Sonntag, 14. Februar 2010
Jeck, we can


Heute gab sich Familie Mark dann doch die Karnevalskante beim Veedelszoch und dem anschließenden Tonnenrennen in Niederkassel. Um das Fazit gleich vorwegzunehmen: eine sehr nette und familienfreundliche Veranstaltung, ein überschaubarer Zug mit ausreichender Kamelle-Ausbeute, soweit also alles danke der Nachfrage. Ich hatte mich in eine Mönchskutte gezwängt und mimte einen Bußprediger, allein mein mahnendes Mantra silete, silete, silentium habete stieß bei den närrischen Jecken überwiegend auf taube Ohren oder Unverständnis. Aber nachdem selbst die vielen japanischen Teilnehmer bützten, schwoften, "Helau" riefen und rumjeckten ohne Ende, gab ich meinen Widerstand auf und lockerte die Spaßbremse.

Und wo bleibt das Negative? Ausnahmsweise waren wir tatsächlich einmal gewillt, das Auto stehen zu lassen und dem ÖPNV eine Chance zu geben. Wie heißt es im Karnevalslied der Straßenbahner doch so schön:

In Düsseldorf da hält uns die Rheinbahn stets mobil
die fährt uns durch de janze Stadt, ejal zu welchem Ziel
met Bus, met U-, met Stroßebahn un met Philosophie:
Bei uns do kriste Anschluss - un dat mit Garantie!


Von wegen. Die Buslinie, die uns ohne Umsteigen von der Haustür bis zum Umzug gebracht hätte, verkehrt sonntags erst deutlich nach 13 Uhr, damit hätten wir es nicht rechtzeitig geschafft. Die andere Buslinie Richtung Neuss hätte einen Riesenumweg und dann noch zweimaliges Umsteigen im Schienenverkehr bedeutet. Und dabei reden wir von einer Strecke von vier oder fünf Kilometer Luftlinie, die mit dem Auto in zehn Minuten zu bewältigen ist.

Aber gut, seien wir realistisch, wahrscheinlich hätte ich auch ein Busticket nicht als Freifahrtschein betrachtet, mir an den Prosecco-Ständen und Altbier-Ausschankstellen die Lichter auszuschießen. Ich kann schließlich auch ohne Alkohol fröhlich sein - ich zeig das halt nicht gleich jedem. In diesem Sinne: Helau!

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Ich hätte da auch noch ein schönes Straßenbahnlied...

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Haha,
danke für das Stopfen einer Bildungslücke, dieses Liedchen war mir bis dato völlig unbekannt. Finde ich irgendwie auch fetziger als den offiziellen Strab-Song der Rheinbahn.

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Also bitte ...
Angesichts der Tatsache, daß es offensichtlich nur noch Japaner zu geben scheint (die berühmte Ausnahme ...) in Düsseldorf und es möglicherweise in vorauseilender Flucht nach den Olympischen Spielen 1972 so viele Düsseldorfer nach München getrieben hat, darf doch dieses komische Tramlied nicht fehlen: Linie 8 (ganz unten).

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Der Link tut leider nicht,
aber "Linie 8" sagt mir natürlich entfernt noch etwas, die fuhr - ohne dass ich jetzt Tante Gu zur Überprüfung dieses Faktoids bemühen wollte - vermutlich Richtung Hauptfriedhof.

Natürlich haben die Söhne und Töchter Nippons in Düdorf (noch) nicht die Mehrheit,nicht mal auf der linksrheinischen Seite. Es dürften wohl zwischen 5.000 und 11.000 Japaner im Stadtgebiet leben und einige mehr in den Umlandgemeinden. Hier bei uns in der angrenzenden Verbundgemeinde stellen sie die größte Ausländergruppe, das ist in Deutschland soweit ich weiß ziemlich einzigartig.

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Verstehe ich nicht.
Wenn ich draufklicke, funktioniert's einwandfrei. Versuchen Sie's mal hiermit: Weiß Ferdl. Ganz unten gibt es einen Link zum Bayerischen Rundfunk. Das Liedchen gibt einen hübschen Eindruck von dieser alten Münchner Geisteshaltung (die nur noch in Nischen und in bestimmten Köpfen erkennbar wird).

Bei meinen letzten Aufenthalt in Düsseldorf wähnte ich mich tatsächlich in Japan.

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Könnte sein,
dass der Link eine Session-ID oder so etwas enthält, ich versuche es gleich nochmal ohne die ID-Nummer.

Ich erinnere mich, dass ich diesen Eindruck auch hatte, als ich das erste mal in D-Dorf war. Da führte mich mein Weg vom Hauptbahnhof in Richtung Immermannstraße, und dort im Viertel kommt das japanische Element gleich ganz geballt, da ist das Hotel Nikko und die vielen kleinen Läden.

Zum Teil frage ich mich aber auch, inwieweit das nicht auch ein Wahrnehmungsphänomen ist. Wenn der Bevölkerungsanteil der Japaner in Düsseldorf sagen wir mal 1-2 oder wenns hoch kommt 5 Prozent ausmacht, wieso man trotzdem den Eindruck gewinnt, die Stadt wäre mehr oder weniger in japanischer Hand.

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Ah,
danke für den Link zum Text. Der ist mir zwar auch schon mal begegnet (und auch ganz grandios mit seinem Gegrantl), aber ich hatte da noch ein anderes Lied im Hinterkopf. Komm ich grad nicht drauf.

Aber auf br-online.de komme ich grad auch überhaupt nicht, nicht mal auf die Startseite, da macht wohl mein Provider grad irgendwelche Zicken...

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