Aber einen Punkt kriegen wir nicht so einfach vom Tisch: den immer wieder zu hörenden Vorwurf, der Rassist, der die Ungleichheit der Menschen anerkenne, sei doch ehrlicher als all die Gutmenschen, die ihren Rassismus vor sich und anderen verbergen müssten. Tatsächlich kommt man, wenn man sich mal etwas mehr mit der Thematik auseinandersetzt, an der Einsicht nicht vorbei: Keiner von uns, nicht mal der politisch korrekteste und bemühteste von allen, ist völlig frei von Rassismen. Als Angehöriger der weißdeutschen Mehrheitsgesellschaft genießt man eine Fülle von strukturellen Privilegien, die einem nur deswegen nicht als solche auffallen, weil man sie für den Normalzustand hält. Die Prägungen sitzen tief, aufgrund derer man sich und die Seinen als das Normalste von der Welt betrachtet und jeden, der da nicht so recht reinpasst, als anders, als Abweichung von der Norm betrachtet und markiert.
Die große Frage ist: Was resultiert aus dieser Einsicht, dass allein der Wunsch, kein Rassist sein zu wollen, einen nicht unbedingt davor bewahrt, einer zu sein? Oder, weniger identitär ausgedrückt: Rassimen zu reproduzieren? Das eine Extrem wären politisch hyperkorrekte Buß-Andachten mit Selbstgeißelung - und das andere Extrem der vermeintliche Tabubruch: "Neger, Neger, ich hab das N-Wort benutzt, boah, was bin ich doch für ein Held" oder noch schlimmer, "Is doch so, dass die Schwatten lieber schnackseln als schaffen. Wird man ja wohl noch sagen dürfen."
Womöglich reproduziert schon die schlichte Erwähnung solcher gesellschaftspolitisch eher unerwünschten Auffassungen ohne doppelte und dreifache Distanzierungs-Disclaimer Rassismen. Aber wenn es die Leserschaft meiner kleinen Off-Broadway-Präsenz mal ein wenig aufrüttelt, über gesellschaftliche Privilegierungen und Ausgrenzungen, kritische Weißseinsforschung, und verwandte Themengebiete nachzudenken und sich etwas kundiger zu machen, dann wird auch der Mammutthread samt einiger unbequemer Kommentare * zum vorigen Beitrag nicht vergebens gewesen sein.
* Was jetzt wirklich keine Einladung ist, noch mehr von dieser Sorte hier drunterzukippen. Ich bitte das zu respektieren.
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Verabsolutieren bringt in dem Bereich nicht viel. Über die Dominanz des whm habe ich letztes Jahr reflektiert als unsere deutsch-bestaatsbürgerschaftete Nachbarin mit Migrationshintergrund in Südindien (wie der Zufall es so will aus der gleichen Stadt wie die Geschwister des Tigergatten, aber völlig anderes Viertel) als bei Straßenbauarbeiten ihr cremefarbemes Klinkerhaus beschmutzt wurde, erst äußerst damenhaft den Vorarbeiter zur Sau machte, danach den verantwortlichen Obermuckel ranzitierte und abschließend das Haus geschruppt bekam. Ihre weiße Haut hat de Straßenbaukolonne da echt superviele Privilegien eingebracht.
Das ist alles irgendwo im Spannungsfeld von Geld, Bildung (da sind wa wieder!), biologischem Geschlecht, Aussehen&Auftreten und auch ethnischer Abstammung angesiedelt. Religiöse Zugehörigkeit lasse ich bewußt raus, denn meinem zum Islam konvertierten mittelschichtsdeutschen Arbeitskollegen mußte man erst mal kennen bevor man ihn deswegen persönlich diskriminieren kann ("stelle keine Muselmann ein" etc). Das auch ungerichtete Bemerkungen verletzen können sei unstrittig.
Irgendwas davon zum Haupt- und Alleinwiderspruch machen zu wollen scheint mir zu kurz gegriffen.
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@cassandra: Tatsächlich hat dieses Themenfeld unendlich viele Facetten, und man wird immer einzelne Gegenbeispiele finden, welche das strukturelle Gesamtungleichgewicht in der Gesellschaft relativieren - sowohl in der Klassenfrage als auch im Spannungsfeld von hier vs. nicht von hier. Wobei halt auch immer die Frage ist, ob man sich nicht auch deswegen lieber auf die Gegenbeispiele kapriziert, weil es unbequemer und unangenehmer wäre, sich mit den weniger erbaulichen Normalfällen auseinanderzusetzen.
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Ist ist schön, daß nicht jeder, der "von wonaders wech" ist, auf ewig als "Ali vonna Montage" oder "Ayshe die Putze" durch's Lebens geht, sondern daß es mittlerweile Ärzte, Architekten, Chemiker und was weiß ich denn gibt. Das ist nicht deswegen schön weil es mir die hübsche bunte Welt zusichert, in der ich gerne lebe, sondern weil Menschen etwas aus ihren Fähigkeiten gemacht haben und ein Vorurteil wie Rassismus überwunden werden kann und es tw schon ist.
Aufgrund unseres wunderschönen polnischen Nachnamens (anders als Grabowski&Co wird er auch von Polen als unbedingt Polnisch erkannt)passiert es häufiger, daß Leute erst mal ein bißchen lauter mit mir sprechen. Ich sage dann immer "Ich habe einen polnischen Nachnamen, aber keine Hörprobleme, danke für ihr Bemühen".
Wir wurden auch schulischerseits gefragt, ob der Große Tiger Deutschförderung brauche und die Sprachverzögerung des Kleinen Tigers wurde auch schon mit Zweisprachigkeit in Zusammenhang gebracht, was aber als ganz großer Vorteil gesehen wurde. Nein, wir sind nicht bilingual :-)
Das es da definitiv nicht alles Sonnenschein ist will ich ja gar nicht bestreiten, aber es ist auch nicht tiefste Nacht.
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und nach all den jahrzehnten des lebens in einem ex-vorortebezirk kann frau kelef zudem noch eines versichern: die wenigstens probleme gibt es, ganz definitiv, mit den "migranten", besonders mit den türken, auch wenn diese kurden sind, und noch dazu mohammedaner: die saufen sich nämlich nicht an, pinkeln nicht in hauseingänge und kotzen nicht auf gehsteige, usw.. muss ja auch wieder einmal gesagt werden.
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Nach ein paar Jahren in einem Viertel mit Problemviertelpotential:
yupp. Zumindest traf man die Väter mit diesem Hintergrund in der Regel NICHT ihren Rausch auf der Spielplatzbank ausschlafend an, während der Nachwuchs nicht so recht wusste, was er tun sollte.
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Ziemlich genau vor sieben Jahren lief die Kampagne „Du bist Deutschland“, was aber dazu geführt hat, das viele der „weißdeutschen Mehrheitsgesellschaft“ gar nicht dazu gehören wollten. Sind die „rassistisch“ gegen die eigenen Leute? Und wie wird die Grenze um die Gruppe gezogen die „drinnen“ ist? Und mal im Ernst, sind wir nicht alle unterschiedlich? Dann lassen sich ja beliebige Grenzen ziehen, die von einigen anerkannt werden, von anderen wieder nicht. Boah, was für'n Chaos …
Und eine von mir immer wieder gestellte Frage ist die, wie wir —bitteschön— mit Rassisten umgehen sollen. Wenn wir uns die handelsübliche Neo-Nazi-Nase mal nehmen, dann reagieren die Neo-Nazi-Nasen-Gegner mit Ausgrenzung und Gewalt. Was in etwa die gleiche Methode ist, mit der die Neo-Nazi-Nase seine Interessen durchsetzt. Und während die einen diese Ausgrenzung und Gewalt für gerechtfertigt, ja zwingend notwendig hält, tröten die anderen in exakt das gleiche Horn. Hallo?
Hey, ich habe doch auch keine Lösung für den Quatsch.
Hmm, vielleicht doch. Man könnte ja mal den Teil der Bergpredigt wieder heraus kramen der von „liebe deinen Nächsten“ spricht. Und bis alle Seiten das hinbekommen, sollten wir vielleicht einfach mal 'n büschen aufeinander Acht geben, und billigend hinnehmen, dass meine Kultur zwar nicht die allein selig machende ist, aber Deine auch nicht. Und, das halte ich für sehr wichtig, wir sollten einfach mal akzeptieren, das Dinge die ich für gut halte, den anderen möglicherweise nerven, vielleicht sogar verletzen. Beispiel? Ich habe nichts gegen Karrikaturen, aber nicht alle kommen mit so was gut klar. Und Beleidigungen aussprechen, nur um seinen 15-Minuten-TV-Fame zu bekommen (oder seine schwächelnde Tageszeitung an den Mann zu bringen), das ist arm, ja schäbbig …
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Mein Recht mit der Faust in der Luft herum zu schlagen hört an Deiner Nase auf.
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Rassist ist als Schimpfwort vollkommen ungeeignet. Man will mit dem Wort andere ausgrenzen, was ja genau der Auslöser für den Gebrauch des Begriffes ist. Ausserdem enthält das Wort Rassist in sich den Kern, dass es tatsächliche Unterschiede gibt.
Möglicherweise liegt darin die Crux. Wir sollten aufhören vollkommen offensichtliche Unterschiede zwischen den Menschen wegzudiskutieren (oder schlicht zu ignorieren), und damit anfangen mit den Unterschieden zu leben. Aber damit haben beide Seiten massive Problem. Menschen, die gegen Rassismus sind, behaupten, dass wir alle gleich sind. Sind wir aber nicht. Aber ist das schlimm?
Unterschiede zwischen den Menschen sind dann eine Bereicherung, wenn die Menschen respektvoll miteinander umgehen. Tun sie es nicht, ist eh' Essig mit Frieden. Dann ist es auch egal ob sie einer „Rasse“ angehören oder nicht. Für diesen Zweck hat man extra den Bürgerkrieg eingeführt.
Wer sagte noch mal „Man kann einer Minderheit angehören und trotzdem ein A*schloch sein.“? Ich glaube Douglas Adams …
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Stichwort: Preisverhandlungen. Wenn ich etwas kaufen will, dann erwarte ich, dass der Verkäufer seinen realistischen Preis nennt. Dieser Preis berücksichtigt den Wert der Ware, die notwendige Marge, und sollte Respekt vor den Kunden ausdrücken, in dem er nicht vollkommen überzogen ist.
Alles das darf ich auf einem orientalischen Markt nicht erwarten. Dort wird mir ein maßlos überzogener Preis genannt, der soll von mir mit einer so tiefen Zahl beantwortet werden, die jeder kaufmännischen Grundlage entbehrt. Beide Seiten tasten sich vor, und am Ende kommt ein Preis heraus, den beide akzeptieren können.
Ich hasse das. Wenn jemand von mir für eine Ware die 5 wert ist 20 abverlangt, dann antworte ich nicht mit 1, so dass wir uns bei 5,20 treffen, sondern drehe mich um, weil ich das Gefühl habe betrogen zu werden. Ich habe das Gefühl trotz meines Wissens über die Gepflogenheit. Ich kann nicht aus meiner Haut, genau so wie der Händler nicht kann. Denn er muss den „Tanz um den Preis“ vollziehen, will er nicht das Gesicht vor seinen Kollegen rechts und links von seinem Stand verlieren.
Bin ich jetzt der Rassist? Oder der Händler?
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Aber der Besuch in Worms, das war vor Internet-Zeiten. Sonst hätte ich den Rabbi vielleicht eher nicht angesprochen und mir gesagt, das kannste auch zuhause nachgucken ohne den Mann damit zu belämmern.
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Die Afrikaner haben dafür die höchste körperliche Leistungsfähigkeit. Ich war gerade Zuschauer beim Berlinmarathon. Vorne lief eine Spitzengruppe von 5 farbigen Läufern bei Kilometer 28. Einige Minuten später kamen weitere afrikanische Läufer. Der erste Weiße kam rund 15 Minuten später.
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Ich hatte gehofft, deutlich gemacht zu haben, dass ich hier in dieser Diskussion einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt haben möchte als noch mehr von von diesem pseudoempririschen IQ-Gewichse. Das hatten wir da drüben und da können wir das auch lassen, werdarauf eingehen möchte, kann das tun, aber diesen Thread möchte ich von diesen Zahlenspielchen nicht hijacken lassen, hier gehts jetzt wirklich um anderes. (Über verschiedene Rassismen kann man hier durchaus reden).
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Genau. Ist mir doch egal welcher Erdteil welchen IQ hat. Und was bitteschön sagt der IQ denn aus? Wozu ist die Messung eines IQ denn gut? Ist diese ganze IQ-Messerei denn nicht einzig dafür gut um Wertungen einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben? Und haben wir denn wirklich keine anderen Probleme als den Unterschied zwischen Afrikanern und Polynesiern heraus zu bekommen? Entweder ist er eine Vollpfosten, dann halte ich Abstand. Oder er ist keiner, dann bin ich für Beziehungen offen.
Oder ist es am Ende so, dass ich Menschen mit hohem IQ meiden muss, weil die alle einen an der Klatsche haben, und Menschen nach einem System beurteilen, das vollkommen irrelevant ist? Und warum scharen sie dann solche Vollpfosten um sich …
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer die Beiträge vom Stimmviech zu lesen. Diese Gedankenwelt ist mir total zuwider …
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Aber ein Punkt stößt mir mal wieder auf: „Ohne Rückgriff auf die Erkenntnisse der Intelligenzforschung fällt es aber schwer, auch nur einen moderaten Rassismus zu begründen.“
Wozu muss man Rassismus begründen? Rassismus kommt dann auf, wenn ich meine Existenz über die eines anderen stelle. Nach meiner Erfahrung ist dieses Verhalten nicht auf bestimmte IQ-Bereiche begrenzt.
Wenn wir den Respekt der Menschen voreinander fördern, dann werden wir Rassismus den Boden entziehen. Das bedeutet aber, das wir auch Rassisten mit Respekt begegnen müssen. Total unpopuläre Aussage, das.
Eine gesellschaftlich akzeptierte Aussage wäre, dem Rassismus mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ohne Milde und Rücksicht zu begegnen. Eine durch und durch rassistische Aussage.
Und weil die Rassismusgegner durch alle IQ-Stufen hindurch durch und durch rassistisch denken und handeln, wird das nix. IQ hat IMHO mit dem Thema nicht die Bohne zu tun. Allerdings scheint mir die Forschung dieses IQ-Forschers geeignet weiteren Rassenwahn eine belastbare Grundlage zu geben.
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Aber interessante Geschichte heute bei Spon, die eine Antwort auf Deine Frage gestern (oder stand das gestern abend schon online und Du hast darauf angespielt?)
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Niemand kann Unterschiede zwischen Menschen wegreden ohne den Kopf im Sand zu haben.
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Ach ja, zum Thema Intelligenz sprang mich grad bei Google Plus was an.
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Und der Beweis, daß ethnische Herkunft Intelligenz beeinflußt, steht aus während die unterschiedlichen körperlichen Eigenschaften weitgehend Konsens sind- zumindest unter Anthropologen. Mit Politniks läuft man damit in harten Fällen auch vor eine Wand, die erklären sogar Geschlechtsbestimmungen per Skelettanalyse für unmöglich.
Ob herausragende Fähigkeiten mit Defiziten in anderen Bereichen "ausgeglichen" werden... weiß nicht, das ginge davon aus, daß das Leben fair ist.
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Wegen der Argumentationsbeschränkungen in diesem Blog kann ich aber nicht weiter darauf eingehen. Man kann aber Schweigen verordnen soviel man will: die Natur geht ihren Gang. Und dieser Gang ist der in den Untergang. Frei nach Volkmar Weiss, weil die Natur eine die Welt übermäßig ausbeutende Spezies zur Selbstreduzierung bringt. Ob den Mitlesern klar ist, was das für ihr individuelles Leben konkret in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts bedeutet, bezweifele ich.
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Nebenbei bemerkt ist der Rassebegriff aus biologischer Sicht beim Menschen nur begrenzt korrekt.
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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für ihr weiteres Leben, und bitte gehen Sie mir dabei aus dem Weg. Danke.
So, jetzt geh ich kotzen …
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Ich drehe jetzt mal eine Abendrunde, ich brauche frische Luft...
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Ich habe gestern nur mal angefangen, mir ein Bild davon zu machen, mit welchem Intelligenzbegriff der Mann operiert (oft genug waren es nur die Schulnoten, Matheleistungen 4x gewichtet), mit welcher quasireligiöser Inbrunst er auf die Entdeckung des zentralen Intelligenzgens hofft, wie er die Kriminalitätsstatistik zur Untermauerung seiner fremdenfeindlichen Thesen zurechtfrisiert und und und.
Nennen Sie's meinetwegen Verdrängung, aber ich habe den kruden Gedankengebäuden dieses, ähm, Ahnenerbforschers hier schon mehr Raum gegeben als ihm zusteht. Und was Sie betrifft, sehe ich zwar keine Veranlassung, Sie von Ihrer Ersatzreligion bekehren zu müssen, an die sich so klammern. Aber auf weiter Missionierungen Ihrerseits würde ich nun sehr gerne verzichten.
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Da wird ein Scheingegensatz zu einer tolleren und lockeren Vergangenheit aufgebaut, die es so womöglich gar nicht gab. Ist natürlich auch nur ein subjektiver Eindruck, aber ich habe Berlin Mitte der 90er irgendwie viel aggressiver und nerviger empfunden als in den letzten Jahren.
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Der gefühlte heraufziehende Bürgerkrieg ist also nicht ganz so neu.
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Aber ich bleibe dabei: Wenn so eine unsignifikante Häufung von ein paar Vorkommnissen schon als "Welle der Gewalt" empfunden wird - puh, da sollte der Tsp-Schreiber vielleicht mal am Pfingstwochenende in unsere im Vergleich zur Hauptstadt vor sozialer Intaktheit strotzende Verbundgemeinde zum Schützenfest kommen...
So entspannt, wie man das jetzt darstellt, war Berlin in den letzten Jahren nicht, da regierte ja wohl jede Menge Wunschdenken und Augen verschließen. In diesem Zusammenhang finde ich es entlarvend, dass Gestalten wie Sarrazin oder dieser Bezirksbüttel von eigener Mitwirkung an der Misere weiträumig ablenken und die Migranten als Sündenböcke vorschieben. Das nennt man übrigens Ethnisierung des Sozialen. Wird Sie wahrscheinlich nicht von Ihrem biologistisch gefärbten Endzeit-Trip runterbringen, aber wenn es mir nichts geschadet hat, mich mal etwas mehr mit der Ideenwelt Vorstellung von Leuten wie Weiss & Co. zu beschäftigen, wird es auch Ihnen nichts schaden, mal in bisschen andere Vorstellungen und Erklärungsansätze reinzuschnuppern.
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sagt Frl. Krise im Spiegel-Interview
Frl Krise unterrichtet da jeden Schultag, kennt also die Situation.
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Sagen Sie mal, die Idee kam sicher als Sie sich mit Herrn Lombroso auf 'nen Kaffee getroffen haben ab der dritten Flasche Hochprozentigen, oder???
Ein genetisch bedingter Verbrecher? Sagen Sie mal, wissen Sie eigentlich, was Gene sind?
Ich habe ja durchaus gewisse Sympathien für das US-Justizsystem, auch die "three shots"-Regelung könnte durchaus meine Sympathie gewinnen, aber genetisch bedingte Verbrecher? Hallo?
Man sollte übrigens bevor man die empfängnisverhütende Wirkung von Knast in den USA diskutiert bedenken, daß Langzeitinhaftierten dort auch Besuche im "Ehezimmer" zustehen.
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Sexzellen gibt es im europäischen Strafvollzug, bei den Amis kann ich mir das nicht vorstellen.Da ist lebenslang auch wirklich lebenslang. Darum beispielsweise möchte dieser Herr auch so gern in den deutschen Strafvollzug http://www.derwesten.de/politik/usa/deutscher-doppelmoerder-jens-soering-bleibt-in-usa-in-haft-id7189146.html
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Und irgendwie habe ich grad Schwierigkeiten, mir eine statistisch aussagefähige Anzahl an eineiigen Zwillingen, die getrennt voneinander aufwachsen und beide straffälllig werden und dann im Versuchsfenster von kriminalgenetischen Untersuchungen landen, vorzustellen.
Außerdem wird die Gegenfrage "wie viele leute in der nichtstraffälligen Population laufen mit niedrigen Enzymlevel rum" nicht gestellt. Es fragt auch nie jemand, wer alles bei Alkoholikern aufwächst und später nicht säuft weil die Leute unauffällig bleiben.
Das Enzyme auf's Gehirn einwirken ist ein alter Hut, aber Hirnchemie ist nicht gleich Genetik. Da gibt es Überschneidungen, aber das gleiche ist es nicht, Übrigens wird auch regelmäßig festgestellt, daß Gewalttäter ein hohes Testosteronlevel haben. Trotzdem scheinen die meisten Männer nicht prügeld durch die Lande zu ziehen.
es wird übrigens auch regelmäßig
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Der hauseigene Genetiker sieht das übrigens auch so.
Das es im Enzymstoffwechsel Prozesse gibt, die aggressionsfördernd sind, bestreitet keiner. Aber das erklärt keine Steuerhinterziehung.
Eine gewisse Grundaggression ist Menschen eigen, die haben auch unsere nächsten Verwandten, die Großaffen. Schimpansen gehen mit schöner Regelmäßigkeit andere Affen, die nicht mal Nahrungskonkurrenten sein müssen, jagen. Dabei gehen sie bevorzugt auf weibliche Tiere mit Nachwuchs los.
Lange Zeit war diese Grundaggression etwas, was dem Menschen nützlich war, heute eher nicht mehr.
Was Menschen dazu bringt, Gesetze zu übertreten und wie man das minimieren kann, ist eine dieser Fragen der Menschheit. Ganz loswerden werden wir es wohl nie.
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Was den heise-Artikel angeht, den kann ich grad noch verkraften. Wobei es mir aus staatlicher Sicht fast lohnender erscheinen würde, mal nach dem Gen für Steuerhinterziehung zu forschen. Komisch, dass über solche Upper-Class-Delinquenzen nie geforscht wird...
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dann sollte man mal schauen, ob besagtes Allel auch verstärkt in nichtkriminellen Berufen, die auseinandersetzungsorientiert sind, wie Soldat oder Polizist vorkommt. Oder bei Sportlern, die einen eher aggressiven Sport (Handball, Kampfsportarten, Fußball im Gegensatz zu Laufen&Springen) ausüben.
Steuerhinterziehungsgen:
*grins*
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