Samstag, 12. Mai 2007
Bummelst Du noch oder streikst Du schon?
Der erste Streiktag bei der Telekom verlief ohne große Unterschiede zum Normalbetrieb, so berichtet Telepolis heute. Was auch immer das über den Regelbetrieb bei den ehemaligen Staatsfernmeldern aussagt - ich kann die Kernaussage der Telepolis-Geschichte bestätigen. Denn kurz bevor wir uns heute mittag um zwölf aufmachten zum Wochenendeinkauf, klingelte es an der Wohnungstür - davor stand mal wieder ein Hausbesucher vom Telekommunikationskonzern: "Deutsche Telekom - Bestandskundenpflege." Von dieser Drohung ließ ich mich aber nicht einschüchtern. Ich sagte nur, "lassense mal stecken", und zeigte mit dem Finger auf das Magenta-T auf meiner Regenjacke, die ich ja schon anhatte, weil wir gerade aus dem Haus gehen wollten. Und die, tja so verrückt spielt das Leben manchmal, so ziemlich das baugleiche Modell ist wie die, die der unglückliche Tropf vor meiner Tür auch anhatte. Wie diese Kluft in meinen Besitz kam, muss hier weiter nicht interessieren. Jedenfalls sah der Mann ein, dass hier nichts zu erben ist und suchte das Weite. Ich war selber auch nicht ganz auf der Höhe, sonst hätte ich ihm vielleicht noch hinterhergerufen: "Und was hast Du überhaupt heute hier zu suchen, elender Streikbrecher?"

Nein, nur ein Scherz, das hätte ich natürlich nicht gemacht. Sind ganz arme Schweine, die da an der Kundenfront Klinken putzen müssen. So sehr ich manchmal schon den Kopf geschüttelt habe über die Telekomiker, ihrem Verständnis von Service, ihrem Datenchaos und ihren sonstigen missfits - es sind nicht alles Versager, Beamte und Schläfer. Und irgendwo kann ich die Gründe für den Streik sogar nachvollziehen. Auch wenn ich nicht glaube, dass davon irgendwas besser wird beim großen T. Aber zumindest ist es mal ein Signal an den Dobermann und die anderen großen Kläffer, dass jetzt Schmerzgrenzen erreicht sind.

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Die Leute an der Front, auch die Leute im T-Punkt können einem wirklich leid tun. Ich weiß aus Erfahrung, dass wenn man zwei Sachen vom T haben will, eine definitv schief geht. In der Regel bekommen dann natürlich die Damen und Herren an der Kundenfront den Gram zu spüren, dabei können die für die nachgeschalteten verkrusteten Strukturen nichts. Und sie können auch nichts dafür, dass alles was sie in den Rechner eintragen von einem anderen nochmal in ein anderes Programm von Hand überführt werden muss. Klar dass sich dabei die Fehlerquote erhöht.

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So sehr ich inzwischen auch fast Mitleid mit den Damen und Herren der Firma habe - es gibt wenige Menschen, die ich so verachte wie diese Strukturvertriebstypen, die ohne Bestellung oder Ankündigung vor der Tür stehen und einen - in meist auch noch latent aggressiver Art und Weise - belabern wollen. Die kommen in meiner persönlichen Rangfolge noch hinter Auto- und Immobilienhändlern.

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Latent aggressiv
bin ich selber, wenn mich jemand unangekündigt aus meinem heimischen Programm bimmelt. Von daher sind die bei mir eigentlich immer recht freundlich.

Der T-Tussi (oder wars eine Agentin der Konkurrenz?) neulich, die an der Tür behauptete, sie müsse anhand meiner letzten zwei, drei Telefonrechnungen meine Daten überprüfen, der hab ich aber was erzählt. Auf so ne blöde Tour braucht man mir echt nicht kommen...

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ich bin immer schon t kunde und bleibe auch dabei-auch wenn sie manchmal echt auf der leitung stehen,bis man zur richtigen stelle verbunden wird.
ich habe noch nirgendwo sonst so höfliche,nette und hilfsbereite leute wegen verschiedenen problemen mit einem anfänglichen dsl problem bei mir gehabt,wie bei denen.mit einer engelsgeduld sind sie mit mir per telefon dann alles mehrfach an verschiedenen tagen durchgegangen. es waren immer andere leute und sie waren alle wirklich nett.

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So eine Nibelungentreue
kann ich dem Laden nicht versprechen. Aber der Leidensdruck Richtung Wechsel hält sich auch in Grenzen. Man steckt halt echt nicht drin, ich kenn auch Leute, die mit Arcor, Hansenet und Konsorten ziemlichen Hassel haben.

Aber noch zum Kommentar vom Biochomiker: Es stimmt, die EDV vom großen T hätte selbst einen Franz Kafka sprachlos staunend zurückgelassen. Bei meiner Ex haben sie's jahrelang nicht aus der Welt schaffen können, dass fälschlicherweise doppelte Telefongrundgebühr abgebucht wird, stattdessen gibts dann halt im Monat drauf immer Rückerstattung. Wenn die das bei paar Tausend Leuten machen, können die in der Zwischenzeit mit der Kohle ganz schön Zinsgewinne einfahren...

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nibelungentreue wird definiert als "bedingungslose emotionale und potentiell verhängnisvolle treue".also so weit bin ich noch nicht^^

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Ich habe den Wechsel schon vor einiger Zeit vollzogen und habe es eigentlich nie bereut. Schon gar nicht wenn man bedenkt, dass ich jede Menge Spare. Meiner Erfahrung nach, hatte ich bei Problemen bei meinen Nachfolgeanbietern auch immer schneller Hilfe zur Hand, als beim T. Und freundlich sind die auch.
Ich werde nie vergessen: in meiner Zeit als Telekom Kunde habe ich irgendwann beschlossen DSL zu beantragen. Gleichzeitig mit dem Wechsel wollte ich das ISDN abschalten lassen un zu analog zurückwechseln. Wozu ISDN, wenn man bei DSL eh surfen und telefonieren gleichzeitig kann. Was war: das Telefon haben sie drei Tage vor dem Wechseltermin abgeschaltet und eine Woche danach hatte ich immer noch kein Telefon (aber immerhin konnte ich surfen). Irgendwann hatte ich einen Mitarbeite mit einem stark byerischen Akzent an der Hotline-Strippe, der dann nur zu meinem Fall meinte: Jo moi, solangsam müssen sich die Kollegen Berlin (mein Wohnort damals) aber mal ne Ausrede ausdenken. Endlich mal einer der Ehrlich war. Es gab nämlich, abgesehen von der T-Schlamperei keinen Grund, warum eine einfache Umschaltung so lange dauern sollte.

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Der Rückweg von ISDN zu Analog-DSL
war bei uns auch ein wenig holprig. Nervig auch, dass wir nach dem Umzug entgegen ausdrücklichem Wunsch doch erstmal wieder mit allen Daten bei der Auskunft gelistet waren. Aber vor solchen Geschichten ist man bei den anderen ja auch nicht gefeit, da bin ich ziemlich illusionslos.

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"Datenchaos" ist das eine richtige Stichwort. Wie wenig die eine Hand weiß, was die andere tut, ist schon wirklich verblüffend, beim großen T. Aber, das muss man gleich dazusagen, ähnliche Erfahrungen habe ich auch beim großen V und der großen 1 gemacht, privat und geschäftlich. Und da ist man dann auch beim zweiten Stichwort: Dieser Irrsinn hat Methode. Die Geschäftspraktiken in der Telekommunikationbranche sind eben sehr "modern", also weit entfernt davon, Kunden so zu schätzen und zu behandeln, wie in der Modebutike um die Ecke oder im Hotel Käsmüller. Was zählt ist der Vertragsabschluss; auf das Erfüllen der Leistung oder gar auf Kulanz ist da gepfiffen. Es kann gar nicht anders sein bei Unternehmen, die auf Hochglanzveranstaltungen versprechen, im Folgejahr 20xy Kundenzahlen in Millionenhöhe erzielen zu wollen. Es ist die Struktur und damit das Prinzip dieser Branche. Egal, welcher Buchstabe oder welche Zahl am Beginn des Firmennamens steht. Schon lange ein Fall für das große Besenschwingen durch den Verbraucherschutz.

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Vielleicht dienen die Hausbesuche
der T-Comedians ja mehr der Daten- als der Kundenpflege. Dass der Irrsinn Methode hat, davon ist jedenfalls auszugehen. Ich habe die einschlägigen Kennzahlen der TK-Branche nicht mehr so genau verfolgt seit dem Bieterwahnsinn um die UMTS-Lizenzen. Aber es sind nicht wirklich gesunde Wettbewerbsstrukturen, die wir da haben. Das Bestreben, sich gegenseitig die Kunden abzujagen, scheint größer zu sein als die Bemühungen, die bestehende Kundschaft zu halten und zufriedenzustellen. Was das angeht, schenken sich Rechtsnachfolger der Reichspost und ihre private-equity-kontrollierten Wettbewerber wirklich nichts. Letztere lächeln vielleicht freundlicher, wenn sie mich über den Tisch ziehen, aber kaufen kann ich mir davon auch nichts.

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Vielleicht hätten Sie nicht den Typen entlassen sollen, der sich mit allen EDV-Systemen der DTAG auskannte.

Das kommt davon.

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es war mir fast peinlich. die kündigung meines t-com anschlusses, t-online dsl-packets, meiner t-online homepage inlusive meines domaineumzuges zum neuen provider musste ich halt faxen. und das einzige erreichbare öffentliche faxgerät stand halt im t-point.

etwas peinlich war es mir schon, als der freundliche t-com-berater seinen blick über die blätter gleiten ließ und sich dabei seine augenbrauen nur ein wenig zusammenzogen.

aber was sollte ich machen?

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Manche Provider bieten an,
dem Kunden diesen Papierkram abzunehmen. Aber damit brächte man sich ja um solche Erlebnisse. ;-)

@kleinesf: Der Typ ist vermutlich nicht entlassen, er ist nur outgesourct. Und jetzt muss man konzern-intern einen Riesen-Antragsbohei veranstalten, bevor man ihn beauftragen darf. Vielleicht muss man jedesmal eine Ausschreibung machen und Vergleichsangebote einholen und dann den beauftragen, ders billiger anbietet, aber keine Ahnung vom System hat. Ich glaube manchmal, all unsere kafkaeske Phantasie reicht nicht aus, um uns vorzustellen, was da wirklich abgeht.

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