Donnerstag, 18. Dezember 2014
Ohne Titel
Die Feststimmung lässt immer noch auf sich warten. Das ist im Prinzip auch nichts Neues, sondern langjährige Tradition. Aber dieses Jahr kommt wie gesagt verschärfend hinzu, dass mademoiselle793 nicht da ist. Und dann verkündete meine Mutter dieser Tage auch noch, dies werde wohl ihr letztes Weihnachten sein. Möglich zwar, dass sie das voriges Jahr auch schon mal gesagt hatte, aber es ist leider nicht von der Hand zu weisen, dass sie grad massiv abbaut. Wir müssen uns also ernsthaft mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass sie recht haben könnte. Was die organisatorischen Dinge angeht, ist einiges geschafft, anderes zumindest angelaufen. Aber richtig ernsthaft ans Abschiednehmen haben wir noch nicht gedacht. Und eigentlich ist das auch nichts, womit man sich jetzt in dieser allerdunkelsten Jahreszeit auseinandersetzen möchte. Aber es hilft ja nichts...

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Samstag, 13. Dezember 2014
Und nun zu etwas völlig anderem...

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Montag, 8. Dezember 2014
Das zweite Lichtlein brennt
"Zwanghaft zu versuchen, in Weihnachtsstimmung zu kommen, ist ähnlich erfolgversprechend wie sich krampfhaft um einen Orgasmus zu bemühen", schrieb eine frühere Kollegin von mir dieser Tage auf Facebook. Und wo sie recht hat, hat sie recht. Dieses Jahr kommt im Hause Siebenneundrei verschärfend hinzu, dass Töchterlein ja nicht bei uns weilt zum Fest. Von daher sind wir uns noch nicht so recht im Klaren darüber, wie wir die Feiertage verbringen wollen, ob Brimborium mit Baum Not tut und überhaupt. Zu einem Komplettverzicht auf jegliche Festlichkeit wird sich die beste Ehefrau von allen allerdings nicht überreden lassen, soviel ist gewiss. Vielleicht lässt sich die richtige Stimmung ja mit der richtigen Mischung aus guten Lebkuchen und schlechtem Glühwein befördern:
Früher kamen die missratenen Weine in den Glühwein – also Fehlgärungen, die dank ihres Gehaltes an biogenen Aminen schnell zu Kopfweh führten. Diese biogenen Amine reagieren in der Wärme ebenfalls mit den Allyl- und Propenylbenzolen der Glühweingewürze zu Amphetaminen. Der Alkohol sorgt dafür, dass die Aromastoffe aus den Gewürzen herausgelöst werden und in der Wärme mit den Aminen reagieren können. Deshalb macht Glühwein Laune. Deshalb wird der Glühwein keinesfalls besser, wenn man dafür besonders gute Weine nimmt.
Okaaaay. Dann also weg mit der überteuerten Winzerplörre und her mit dem Billigfusel. Und das gesparte Geld in gute Lebkuchen investiert:
Ursprünglich wurde das Backtriebmittel durch Erhitzen von geraspelten Geweihen von Hirschen gewonnen – dabei entstand Ammoniumcarbonat. Heute müssen dafür keine Hirsche mehr erlegt werden, das erledigt jetzt die chemische Industrie. Ammoniumcarbonat setzt im Teig nicht nur Kohlendioxid frei, sondern auch Ammonium. Und dieses reagiert im Backofen mit den Lebkuchengewürzen: mit den Allylbenzolen und Propenylbenzolen. Das sind keine neuartigen Umweltgifte, sondern wichtige Bestandteile von Anis, Nelken, Zimt, Muskat und Kardamom. Mit Ammonium entstehen daraus Amphetamine. Sie haben richtig gehört – denn darunter sind auch Substanzen, für die sich Drogenfahnder interessieren. Ein bekannter Vertreter dieser Stoffklasse ist Ecstasy.
Sollte es tatsächlich wirken, dann gehe ich zur Krönung des Ganzen in die Christmette. Zum Weihrauchschnüffeln.

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