Montag, 11. Januar 2010
Kindermund tut Wahrheit kund (18)
"Da steht Harry", kräht die Kleine oben aus dem Wohnzimmer und zeigt auf eine CD-Hülle. Meine Frau guckt sich das näher an - huch, da steht tatsächlich Harry. Der unvermeidliche Herr Rowohlt liest nämlich die "Pu, der Bär"-Geschichten auf dieser CD vor. "Und was steht da noch?", hakt meine Frau nach. "Pu und Bär", sagt die Kleine. Das könnte ja noch gut geraten sein. Aber den Harry hat ihr bestimmt keiner vorgesagt. Tja, Harry - dann fahr schon mal den Bücherwagen vor...

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Puuuu - will ich auch hören.
Gute Literatur. Aber bei Ihnen hab ich auch nichts andres erwartet.

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Harry R.
ist natürlich auch ein begnadeter Vorleser. Meine Frau liest neuerdings aus einem Pippi-Langstrumpf-Buch vor, das gehört ja auch zu den Klassikern. Aber vor dem Einschlafen darf es auch gerne bisschen was kürzeres sein, da schlägt dann die Stunde der kleinen Pixi-Bücher. Einige davon stammen noch aus den Kindertagen meiner Frau, und manchmal darf sich die Kleine nach dem Kindergarten beim Buchladen hier gegenüber ein neues aussuchen. Entweder läuft es dann auf eine Conni-Geschichte hinaus oder auf dem Cover glitzert irgendwas in rosa. ;-)

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Nun ja, Rosa kommt wohl sehr schwer aus der Mode : )

Ich hatte ja mal eine Violett-Phase. Da war ich aber bissi älter, als Ihre Große jetzt.

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Violett
findet meine Frau immer noch gut (auch wenn sie die Farbe nicht inflationär oft trägt). Und das Rosa könnte sich mit dem Schuleintrittsalter der Kleinen eventuell erledigen, da gilt das dann nämlich plötzlich als Kleinmädchenfarbe.

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Meine Kleine saugt gerade mit allen Sinnen Michael Endes „Jim Knopf“ in sich herein. Angefangen hat das mit dem Besuch einer massiv gelungenen Schultheateraufführung (sie durfte danach mal eine Runde Emma mitfahren!) und nun lauscht sie tatsächlich Abends den langen, wenig bebilderten Kapiteln, und schaut sich zusätzlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit einzelne Episoden auf den DVDs an. Natürlich „Augsburger Puppenkiste“ …

PS: Sie hat sich aus Pappe einen „Fischschwanz“ geschnitten und mit einem Band um ihre Hüften gebunden. Sie ist jetzt Sursulapitschi.

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Jim Knopf
habe ich bislang dem Kindergarten überlassen (der Name der Einrichtung nimmt da inhaltlich Bezug). Aber Augsburger Puppenkiste sollten wir auch mal anchecken, danke für den Tipp!

@DVDs anschauen: Hat Deine Kleine denn schon ein eigenes Abspielgerät?

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Nein, sie bucht ganz klassisch Computerzeit am iMac, die sie mit DVD-gucken verbringt. Warte, bis sie das Internet, E-Mail, blogger.de und Facebook entdeckt, dann haben wir überhaupt keinen Zugriff auf unseren Apple mehr …

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Die Vorstellung,
dass Du dann auf einen antiquarischen Pentium-Rechner mit Windoof 95 und 28.8-Modem ausweichen musst, um überhaupt noch ins Netz zu kommen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. ;-p

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Naja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Das Ausweichgerät ist ein Powerbook G4 mit 12"-Display und unser Airport hat Platz für beide Rechner. Schlimm wird es, wenn auf dem Powerbook meine Frau den Onlinestore von diesem Herrn Ibäi leer kauft. Dann muss ich zu einem Buch greifen.

Ich schätze mal, das ist alles nur Vorbereitung von Mutter Natur auf die Frage: „Papa, darf ich heute Abend das Auto haben?“ Klimperklimper, Augenzwink …

Übrigens möchte ich (zurück zum Thema) Harry Potters Rowohlts „Puuhs Corner“ aufs schärfste Empfehlen. Gerne blase ich auch dem geneigten Leser eine lausige WDR-5-Radioaufnahme von einer H.-Rowohlt-Lesung als MP3-Datei in die heimische Mailbox. Bitte um Handzeichen per E-Mail. Sollte ich dabei Rechte anderer verletzen ziehe ich das Angebot sofort zurück.

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Meine liebsten Kinderbücher: Frances Hodgson Burnett. Alle geliebt, zehn Mal vom Papa vorgelesen, und noch zwanzig Mal selbst gelesen, sogar mit Ende zwanzig. Geht einfach immer.

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Ah ja,
muss gestehen, dass der Name mir spontan nichts sagte. Aber von "Der kleine Lord" hatte ich zumindest schon mal gehört. Ist jetzt ohne Kenntnis der Bücher womöglich ein wenig ungerecht, aber die Inhaltsangeben auf wikipedia lesen sich ein bisschen so, als hätten Henry James oder Theodor Fontane versucht, Kinderbücher zu schreiben. ;-))

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Hm, ein bißchen haben Sie recht, das ist keine zeitgenössische Lektüre. Es gibt wunderschön illustrierte Ausgaben und gerade Sara die kleine Prinzessin und der Geheime Garten haben durchaus eine aktuelle Botschaft. Keinesfalls schlechter als Jim Knopf, finde ich.

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zu jim knopf kann ich noch schnell das hoerspiel empfehlen. es ist zu spaet zum suchen/verlinken/etc., aber amazon kann weiterhelfen. letztens aus langeweile gekauft und dann in einem weggehoert. sehr nett. auch fuer grosse (aber das sagt die frau, die jeden abend mit einem asterix-hoerspiel einschlaeft. seit 22 jahren. aehem.)

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Auf gar keinen Fall
wollte ich insinuieren, dass zeitgenössische Kinderbücher älteren Werken per se überlegen und vorzuziehen seien. Ich halte das Alter des Kindes in diesem Zusammenhang für die entscheidendere Frage als das Alter der Geschichten. Und von da ausgehend bin ich halt derzeit nicht so sicher, ob ich eine Fünfjährige mit so spätfeudalen Gesellschaftsmodellen und entsprechenden Klassenkonflikten (um es mal zugegebenmaßen recht umpräzise auszudrücken) konfrontieren möchte. Die Abwägung kann in ein, zwei Jahren (wenn Pippi Langstrumpf & Co. den Ansprüchen nicht mehr so ganz genügen), schon wieder ganz anders aussehen. Der Plot von "Der geheime Garten" klingt jedenfalls vielversprechend.

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@Herzbruch:
Dass es Asterix auch als Hörspiel gibt, wusste ich gar nicht. Wahrscheinlich leben "Max und Moritz" auch schon längst als First-Person-Shooter Computerspiel fort oder als App fürs Kinder-Eiphone. ;-)

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gar nicht! nix modern, sondern noch echt aus meiner kindheit, wobei die kassetten inzwischen nix mehr taugen, aber ich habe noch 20 folgen digital gefunden. gibt es schon seit 100 jahren nicht mehr, war von europa, mit guenther pfitzmann als obelix, hans clarin als asterix und noch einigen anderen grossen hausnummern. die sind wirklich, wirklich grossartig, aber das reklamemachen hilft nix, sind ja alle dood...

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Ah, Tonträger von Europa
sagen mir natürlich noch was. Von denen hatten wir diverse Märchen und biblische Geschichten auf Schallplatte. Und auch ein schauriges Machwerk mit dem Titel "Reineke Fuchs und die Autobahn" (obwohl, kann auch sein, dass das nicht von Europa war, sondern aus der Plattenpresse eines konkurrierenden Anbieters kindgerechter Unterhaltung und Belehrung auf Vinyl). Da wurde besagter Fuchs von einem Auto angefahren, und das war alles total schrecklich. So schrecklich, dass ich alle weiteren Detqails weiträumig verdrängt habe. Wir lernen: Das Konzept der heilen Welt war also auch damals nicht mehr unbedingt flächendeckend verbindlich...

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@herzbruch ach bitte sinnse doch so nett und suchen mir mal raus, welches Hörspiel genau, also: welche Umsetzung. Wir haben nämlich auch eins und das nervt total, weil ständig diese Lok im Hintergrund herum-pffft so dass ich immer denke, ich hätte ne Herdplatte angelassen oder es wäre was mit der Heizung oder ich krieg Migräne.

Dankeschön.

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Ah, das erinnert mich daran,
einen kindgerechten Kopfhörer auf die Anschaffungsliste zu schreiben.

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So einen mit bunt leuchtenden Kabeln? Habe ich welche hier. Kannste einen haben …

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@novemberregen: vorsicht, werbung!

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Bunt leuchtende Kabel?
Wow, das klingt nach einem Angebot, dass ich nicht ablehnen kann. ;-)

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Alles klar, ich check mal was geht …

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Also dann legense sich mal Tolstoi zu. Krieg und Frieden. Damit dürfte die Kleine dann bis in die dritte Klasse vorerst mal beschäftigt sein.
Kommt übrigens immer wieder mal vor, dass Kinder sich "einfaches" Lesen selbst beibringen, bereits vor der Schule. Meine Mutter erzählt, ich hätte kurz vorm 5. Geburtstag Zeitung gelesen, was so nicht ganz stimmt. Zwar saß ich über der Zeitung, aber eher über Fotos und "lesen" war reduziert auf den Sportteil: War nämlich grade Fußballweltmeisterschaft und lesen konnte ich nicht zusammenhängende Texte sondern beispielsweise die Ergebnisse.

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Vor dem 5.
war es bei mir nicht, aber vor dem 6. Geburtstag (und vor der Einschulung) konnte ich sowohl lesen als auch einigermaßen schreiben.

Aufgrund der Erfahrung, dass mich die erste Klasse entsprechend langweilte, wenn meine Lehrerin mir nicht ein paar pädagogische Extrawürste briet, hätte ich es bei der Kleinen nun wirklich nicht forciert, ihr diese Fertigkeiten vorab zu vermitteln. Aber verhindern kann mans halt auch nicht.

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Lauter Hochbegabte hier. Die bringen sich laut Fachliteratur das Lesen und Schreiben selber bei. :-)

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Neinnein! Ich konnte nicht lesen! Ich wusste, wie das Wort Argentinien aussieht und wie das Wort Deutschland aussieht, aber nur deshalb, weil ich die Zeitung in der Hand hatte und das Ergebnis kannte. Ich hab Zahlen gekannt und anhand dessen den Rest zusammengereimt. Mit lesen können hat das meiner Ansicht nach weniger zu tun.

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@siria:
Das Wort "hochbegabt" wird von vielen überambitionierten Eltern offenkundig sozial gestörter Kinder so derart inflationiert, dass ich damit weder in Bezug auf mich noch auf meine Tochter etwas damit zu tun haben möchte.

Als so eine Leistung habe ich das gar nicht empfunden, mir Lesen und Schreiben selber draufzuschaffen. Wobei ich Schreiben hier im Sinne im Sinne von Buchstaben sinnvoll reihen verstehe; so richtig flüssig ging das mit der Schreibschrift bei mir auch erst in der Schule.

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Hochbegabung ist IQ130+ und betrifft allenfalls 2% der Bevölkerung.
@mark: Dummerweise glaubt mittlerweile jeder, dass hochbegabte Menschen auch irgendwie verhaltensauffällig sein müssten. Das irre Genie quasi. Genau das Gegenteil ist der Fall: Diese Leute fallen manchmal schulisch schon so auf, dass die sich eine weitere Verhaltensauffälligkeit gar nicht mehr leisten können wollen.
Hochbegabte sind eben NICHT anfälliger für psychische Disfunktionen sondern gegenteilig immuner (zumindest so grob im Vergleich zum Rest). ADHS hat mit Hochbegabung soviel zu tun wie Alkoholismus mit Hochbegabung. ADHS tritt unter Hochbegabten genauso häufig auf wie bei Normalbegabten. Keinesfalls häufiger. Häufiger treten allenfalls Allergien auf und ich warte auf den Tag, an dem jeder Neurodermitiker und jeder Laktoseintolerante als Hochbegabter durchgeht.

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Dummerweise glaubt mittlerweile jeder, dass hochbegabte Menschen auch irgendwie verhaltensauffällig sein müssten..

Mehr noch: Ich habe den starken Verdacht, dass viele Eltern die Indizienkette vom anderen Ende her aufziehen: Der Nachwuchs verhält sich seltsam, also muss Hochbegabung ja wohl die Ursache sein (auch wenn sonst eigentlich nicht viel für diese Annahme spricht). Selbst das Fehlen jedes offenkundigen Anzeichens wird von manchem verpeilten Elternteil noch schöngeredet: "Da sehen Sie mal, wie raffiniert der ist, der zeigt das natürlich nicht so offenkundig rum, was für ein Genie der ist."

Ja nee, is klar...

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Absolute Zustimmung!
Jeder fehlerzogene Rotzlöffel muss definitiv der näxxte Mozarteinsteinbrecht sein. Das hat aber -Versuch einer Erklärung- viel damit zu tun, dass es diese Gesellschaft geschafft hat, eine vollständige Versicherungsmentalität zu entwickeln, will heißen: Irgendjemand ist verantwortlich, irgendjemand bezahlt, selbst hat man damit ja meist eher nix zu tun. Und da kann man abwälzen: Für so ne Hochbegabung kann ja keiner was, für fehlgeleitete Erziehung aber sehr wohl und nun suchense sich mal die Variante aus, die Ihnen lieber ist, wenn Sie so ein Rotzgör daheim haben.

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Ach ja....
....was diese Eltern auch gelernt haben ist "Demokratie" und das "beweis-erst-mal-dass-dem-nicht-so-ist" und solang keiner explizit nachgewiesen hat, dass das Gör mindestens täglich verprügelt wird, solang läuft es mit dem entsprechenden Label durch die Gegend. IQ115Schwestervergewaltigt? Hochbegabter Autist, Marke Asperger. Glaubense nicht? Gibts aber dennoch alles. Ich schreib da mal ein Buch drüber, aber leider glaubt mir das keiner und deshalb landet der Scheiß unter Sciene-Fiction.

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Wohltuende Worte
hier. Aber anderswo erzählen sie eben gerne etwas anderes. Die Spalten wollen ja damit gefüllt sein, weil's die Leutchen gerne hören, da sie sonst nichts haben – als Rotzgören.

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...echt interessant....
...wäre schön, wenn Sie erzählen, wo ich denn so andere Worte loslasse. Ich weiß es nämlich nicht.

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sagen wirs so: Sie sind gut bestellt, wenn Sie Ihre Aussage zurücknehmen, weil mit dem Thema....da habense mich und Sie selbst aber sowas von aufm falschen Fuß erwischt....Sie können aber gerne weitersuchen. Sie werden nix finden. Wenn Sie "gut" sind, reden Sie es mit ner Vewexxlung raus.

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schnappatmung unnötig.
deutlich ein kleines s.
also "sie", "Sie" aber nicht.

(aber einen hübschen beißreflex haben sie da, ehrlich!)

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Was haben Sie nun zu bestellen? :-)

Kleines "s" oder nicht, las sich schon mal anders,ändern kann ich auch jeden Scheiß, wie den hier auch: Er behauptet Dreck, den er nicht beweisen kann. Er unterstellt mir Dinge, die nicht stimmen. Fertig. Auf der Ebene sind auch andere Dinge möglich, ganz zur Not könnte ich das auch.

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sie schreiben in rätseln.

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Weshalb?
Ich habe da weiter oben ein paar Statements abgeliefert zum Thema Hochbegabung ./. ADHS etc. Die kann man man lesen und die kann man verstehen. Herr stubenzweig äußerte, es gäbe da irgendwo (wo weiß wirklich nur er selbst) gegenteilige Ansichten meinereiner...ich bin der Meinung, dass dem nicht so ist.

Wo ist das Problem? Echt. Ich erklärs sehr gern.

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ich würde " da irgendwo" mit "in tha interwebs" übersetzen - und dass es dort ganz möglicherweise andere meinungen als die ihre gibt, das muss möglich sein. soviel selbstbewusstsein hat kein mensch.

und sie verwechseln etwas. ich habe kein problem.

und wo wir gerade so schön plauschen, alle weiteren probleme hier sind mir auch total wumpe.
gute nacht.

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Ach wissense: Ich glaub.....Sie verwexxeln grade Meinung und Unterstellung. Mit Meinungen habe ich überhaupt kein Problem. Da bin ich voll bei Ihnen....Ich hab die meine, Sie ham die Ihrige. Hey, das is Demokratie. Is eben so. Aber ich glaube, Sie -und ich- wollen nix unterstellt kriegen und erst recht nicht grundlos. Und das ist das Thema. Mal angenommen, ich unterstelle Ihnen grund- und ansatzlos nun einfach so mal die Beteiligung an Ruanda....ohne Beweise, einfach mal so auf "Verdacht" hin....mal ne Frage: Würden Sie sich da wehren? Eben. Ich möchte mir auch nicht Sachen -auch nicht virtuell- unterstellen lassen, die ich nie und nirgends geschrieben habe.
In diesem Sinne: Gute Nacht.

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Sonst geht's noch,
Herr Gorillaschnitzel?! Vert hat ja bereits auf das große oder kleine S hingewiesen; im nachhinein geändert wurde da gar nichts. Daß ich behaupte, Sie hätten anderswo irgendwas behauptet, das behaupten alleine Sie. Ich schrieb von «Spalten», das ist ein Begriff aus den Printmedien, und nichts anderes war damit gemeint. Mir ist nicht bekannt, daß Sie darin tätig wären.

Ich hatte auf Sie quasi lobend reagiert. Das nehme ich hiermit zurück.

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@ Gorillaschnitzel
...so, so: Sie konnten als knapp 5-jähriger während der Fußball-WM schon Worte wie "Deutschland" und "Argentinien" erkennen? Dann waren Ihnen sicherlich auch Worte wie "Schmach", "Österreich" und "Cordoba" geläufig ;-)) ???

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Hui
Da reibt man sich dann doch verwundert die Augen, Herr Gorillaschnitzel, denn mal abgesehen von dem wirklich abwegigen Vergleich mit "Ruanda" ist doch mehr als deutlich, dass Sie sich schlicht verlesen haben. Und das kann um die Tageszeit ja auch mal vorkommen. Dann haben Sie heftig überreagiert. Das kann auch mal vorkommen. Nun könnten Sie sich kurz entschuldigen.

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Mannomann,
da habe ich mit dem Stichwort "Hochbegabung" ja eine ganze Lawine losgetreten...
Wahrscheinlich hätte ich ein Kneif-Auge dazusetzen müssen.
Lieber Herr Gorilla, das kleine und das große "s" ist mir auch gleich aufgefallen - und die damit verbundene sehr unterschiedliche Bedeutung. Also lassense sich mal von einer alten Frau an der Wange tätscheln, Ihnen will doch niemand was Böses unterstellen...
(Eine Diskussion ist das Thema Hochbegabung aber tatsächlich wert. Wie Sie wissen, versucht man das Thema in unserer Familie gerade zu begreifen.Werde ich vielleicht mal blogmäßig verhackstücken, so ganz in Ruhe.)

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Ich kenne Leute, die dachten von ihrem Kind nur in Hochbegabten-Sphären. Das Panz ist nun über 12 Jahre alt, und wurde vor kurzem Schulamtlich als Lernbehindert (eigentlich mehr als „teilweise geistig behindert“) eingestuft. Ein Urteil dass Aussenstehende schon vor Jahren treffen konnten. Aber wer sagt so was den stolzen Eltern, wo sie doch so viel Freude am hochbegabten Kinde hatten. Was die Meinung der Eltern über das Schulamtliche Untersuchungsgremium angeht, so lässt sich das hier mit der gegebenen Höflichkeit nur höchst undeutlich ausdrücken …

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"was diese Eltern auch gelernt haben ist "Demokratie" und das "beweis-erst-mal-dass-dem-nicht-so-ist" und solang keiner explizit nachgewiesen hat, dass das Gör mindestens täglich verprügelt wird, solang läuft es mit dem entsprechenden Label durch die Gegend. "

Quod erat demonstrandum. Demokratie. Eine Mehrheitsentscheidung auch durch Leute, die keinen blassen Schimmer haben. Aber das ist ja das tolle daran. Jeder darf. Das ist so segensreich wie großartig. Wirklich. Die Segnung des Wissens der ahnungslosen Mehrheit. Keiner ne Ahnung, aber jeder ne Meinung. Großartig! Vor vielen Jahren habe ich mal einen Wikipediaartikel editiert und wurde dabei wider besseren Wissens und entgegen aller Tatsachen überstimmt. Und darum: Die Mehrheit kann nicht irren. Nie. Hat immer recht. Und ich habe jetzt dabei auch gelernt, sehr unbequeme Bandagen zu benutzen, wenn ich nur möchte. Demokratie eben, nich? So als eine Art von "survival of the fittest", das haben wir ja alle gelernt.
In diesem Sinne....Glückwünsche an all jenen, der keinerlei Kenntnis des Sachverhalts hat, sich aber trotzdem meint, beteiligen zu müssen und durch oberlehrerhaftes Gesülze sich in Kacke einmischt, die ihn nix angeht (und das meint explizit nicht die Herren mark oder stubenzweig und auch nicht vert, erst recht nicht der_papa)

Fazit: Sehr viel gelernt. Der einzige, der sich ohne Vorurteil und ohne zu präjustizieren für die Geschichte interessierte, war der Blogbetreiber, herzlichen Dank dafür. Merk ich mir. Meine persönlichen Lektionen zieh ich natürlich.

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Aber anderswo erzählen sie eben gerne etwas anderes.

vs.

Aber anderswo erzählen Sie eben gerne etwas anderes.

MannMannMann.

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ich sage zu dem thema mal wieder das, was ich ja internetweit ueberall (wenn nicht sogar mit gleichem wortlaut) laut rufe: in wissenschaftlerkollegien ist "hochbegabt" standard, wie peinlich. "normal" gibt es nicht, denn das waere ja unter niveau. und dann gibt es die kollegen, deren kinder "hochhochbegabt" sind. die gibt es. das sind dann die, die etwas begabter sind als die normalen hochbegabten. und die allermeisten von allen denen -- und ja, ich weiss, dass hochbegabung nicht heisst, dass einer einen anne murmel hat -- erklaeren mit der hochhochbegabung in erster linie, dass ihre kinder mit 6 noch in die hose kacken.

mein kind ist normal. wie erfrischend.

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Ein Mitschüler aus Tim's dritter Grundschulklasse wurde im zweiten Halbjahr direkt in die fünfte Klasse des Gymnasiums befördert.

Ich hatte besagten Jungen zweimal zum Kindergeburtstag hier zu Hause. Tim hatte ihn nur eingeladen, weil der Junge ihn vorher eingeladen hatte.Anstrengend kann ich nur sagen! Ein rumschlaumeierndes und petzendes Kind, das nicht weiß, wie man spielt!

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@herzbruch:
Es braucht nicht viel Phantasie, wie das weitergehen wird nach hochhochbegabt: Die nächsten Nachkommen in diesen Kreisen dürften dann als höchstbegabt, höchsthochbegabt oder gar höchsthöchstbegabt deklariert werden. Die Kids können einem leid tun mit all dem Erwartungsdruck, unter dem sie stehen. Und dass ihre Alten nicht merken, was sie für eine lächerliche Show abliefern, das ist doch das schichtspezifische Pendant zu "mein Plasmafernseher hat aber eine größere Bilddiagonale."

@Pommesrot: Wie gesagt, eigentlich können einem solche Kids irgendwie leid tun, wenn ihre Hochbegabung so offensichtlich zu Lasten von anderen grundlegenden Fähigkeiten geht. VOn der dritten Klasse direkt ins Gymnasium, das ist schon ein Sprung - und somit auch kein Wunder, wenn nicht alle Wesenszüge und Fertigkeiten bei diesem Tempo gleichermaßen mitkommen.

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dennoch koennen wir uns ja auch nicht freisprechen von allem uebel. ihr kind kennt mit 5 harry rowohlt, mein kind las mit 6 monaten den SPIEGEL. ich halte es fuer verhaeltnismaessig logisch, dass die bildungsbuergerkinder ein wenig mehr weltwissen mitbringen, als - und jetzt probiere ich, politisch korrekt zu bleiben - asikinder. bildungsbuergerkinder kriegen hin und wieder eine antwort auf ihre frage, und wie ich es im umfeld so einschaetzen kann, fragen sie dann auch weiter, und dann kriegen sie wieder eine antwort, und dann sind sie 5 und koennen den unterschied zwischen subjekt und objekt erklaeren.

diese hochhochbegabten akademikerkinder wachsen in einem umfeld auf, in dem bildung wichtig gefunden wird und in dem die eltern viel wissen. das ist alles. denke ich. ein vorsprung, aber keine begabung. (nicht, dass ich sagen will, dass es die begabungen nicht gibt. aber die hosenkacker in meinem kollegenkreis gehoeren nicht dazu.)

nachtrag: mein gott, wie peinlich. gerade lese ich nochmal, wie mein kind spiegel liest, und was soll ich sagen? ich halte meinen hochhochbegabungsmonolog, und - schlimmer noch - weise darauf hin, dass ich das ja immer erzaehle. ich habe scheinbar wirklich nix anderes zu berichten. meine guete, wie gut wuerde ich ins bildungsministerium passen...

(kleiner spass. burger king ist auch toll)

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Also, in unserer Familie gab's nie den Ehrgeiz, ein hochbegabtes Kind aufweisen zu können. Aber wenn dann ein sehr originelles Kind dabei ist, das mit 3 1/2 Jahren Harenbergs Bilderlexikon wortwörtlich Seite für Seite wiedergeben kann, sich mit fünf Jahren Lesen und (phonetisch) Schreiben beigebracht hat und ansonsten sehr fantasievoll und kreativ ist, wird man etwas stutzig, wenn es mit dem Schulbetrieb größere Probleme hat.
Die Anregung, das Kind testen zu lassen, kam von den Lehrern. Ergebnis: Ein IQ von 136. Und ein Kind, dass "am liebsten jeden Tag solche Aufgaben lösen" will wie bei den Testern an der Uni.
- Viel wichtiger als ein Mensa-gerechter IQ ist unserer Familie, dass dies Kind ein sozialer und kreativer Mensch bleibt und nicht ein aufgeblasenes oder isoliertes Wesen auf Egotrip wird.
Und seine Lehrer empfinden es als hilfreich, zu wissen, warum sich das Kind manchmal ausklinkt und das es etwas andere Anforderungen braucht.

Mehr ist nicht. Hochbegabung kann eine Chance sein, sagt aber über den Erfolg im Leben nichts, gar nichts aus. Vor allem ersetzt sie nicht Mitmenschlichkeit und andere soziale Fähigkeiten.

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@herzbruch: Sie sind ja immerhin in der Lage,
das zu reflektieren und mit einer gesunden Prise Selbstironie nachgewürzt darzureichen. Das ist schon mal ein Riesenschritt im Vergleich zu all jenen, die es nicht anders als gottgegeben und natürlich annehmen können, dass ihr Nachwuchs den personifizierten Menschheitsfortschritt verkörpert.

Wir gehen selbstredend auch davon aus, dass es beim Kind besser anschlägt, Pippi Langstrumpf vorzulesen und Peter und der Wolf vorzuspielen als die Kleine Sonntag morgens vor dem Fernseher zu parken, wo sie dann stundenlang Dragonball und dergleichen auf RTL 2 glotzt.

Aber wie gesagt, das spricht ja nicht dagegen, auch mal paar Youtube-Clips anzugucken oder auf längeren Touren zu Omi bei der goldenen Möwe einzukehren. Aber natürlich wärmt es mein Herz, wenn die Kleine das panierte Demeter-Minutensteak vom Bioladen "yummie" findet und den Kartoffel-Gemüse-Auflauf restlos verputzt.

Und trotzdem gibt es auch leicht peinliche Momente: Im Kindergarten bekamen die Kurzen neulich ein Stück von Mozart vorgespielt. Da meinte die Kleine: "Mozart? Kenn ich schon - das hab ich immer in Mamas Bauch gehört." Da hats mich fast langgelegt, als die Erzieherin diese Schwarte zum Besten gab. Der Punkt ist nämlich, dass wir die Lütte im Bauch so fast gar nicht mit Klassik beschallt haben, von daher wundern wir uns ohne Ende, wo sie das hernimmt. ;-)

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@siria:
Wenn dem so ist, dann ist es gut, wenn es auch rechtzeitig erkannt wird, bevor es in Verweigerung und Verdacht auf Lernschwäche umschlägt.

Im Übrigen denke ich auch eher nicht, dass ein Kind es damit einfacher oder leichter im Leben hat. Unter Umständen kann das auch eine Bürde sein, und es fordert vom Umfeld auch besonderes Engagement. Das machen sich viele, die davon ausgehen, dass ihre Lendenfrucht nichts anderes als ein totaler Topchecker sein kann, auch nicht unbedingt ausreichend klar.

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Hatten Sie
nicht geschrieben, Ihre Kleine könne lesen? Aus den vielen Heftchen hat sie das natürlich, die sie sich beim Kinderarzt immer ausleiht und die sie nächstens mit der Taschenlampe unter der Bettdecke liest.

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Also "Lesen können"
im Sinne von einen beliebigen Text wiederzugeben sicher nicht. Sie tastet sich über Buchstaben an Wörter ran, und zum Teil ist da auch Raterei dabei.

Das mit der Taschenlampe unter der Bettdecke hätte sie, wenns stattfindet, jedenfalls von mir, das war nämlich auch meine Gewohnheit (aber noch nicht mit fünf). Manchmal, wenn Batterien knapp waren, las ich auch im Schein der Straßenlaterne weiter, die in mein Kinderzimmer schien. Wenn es gestimmt hätte, was meine Eltern sagten, dass ich mir damit die Augen verderbe, dann müsste ich seit Jahrzehnten blind sein wie ein Grottenolm. ;-)

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ich hab das ja auch so geplant: musikalitaet direkt mit auf den weg geben. und was hab ich gemacht? nix. ich habe 9 monate keine musik gehoert.

onas erste musik war cello, wolfram huschke, da haben wir ausnahmsweise mal alles richtig gemacht. ansonsten hoeren wir zwar auch peter und der wolf, aber das haben wir auch vor dem kind schon getan. onas lieblingsband sind allerdings die aerzte. ich muss gestehen, koennte ich waehlen, schlau oder cool, ich muesste wenigstens eine nacht drueber schlafen.

ich habe grosses vertrauen in mich und mein kind, so kann ich das wohl sagen. und da wir ja nur normal wollen, liegt die latte nicht so hoch. (sollte mehr bei rauskommen, auch gut. sind andere auch mit gross geworden. wenngleich ich quasi hobbymaessig mal ganz viele biographien von mathematikern gelesen habe. alle einen an der murmel. goedel der schlimmste von allen. lieber normal.)

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Oh,
Ona hat schon eine Lieblingsband? Respekt. Vielleicht ist das auch mehr so ein Jungs-Ding?Bei unserer Kleinen oszillieren die musikalischen Präferenzen munter zwischen Abba, Sisters of Mercy, Neue Deutsche Welle, Rolf Zuckowski und diversen Klassik-Stücken hin und her.

Ihr Statement mit dem Vertrauen in das Kind und mit der auf "normal" liegenden Latte würde ich für uns exakt genau so unterschreiben. Wie man dazu kommt, schon per default-Einstellung von Genialität auszugehen, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wobei ich auch sagen muss, in unserem Bekannten- und Kollegenkreis ist das auch nicht sooo extrem ausgeprägt.

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Im gleichen Maße wie wir im Moment nicht einfach nur Winter erleben sondern „Schneechaos“, sind unsere Kinder nicht einfach nur Kinder sondern „hochbegabt“. Sollte dann mal tatsächlich einer dabei sein der wirklich hochbegabt ist, dann machen wir einfach das Gleiche wie bei einem echten Schneechaos — Wir stellen uns drauf ein.

Übrigens ist meine Tochter tatsächlich Universal-Überflieger-Total-Begabt, und eure Kinder sind das nicht. Ätsch …

;-)

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@mark: naja, meine version von "der lustige astronaut" findet er ein highlight, wobei "lieblingsband" wahrscheinlich auch schon wieder wunschdenken muetterlicherseits ist.
und ich denke, es liegt an der taetigkeit. der wissenschaftler an sich haelt sich ja per se fuer hochbegabt. auch das ist mit vorsicht zu geniessen... nur weil man in besonderem masse in der lage ist, die methoden seiner eigenen disziplin, und das ist ein mikroskopischer ausschnitt allen wissens, anzuwenden, heisst das nicht, dass man bei guenther jauch absahnen muss. ich zb fliege regelmaessig unter 1000 euro raus beim mitraten.

ach, und @papa: glueckwunsch!
;-)

so. jetzt habe ich aber wirklich fertig.

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