... newer stories
Sonntag, 19. August 2007
Die fünfte Jahreszeit
mark793, 16:48h

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Mit dem diesjährigen Sommer wars das wohl. Augustober naht mit Riesenschritten. Auf dem Foto ist es nicht zu erkennen, aber die große Kastanie auf dem Platz färbt bereits ihre Blätter. Wie mir zuverlässige Gewährsleute berichten, haben die ersten Zugvögel den Abflug Richtung Süden gemacht. Und alles, was jetzt vielleicht noch kommt an warmen Tagen, ist nichts als ein Aufbäumen gegen das Unabänderliche.
Warum ich diese meteorologisch kaum merkliche Veränderung alle Jahre wieder als schmerzhafte Zäsur empfinde, kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht macht mir dieser Abschnitt bewusst, dass sich mal wieder einige windows of opportunity schließen: Wahrscheinlich werde ich heuer mit der Kleinen nicht mehr ins Freibad gehen und selber auch nicht mehr in die Meereswogen springen, allzuviele Kilometer werde ich als bekennender Schönwetter-Radler auf Sir Walters neuen Reifen wohl auch nicht mehr herunterspulen. Kurz gesagt, es ist ein Elend mit dieser seltsamen fünften Jahreszeit. Aber der Herbst ist ja nicht mehr ferne, dann bin ich wieder voll in meinem Element.
... link (26 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 16. August 2007
Tote Vokalisten
mark793, 14:37h
Nein, ein Punk war ich damals wahrhaftig nicht, im Jahre unseres Herrn eintausendneunhundertsiebenundsiebzig. Später streng genommen auch nicht, aber bleiben wir einstweilen in jenem Mitt-August vor 30 Jahren: Ich weilte als Achtklässler mit meinen Mitschülern und zwei Lehrern im Landschulheim. Sie wissen schon: tagsüber Geländespiele, nächtens Wanderungen durch den Wald ("Taschenlampe aus, verdammt noch mal!") mit ersten erfreulichen Annäherungen an das andere Geschlecht, dann auch erster Engtanz im Partykeller, musikalische Vorlieben irgendwo zwischen Abba, Beatles, Sweet und Pink Floyd. Da haben wir der Nachricht, dass Elvis Presley gestorben sei, entsprechend wenig Bedeutung zugemessen. Wohl wusste ich, dass diese verfettete Heulboje im Glitzeranzug irgendwann kurz nach der Jungsteinzeit ein paar schmissige Hits gelandet hatte. Jailhouse Rock etwa sagte mir was. Aber nachdem eine Freundin meiner Mutter gerne die Schnulzen von Elvis rauf und runter hörte, war mir klar, dass "der King" in einem Reich regierte, das mit meiner Welt nur sehr wenig zu tun hatte. Und entsprechend schwer tat ich mich, die allgemeine Trauer allerorten nachzuvollziehen seinerzeit.
Lustig (äh, ich meine eher: kurios) ist, dass mir das beim Tod der Nirvana-Ikone Kurt Cobain ziemlich ähnlich ging: Höchst fatal, bemerkte ich, hehe, aber nicht für mich. Die Selbstentleibung des Joy-Division-Sängers Ian Curtis hatte ich zeitnah gar nicht auf dem Schirm - ich lernte sein düsteres Sangeswerk erst posthum kennen und schätzen. Wenn mich je der Tod eines Rocksängers berührte, dann war es der vorzeitige und tragische Abgang von Ronald Belford ("Bon") Scott, des Sängers von AC/DC. Ich weiß, ich habe das dieser Tage schon mal irgendwo in den Kommentaren erwähnt. Ich sage es auch gerne noch einmal. Und wenns sein muss auch in einer von mir eher selten zu vernehmenden Emphase: Elvis hat den Rock'n'Roll groß gemacht - ABER BON SCOTT HAT IHN GELEBT - UND ZWAR BIS ZUM SCHLUSS. Keine Schnulzen, kein unplugged-Gezupfel, kein Depri-Gewimmer, sondern VOLLGAS ROCK AND ROLL. Ende der Durchsage, weiter mit Musik!
Lustig (äh, ich meine eher: kurios) ist, dass mir das beim Tod der Nirvana-Ikone Kurt Cobain ziemlich ähnlich ging: Höchst fatal, bemerkte ich, hehe, aber nicht für mich. Die Selbstentleibung des Joy-Division-Sängers Ian Curtis hatte ich zeitnah gar nicht auf dem Schirm - ich lernte sein düsteres Sangeswerk erst posthum kennen und schätzen. Wenn mich je der Tod eines Rocksängers berührte, dann war es der vorzeitige und tragische Abgang von Ronald Belford ("Bon") Scott, des Sängers von AC/DC. Ich weiß, ich habe das dieser Tage schon mal irgendwo in den Kommentaren erwähnt. Ich sage es auch gerne noch einmal. Und wenns sein muss auch in einer von mir eher selten zu vernehmenden Emphase: Elvis hat den Rock'n'Roll groß gemacht - ABER BON SCOTT HAT IHN GELEBT - UND ZWAR BIS ZUM SCHLUSS. Keine Schnulzen, kein unplugged-Gezupfel, kein Depri-Gewimmer, sondern VOLLGAS ROCK AND ROLL. Ende der Durchsage, weiter mit Musik!
... link (27 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 15. August 2007
Wechselhaft, strichweise Regen
mark793, 12:26h
Wetterpostings und Youtube-Schnipsel gelten gemeinhin nicht gerade als die hohe Schule des Bloggens. Aber hier gehts ja nicht um den Grimme-Preis, von daher mache ich aus meinem Herzen keine Mördergrube, dass mir die wechselhafte Witterung ein wenig aufs Gemüt schlägt. Auf der Suche nach einer passenden musikalischen Grußbotschaft an den Wettergott bin ich heute vormittag auf dieses Kleinod gestoßen:
Die ganze Zeit überlegte ich, woher ich diese junge Dame kenne. Die Tochter von Frau Diagonale? Die Schwester von Felix Schwenzel? Im ersten Moment erinnerte sie mich auch an die Fotografin, in deren Studio wir gestern ein Familienbild knipsen ließen. Nur hatte besagte Bildkünstlerin sehr hellrote Haare und war auch ein paar Jährchen älter. Da fiel mir wieder ein, dass die gute Carsta mit ihrer eindringlichen Performance zu dem Song "Koprolalie" schon in ein paar Blogs herumgereicht wurde und somit keine völlig Unbekannte mehr ist. Den Ruhm, diese dunkle Perle entdeckt zu haben, kann ich mir also nicht ans Revers heften. Vielleicht sind die Talentscouts der Fernsehsender ja auch schon auf die eigenwillige Potsdamerin aufmerksam geworden. Von ihr würde ich mir gerne die Wettervorhersage erzählen lassen - auch und gerade, wenn die Aussichten nicht so prickelnd sind. Und damit zurück in die Sendezentrale.
Die ganze Zeit überlegte ich, woher ich diese junge Dame kenne. Die Tochter von Frau Diagonale? Die Schwester von Felix Schwenzel? Im ersten Moment erinnerte sie mich auch an die Fotografin, in deren Studio wir gestern ein Familienbild knipsen ließen. Nur hatte besagte Bildkünstlerin sehr hellrote Haare und war auch ein paar Jährchen älter. Da fiel mir wieder ein, dass die gute Carsta mit ihrer eindringlichen Performance zu dem Song "Koprolalie" schon in ein paar Blogs herumgereicht wurde und somit keine völlig Unbekannte mehr ist. Den Ruhm, diese dunkle Perle entdeckt zu haben, kann ich mir also nicht ans Revers heften. Vielleicht sind die Talentscouts der Fernsehsender ja auch schon auf die eigenwillige Potsdamerin aufmerksam geworden. Von ihr würde ich mir gerne die Wettervorhersage erzählen lassen - auch und gerade, wenn die Aussichten nicht so prickelnd sind. Und damit zurück in die Sendezentrale.
... link (5 Kommentare) ... comment
... older stories