappt jetzt schon mal, aber wegen der wackligen Stromversorgung geht mir das Teil immer aus, wenn ich mich grad in die Kontakte durchgeschlagen habe. Drücken Sie mir also bitte die Daumen, dass ich das zumindest noch so weit in den Griff kriege, dass ich an die gespeicherten Telefonnummern wieder rankomme.

Ansonsten muss ich aber auch sagen: Die Farben auf dem Display strahlen jetzt, wo es innen anscheinend wieder trocken geworden ist, so hell wie eh und je. Hat sich also gelohnt, mit Persil Megaperls Color zu waschen und nicht mit irgendeinem No-name-Pulver, das dem Grauschleier nicht beikommt.

... comment

 
Also, mir hat mal das dort geholfen:
http://forum.chip.de/handy-faq/tun-handy-nass-geworden-1252063.html

... link  

 
Ich würde dem Handy ein paar Tage so aufgeschraubt wie möglich an einen trockenen, aber nicht zu warmen Ort (also nicht die Heizung) gönnen und es dann noch mal probieren.

Sie ahnen es: ich Techno-Dino habe die Handywäsche auch schon gebracht.

... link  

 
so aufgeschraubt wie möglich

Das ist hier tatsächlich das Limit, so komplett auseinandernehmen wie in der chip.de-Anleitung lässt sich mein Apparat nämlich nicht. Aber wenn sich die Aussetzer in der Stromversorgung nicht anderweitig beheben lassen oder von alleine wieder verschwinden, werde ich da nochmal ansetzen.

Ansonsten bin ich schon überrascht, dass da überhaupt noch was muckst. Als Laie wäre ich davon ausgegangen, dass es auf alle Fälle schon mal den Akku schrägt.

... link  


... comment
 
"blass gewordenes Video einer Lavalampe "

Geben Sie es zu, Sie wollten eigentlich 'Mohrenlampe' schreiben, haben es sich dann aber nicht getraut!

Wegen des Fernsprechers wünsche ich viel Erfolg!

... link  

 
Nein, bei einem Lampenmohr, der nur Glühbirnen und Schirm hält, bewegt sich ja nichts. Aber auf dem Display war schon bisschen was los, wenn auch etwas amorpher anzuschauen als in einer Lavalampe.

Im Moment bin ich mit meinem mobilen Endgerätelatein ein wenig am Ende, ich weiß nicht so recht, wie ich den Betriebszustand "an" so weit stabilisieren kann, dass ich damit noch was geregelt kriege. ;-(

... link  

 
Ich würde es noch ein paar Tage trocknen lassen, dann kann es sein, daß es stabiler wird, statt jetzt irgendwelche Kurzschlüsse zu riskieren.

Das hat auch geklappt als meine Mitbewohnerin ihren Computer gegossen hat.

... link  


... comment
 
Heinzelmann
Nicht blasen, saugen! (Bei der Reisnummer bin ich skeptisch.)

... link  

 
Etwas hygroskopisch dürfte Reis schon sein, daher auch die Reiskörner im Salzsteuer. Also warum nicht, selbst wenns nicht viel bringt, wirds auch nichts schaden.

Zu den Sofortmaßnahmen bin ich ja unverzüglich geschritten, ohne noch bei Tante Gu um Rat zu fragen, und mit sofort Akku und SIM-Karte rausnehmen war ich als elektrotechnisch nicht völlig unbeleckter Laie schon mal auf dem richtigen Weg, ebenso mit Heizungsnähe statt direkt auf die Heizung (oder gar Mikrowelle).

Wahrscheinlich komme ich um völliges Auseinanderfrickeln doch nicht herum, dieser Minijoystick tut nicht immer, was er soll, und die Stabilisierung des Betriebszustands "ein" stellt sich von alleine auch nicht wieder ein, wie es scheint.

... link  

 
Ich habe Reis in einem normalen, nicht besonders abgedichteten Vorratsglas. Da klumpt nichts. Salz schon eher. Von daher halte ich die zugesprochene hygroskopische Wirkung etwas übertrieben. Vielleicht das Telefon in Salz packen? ;-)

... link  

 
Gute Idee, aber nicht irgendein Salz (etwa aus dem Meer - igitt!), nein, ein tibetanisches Rosésalz oder ein eher zurückhaltendes Salz aus Japan dürfte es schon sein. Vielleicht kann ich Freunde aus Berlin da mal losschicken.

... link  

 
Allenfalls ein tibetisches Salz könnten Sie nutzen, aber kein tibetanisches. ;-)

... link  

 
Also von Salz würde ich die Finger lassen, es ist zwar hygroskopisch, verklebt dann aber gerne, so dass Sie Schwierigkeiten haben werden, es wieder komplett aus den Ritzen zu holen. Der Staubsauger wird eher Kondensatoren einsammeln als alle Salzkörner.
Zudem ist Salz ein wunderbares Elekrolyt und damit sind weitere Kurzschlüsse erwartbar.

... link  

 
Ich erinnere mich an eins dieser Sachkunde-Projekte: Nagel in Wasser, Nagel in Salzwasser, was rostet schneller?
Salz klingt nach keiner so guten Idee.

... link  

 
@arboretum: Schon klar, und Sie hätten die Quelle sicher auch erkannt, wenn ich den Link nicht gesetzt hätte, stimmt's? ;-)

... link  

 
Ich male nie mehr ein Emoticon dran.

... link  

 
@kid37:
*lol*

... link  


... comment
 
Glück gehabt. Ein Smartphone, mit und ohne Apfel, wäre jetzt tot wie ein erfrorene Katze, die vom Dach gefallen ist, von einem Auto überfahren wurde und dabei in einen Baumhäcksler geschleudert wurde.

Der Trockenvorgang wird höchstwahrscheinlich 3 bis 5 Tage dauern. Vielleicht eine Woche. Ich würde es vorher gar nicht probieren, da die Feuchtigkeit möglicherweise elektrische Verbindungen zwischen sensiblen Bauteilen aufbaut. Dann wäre Schluss …

... link  

 
@der_papa:
Bei aller Katzenliebe, diese Vorstellung finde ich doch ausgesprochen amüsant, das Video würde ich dann auch als cat content hier einbinden in der Dunkelkammer. ;-)

Gut, so viel Geduld hatte ich ja nicht, eine ganze Woche zu warten bis zum ersten Versuch. Aber vielleicht ist tatsächlich ein kleiner Rest Feuchtigkeit (oder ein Korrosionsvorgang an heikler Stelle) der Grund, warum das Gerät nicht stabil anbleibt.

... link  

 
Apropos: Katzenstreu! Zumindest blaue Symbolflüssigkeit saugt das restlos auf.

... link  

 
Mir ist ein Handy ins Wasser gefallen und funzte dann wieder, nachdem ich es im Backofen getrocknet hatte. Nur das Fotoelement blieb defekt.

... link  

 
@pantau22: Puh, Backofen wäre mir zu riskant gewesen. Aber ist ja entgegen der vorherrschenden Lehrmeinung nochmal gutgegangen. Das Fotoelement habe ich auch schon längst abgeschrieben, hatte ich eh so gut wie nie benutzt.

@kid37: Ich hoffe ja immer noch auf ein Katzenstreu, das die, äh, Ersatzflüssigkeit, dort aufnimmt, wo sie entsteht. ;-)

... link  

 
wo sie entsteht
in der Hand, meinen Sie bestimmt.

... link  

 
@prieditis:
Genau. Ich seh schon, Sie kennen sich aus.

... link  

 
Ich fühle mch manchmal wie der Wirt aus Irma la Douce... aber das ist eine andere Geschichte.

... link  


... comment
 
Für so ein Fall halte ich immer aqua dest vor. Darin würde ich jedes Gerät vor allen Trockenversuchen nochmal extra tauchen, um Verunreinigungen (Salz, Hopfenextrakt, Zucker, Milch etc herauszuspülen).

... link  

 
Für die beiden Zimmerbrunnen und das Dampfbügeleisen findet sich dieses vielseitige Elixier auch in diesem Haushalt, aber ich habe in dem Moment nicht dran gedacht, dass es eine gute Idee sein könnte, das gleich anzuwenden.

... link  

 
Trockenfönen bringt auch viel ...

... link  

 
Hatte ich sogar drüber nachgedacht, aber nachdem ich nicht den Eindruck hatte, dass das Gerät so richtig komplett bis in alle Ritzen abgesoffen wäre, habe ich das erst mal gelassen.

... link  

 
Na gut, ich gebs auf, ist okay, wies funzt ...

... link  

 
Es funzt zwar noch nicht wie es soll, aber ich fürchte, das muss dann womöglich ein operativer Eingriff kurieren. Hatte das Gerät ja recht lange in Heizungsnähe gelagert mit offenem Akkufach.

... link  

 
Fönen bläst die Feuchtigkeit in die tieferen Schichten. Besser nicht. Dann lieber Staubsaugen, wie oben erklärt.

... link  

 
Die Sorge hätte ich nicht unbedingt gehabt, aber irgendwie klingt das ziemlich einleuchtend.

Mit dem Staubsauger hätte ich aber auch nicht so recht gewusst, wo ich da am besten ansetze. Am Slot für Sie SIM-Karte vielleicht, aber ob das genügend Sog ins Innere gegeben hätte, schwer zu sagen.

... link  

 
.
"habs mir grad nochmal angeschaut. Jetzt hab ichs:
Man muß aufs Telefonbuch, dann auf Optionen, dann ganz unten auf Einstellungen. In den Einstellungen gibt es unter Punkt 2 "Kontakte anzeigen von...". Und dort kann man dann auswählen "alle", "Telefon" oder "Sim-Karte". Wenn man dann Sim-Karte auswählt, lassen sich die Kontakte über Optionen "ausgewählt" (also einzeln) oder "mehrere" (also alle oder über Häkchen auswählen) ins Telefonbuch des Handys kopieren."

... link  

 
Hm, klingt gut, muss ich mal ausprobieren. Ich habe nur den Verdacht, dass nicht alle Kontakte, die im Telefon vorhanden sind, auch auf der SIM-Card gespeichert sind (und somit auch mit der Karte auf das andere Handy übertragbar sind).

Als ich dieses Handy von meiner Frau übernahm, waren ihre Kontakte (die mit meinen ja durchaus eine nicht unbeträchtliche Schnittmenge haben) noch drauf, obwohl sie ihre SIM-Karte mit in ihren Blackberry nahm. Oder es hieße, dass die dann sowohl auf der Karte als auch im Gerät vorhanden sind.

... link  

 
davon geh ich ma aus
.

... link  

 
Die Siemens-Sprechgurke findet keine Telefonbuch-Einträge auf der SIM-Karte (was freilich nicht heißen muss, dass keine drauf wären).

... link  

 
Gehe mal davon aus, daß Sie die Kontakte auf der Hardware gespeichert hatten.
Möglicherweise haben Sie das Gerät einfach auch zu früh wieder angeschaltet, bevor es ausgetrocknet war.
Einfach mal zur Seite legen und etwas abwarten!

... link  

 
So weit ich mich erinnere, zieht So ein SE gern die Kontakte von der SIM in den Handyspeicher bzw. speichert als Standardoption dort.
Die SIM sollte das s45 problemlos lesen können. Wenn auf dem Ding mal mehr die Nr. vom ADAC drauf ist, ist alles auf dem Festspeicher.
Also das Handy noch etwas trocknen lassen.

... link  

 
Auf der SIM ist (bis auf eine Nummer eines früheren Auftraggebers) nur das Standard-Zeugs von E plus drauf von ADAC bis Telegate-Auskunft.

Werde nachher in der Ebucht mal angeln, da hats ein Gerät mit Tastaturdefekt (und viel Zubehör inklusive Datenkabel). Wenn es bei meinem nicht gerade exakt den Speicherplatz gehimmelt hat, auf dem meine Kontakte und SMSe gespeichert sind, müsste sich da was machen lassen. Kann sein, dass der instabile Einschaltzustand, der mich bislang davon abhielt, noch irgendwas zu finden, mit dem anderen Akku schon kuriert ist.

... link  


... comment
 
Am Anfang des Berichts musste ich an den Kollegen denken, der "aus Versehen" seinen Fernseher statt das edle Stubengewächs gegossen hat. Heute geht die Familie einen neuen Fernseher kaufen.

In Ihrem Fall ist es dumm gelaufen, dass noch die Telefonnummern drauf sind. Wäre ja kein Problem, wenn die auf der SIM-Karte wären, aber so ...

Aber eigentlich ist so ein Chip von ein bisschen Wasser auch nicht totzukriegen. Also, die Hoffnung stirbt zuletzt.

... link  

 
In den Fernseher ist mir vor vielen Jahren auch mal bisschen was reingelaufen beim Gießen einer Zimmerpflanze. War aber nicht eingeschaltet zu dem Zeitpunkt (nicht mal stand by), von daher hatte das keine Auswirkungen.

Und Sie sagen es: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Hinweis von Ziwo, dass die Kontakte sowohl auf der Karte als auch im Gerät gespeichert sind, klingt nicht unplausibel. Fraglich nur, ob dann das alte Siemens-Gerät in der Lage ist, die Kontakte von der SIM-Karte auch zu importieren.

... link  

 
Versuch macht klug. Ich konnte die Kontakte von meinem alten Siemens auf mein ebenfalls altes Nokia per SIM übertragen. Die Formatierung ist halt anders ...

... link  


... comment