Sonntag, 3. Februar 2008
Zurück aus der Eiszeit
Während hier am Faschings-Karnevalswochende die Jecken tobten, weilten wir aus familiären Gründen viel weiter nördlich im Herzogtum Lauenburg - in einer Gegend, in der Narren traditionell eher wenig zu lachen haben. In Mölln starb der Überlieferung nach Till Eulenspiegel. In den benachbarten Dörfern und Weilern sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Etliche Dorfnamen enden hier auf -ow, so dass man sich unwillkürlich fragt, ob man denn schon "drieben" ist in der früheren Zone. Völlig reizlos ist die Gegend indes nicht, es liegen etliche schöne Seen zwischen leicht hügeligen Wäldern. Die Luft ist frisch, nächtens gibt es bei klarem Himmel einen sensationellen Sternenhimmel zu bestaunen. Und frisches Eis kann man sich jederzeit von der Scheibe kratzen. Irgendeinen Standortvorteil muss die Nähe zum Polarkreis ja schließlich haben. Aber ich will nicht ungerecht sein. Wie wir auf der Rückfahrt sahen, hat es auch im Ruhrgebiet geschneit. In Ermangelung einer besseren Schlusspointe beende ich diesen Beitrag einfach mit einem dreifach donnernden Helau, Helau, Helau!

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Donnerstag, 31. Januar 2008
Desperate Houseman (12)
Dass ich auch mal zu so einer Trine mutieren würde, die ihren hart arbeitenden Partner abends im Büro anruft und fragt: "Wo bleibst Du denn, ich habe das Essen auf dem Tisch?", hätte ich mir früher gewiss nicht träumen lassen. Nichtsdestotrotz ist es passiert gestern abend. Zu meiner Entlastung kann ich nur zweierlei vorbringen: 1. Ich rief erst eine halbe Stunde nach dem von ihr projektierten Abendessenszeitpunkt (20:00 Uhr) an. 2. Die Steaks waren den Anruf wert, die waren nämlich genau auf dem Punkt gebraten. Und dieser Idealzustand lässt sich nun mal nicht sehr lange stabilisieren.

Trotzdem: Ein bisschen peinlich ist es mir schon. Ich weiß noch sehr gut, wie wir ledigen Büromenschen mit den Augen rollten, wenn der verheiratete Kollege schräg gegenüber immer wieder die obligatorischen Anrufe seiner Frau entgegennahm, verlegen rumstammelte, "nein, ich habe noch zu tun, vor sechs schaffe ichs auf keinen Fall, hier rauszukommen." Dann folgte meist eine Aufzählung seiner noch anstehenden Aufgaben, dann wieder sie am Reden, und so zog sich das dann manchmal 15 bis 20 Minuten hin. Und wirklich alle in diesem Raum atmeten hörbar auf, wenn sein Telefonhörer wieder auf der Gabel ruhte. Ich denke, bis zu diesem Nervfaktor habe ich als Gatte noch einen weiten Weg. Aber ich bin ja schließlich auch keine Lehrerin, die jeden Mittag ab halb Zwei schon Langeweile hat.

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Dienstag, 29. Januar 2008
Bedingt hochschulreif
Auch ich gehöre zu den Leuten, die in unregelmäßigen Abständen von ihrer Abiturprüfung träumen. Mit den real gehabten Schwierigkeiten beim Erlangen meiner allgemeinen Hochschulreife haben diese Träume allerdings nicht wirklich zu tun. Meistens komme ich im Traum spät und unvorbereitet in eine Prüfungsklausur (in der Regel Deutsch, was gar nicht schriftliches Prüfungsfach war bei mir). Die Riesenahnung vom Thema habe ich nicht. Bin aber guter Dinge, dass meine Formulierungskünste mein dürftiges Restwissen zumindest so ansprechend präsentieren, dass ich mit der zu erwartenden Note irgendwie durchkomme. Mehr Sorgen macht mir indes ganz was anderes - und dieses Detail taucht in jedem dieser Träume aufs Neue auf: Mir fällt auf einmal siedend heiß ein, dass ich nur zwei von vier Halbjahren Religionsunterricht besucht habe, obwohl die verbindlich auf meinem Plan der Leistungs- und Grundkurse standen. Ich befürchte dann jedes Mal, dass es daran noch scheitern könnte, wenn das auffliegt. Weder habe ich die nötige Reserve an Fehlstunden übrig noch kann ich mir zweimal Null Punkte in einem Grundkurs leisten.

Und jedes Mal, wenn ich aus diesem oder einem nahezu identischen Traum aufwache, frage ich mich, was zum Teufel mir diese vermeintlich fehlenden zwei Halbjahre Religionsunterricht sagen wollen. Zumindest gibt es diesmal einen nachvollziehbaren Aufhänger für diesen Abi-Traum: In diesem Jahr steht das 25-jährige Abitreffen an, und es laufen schon die ersten Mails ein über die Yahoo-Group, die jemand damals zur Vorbereitung des 20-jährigen Jubiläums eingerichtet hatte. War ich vor fünf Jahren wild entschlossen, mir das Treffen nicht entgehen zu lassen, bin ich derzeit nicht so sicher, ob ich hingehen soll. Dabei könnte ich mich jetzt auf meine alten Tage ja noch revanchieren bei den Leuten, die mich beim zehn- oder 20-Jährigen angeödet haben mit der Ansage, dass sie geheiratet und Kinder in die Welt gesetzt haben. Mal sehen, ist ja noch ein paar Monate hin.

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