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Donnerstag, 30. August 2007
Di-Day revisited
mark793, 11:55h
An den letzten Augusttag vor zehn Jahren kann ich mich noch sehr gut erinnern: Es war der 70. Geburtstag meiner Mutter, und wir saßen bei Kaffee und Kuchen im Garten meines Elternhauses in harmonischer Runde in der Spätsommersonne. Einzig die Wespen, die ziemlich penetrant Luftangriffe auf Kuchen und Obsttorten flogen, nervten ein wenig. Ganz beiläufig erwähnte mein Bruder, der etwas später eingetroffen war, er habe im Autoradio gehört, dass Lady Di tödlich verunglückt war. Das wurde in der Familienrunde kurz zu Kenntnis genommen, dann wandte man sich wieder anderen Themen zu: dem Gang der Dinge auf dem Bauernhof meines Cousins, der Klage darüber, dass man die Kinder meines Bruders seit der Scheidung kaum noch zu Gesicht bekäme und all so was eben.
Abends, als ich nach der Feier im heimischen Wohnzimmer den Fernseher einschaltete, wurde mir dann sehr schnell klar: Das Sommerloch für dieses Jahr ist ja nun unwiderruflich vorbei. Ich hatte mir die Woche vom 1.9. eigentlich frei genommen, aber irgendwie ahnte ich, dass sich hier in den kommenden Tagen ein großes Mediendrama abspielen würde. Und so beschloss ich, nicht wegzufahren, sondern in Reichweite des Fernsehers auszuharren. Vielleicht ließe sich das, was sich da anfing abzuspielen, ja später fachpublizistisch noch ausschlachten.
Was ich damals (gebloggt hat man da ja noch nicht) leider nicht aufgeschrieben habe: wie ich ganz persönlich und subjektiv den Fernsehmarathon dieser ersten Septemberwoche erlebt habe. Die meiste Zeit saß ich eigentlich nur kopfschüttelnd da und dachte mir, mein Gott, was für ein Gewese um eine bei Licht besehen doch so unbedeutende Person. Muss sich die Queen jetzt tatsächlich vom emotional aufgepeitschten Trauermob vorschreiben lassen, ob sie ihren schottischen Sommersitz auf Balmoral jatzt halbmast zu flaggen hat oder nicht? Tut es Not, dass ausgerechnet Elton John eine offiziöse Trauerhymne auf den Markt werfen muss? Als dann aber der beflaggte Sarg seinen Weg durch London zu der letzten Ruhestätte der Diana Spencer nahm, konnte ich es nicht verhindern, dass ich mich plötzlich als Teil einer Trauergemeinde fühlte. Zumindest für einen kurzen Moment.
Der Text, den ich wenige Wochen nach dem Diana-Drama für ein Medien- und Werbefachmagazin schrieb, findet sich im Kommentar.
Nachtrag: Holgi hält sein Versprechen und sägt ebenfalls am Thron der Königin der Herzen...
Abends, als ich nach der Feier im heimischen Wohnzimmer den Fernseher einschaltete, wurde mir dann sehr schnell klar: Das Sommerloch für dieses Jahr ist ja nun unwiderruflich vorbei. Ich hatte mir die Woche vom 1.9. eigentlich frei genommen, aber irgendwie ahnte ich, dass sich hier in den kommenden Tagen ein großes Mediendrama abspielen würde. Und so beschloss ich, nicht wegzufahren, sondern in Reichweite des Fernsehers auszuharren. Vielleicht ließe sich das, was sich da anfing abzuspielen, ja später fachpublizistisch noch ausschlachten.
Was ich damals (gebloggt hat man da ja noch nicht) leider nicht aufgeschrieben habe: wie ich ganz persönlich und subjektiv den Fernsehmarathon dieser ersten Septemberwoche erlebt habe. Die meiste Zeit saß ich eigentlich nur kopfschüttelnd da und dachte mir, mein Gott, was für ein Gewese um eine bei Licht besehen doch so unbedeutende Person. Muss sich die Queen jetzt tatsächlich vom emotional aufgepeitschten Trauermob vorschreiben lassen, ob sie ihren schottischen Sommersitz auf Balmoral jatzt halbmast zu flaggen hat oder nicht? Tut es Not, dass ausgerechnet Elton John eine offiziöse Trauerhymne auf den Markt werfen muss? Als dann aber der beflaggte Sarg seinen Weg durch London zu der letzten Ruhestätte der Diana Spencer nahm, konnte ich es nicht verhindern, dass ich mich plötzlich als Teil einer Trauergemeinde fühlte. Zumindest für einen kurzen Moment.
Der Text, den ich wenige Wochen nach dem Diana-Drama für ein Medien- und Werbefachmagazin schrieb, findet sich im Kommentar.
Nachtrag: Holgi hält sein Versprechen und sägt ebenfalls am Thron der Königin der Herzen...
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Dienstag, 28. August 2007
Ohne Titel
mark793, 15:54h
Es sind wohl doch nicht nur die gut 70 Kilometer, die ich am Wochende mit dem Rennrad runtergespult habe, die mir so nachhaltig in den Knochen, Muskeln und Gelenken stecken. Es ist anscheinend mal wieder Zeit für die alljährliche Spätaugust-Unpässlichkeit. Und nein, ich werde jetzt nicht schon wieder unbezahlte Werbung für das tetesept-Erkältungsbad machen, das ich bei früheren Gelegenheiten hier angepriesen habe wie sauer Bier. Ich will auch gar nicht lange rummeckern über den verfickten DSL-Anschluss, der mich seit gestern immer wieder mal im Stich lässt. Ich sage dazu nur soviel: Die Warteschleifenmusik von T-Com hat mich vorige Nacht sogar bis in meine Träume verfolgt.
Aber sei es drum. Eigentlich wollte ich ja etwas ganz anderes schreiben. Über das Abmahnunwesen im Internet, den baldigen Tod der Musikbranche - irgendetwas Relevantes halt. Tatsächlich hatte ich ja dieser Tage auf Anraten meiner Frau sämtliche per Youtube eingebunden Musikvideos aus der Dunkelkammer verbannt, um abmahngeilen Anwälten keine Steilvorlage zu liefern. Und was passiert? Ich bekomme tags darauf von einem nicht ganz so bekannten Tonkünstler ein Musikvideo zugeschickt mit der ausdrücklichen Erlaubnis, es hier zu präsentieren. Was ich hiermit tue:
Nun kenne ich zwar den Interpreten persönlich, gleichwohl bin auch ich nicht ganz sicher, inwieweit dieses Chanson metaironisch zu verstehen ist. Dass es von einem User namens hoeflichepaparazzi hochgeladen wurde, lässt natürlich Gedanken an eine ZIA-Verschwörung aufkommen. Aber da will jetzt gar nicht weiter drin rumrühren und irgendwelche Riesenmaschinen hinter diesem einfachen und schnökellosen Lied vermuten. Ich verrate nur soviel: Beim letzten Refrain sind die beiden Damen leicht verändert, und wer lustig ist, darf gerne raten, was anders ist an den beiden Mädels. Der erste Kommentator mit der richtigen Antwort gewinnt keinen Blumentopf, der Rechtsweg ist (wie bei solchen Veranstaltungen üblich) ausgeschlossen.
Aber sei es drum. Eigentlich wollte ich ja etwas ganz anderes schreiben. Über das Abmahnunwesen im Internet, den baldigen Tod der Musikbranche - irgendetwas Relevantes halt. Tatsächlich hatte ich ja dieser Tage auf Anraten meiner Frau sämtliche per Youtube eingebunden Musikvideos aus der Dunkelkammer verbannt, um abmahngeilen Anwälten keine Steilvorlage zu liefern. Und was passiert? Ich bekomme tags darauf von einem nicht ganz so bekannten Tonkünstler ein Musikvideo zugeschickt mit der ausdrücklichen Erlaubnis, es hier zu präsentieren. Was ich hiermit tue:
Nun kenne ich zwar den Interpreten persönlich, gleichwohl bin auch ich nicht ganz sicher, inwieweit dieses Chanson metaironisch zu verstehen ist. Dass es von einem User namens hoeflichepaparazzi hochgeladen wurde, lässt natürlich Gedanken an eine ZIA-Verschwörung aufkommen. Aber da will jetzt gar nicht weiter drin rumrühren und irgendwelche Riesenmaschinen hinter diesem einfachen und schnökellosen Lied vermuten. Ich verrate nur soviel: Beim letzten Refrain sind die beiden Damen leicht verändert, und wer lustig ist, darf gerne raten, was anders ist an den beiden Mädels. Der erste Kommentator mit der richtigen Antwort gewinnt keinen Blumentopf, der Rechtsweg ist (wie bei solchen Veranstaltungen üblich) ausgeschlossen.
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Mittwoch, 22. August 2007
Desparate Houseman (Folgeweißnichtmehrgenau)
mark793, 12:25h
Dass es Hausarbeiten gibt, die leichter von der Hand gehen und andere, um die man sich lieber etwas länger herumdrückt, das ist wohl ganz normal. In unserem Haushalt könnten oberflächliche Beobachter zu dem voreiligen Schluss kommen, ich sei schlicht zu faul, die Wäsche abzuhängen - oder diese Tätigkeit widerstrebe mir im innersten Wesenskern. Doch weder noch, nichts könnte weiter entfernt sein von dem eigentlichen Sachverhalt. Der Punkt ist nämlich: Ich greife prüfend hin und habe das Gefühl, das Zeug hängt ja immer noch total klamm auf dem Wäscheständer. Ja, vielleicht ist eine Woche Hängenlassen bei der derzeitigen Luftfeuchtigkeit wirklich zu kurz, um die Plünnen in den Schrank verfrachten zu können.
Aber hilft ja alles nichts, die nächste Ladung in der Maschine hat ihren Schleudergang beendet und fordert ihren Platz auf dem Wäscheständer ein. Vielleicht sollte ich diese Silikatsäckchen sammeln, die in der Verpackung von Computern und anderem Elektrogerät oft drin sind und dem Transportgut die Feuchtigkeit entziehen sollen. Die könnte ich in den Schrank legen mit dem guten Gefühl, dass eventuelle Restfeuchtigkeit nun kein Problem mehr ist. Oder ich gehe wieder dazu über, wie zu Singlezeiten einen ordentlich pustenden Standventilator längs zum Wäscheständer aufzustellen.
Den Plan, das Zeug einfach zum Trocknen auf den Balkon zu stellen, kann man wohl knicken bei der derzeitigen Großwetterlage. Ach ja: Hatte ich erwähnt, dass es schon wieder schüttet wie aus Kübeln? Erderwärmung my arse. Wenn diese sommerliche Zwischeneiszeit nicht bald endet, muss ich mir was überlegen: Zuerst werde ich künftig die grünen Flaschen in den Braunglascontainer werfen, das sollte eigentlich mittelfristig ausreichen, um die Weltdurchschnittstemperatur um ein paar Nanograd anzuheben. Dann kommen Pappe und Papier nicht mehr in den Altpapiercontainer, sondern in die Restmülltonne, und dann wollen wir doch mal sehen. Deoroller werden nicht mehr angeschafft, künftig werden wieder Sprays verwendet. Ich bin allmählich zu allen klimaverändernden Schandtaten bereit. OK, alte Autoreifen auf freiem Feld abfackeln vielleicht noch nicht. Aber ich würde es nicht beschreien, lieber Petrus. Denk drüber nach...
Aber hilft ja alles nichts, die nächste Ladung in der Maschine hat ihren Schleudergang beendet und fordert ihren Platz auf dem Wäscheständer ein. Vielleicht sollte ich diese Silikatsäckchen sammeln, die in der Verpackung von Computern und anderem Elektrogerät oft drin sind und dem Transportgut die Feuchtigkeit entziehen sollen. Die könnte ich in den Schrank legen mit dem guten Gefühl, dass eventuelle Restfeuchtigkeit nun kein Problem mehr ist. Oder ich gehe wieder dazu über, wie zu Singlezeiten einen ordentlich pustenden Standventilator längs zum Wäscheständer aufzustellen.
Den Plan, das Zeug einfach zum Trocknen auf den Balkon zu stellen, kann man wohl knicken bei der derzeitigen Großwetterlage. Ach ja: Hatte ich erwähnt, dass es schon wieder schüttet wie aus Kübeln? Erderwärmung my arse. Wenn diese sommerliche Zwischeneiszeit nicht bald endet, muss ich mir was überlegen: Zuerst werde ich künftig die grünen Flaschen in den Braunglascontainer werfen, das sollte eigentlich mittelfristig ausreichen, um die Weltdurchschnittstemperatur um ein paar Nanograd anzuheben. Dann kommen Pappe und Papier nicht mehr in den Altpapiercontainer, sondern in die Restmülltonne, und dann wollen wir doch mal sehen. Deoroller werden nicht mehr angeschafft, künftig werden wieder Sprays verwendet. Ich bin allmählich zu allen klimaverändernden Schandtaten bereit. OK, alte Autoreifen auf freiem Feld abfackeln vielleicht noch nicht. Aber ich würde es nicht beschreien, lieber Petrus. Denk drüber nach...
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