Mittwoch, 30. April 2014
Planlos im Onlineland
Der hauptamtliche Mediennörgler Stefan Niggemeier hat sich vor Jahren in seinem Blog mit einer Artikelserie unter dem Titel "Doof wie RP Online" am hiesigen Regionalportal abgearbeitet. Ich hatte mich seinerzeit bisweilen schon gefragt, ob er mit dem Onlineangebot der Rheinischen Post nicht ein bisschen zu hart ins Gericht geht. Am unserem vorigen Wohnort gab es nur Echo Online, und gemessen daran liefert RP Online geradezu Weltstadtniveau.

Gestern allerdings stolperte ich über einen Artikel, der mich ziemlich ratlos zurücklässt. Da werden sechs schöne Radtouren durch den Rhein-Kreis angepriesen, der Leser erfährt immerhin die Startpunkte, die Streckenlängen und einige markante Stationen - aber zu den genaueren Routen findet sich nichts, nada, niente, nothing, nihil, nitschewo. Es steht darunter nur "Quelle: RP Online". Heißt das also, dass sich die Redaktion diese Touren selber ausgedacht hat, aber die Mühe scheute, dem interessierten Leser genauere Streckenführungen zu liefern? Oder stammen die Tourenvorschläge vielleicht vom ADFC oder dem Fremdenverkehrsamt, und es wurden nur die Links auf die Originalquellen unterschlagen?

Ich habe gestern mittag per Kontaktformular bei RP Online angefragt, ob es irgendwo vertiefende Informationen zu den Radstrecken gibt oder ob das als eine Art Schnitzeljagd für die radfahrende Leserschaft gedacht war. Bislang ist außer der automatisch erzeugten Eingangsbestätigung
Ihr Anliegen ist erfolgreich bei uns eingegangen und wir werden es schnellstmöglich innerhalb unserer Geschäftszeiten bearbeiten.

noch keine Antwort eingangen. Man darf gespannt sein.

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Hätten Sie nur die Mobil Nummer von Rudolf Scharping!
Networking ist doch heute alles.

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Der RedakteurIn wird sicherlich den 1. Mai nutzen, um das alles abzufahren um dann die Daten in Echtzeit ins Netz hochzuladen. Bestimmt....

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Ja, Helmkamerabilder in Echtzeit gestreamt, die Routen bei Strava und gpsies hinterlegt, da werden sicher keine Kosten und Mühen gescheut, alle relevanten Kanäle zu bespielen.

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Und wehe! Wenn dann der Hinweis auf die Bereitstellung des Equipments durch Unternehmen fehlt...

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Das petzen wir dann dem Niggemeier...

Zumindest habe ich die Telefonnummer der Sprecherin des Presserats.

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Zumindest habe ich die Telefonnummer der Sprecherin des Presserats.



Lassen Sie das mal nicht die Marquise wissen!

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Och,
das kann ich beruflich gut begründen. Die Mobilnummer von Rudolf "Bin Baden" Scharping in meinem Nummernspeicher würde sicher für mehr Erklärungsbedarf sorgen.

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Umgekehrt.
Hätte die Marquise die Nummer des Adels-lovers gespeichert, bedürfte dies einer Erklärung :-)

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Ich würde es wohl nie erfahren, denn das Smartphone meiner Frau fasse ich nur an, wenn sie mich dazu nötigt.

Im Übrigen meine ich mich zu erinnern (aber ich kann mich täuschen), dass Scharpings Plantschpartnerin nur eine angeheiratete Gräfin und darüber hinaus etwa so adlig ist wie Steffi Graf.

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Nun, man könnte sich fragen, wie blaublütig die Marquise793 ist, aber das lasse ich bleiben, ansonsten Sie mir wieder Stalking Ihrer Ehegattin unterstellen.

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Sollte sie etwa statt Hämoglobin Hämocyanin in den Adern haben?
Und somit den Arthropoden oder gar den Mollusken zugehörig sein?

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Ach, das sind doch eh nur noch Namensbestandteile.

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@don ferrando:
Dass ich Ihnen je Stalking unterstellt hätte, ist ja wohl eine Unterstellung Ihrerseits. Das finde ich vor dem Hintergrund der hier im Blog mehrfach erwähnten Tatsache, dass meine Frau jahrelang einen (richtigen) Stalker an der Backe hatte, im Übrigen nur mäßig bis fast gar nicht witzig.

Aber wenn Sie es partout wissen wollen: Die marquise793 ist etwa so adlig wie die Markise eines Straßencafés, und ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass sich die langjährige Leserschaft dieses Online-Journals diesbezüglich auch keinen falschen Vorstellungen hingibt. Ich habe ja auch keinen richtigen Rohrpost-Anschluss, wenn Sie verstehen, was ich meine.

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Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung! Es tut mir Leid. Dieser Hintergrund war mir beim Abfassen des Kommentars nicht bewußt.

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Schon verziehen!
Womöglich liegt der Fehler auch bei mir, wenn ich Dinge als bekannt voraussetze, die ich hier mal vor Urzeiten hingeschrieben habe. Wie auch das Wortspiel eines Kommentators mit der Frage, ob da ein mark793 oder eine markise69 schreibt, welches mich auf den Dreh mit der Namensgebung marquise793 brachte.

@prieditis: A propos Namensbestandteile: Eine Kollegin meiner Mutter hatte übrigens tatsächlich den schönen Mädchennamen Marquis. Ich wäre als Jugendlicher beinahe vor Fremdscham in den Boden versunken, als ihr besserwisserischer Göttergatte ihr einzureden versuchte, "marquis" bezeichne das inseltypische Gestrüpp auf Korsika. Nun hatten wir in Französisch gerade "Mateo Falcone" von Prosper Merimée gelesen; der Roman spielte auf Korsika, daher hatte ich den richtigen Begriff "maquis" noch parat. Und es war mir ein kleines Fest, dem Herrn Neunmalklug die Grenzen seiner Allgemeinbildung aufzuzeigen. ;-)

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Jo, besser is, wenn man 793-x-klug ist. 8-)

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Ja, ne?
Aber man möge es mir nachsehen, ich war süße 16, und wie ich später erfuhr, lag da durchaus eine Mrs.-Robinson-Geschichte in der Luft. ;-)

Verschärfend kam hinzu, dass meine Mutter im Vorfeld von dem Mann der Kollegin geschwärmt hatte, der Doktor B. sei ein so feiner und gebildeter Mann, der seine Frau stets nur auf Händen trage. Ich hatte bei den Leuten in den Ferien beim Neubau und Umzug geholfen, um ein paar Märker dazuzuverdienen, und ich habe ihn seiner Frau gegenüber oft genug als rechthaberisches und überhebliches A*schloch erlebt. Das war der Grund, warum es mich besonders freute, ihm eins mitzugeben.

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Maquis
Ich Dödel glaubte ja jahrelang, der ganze französische Widerstand sei hauptsächlich adelig gewesen, da ich den Unterschied zwischen Maquis und Marquis nicht bemerkte!

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Allons donc !

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Haha, nicht schlecht, aber davor, auch Tootsie glaubhaft verkörpern zu können, bewahrt mich gottlob mein Gardemaß (erschreckend genug, dass mein Zinken immer mehr Hofmansche Maßstäbe annimmt). ;-)

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@don ferrando:
Solche Irrtümer tragen wir doch alle mit uns herum. Ich dachte ja lange, die politischen Gegner der sansculottes wären die avecsculottes gewesen. Ich habe auch noch die Lache meines Geschichtslehrers im Ohr, der in der fünften oder sechsten Klasse mal gefragt hatte, wie Karl der Große auf französisch geheißen habe - und ich aufs Geratewohl "Charles le Grand" vermutete...

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Typisch!
Anstatt Sie zu loben macht Sie der Sadist lächerlich!

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Naja, es war nicht wirklich eine "boah, wie doof kann man sein"-Lache, aber getroffen hat mich das trotzdem, schon allein auch, weil sein Heiterkeitsausbruch für mich völlig unvermutet kam.

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In der Grundschule fragte unser Klassenlehrer einmal:
"Nun, wie heißt denn unser Landesvater?"

... Keiner meldete sich.

Bei uns zuhause wurde Herr Filbinger lediglich der A*sch mit Ohren genannt. (Eine ziemlich zutreffende Beschreibung, finde ich auch heute noch ...)
Also sagte ich schließlich - arglos:
"Ach, Sie meinen den A*sch mit Ohren!"

Der Lehrer, alter SPDler, grinste und ich hatte seitdem irgendwie 'n Stein im Brett.

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Puh, Glück gehabt. Hätte im Ländle damals auch anders ausgehen können. Meine Grundschullehrerin war eine Pendlerin aus Südhessen und wahrscheinlich auch eher sozialliberal unterwegs, aber den Jahrgang meines ältesten Bruders (geb. 1960) unterrichteten zum Teil noch Lehrer, die ihre pädagogischen Weihen vor 1945 empfangen haben dürften, und da hätte es für die Beleidigung des Dienstherrn womöglich geschallert oder sogar eins mit dem Rohrstock gegeben.

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Dass der Lehrer nicht der damaligen Landeseinheitspartei zugetan war, hielt ihn nicht davon ab, ein Anhänger der alten und bewährten ... äh ... rigorosen Erziehungsmaßnahmen zu sein.

Damalige Kommentare von Eltern betroffener Schüler: "Des hat ons au nix g'schadet."

Jaja. So war das.

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War aber ein Auslaufmodell.

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Mein Landesvater war ja ein Saarländer.

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@fritz_:
Das hat man dem aber gar nicht angehört (davon abgesehen hätte ich Filbinger auch nicht für einen Mannheimer gehalten).

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Nana! Nix gegen das Echo! Kennen Sie die Offenbach-Post?

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Nicht wirklich,
da habe ich zu südhessischen Zeiten vielleicht mal in die Umland-News geguckt (und es wieder bleiben lassen). Wobei man zum "Echo" sagen muss, für den DA-Stadtbewohner mags durchaus angehen, aber zu unserem seinerzeitigen Wohnort im Landkreis Darmstadt-Dieburg fand sich damals nur wenig mehr als nichts - und auf das bisschen zu verzichten, fiel auch nicht schwer.

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Laut RP geht RP-Online doch ab wie Schmidts Katze. Der reichweitenstärkste Online-Dienst einer regionalen Tageszeitung in Deutschland sei das (schreiben sie etwa bei Wikipedia). Die Berichte zu den Radtouren sind aber tatsächlich lieblos gemacht.

(Und wirkliche Sorgen macht ja aktuell die hiesige WZ.)

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Die Selbstwahrnehmung der RP-ler, mit ihrem Rheinprovinzportal in einer Liga mit Spon & Co. mitzuspielen, hat schon zu meinen Branchendienstzeiten immer wieder für redaktionelle Heiterkeit gesorgt.

Der Fairness halber muss ich konzedieren, dass die Radtour-Empfehlungen von derwesten.de für Düsseldorf und Umgebung nicht nennenswert besser sind. Und die WZ, da sagen Sie was, die droht tatsächlich zum Rotstiftbezirk zu werden. Was ich ein bisschen schade finde, denn manchmal haben die hier in der Verbundgemeinde trotz einer generellen Übermacht von RP doch auch immer wieder mal Themen und Geschichten gebracht, die der Platzhirsch links liegen ließ.

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Und? Gab´s eine Antwort von der RP?

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Bislang nicht.
Ich hätte es zeitnah gemeldet, wenn was gekommen wäre.

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