Freitag, 17. September 2010
Nach dem Regen ist vor dem Regen

Und hier geht es noch ein Stück weiter...

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Während ich so da oben auf den Süchtelner Höhen herumradelte, hatte ich das gar nicht so präsent auf dem Schirm, dass hier in der Gegend wohl der 16-Jährige Mirco verschütt ging, dessen Verschwinden vorgestern auch "Aktenzeichen XY" beschäftigte. Soll man ja keine Witze machen drüber, aber da oben kann man schon verloren gehen, wenn man nur versucht, dem Radweg Richtung Venlo zu folgen. Das geht auf Landwirtschaftswegen kreuz und quer und vor und zurück durchs westliche Grenzland, bis einem Hören und Sehen vergeht und man sich dann doch lieber der Autostraße anvertraut. Aber bessere Orientierung bietet das kaum. Denn anscheinend hat der Kreis Viersen mal vor Jahren eine Sonderpostenladung von Verkehrsschildern mit der Aufschrift "alle Ziele" erworben und überall im Kreisgebiet verbaut. Da kann man dann stundenlang durch die Gegend gondeln ohne Plan, ob man gleich in Holland landet oder doch wieder zurück nach Mönchengladbach oder nach Kempen und Krefeld fährt, und da muss man sich schon zusammennehmen, dass einem die Richtung vor lauter "alle Ziele" nicht irgendwann völlig einerlei wird. In meinem Fall sorgte heute ein ausgiebiger Regenschauer dafür, dass ich den schnellstmöglichen Weg in die Heimat antreten wollte. Zuvor musste ich mich allerdings noch kurz unterstellen, die Regenjacke aus dem Rucksack holen und ein paar Minuten warten, bis der große Guss wieder vorbei war. Aber gut, man kann es mit Blick aufs Regenradar nicht immer wieder herausfordern und glauben, es würde einen nie erwischen. Vielleicht sollte ich in der Ebucht auch mal angeln gehen nach Kunststoff-Schutzblechen zum Anklipsen. Denn was so von hinten und unten beim Fahren so hochspritzt, ist auch nicht angenehmer als das, was von oben kommt.

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alle richtungen, die bevorzugte richtungsweisung im dortigen kreis.
und wenn man endlich eine ausfallstrasse erreicht, dann eventuell genervt geschwindigkeit aufnimmt, dann steht da ne versteckte blitze.
gegenden, die zu meiden sind...

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Ich will nicht rechthaberisch erscheinen,
aber das Gros der einschlägigen Schilder in Viersen, Süchteln und Dülken ist tatsächlich mit alle Ziele beschriftet, das war mir in der Häufung noch nirgends sonst begegnet. Wenn ich länger drüber nachdenke, transportiert "Ziele" tatsächlich viel deutlicher den Willen zum Weg-von-hier. Oder dachte man an bevorzugte Kriegsziele? Man weiß es nicht.

Zumindest sind ja A 40 und A 61 einigermaßen ausgeschildert. Wenn man also nicht gerade mit dem Fahrrad dort rumgurkt, hat man durchaus Fluchtoptionen. ;)

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ja, alle ziele fand ich gerade im archiv vermehrt.
aber gefühlte befreiung as dem dilemma ohne navi hab ich dort nie.
das ist eher vergleichbar mit der kölner innenstadt.

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Alle Ziele
Viersen, Holland, Mönchengladbach, Kempen, Krefeld, Köln?

Die führen doch bekanntermaßen nach Rom!

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@cut:
So hatte ichs noch gar nicht gesehen, aber Sie haben natürlich vollkommen recht.

@pappnase: Kölner Innenstadt kommt der Höchststrafe schon recht nah. Da bin sogar ich Navimuffel froh, wenn ThomasThomas an Bord ist. Aber dagegen, dass man oft blöd rumsteht, kann der halt auch nichts machen. Verglichen damit hat man in VIE und um VIE herum eigentlich eine Menge Bewegungsfreiheit.

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Eben. Das Ziel ist der Weg!

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Mark793, nicht daß ich navitechnisch hinter Ihnen hertrollen will (wir hatten das ja neulich schon mal bei DA) aber mein Navi hat u.a. einen Kartensatz namens TopoDeutschland. Jeder Knick, jeder Graben und jeder Feldweg sowieso (kurz: Meßtischblätter für ganz Deutschland). Es ist wirklich eine Freude, damit auf dem Fahrrad alle größeren Straßen zu vermeiden und trotzdem nie nach einigen Kilometern den abrupt endenden Feldweg wieder zurückfahren zu müssen.

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Ich bestreite ja nicht,
dass diese Gerätschaften was können. Aber für einen bekennenden Minimalisten wie mich stellt sich schon auch die Grenznutzenfrage. Ein aus Sicht des Rennradfahrers entscheidendes Kriterium ist halt auch die Straßen- und Wegbeschaffenheit - und über die hüllen sich die elektronischen Helferlein leider weitgehend in Schweigen. Viele Wege, die man mit dem Touren- oder Trekkingrad sehr gut fahren kann, sind mit den schmalen Rennradreifen nachgerade eine Tortur für Mensch und Material, weswegen es in vielen Fällen oft klüger ist, eben doch Straße zu fahren und Autoverkehr in Kauf zu nehmen. Und will ich für die wenns hoch kommt 6-8 Mal pro Jahr, wo ich grad nicht so recht den eindeutigen Peil habe, wo es lang geht, noch einen Batteriefresser anschaffen? Zumindest für hier und heute würde ich das noch mit "nein" beantworten (das kann aber nächstes Jahr auch anders aussehen, wer weiß?).

P.S. Habe mich über den ThomasThomas im Auto dieser Tage auch
wieder aufgeregt. Genauer gesagt auch über mich selber, dass ich nicht da gefahren bin, wo ich wollte, sondern mich erst noch mit Riesenumweg auf die andere Rheinseite rumschicken ließ.

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