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Donnerstag, 10. Januar 2013
Enjoy the silence - not
mark793, 10:51h
Gerade wollte ich schreiben "amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden", dann habe ich aber doch nochmal nachgegoogelt und festgestellt, mein heutiges Thema nimmt seinen Lauf in New South Wales, also Australien. An der Charles Sturt University hat ein Dozent über sechs Jahre lang Studenten beobachtet und befragt, wie sie mit dem Thema Stille umgehen. Und dem Vernehmen nach fühlen sich viele der Befragten unwohl ohne ständige Hintergrundgeräusche. Einer der von 580 zu der Thematik befragten Undergraduates sah sich beispielsweise außerstande, in der Blibliothek konzentriert zu arbeiten - weil es ihm dort zu ruhig war. Bereits nach wenigen Minuten gab er dem Drang nach, aufs Zimmer zu gehen und seinen iPod zu holen, der die nötige Beschallung gewährleistete.
Tja. Unsereins hat sich zu Studizeiten gern in die Bibliothek verzogen, weil es da vergleichsweise ruhig zuging. Aber damit kommen junge Leute, die sich von klein auf an permanente medial erzeugte Tonspuren gewöhnt haben, anscheinend nicht mehr klar. Tonträger, TV und Internet sind im Alltag von Kindern und Jugendlichen inzwischen so präsent, dass dieser sogenannte dritte Elternteil oft mehr zu den Kindern spricht als ihre leiblichen Eltern. Wobei man fairerweise sagen muss: Hausaufgaben machen mit Musikberieselung oder ständige Beschallung durch den Walkman gab es auch früher schon. Allerdings war es in meinem Elternhaus nicht Usus, dass die Glotze oder das Radio den lieben langen Tag lang lief. Und selbstredend ist das auch nicht die mediale Dauerkulisse, in der unsere Tochter aufwächst. Klar hat sie Hörbücher und Musik-CDs, zu Weihnachten gab es auch eine Box mit Kinderfilmen aus aller Welt. Aber nach dem Film oder dem Hörspiel gilt dann das Peter-Lustig-Motto aus der Sendung Löwenzahn: "Und jetzt abschalten, liebe Kinder."
Tja. Unsereins hat sich zu Studizeiten gern in die Bibliothek verzogen, weil es da vergleichsweise ruhig zuging. Aber damit kommen junge Leute, die sich von klein auf an permanente medial erzeugte Tonspuren gewöhnt haben, anscheinend nicht mehr klar. Tonträger, TV und Internet sind im Alltag von Kindern und Jugendlichen inzwischen so präsent, dass dieser sogenannte dritte Elternteil oft mehr zu den Kindern spricht als ihre leiblichen Eltern. Wobei man fairerweise sagen muss: Hausaufgaben machen mit Musikberieselung oder ständige Beschallung durch den Walkman gab es auch früher schon. Allerdings war es in meinem Elternhaus nicht Usus, dass die Glotze oder das Radio den lieben langen Tag lang lief. Und selbstredend ist das auch nicht die mediale Dauerkulisse, in der unsere Tochter aufwächst. Klar hat sie Hörbücher und Musik-CDs, zu Weihnachten gab es auch eine Box mit Kinderfilmen aus aller Welt. Aber nach dem Film oder dem Hörspiel gilt dann das Peter-Lustig-Motto aus der Sendung Löwenzahn: "Und jetzt abschalten, liebe Kinder."
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