Sonntag, 25. März 2012
Wir müssen mal reden

Über Trolle zum Beispiel. Drüben bei der FAZ.

... comment

 
"[...] Je niedriger die Beteiligungsschwelle, desto mehr Dreck spült hinein." Wir könnten mit dem Netz etwas Schönes schaffen oder es zerstören, die Verantwortung liege bei jedem Einzelnen.

Das Internet ist aus SupraGummi gemacht, dass kann man nicht kaputt machen. Diese Heraufbeschwörung des Unterganges des Internets zeugt doch von einem sehr egozentrischen Weltbild. "In meinem Blog sammeln sich die Trolle. Das Internet MUSS kaputt sein!!!einself"
Wenn denn in den Diskussionen die man besucht/liest/anzettelt sich vermehrt Trolle aufhalten, sollte man sich doch in erster Linie mal fragen was man persönlich falsch gemacht hat anstatt die Schuld beim Internet zu suchen.

Die Existenz von Trollen verdanken wir einzig und alleine der Aufmerksamkeitsmaschine derjenigen, die sich über sie beschweren, sie verdammen und sie bekämpfen.
"Der Leser hat es gut. Er kann sich seinen Autor aussuchen."
Offenbar kommt so mancher Autor mit der Doppelrolle als Autor (Beitrag) und Leser (Kommentare) nicht zurecht. Kommentare werden sofort als Bestandteil des eigenen Auftrittes vereinnahmt, dementsprechend hoch soll die Kommentarqualität dann bitteschön auch sein.
Eine Trennung, dies ist mein Artikel und das ist dein Kommentar, findet nicht mehr statt.

Trolle entlarven also den geistig schwachen, der nicht in der Lage ist zu ignorieren und dessen Weltbild egozentrisch ausgerichtet ist. Sie sind wie Viren. Schafft ein Virus die Barriere zu überwinden und sich einzunisten, schwächt er den Organismus und öffnet damit Tür und Tor für weitere Viren. Wo ein Troll Fuß fassen kann, werden schon bald hunderte andere auch auftauchen.
Trolle stärken demnach das geistige Immunsystem, sofern man den Trollangriff übersteht. Und sortieren diejenigen aus, deren geistiges Immunsystem zu schwach für das Internet ist.

Die Aussagen von Marina Weisband und Stephan Urbach zeugen demnach davon, dass dort zwei (von vielen) sind, die es nicht geschafft haben und die Schuld dafür bei anderen (dem Internet allgemein) suchen. Muss man mehr zu solchen Aussagen sagen?

... link  

 
Ähnlichem Pseudo-Darwinismus
redet auch Sascha Lobo das Wort. Ich sage auch nicht, dass diese Metaphorik völlig falsch ist, aber die nötige Größe, sich bei den Viren auch noch zu bedanken dafür, dass sie versuchen, das Immunsystem zu knacken und einem Fieberschübe und dergleichen bescheren, bringen wohl nur die wenigsten auf. Natürlich möchte man Marina Weisband und Stephan Urbach zurufen, boah, kommt ma klar, ey. Aber unsereins hat ja auch leicht reden.

... link  


... comment
 
muhaha!;)

... link  

 
Meine kleine Off-Broadway-Butze
war ja immer zu klein und unbedeutend, um von Till Diepolds legendären Lästereien überzogen zu werden. Er hat sich ja verschiedentlich als Insasse der Rheinischen Landeskliniken in D-Grafenberg bezeichnet, und weil ich da auf meinen Radtouren ins Bergische öfters vorbeikomme, hatte ich schon paar mal den Impuls niederringen müssen, an der Pforte nach ihm zu fragen, und falls er tatsächlich dort lebt und Freigang genießt, ihm mal ein Clausthaler zu spendieren. ;-)

... link  


... comment
 
Zur Zeiten meiner Handwerksausbildung machte ich in den Frühstückspausen die Entdeckung, das man Artikel in einer Zeitung unterschiedlich bewerten kann. Besonders dann, wenn ein Thema nicht nur im „Express“ abgehandelt wurde, sondern auch Gesellen oder Meister zugegen waren, die andere Blätter lasen, war diese Zeit für einen Azubi (der üblicherweise an dieser Stelle nix zu melden hatte) gesellschaftlich gesehen sehr lehrreich. Und manchmal war der Chef auch dabei, was den Gesprächen (und der Gesprächsführung) noch mal einen ganz anderen Anstrich gab.

Mit dieser Erfahrung im Rücken stieg ich vor ein paar Jahren bei blogger.de ein. Genau wie in den damaligen Frühstückspausen sollten kleine Meinungshappen und dem daraus resultierenden Meinungsaustausch, mir (und vielleicht auch anderen) helfen die Welt besser zu verstehen. Mein Weltbild sollte sich erweitern. Ich fand, die Idee war gut, denn wenn die Welt besser verstanden würde, könnte sie besser werden. In der Zwischenzeit weiß ich, das der Kampf gegen die Dummheit nicht zu gewinnen ist. Alleine der Versuch ist Selbstmord. Es gibt Menschen, die sind nicht an einem fruchtbaren Gedankenaustausch interessiert, und so wurde ich von den „Virus“ nach langem, zähen Kampf aussortiert.

Gab es in den Frühstücksrunden damals schon Trolle? Ja klar. Aber die hatten danach den Tag über nicht viel zu lachen. Diese Nähe zur Realität fehlt dem Internet zuweilen …

... link  

 
@der_papa: Mit dem Anspruch,
die Welt zu verbessern, bin ich nie herangegangen an die Bloggerei. Hier gilt ja mehr so der Wahlspruch: Im Seichten kann man nicht ertrinken. Du hast Dich in einem speziellen Fall in sehr viel dunklere und tiefere Gewässer vorgewagt. Ich möchte da nicht so klingen wie "Ätsch, das haste davon", aber ich könnte ehrlicherweise auch nicht sagen, dass mich das unschöne Ergebnis sonderlich überrascht hätte.

Dass es Mitmenschen gibt, die an einem fruchtbaren Gedankenaustausch nicht interessiert sind, mag schon sein. Das ist dann aber in aller Regel mehr deren eigenes Problem als meins. Hier wird nicht an der Rettung der Welt gearbeitet, sondern familienfreundlicher Smalltalk gemacht, potenzielle Trolle langweile ich mit meinen ewigen Radlergeschichten. Und unseren Haustroll stört das nicht, der ist bekanntlich ein Fan von Miguel Indurain und hat in einem früheren Blogleben auch mal eine behaarte Wade und ein Stück Rennradrahmen mit Flaschenhalter gezeigt.

... link  

 
Naja, genau gesagt wollt ich ja gar nicht die Welt verbessern, sondern *meinen* Horizont erweitern (und vielleicht hätten andere, Gleichgesinnte es ähnlich gesehen). Und wenn ich Deine Zeilen hier lese, ist genau das ja auch passiert. In so fern war mein Experiment ein voller Erfolg. Wenn auch ganz anders als ich erhofft hatte.

Ich bin halt viel zu naiv …

... link  

 
Eben.
Und warum sollten das nur die Schüler so machen? ;-)

... link  

 
Na,
zu versuchen, den vermeintlichen wisdom of the crowds auf einschlägigen Internetseiten anzuzapfen - im Bemühen um mehr Effizienz.

War aber nur scherzhaft gemeint. Weiß nicht, ob in der Grundschule Lernen mit Tante Gu schon so ein Thema ist.

... link  

 
Dass Förderlehrer
mehr so ne Art Feuerwehrjob haben, ahne ich schon. Und ich begrüße alles, was diesen Leuten die Arbeit erleichtert.

Wie das Leben so spielt haben wir nämlich grad einen speziellen, äh, Inklusionsfall dazubekommen. Und wahrscheinlich ist es besser (auch für men Verhältnis zu dessen Eltern), wenn ich mir die speziellen Herausforderungen nicht vor Ort angucke.

... link  

 
Ein großes Wort,
gelassen ausgesprochen. Die Dialektik dieses Gebildes gewährleistet, dass sowohl die Apokalyptiker als auch die Erweckungsgläubigen ihre jeweiligen Projektionen auf das Netz richten können und entsprechende Impulse zurückbekommen, die ihre Weltsicht stärken. Die Kunst liegt darin, diese duale Natur des Netzes zu erkennen und sein Sinnen und Trachten entsprechend zu fokussieren.

Manchmal kann der Impuls, das wieder klarer zu sehen und zu beherzigen, auch von einem Troll kommen. Sage also niemand, diese Spezies wäre ganz und gar unnütz.

... link  

 
Du glaubst doch nicht etwa,
dass ich diesen Vorgang hier googlebar aufbereite? Natürlich vertrete ich die Eltern, aber wenn der Riss da mitten durch geht, dann ist da erst mal eher Moderationstalent gefragt als Selbstdarstellertum mit Bullenklöten. War nicht so einfach, alle auf eine einstimmige Resolution zu verpflichten, aber unser Paper hat Klassenlehrerin, Sozialpädagogin und GU-Lehrer genau am richtigen Punkt erwischt, um den Laden etwas in Bewegung zu versetzen.

Aber machen wir uns nichts vor, das kann noch ein langer Weg werden, bis da wieder sowas wie Normalität einkehrt.

Prost.

... link  

 
Wenn sich alles,
womit ich es neuerdings zu tun habe, tatsächlich so einfach auf diese binäre Entscheidungsmatrix runterbrechen ließe, hätte ich ein vergleichsweise leichtes Leben. Aber da ist ein Dreieck aus Eltern, Schülern und Lehrkörper, aber nicht alles, was im Interesse der Schüler ist (hey, wir reden über erste Klasse), kollidiert notwendigerweise mit Eltern- oder Lehrerbelange, da gibt es sehr wohl gemeinsame Interessen. In der weiterführenden Schule mag das etwas weiter auseinanderdriften, aber hier und heute sehe ich keine Notwendigkeit, mich entweder mehr als Elternvertreter oder mehr so als eine Art erwachsener Klassensprecher zu positionieren. Weiß nicht, wie ich Dir als Kinderlosem (stimmt doch, oder?) das erklären soll.

... link  


... comment