Die dunkle Seite

Tja, angesichts der reichhaltigen Bescherung unter dem prächtigen Baum fiel nicht nur der Kleinen vor Staunen die Kinnlade runter. Für mich hatte das Christkind eine neue Outdoorjacke von Hans Wolfshaut (ich verfremde den Markennamen leicht, um hier keine unbezahlte Werbung zu machen) unter den Baum gelegt - wohl auch mit der Erwartung, dass ich meinen Gassigeh-Pflichten in diesem zünftigen Bekleidungsstück etwas freudiger nachkomme. Meine Frau fand unter anderem ein Schneehasenkostüm vor und eine portable Orientierungshilfe von ThomasThomas. Und die Kleine hatte in dem Berg von Geschenken auch gleich den gewünschten rosa Puppenwagen entdeckt, den ich aus lauter Rücksicht auf die Augen der Dunkelkammer-Besucher nicht abgelichtet habe.

Zu erwähnen wäre noch, dass meine Frau auch ohne Zuhilfenahme des Navis mit der Gans eine kulinarische Punktlandung hingelegt hat. Der Heiligabend und der erste Feiertag in Gesellschaft meiner Mutter und meines jüngeren Bruders verlief völlig harmonisch und ohne Misstöne. Und ich frage mich (mal wieder), warum ich im Vorfeld dieses Festes immer Dauerkrämpfe kriege, wo es dann im Endeffekt doch immer ganz gesittet über die Bühne geht. Ich vermute mal, dass die guten Wünsche, die mir hier mitgegeben wurden, durchaus ihr Teil dazu beigetragen haben. Und dafür sage ich Ihnen allen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Ich hoffe, Sie können das Fest auch ganz entspannt ausklingen lassen, bevor die Böllerei zum Jahreswechsel (und die eventuelle Umtauscherei von unpassenden Geschenken) losgeht.

...wenn ich missgelaunt durch überfüllte Fußgängerzonen stapfe auf der Jagd nach Geschenken, dann vergesse ich in diesen Momenten, dass es ja noch etwas Schlimmeres gibt als Weihnachts-Shopping. Und das ist, die Geschenke (sofern man nicht nur Bücher und Parfümerieartikel ersteht) auch selber einpacken zu müssen. Erst wenn diese Hürde genommen ist - und ich tue mich mit dem Geschenkpapier-Gefrickel weiß Gott schwer - dann gestatte ich mir so etwas wie Vorfreude aufs Fest. Vorher könnte es ja immer noch passieren, dass ich mir Finger verknote oder mich mit der Schere verletze, wenn ich versuche, das Geschenkband in ein ansehnliches Gekräusel zu verwandeln.

Aber hilft ja alles nix, da muss ich durch, bevor die stille Nacht, heilige Nacht anbricht. Und so bleibt mir hier wenig anderes zu tun als meinen paar Lesern frohe Festtage zu wünschen. Bei Andrea in den Kommentaren habe ich eine schöne international verkehrsfähige und politisch korrekte Grußformel gefunden, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Joyous Yule, Merry Christmas, Happy Hanukkah, Prosperous Diwali, Happy Dong Zhi, and an Inspirational Kwanzaa to you all.

Und natürlich möchte ich auch Agnostiker, Atheisten und Anbeter des fliegenden Spaghettimonsters nicht von den guten Wünschen ausschließen. Auch Ihnen frohe und erholsame Festtage!

Als ich vorgestern den Kraftfahrzeugschein über die Werkstatt-Theke reichte, streifte mein Blick noch kurz das Datum der Erstzulassung: 18.12.1997. Das heißt, der kleine Schwarze hat nun auch seine zehn Jährchen auf dem Buckel. Grund genug, an dieser Stelle auch mal "danke" zu sagen. Was mir umso leichter fällt, als die heute absolvierte Hauptuntersuchung samt Inspektion keinerlei Mängel zu Tage förderte. Satz Reifen war eh fällig, ansonsten Kleinkram: Das leichte Nageln im Kaltzustand ist mit einem Ölwechsel und Neueinstellen der Zündelektronik behoben, die Scheibenwischanlage spritzt wieder wie sie soll. Gut, in der Summe läppert sich das alles mit den Plaketten, Gebühren und Kleinteilen auch auf 700 Öre, aber mental hatte ich mich schon auf nen Tausender eingestellt (äh, nein, ich war nicht in der Vertragswerkstatt mit den drei Buchstaben). Ich überlege daher fast, ob ich dem treuen Gefährt nachher zur Feier des Tages noch ne Spritztour in die Waschanlage gönne. Ist ja nur einmal im Jahr Weihnachten.