Donnerstag, 13. November 2008
Vorgezogene Weihnachtsbescherung
Erst neulich hatte ich ja wieder mal rumgejammert wegen der verlorenen Brille mit den gelben Gläsern. Und siehe, heute darf ich künden große Freude, die mir gestern widerfahren ist: Die beste Ehefrau von allen hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um mir exakt so ein spezielles Nasenfahrrad wieder zu beschaffen.

Eigentlich dachte ich gestern nachmittag nach dem schönen Kurzausflug nach Köln, das wäre es bereits gewesen mit dem Geburtstagsprogramm. Da sagte meine Frau auf dem Rückweg, wir müssten bevor wir die Kleine aus dem Kindergarten abholen noch einen Abstecher ins Büro machen, sie müsse da noch was erledigen. So wartete ich denn nichtsahnend im Auto, bis meine Frau wieder im Darkmobil Platz nahm und mir noch ein kleines Päckchen in die Hand drückte. Ich muss nach dem Auspacken wirklich gestrahlt haben wie Block B in Biblis, denn die Brille ist wirklich exakt das vermisste Modell, nur eben neu und ohne die Kratzer und Gebrauchsspuren.

Man wird die Leistung meiner Liebsten nicht hinreichend würdigen können, wenn man sich nicht klarmacht, dass diese Brille ursprünglich mal in einem Pressepaket zum Serienstart von Dark Angel verschickt wurde. Diese Serie lief vor Äonen etlichen Jahren bei Vox. Und wie ich dazu kam, an diesem wohlfeilen Stück Plastikramsch auf meiner Nase so einen Narren zu fressen, muss hier nicht weiter interessieren, darüber habe ich mich ja schon mehrfach ausgelassen. Jedenfalls machte meine Frau über die Pressestelle des Senders (die diesen Merchandise-Kram natürlich auch längst nicht mehr auf Lager hatte) den Hersteller ausfindig. Der musste zunächst auch passen, weil dieses Modell nicht mehr hergestellt wird. Aber nach einigen Tagen gelang es dem Brillenhersteller, noch ein Exemplar aus irgendeiner verlassenen Ecke des Lagers hervorzukramen. Vielleicht hat man auch extra noch ein von behinderten Kindern in der dritten Welt mundgeschnitztes Exemplar in Auftrag gegeben Einzelstück in China nachfertigen lassen aus Rührung darüber, dass sich jemand freiwillig dieses geschmacktstechnisch grenzwertige Billig-Erzeugnis auf die Nase setzt.

Aber dieses kleine Rührstück liefert mal wieder einen Beleg dafür, dass es manchmal gerade die kleinen Geschenke ohne großen materiellen Wert sind, die besondere Freude machen. Man beachte auch die Unterlage auf obigen Foto: eine der ersten gegenständlichen Arbeiten unserer Kleinen mit dem Titel: "Rosa Drache über Blumenwiese". Und gestehe ichs offen: Früher habe ich Eltern, die sich angesichts von krakeligen Artefakten ihrer Kurzen kaum noch einkriegten, insgeheim belächelt. Und heute denke ich, hach, wie nett.

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Montag, 10. November 2008
White-House-Astrologie
Nur damit das bei der anhaltenden Euphorie darüber, dass der neue US-Präsident einen Hund aus dem Tierheim holen will, nicht ganz in Vergessenheit gerät: Change kann auch Kleingeld (im Sinne von Wechselgeld) heißen.

Nachtrag: Viel mehr ist da auch realistischerweise kaum zu erwarten. Danke an Herrn Dings für den Link.

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Freitag, 7. November 2008
Musikalische Früherziehung
Dass die Kleine ganz gern die alten Sachen von Abba hört, hatte ich hier schon verschiedentlich breitgetreten erwähnt. Manchmal darf es auch härtere Kost sein, etwa "Engel" von Rammstein oder "More" von den Sisters of Mercy. Neulich hat sie sich sogar eine CD mit Arien von der Callas aus dem Wohnzimmer gemopst - wenn auch in der irrigen Annahme, es handle sich um Sarah Brightman. Abgespielt und angehört hat sie die Scheibe trotzdem auf ihrem kleinen CD-Player im Kinderzimmer.

Manchmal muss ich aber den DJ, respektive den Videojockey geben. Dann sitzt sie auf meinem Schoß vor dem Monitor und guckt sich staunend an, was ich so alles für Musikclips aus der Du-Röhre fische. Bei "S.O.S" von Abba fragt sie: "Papa, warum ist die Frau so traurig" oder bei "Dancing Queen" will sie wissen: "Warum tanzen die da?". Und bei "Money, Money, Money" singt sie den Refrain immer mit, das find ich so süß, in den Momenten könnte ich sie glatt zu Marmelade einkochen (jaja, keine Sorge, ich lasse es bleiben, der Einwand mit den Haaren hat mich überzeugt).

Dieser Tage hatte sie nach dem gängigen Reportoire noch lange nicht nicht genug. Und auf der Suche nach einigermaßen kinderkompatibler Musik grub ich mich durch bis in die Ära der Neuen Deutschen Welle. Nena mit ihren "99 Luftballons", Marcus mit "Ich geb Gas, ich will Spaß" und Hubert Kah mit seinem "Sternenhimmel" machten der Kleinen viel Freude.

Aber ihr neuer Ohrwurm ist das hier. Wenn sie dieses Lied hören will, sagt sie dann: "Papa, mach nochmal hässlich!"

Aber gerne doch, mein kleiner Spatz:

Seit 2000 Jahren lebt die Welt ohne die Liebe. Es regiert der Herr des Hasses.

Hässlich
Ich bin so hässlich
so grässllich hässlich
Ich bin der Hass
(...)

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