Montag, 14. Mai 2007
McDrive-by-shooting
Ort der Handlung: Draußen vor einem McDrive-Restaurant, nahe einer Schule in Berlin-Kreuzberg. Ein Auto fährt vor bis zu der Lautsprecher-Einrichtung, an der die Bestellungen abgegeben werden. Der Fahrer lässt die verdunkelte Scheibe der Fahrertür herunter, der 5,4-Liter-V 8-Motor seines Sports-Utility-Vehicles US-amerikanischer Herkunft grummelt im Leerlauf weiter.

Stimme aus dem Lautsprecher: *brrzlft* Guten Tag, Willkommen bei McDonald's. Ihre Bestellung bitte?"

Kunde: Ich hätte gern einmal Gehacktes von gerodeten Urwaldböden.

Stimme: Einmal Gehacktes, jawoll. Darfs noch etwas sein?

Kunde: Äh, ja, eine Lage kanadische Treibhauskartoffeln, maschinell geschält, lebendig längsgeschnitten und von minderbezahlten Mitarbeitern mit Migrationshintergrund in Altöl frittiert, bitte schön...

Stimme: Normal oder Maxi?

Kunde: Ultra, wenns nicht zuviel Mühe macht.

Stimme: Sehr gerne. Vielleicht noch was zu trinken?

Kunde: Ja, einen halben Liter von der menschenverachtend überzuckerten Koffeinplörre, deren Hersteller in Kolumbien kritische Gewerkschaftsmitglieder mit Repressalien verfolgt oder verschwinden lässt. Mit Eis bitte, Sie wissen schon, die Erderwärmung...

Stimme: OK, eine große Cola. Nachtisch?

Kunde: Ja, eine Apfeltasche aus Fallobst, aufgesammelt von behinderten indischen Kindern.

Stimme: Jawohl. Ihre Bestellung macht 5 Euro und 80 Cent, fahren Sie bitte vor ans zweite Fenster...

Das spritschluckende Geländewagenmonster setzt sich in Bewegung...

Tja, liebe Leser, dieses Szenario könnte bald Realität werden. Aber nicht, wenn es nach dem Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele geht. Unterstützen wir seinen heroischen Kampf um einen systemgastronomiefreien Kiez! Hoch-die-in-ter-na-tio-na-lä-So-li-da-ri-tääät!
Nieder mit dem Quartsextakkord der Zweiachtelbulette*!

* Viertelpfünder
Anregung kam von hier.

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