... newer stories
Samstag, 13. Oktober 2012
Nachtfahrt, verwackelt
mark793, 12:57h
Für mehr Versuche hat es leider nicht gereicht, die Speicherkarte der Kamera war voll. ;-(
... link (10 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Ach ja...
mark793, 20:29h
...wo wir grade beim Thema waren: hier noch ein kleiner Nachklapp zum Thema Rassisten. Können wohl die meisten (bis auf einen oder wenns hoch kommt zwei im vorigen Thread) so unterschreiben. Auch wenn man es, öööhm, lieber etwas anders artikulieren würde. Klar, über die zum Teil verquasten und übersimplifizierten biologistischen Annahmen, mit denen bekennende Rassisten wie Kommentator stimmvieh operieren, weil ihr Weltbild nur einfache Antworten auf komplexe Fragen zulässt, kann man die Augen rollen. Man kann sich pflichtschuldig entrüsten oder sachlich gegenargumentieren.
Aber einen Punkt kriegen wir nicht so einfach vom Tisch: den immer wieder zu hörenden Vorwurf, der Rassist, der die Ungleichheit der Menschen anerkenne, sei doch ehrlicher als all die Gutmenschen, die ihren Rassismus vor sich und anderen verbergen müssten. Tatsächlich kommt man, wenn man sich mal etwas mehr mit der Thematik auseinandersetzt, an der Einsicht nicht vorbei: Keiner von uns, nicht mal der politisch korrekteste und bemühteste von allen, ist völlig frei von Rassismen. Als Angehöriger der weißdeutschen Mehrheitsgesellschaft genießt man eine Fülle von strukturellen Privilegien, die einem nur deswegen nicht als solche auffallen, weil man sie für den Normalzustand hält. Die Prägungen sitzen tief, aufgrund derer man sich und die Seinen als das Normalste von der Welt betrachtet und jeden, der da nicht so recht reinpasst, als anders, als Abweichung von der Norm betrachtet und markiert.
Die große Frage ist: Was resultiert aus dieser Einsicht, dass allein der Wunsch, kein Rassist sein zu wollen, einen nicht unbedingt davor bewahrt, einer zu sein? Oder, weniger identitär ausgedrückt: Rassimen zu reproduzieren? Das eine Extrem wären politisch hyperkorrekte Buß-Andachten mit Selbstgeißelung - und das andere Extrem der vermeintliche Tabubruch: "Neger, Neger, ich hab das N-Wort benutzt, boah, was bin ich doch für ein Held" oder noch schlimmer, "Is doch so, dass die Schwatten lieber schnackseln als schaffen. Wird man ja wohl noch sagen dürfen."
Womöglich reproduziert schon die schlichte Erwähnung solcher gesellschaftspolitisch eher unerwünschten Auffassungen ohne doppelte und dreifache Distanzierungs-Disclaimer Rassismen. Aber wenn es die Leserschaft meiner kleinen Off-Broadway-Präsenz mal ein wenig aufrüttelt, über gesellschaftliche Privilegierungen und Ausgrenzungen, kritische Weißseinsforschung, und verwandte Themengebiete nachzudenken und sich etwas kundiger zu machen, dann wird auch der Mammutthread samt einiger unbequemer Kommentare * zum vorigen Beitrag nicht vergebens gewesen sein.
* Was jetzt wirklich keine Einladung ist, noch mehr von dieser Sorte hier drunterzukippen. Ich bitte das zu respektieren.
Aber einen Punkt kriegen wir nicht so einfach vom Tisch: den immer wieder zu hörenden Vorwurf, der Rassist, der die Ungleichheit der Menschen anerkenne, sei doch ehrlicher als all die Gutmenschen, die ihren Rassismus vor sich und anderen verbergen müssten. Tatsächlich kommt man, wenn man sich mal etwas mehr mit der Thematik auseinandersetzt, an der Einsicht nicht vorbei: Keiner von uns, nicht mal der politisch korrekteste und bemühteste von allen, ist völlig frei von Rassismen. Als Angehöriger der weißdeutschen Mehrheitsgesellschaft genießt man eine Fülle von strukturellen Privilegien, die einem nur deswegen nicht als solche auffallen, weil man sie für den Normalzustand hält. Die Prägungen sitzen tief, aufgrund derer man sich und die Seinen als das Normalste von der Welt betrachtet und jeden, der da nicht so recht reinpasst, als anders, als Abweichung von der Norm betrachtet und markiert.
Die große Frage ist: Was resultiert aus dieser Einsicht, dass allein der Wunsch, kein Rassist sein zu wollen, einen nicht unbedingt davor bewahrt, einer zu sein? Oder, weniger identitär ausgedrückt: Rassimen zu reproduzieren? Das eine Extrem wären politisch hyperkorrekte Buß-Andachten mit Selbstgeißelung - und das andere Extrem der vermeintliche Tabubruch: "Neger, Neger, ich hab das N-Wort benutzt, boah, was bin ich doch für ein Held" oder noch schlimmer, "Is doch so, dass die Schwatten lieber schnackseln als schaffen. Wird man ja wohl noch sagen dürfen."
Womöglich reproduziert schon die schlichte Erwähnung solcher gesellschaftspolitisch eher unerwünschten Auffassungen ohne doppelte und dreifache Distanzierungs-Disclaimer Rassismen. Aber wenn es die Leserschaft meiner kleinen Off-Broadway-Präsenz mal ein wenig aufrüttelt, über gesellschaftliche Privilegierungen und Ausgrenzungen, kritische Weißseinsforschung, und verwandte Themengebiete nachzudenken und sich etwas kundiger zu machen, dann wird auch der Mammutthread samt einiger unbequemer Kommentare * zum vorigen Beitrag nicht vergebens gewesen sein.
* Was jetzt wirklich keine Einladung ist, noch mehr von dieser Sorte hier drunterzukippen. Ich bitte das zu respektieren.
... link (52 Kommentare) ... comment
Samstag, 6. Oktober 2012
Was mit Medien
mark793, 14:36h
Computer-Kritiker Manfred Spitzer würde wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn er das sehen könnte: Die ganze Familie793 ist in diesem Moment online. Mama liest mittels Netbook ein Blog *, Papa schreibt am stationären Rechner in seins und checkt Kommentare bei der FAZ, und Töchterlein ist mit dem Notebook auf einer von der Schule empfohlenen Site zugange, wo sie für jedes Buch, das sie gelesen hat, Punkte kriegen kann, wenn sie Quizfragen richtig beantwortet. Das wird angesichts ihres enormen Lesepensums sicher eine Mammutaufgabe und punktemäßig der Mega-Abräumer. Zumal das meiste, was sie im Moment liest, als Viertklässlerlektüre klassifiziert ist.
Wie auch immer, neulich im Auto verkündete die Kleine ganz entschieden, dass sie, wenn sie mal groß ist, unbedingt Bücher schreiben will. Im ersten Moment wäre man versucht zu sagen, ach Kind, das ist so brotlos, und wer weiß, ob die Leute bis dahin noch Bücher kaufen. Aber natürlich freuen wir als Eltern uns nachgerade einen Ast, dass das geschriebene Wort, das im weitesten Sinne Basis unserer beider Broterwerbe ist, auch in der nachfolgenden Generation noch so einen hohen Stellenwert genießt. Beim Elternabend neulich, als die Klassenlehrerin dieses Antolin-Leseprojekt ankündigte, beklagte sich eine Mutter sehr darüber, dass ihre Tochter (Vorname eher so in Richtung Schackeline) so gar nicht zum Lesen zu bewegen sei und was sie denn da machen solle. Die naheliegende Empfehlung, ihr Monstertrumm von Flachbildfernseher auf den Dachboden oder sonstwohin außer Reichweite zu schaffen, habe ich mir dann doch verkniffen. Aber man denkt sich halt schon sein Teil.
* Dem Vernehmen nach von einer gewissen Jule Stinkesocke geschrieben
Wie auch immer, neulich im Auto verkündete die Kleine ganz entschieden, dass sie, wenn sie mal groß ist, unbedingt Bücher schreiben will. Im ersten Moment wäre man versucht zu sagen, ach Kind, das ist so brotlos, und wer weiß, ob die Leute bis dahin noch Bücher kaufen. Aber natürlich freuen wir als Eltern uns nachgerade einen Ast, dass das geschriebene Wort, das im weitesten Sinne Basis unserer beider Broterwerbe ist, auch in der nachfolgenden Generation noch so einen hohen Stellenwert genießt. Beim Elternabend neulich, als die Klassenlehrerin dieses Antolin-Leseprojekt ankündigte, beklagte sich eine Mutter sehr darüber, dass ihre Tochter (Vorname eher so in Richtung Schackeline) so gar nicht zum Lesen zu bewegen sei und was sie denn da machen solle. Die naheliegende Empfehlung, ihr Monstertrumm von Flachbildfernseher auf den Dachboden oder sonstwohin außer Reichweite zu schaffen, habe ich mir dann doch verkniffen. Aber man denkt sich halt schon sein Teil.
* Dem Vernehmen nach von einer gewissen Jule Stinkesocke geschrieben
... link (113 Kommentare) ... comment
... older stories