Montag, 6. Juni 2011
Ich bin ja so verschossen - in Deine Bohnensprossen
Normalerweise versuche ich ja weitestgehend zu ignorieren, was die Kunden vor oder nach mir an der Edeka-Kasse aufs Warenband legen. Aber als ich vorhin der Packung Mungobohnensprossen ansichtig wurde, die ein (im weitesten Sinne ostasiatisch aussehender) junger Mann vor mir aus seinem Einkaufswagen holte, konnte ich mir den Gedanken "uiuiui, mutig, der Junge" doch nicht verkneifen. Während ich noch überlegte, ob ich zu der geplanten Kaufhandlung ungefragterweise meinen Senf dazugeben soll oder ob es nicht die Pflicht der Kassiererin wäre, vor dieser potenziellen Seuchenschleuder zu warnen, wandte sich die Dame weiter vorne in der Kassenschlange an den jungen Mann: "Äääh, Sie wissen aber schon, dass solche Sprossen im Verdacht stehen, diese Darmkrankheit zu übertragen?" - "Ja, weiß ich", antwortete der junge Asiate ungerührt, "wir können das ab. Aber dafür halt keine Milch und Butter."

Nein, warten Sie nicht auf eine Pointe, dieser Beitrag hat keine.

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das ist eine Pointe in sich.

Da die ostasiatische Küche auf Rohkost weitgehend verzichtet, dürften die Sprossen die Entkeimung im Wok vor sich haben.

Im KiGa wurde heute der Obstkorb an den Einganggestelt und die Leiterin wies jedes abholende Elternteil darauf hin, dass sie zur Zeit kein Obst aufschneiden würden, das könne man sich aber gern mitnehmen und zu Hause dann gründlich waschen.

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Naja,
ob die ach so schonende Zubereitung im Wok dem Erreger ernsthaft was anhaben kann, weiß doch auch keiner. Aber wir brauchen alle mehr ostasiatische Gelassenheit, das nehme ich auf alle Fälle mal mit aus dem Supermarkt. ;-)

Die Variante im Kindergarten ist ja auch putzig. Wir vergiften Ihre Kinder nicht, das müssen Sie schon selbst besorgen...

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Das ganze sabotiert meine Versuche, den Kindergarten zu überzeugen, die Süssdope-Tütlein als Nachtisch durch etwas weniger Zucker zu ersetzen.

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Mark, schaue Dir doch mal das von mir aufbereitete Datenmaterial zu dem Thema auf meiner FB-Seite an. Sehr erhellend. Überaus interessante Sache das. Ich liebe Zahlen, immer mehr.

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Für wenige Priveligierte: Laut dem Robert-Koch-Institut gab es 2010 etwa doppelt so viel EHEC/STEC-Fälle als (hochgerechnet auf das ganze Jahr) 2011. Um das gleiche Ergebnis wie 2010 zu erreichen, müsste sich die Zahl der übermittelten tatsächlichen Erkrankungen bis zum Ende diesen Monats also verdoppeln. Allerdings würde das 2011-Ergebnis dann immer noch hinter dem von 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 liegen.

Einfach mal selber recherchieren: http://www3.rki.de/SurvStat/
Ist ganz einfach, habe ich auch geschafft …

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Danke,
kann ich mir gern mal zu Gemüte führen, aber so groß ist mein Hysterielevel Leidensdruck noch nicht, dass ich jetzt selber Excel-Tabellen baue. Auf die Schnelle nur soviel: Die Betrachtungsebene "Fälle" ist nur eine von mehreren möglichen, und vielleicht noch gar nicht mal die Interessanteste, wenn nicht auch "Todesfälle" mitaufgeführt sind. Wieviele Personen sind hierzulande (oder sonstwo) denn in den Vorjahren daran gestorben, und wie hat sich das Verhältnis Erkrankungsfälle zu Todesfälle über die Jahre entwickelt? Das allgemeine Erregunglevel hängt sich doch nicht an der Fallzahl auf, sondern an einer signifikanten Häufung tödlicher Verläufe, oder sehe ich das falsch?

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Ja genau der_papa, einfach mal informieren. Ist ganz einfach.
EHEC ist nun einmal nicht gleich EHEC. Genauso wie eine Spanische Grippe i.d.R. anders ausgeht als die üblichen 14 Tage Nasenrotz die von vielen als Grippe bezeichnet werden.

"Experten vermuteten bisher lediglich eine Mutation von O104:H4. Erste Erbgutanalysen des Erregers zeigen aber, dass es sich vielmehr um einen bisher unbekannten Stamm handelt. Nach Angaben der WHO ist der neue Ehec-Typ eine Kreuzung aus zwei bekannten Escherichia-coli-Stämmen. Dieser sei bisher unbekannt und noch in keinem Ausbruch vorgekommen. " (SpOn)

Hätte man die Medien ein wenig aufmerksamer verfolgt, hätte man auch mitbekommen können das es sich genau genommen nicht um EHEC/STEC-Fälle, sondern um HUS-Fälle handelt.
Im Zeitraum 2008 - 2010 gab es insgesamt 190 HUS-Fälle (laut SurvStat RKI).
"Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte bis Ende Mai 520 HUS-Fälle, darunter elf Todesfälle, außerdem 1213 Fälle (darunter sechs Todesfälle), bei denen genetische Komponenten eines EHEC labordiagnostisch nachgewiesen werden konnten. Das Institut wies darauf hin, dass es sich um den bisher größten Ausbruch in Deutschland handele und untypischerweise vor allem Erwachsene, insbesondere Frauen, betroffen seien. Im Vergleich dazu waren im gesamten Jahr 2010 nur 65 Fälle von HUS registriert." (Wikipedia, Stichwort EHEC)

Auch schon vor EHEC sollte man nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen.

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Wenn Du dem Link folgst, landest Du bei einer Datenbankabfrage. Eine Tabellenkalkulation ist dafür nicht notwendig.

Was die „Verhältnisse“ angeht gebe ich Dir natürlich (teilweise, aber nicht vollumfänglich) Recht. Auffallend ist das Ergebnis trotzdem. Letztlich stellt sich mir mal wieder die Frage nach dem Wert einer Nachricht.

Ich finde es so unsäglich schwer aus den vielen „Nachrichten“ den Fakt heraus zu lesen. Was ist passiert, wie ist es zu bewerten und welche Auswirkung hat es. Natürlich ist es schwer etwas neutral zu bewerten, und noch schwerer die Auswirkungen zu benennen. Aber oft erfährt man noch nicht mal was passiert ist (mit diesem Satz lande ich bei einigen Anwesenden schon in die Schublade: „Verschwörungstheoretiker, Kategorie Anfänger“ was die Sache nochmals verkompliziert).

Und ich will immerhin noch wissen, was tatsächlich passiert ist. Wenn ich mich umschaue, dann wollen die meisten nur eine anständige Show geliefert bekommen, wenn sie sich die „Nachrichten“ ansehen.

Ich hatte in einem anderen Leben schon mal angemerkt: Eine Tagesschau die mit den Worten „Heute ist nichts wirklich Bedeutendes passiert. Bis zum Beginn der folgenden Sendung nun etwas leichte Musik“ wird es nicht geben. Nachrichten werden so lange „gemacht“ bis sie reif zur Veröffentlichung werden.

Naja, ist letztlich auch alles egal …

___________

@ooroonbai: „Einfach mal informieren“ ist ganz und gar überhaupt nicht einfach. Ganz im Gegentum. *Das* macht die Verantwortung desjenigen aus, der „Informationen“ zu „Nachrichten“ verarbeitet.

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Entschuldigung, der Einwand von ooroonbai erfolgt doch aber zurecht? Die Zahlen beziehen sich offenbar auf einen anderen Stamm von EHEC. Oder hab ich jetzt was falsch interpretiert?

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Doch doch, der Einwand ist vollkommen gerechtfertigt. Ich hoffe da keinen falschen Eindruck erweckt zu haben.

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@ooronbai:
Danke für die vertiefenden Hinweise, worüber wir hier eigentlich reden.

@der_papa: Da haste ja ein schönes Beispiel geliefert, wie man ganze Zahlenkolonnen an dem eigentlich entscheidenden Kriterium vorbeimarschieren lassen kann. Oder um es sinngemäß mit Hannah aus Max Frischs Roman "Homo Faber" zu sagen: "Wenn ich tausend Töchter hätte, könnte ich es verschmerzen, wenn drei von ihnen an Schlangenbiss stürben. Aber ich habe nur diese eine." Und die stirbt im Roman dann auch nicht am Schlangenbiss, sondern an einer Schädelfraktur, die Herr Faber nicht auf dem Schirm hatte.

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Im Zeitraum 2008 - 2010 gab es insgesamt 190 HUS-Fälle (laut SurvStat RKI).

"Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte bis Ende Mai 520 HUS-Fälle …


190 oder 520? Ist aber egal. 190 klinische, und 520 (eigentlich 544, Stand 1.6.2011) in klinischen Laboren nachgewiesene Fälle.

(Ich sage ja, das es nicht einfach ist. Zahlen sind doch nicht so toll.)

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Ich kauf sowieso lieber Gemüse der Saison aus eigenem Anbau des Gemüsemanns. Der kann gar nicht so viel anbauen, um für irgendwelche Epidemien verantwortlich zu sein. Kürzlich musste ich aber einer Freundin erklären, dass Mutationen bei Einzellern nicht das Ergebnis von menschlichen Eingriffen (Pflanzenschutzmittel, hochgezüchtete Pflanzen, generell konventionelle Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung oder weiß der Geyer was) sind, sondern dass die kleinen Dinger das schon immer so machen.

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Oder die geheime Weltregierung
hat sich eine signifikante Reduzierung der Erdbevölkerung zum Ziel gesetzt, scheut aber einen Atomkrieg. ;-) Gut, ich sage immer, man kann sich auch im Bioladen oder beim hiesigen Gemüsedealer vergiften, aber letztlich weiß mans nicht und kauft eben da, wo es sich besser anfühlt. Und so lange es gut geht, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Mit den lokalen Erzeugern habe ich so ein bisschen das Problem, dass wir hier von drei Seiten von Autobahnen eingekesselt sind und auch noch in der Einflugschneise von DUS liegen. Ob die Erzeugnisse hier gesünder sind als solche aus niederländischen Gewächshäusern, weiß man auch nicht so genau.

Grade dieser Tage irgendwo gelesen, dass den Deutschen die Herkunft ihrer Lebensmittel immer wichtiger wird. Ich sage auch nicht, dass das verkehrt ist, aber es bürgt auch nicht unbedingt für irgendwas.

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Falls ich die Scheißerei mit Niere kriege, weiß ich aber wenigstens, wer verantwortlich ist. Und wurde nicht z.B. Noro sowieso von den Amis erfunden, wie jede andere Krankheit, die was auf sich hält, auch?

Ich überlege ja seit geraumer Zeit, ob ich im Keller ne Champignonzucht aufmache. Das mach ich aber wenigier aus Angst vor dem pösen Pestizid, sondern weil ich tief innen drin ne kleine Gärtnerin bin. Im elterlichen Garten hab ich schließlich auch ne Safranplantage, obwohl das nun wirklich überhaupt nicht lohnt (die momentan erzielbare Höchstmenge reicht für Risotto für 4 Personen), aber es macht halt Spaß. Und morgen pflanze ich meine kürzlich gekaufte Teepflanze in den Kübel und stelle sie runter in den Hof.

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Mein mäßig grüner Daumen
gewährleistet gerade mal, dass meine Zimmerpflanzen das unregelmäßige Gießen überleben. Mein Vater hingegen war - zum Verdruss der Nachbarn mit ihren gepflegten Rasenflächen und Rosenhecken - ein begnadeter Gemüsegärtner: Gurken, Tomaten, Zucchini, Kopfsalat und sogar Stangenbohnen in rauhen Mengen holte er aus unserem Garten heraus. Aber bei mir hat da nie was gezündet, eine eigene Scholle beackern zu wollen.

Müsste es für Champignons nicht ziemlich feuchtkalt im Keller sein?

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Müsste es für Champignons nicht ziemlich feuchtkalt im Keller sein?
Ist es auch. Da würds auch nicht stören, wenn noch ein kräftiger Pilzgeruch hinzukommt. Ich müsste allerdings vermutlich Hinweisschilder aufhängen, woher der Geruch rührt – nicht, dass sich jemand Sorgen macht wegen Pilzbefall.

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Ich fand heute den Verweis eines Mannes vom RKI(?) auf den gesunden Menschenverstand und erzeugernahen Einkauf ganz überzeugend: "Beobachten Sie, wie es Ihrem Gemüsehändler geht, der die Sachen jeden Tag anfasst." (sinngemäß zitiert)

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Das scheint tatsächlich sinnvoll zu sein, richtet sich aber wohl eher an 2 spezifische Kundengruppen:
akademisch "Angegrünte", die vom (Bio-)Stand auf dem Wochenmarkt kaufen und die Kunden von "Onkel Mehment", dem Nachfolger von Tante Emma.
Discounter-Gemüsekäufer haben weder einen festen Gemüsehändler noch fasst das Verkaufspersonal die waren allzu oft an.

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Schauen Sie mal hier (http://www.thomasplassmann.de/) im Archiv unterm 27.Mai nach... :-)
Am 5.Juni findet sich auch was zu EHEC und zu Atomenergie...

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... und wir hatten gestern eine Nachbarin zum Abendbrot zu Besuch, die - als sie auf dem Tisch einer Gurke ansichtig wurde - den Tränen nahe das Haus verließ.Ich versuchte ihr noch gut zuzureden, dass sie das Messer ja nicht anfassen müsse, mit dem ich diese aufgeschnitten hatte, aber es half nichts. Sie ließ uns mit ihrer Verwirrung allein.

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@damals:
Oh. Mein. Gott. Sie können froh sein, dass die Dame Ihnen nicht den Katastrophenschutz auf den Hals gehetzt hat. ;-)

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"Kommen Sie schnell! Die wollten mich vergurken!"

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Ich warte auf Katastrophentrash:
"Die Todesgurke gegen die Killersprossen aus dem Weltall"

Ah, vermaledeit schon zu spät. Nach den Gurken sind auch die Sprossen schon wieder aus dem Rennen. Wenn das so weiter geht, müssen die wieder den Zyklus BSE-Vogelgrippe-Schweinepest anwerfen.

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Im Grunde darf man doch gar nichts mehr essen: Jetzt ist es EHEC, demnächst wird wieder die Krebsbegünstigung durch Frittiertes aus der Schublade geholt und morgen kommt eine neue Ladung Vogelgrippe und dann gibt es erstmal kein Geflügel mehr.

Diese ganze Hysterie geht mir so ziemlich auf die Nerven: Ich darf jeden Tag in der Mensa beobachten, wie eine Komilitonin grundsätzlich aus jedem Essen das Gemüse raussortiert, daheim gibt es auch nichtmal mehr Gekochtes und überhaupt sind diese ständigen Rufschädigungen irgendwelcher Restaurants und Betriebe ohne gesicherte Anhaltspunkte auch noch in drei Jahren nicht förderlich für die Existenz dieser Menschen - das hat ein bisschen was von "Hey, 98% aller Serienmörder haben Brot gegessen: Wir sollten Brot verbieten!"

Okay, im vorliegenden Fall handelt es sich nur um Empfehlungen - trotzdem ziemliche Hysterie. Erinnert mich an Schweinegrippe (In dem Winter bekam ich eine vier-Wochen-Erkältung mit einer Woche ziemlich heftiger Grippesymptome - hinterher erfuhr ich, dass sie den angereicherten Wirkstoff einfach unter den normalen gemischt haben, weil sie den nicht losgeworden sind.).

Und irgendwie vergessen die Leute, dass EHEC auch einfach "läppischer Durchfall mit Kotzerei" sein kann - wenn die Krankheit überhaupt ausbricht.

Oder wie waren die hochgerechneten Todesopfer pro Grippewelle nochmal?

Lächerlich. Meine Güte, die Welt muss verdammt langweilig sein!

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@tama:
In Lächerliche würde ich es nicht ziehen, natürlich ist jeder, der an so einem Infekt stirbt, einer zuviel. Aber die Hysteriewellen könnten einen schon hohnlachen lassen, das stimmt. Und in diesem akuten HUStenkrampf finde ich die Informationspolitik ziemlich verfehlt: Wir haben keine Ahnung, woher der Erreger kommt, warnen aber schon mal vorsorglich vor spanischen Gurken und niedersächsischen Sprossen. Ich gehe mal davon aus, dass die Erregerstämme durch austretende Radioaktivität in Fukuhima mutierten und warne vor den Sushiläden in der Düsseldorfer Immermannstraße...

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Klopfklopf: Guten Tag, mein Name ist Jakob, Creutzfeldt Jakob. Ich kann hunderttausende Rinder töten, ohne überhaupt anwesend zu sein.

Aber man kann ja nie wissen. Nicht wahr?

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Oh, guten Tag!
Sie hatte ich ja total vergessen. ;-)

Ach ja, und Vogelgrippe. Lasst uns in den Park gehen zum Enten keulen...

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"Wenn die Bürger schlafen geh'n
in der Zipfelmütze
und zu ihrem König flieh'n,
daß er sie beschütze

Zieh'n wir festlich angetan
hin zu den Tavernen
Schlendrian, Schlendrian
unter den Laternen."


(Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da, Mackeben/Hesse)

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"Ich darf jeden Tag in der Mensa beobachten, wie eine Komilitonin grundsätzlich aus jedem Essen das Gemüse raussortiert, daheim gibt es auch nichtmal mehr Gekochtes"

das zeigt in erster Linien, dass diese Kommilitonin wohl keine Biologin ist (und das könnte gut so sein):
wenn das Mensa-Gemüse dem meiner Erinnerung entspricht, dass ist es deutlich überkocht, dh es hat seine Bakterienabtötung gründlich hinter sich.
Sollte da drin doch noch was am Leben sein, wird es kaum die Freundlichkeit haben, sich auf die Buttermöhrchen zu beschränken, denn Viren sind, ebenso wie Bakterien, hochgradig mobil in Flüssigkeiten. Colis heften sich besonders gut an Fett an, was Mensa-Essen ja öfter mal ist.


Ich komme grade aus dem Kindergarten: da wurde bis auf weiteres das Obst (hat eigentlich schon irgendjemand vor Äpfeln gewarnt?) gestrichen zugunsten von Eis. Und zwar nicht der Löffel voll, den man 4jährigen von mir aus anbieten kann, sondern Wassereis mit genug Zucker, um mich ins diabetische Koma zu versetzen in Erwachsenengrösse.

Und das ist noch eine äusserst moderate Reaktion im Vergleich zu dem, was einige Mütter so tratschten.
A erklärte B, "Gemüse geht ja nicht mehr, also schön Butternudeln mit brauner Hacksosse gemacht, gibt es morgen wieder"
C und D freuten sich, dass sie dem Nachwuchs jetzt mal kein Gemüse mehr aufzwingen müssten.
E erklärte jedem, dass es wohl auch besser sei, auf Fleisch zu verzichten und ich erntete böse Blicke weil der Mini-Tiger auf einem Stück Möhre rumkaute.


Entenkeule statt Enten keulen!

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Heute an der Sushi-Kühltheke in einem Düsseldorfer City-REWE gleich am Eingang: Auf jeder Packung ein Aufkleber „Jetzt OHNE* Gurke. “

Na dann ist ja gut.

@Mark: Vergessen! Creutzfeld Jakob wurde sogar in eine Asterix-Heft** erwähnt!
________________

* „OHNE“ in roten, fetten Buchstaben.
** ich glaube Ausgabe 30, Obelix auf Kreuzfahrt, erschienen 1996, ein miserables Heft, total bekloppte Geschichte.

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Die EU soll nun Bauern entschädigen. Mit 150 Mios. Warum eigentlich nicht einen Teil des Geldes aus dem GEZ-Säckel nehmen, deren Redaktionen haben doch zu einem nennenswerten Teil die Erreger verschleudert? Hinsichtlich der schreibenden Zunft könnte man sich bei der VG Wort bedienen. Ansonsten gilt der alte Slogan: Enteignet Springer!

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Seuche hier und Seuche da. Was ist eigentlich mit den ganzen Zusatzstoffen in unseren produzierten Lebensmitteln die Allergien auslösen?
Redet auch keiner von.... Ich glaube an Verschwörung!

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@t-creativ: Na, dann Butter bei die Fische:
Wer steckt dahinter? Die Pharmaindustrie?

@kreuzbube: Haha, aus dem GEZ-Säckel, dazu müsste aber erst mal eine entsprechende Bedarfsanmeldung bei der KEF vorliegen, dann müssten die Ministerpräisdenten der Länder den Rundfunkstaatsvertrag ändern, und bis dahin redet keiner mehr über diese Seuche.

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@mark793:
Lächerlich ist diese Panikmache trotzdem - Straphylokokken in deutschen Krankenhäusern sind eine viel ernstzunehmendere Bedrohung und jeder Todesfall durch diese um Unsummen tragischer - weil in diesen Fällen nachweislich bei der Hygiene geschlampt wurde und somit zu 100% vermeidbar gewesen wäre.

Ich betone: Die PANIKMACHE ist LÄCHERLICH - nicht die Krankheit. Denn was das angeht - das Ansetzen von Todesfällen durch Viren und Bakterien - , gibt es viel wirkungsvollere "Killerkeime" als ausgerechnet EHEC.

Klar haben die Menschen Anspruch darauf, sich über Krankheietn zu informieren und das Recht, sich chützen zu wollen - aber man sollte auch einfach mal sein Hirn einschalten.

Mir zumindest verderben ganz andere Dinge den Appetit.

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@tama:
Mir auch, aber Gurken, Tomaten, Sprossen und Blattsalat kommen bei mir auch schon im Normalfall nicht auf den Teller. ;-)

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es waren doch die Gurken!
Neuester Kenntnisstand:

es waren doch die Gurken, auch wenn die Herkunft der kleinen grünen Nichtmännchen noch unbekannt ist.
Man hat eine EHEC-Gurke im Mülleimer einer brandenburgischen Familie gefunden.

Nachdem ich heute in jeder Bäckerei informiert worden bin, dass Gurken, Tomaten und Salat momentan nicht verwendet werden, verzichtete ich auf belegte Brötchen unterwegs. Ohne "knack" machen die einfach keinen Spass.

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Die Sprossen-Theorie
ist aber auch noch nicht verworfen, wie es hieß.

Ach ja, zu Ihrer KiGa-Geschichte wollte ich noch anmerken, dass ich wirklich Mühe habe, nachvollziehbare Gründe dafür zu finden, zum Nachtisch kleine Süßkram-Tütchen statt Obst zu reichen. OK, die Tütchen muss man nicht abwaschen, aber sonst?

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Ich bin auch etwas überfragt. Die Eklärung lief auf "manchen Eltern ist das zu unsicher" hinaus.

Wir reden von Eltern, die es für sinnvoll halten und dazu auch noch begeisterte Schmatzgeräusche liefern, jeden Tag Butternudeln mit Hack auf den Tisch zu stellen als die Möhrchen einfach mal zu kochen. TK-Gemüse ist auch "gefährlich".
Da ersetzt Panik anscheinend grundsätzliche Bio-Kenntnisse.

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Doch Pointe...
....der Gag ist doch gut...

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...fand ich auch. Sehr laid-back, der Asiate.

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Dabei
ist Japan in den letzten Jahren auch nicht verschont geblieben vor EHEC-Aubrüchen.

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Und ich dachte noch bei den Sprossen vom Frühstücksbuffet, dass ich der Gurke damit ein Schnäppchen schlage.
Aber ich hatte eh schon einen Mangel an Zusatzstoffen aus der Lebensmitteltechnologie - den gleiche ich nun wieder durch verpackte "veredelte" Ware aus. Allerdings muss ich mir dann auch wieder einen Vorrat an "Gelben Säcken" für das Duale System zulegen.

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Tja,
da weicht man einem Auto aus, und läuft dabei Gefahr, vom Bus umgenietet zu werden. Beruhigend, dass man nur einmal sterben kann. Wobei: Der Mutige stirbt nur einmal, heißt es, der Feigling hingegen sterbe tausend Tode. ;-)

Ich bilde mir ja ein, halbwegs bewusst einzukaufen, aber irgendwie schaffen wir es nicht mal annähernd, so verpackungsarm zu wirtschaften, dass wir auf gelbe Säcke verzichten könnten. Oder eben nur um den Preis, dass man alles in die Restmülltonne stopft...

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