Samstag, 3. August 2019
Kurze Durchsage
Ich habe einen Blog - das ist der letzte Satz vor "ich gehe gleich die Stütze abholen."

Harald Schmidt im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". Vor 15 Jahren hätte er damit noch einen veritablen Shitstorm ausgelöst, so wie der Hamburger Werbefuzzi, der von den "Klowändern des Internets" sprach. Heute juckt so ein Sager keine Sau mehr in Kleinbloggersdorf.

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Nee, haben jetzt ja auch fast alle Twitter. ;-)

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Das ist natürlich richtig, tatsächlich hatte ich den Link zum Interview auch über Twitter gefunden. Fraglich aber, wie viel das am Prekariats-Status der Bloggerei ändert.

Da hat es fast schon was Tröstliches, wenn man liest und hört, das es für die Influencer auf Instagram auch nicht mehr so dolle läuft.

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EIN Blog. Meine Güte. So wird das natürlich auch nichts.

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Mein Reden, so kann man seiner Verachtung oder Ignoranz natürlich auch Ausdruck verleihen, indem man "der Blog" sagt.

Damit hatte mich mein Ex-Kompagnon Peter Turi auch schon in den Nullerjahren genervt. Inzwischen bin ich aber schon so abgestumpft, dass ich mich an dem falschen Artikel kaum noch störe.

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Ich wusste, dass darauf jemand anspringt. :-) Das ist ein bisschen ein Godwin-Gesetz für Early adopter, bevor Wörter den Weg alles Irdischen nehmen und wieder verschwinden oder wie andere Wörter auch durch den Wolf der Zielsprache gedreht werden und zum Allgemeingut werden.

Mir ist wurscht, welche Artikel sich auf Dauer einbürgern, mir genügt die Erkenntnis, dass Sprache ihren eigenen uralten Prinzipien (unbewusst) folgt und feddich.

Ich bin von Podcasts extrem schnell angeödet, mit zunehmender Länge auch von guten, die einen unterhalten und kompetent unterrichten und sich ziehen wie Flummi. Den möchte ich aber gerne empfehlen. -->

Ein Manuskript davon wäre mir immer lieber, besonders bei guten Podcasts. "Wir werden zunächst einmal schauen, was passiert, wenn ein Substantiv neu entsteht im Deutschen, also vor unseren Augen geboren wird. Da sind wir dann dabei, wenn dieses Wort ein Genus bekommt."

Die Entstehung des grammatischen Geschlechts bis zum Genussystem im Deutschen. 84 Minuten Dauer, hahaha.

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Ja gut, was sagt das schon. "Ich hab Erfolg mit Medien" - das möchte man ja auch nicht wirklich, dass man so vor intelligenten Leuten dasteht.

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Oh, lang nichts mehr von dem gehört - aber offenbar ist er sich treu geblieben: Die billigen Lacher auf Kosten von Minderheiten waren ja schon damals sein Markenzeichen. War in den 90ern eine meiner liebsten Hassfiguren, aber jetzt, da haben Sie Recht, juckts einen wirklich nicht mehr. (... und was den Inhalt der Aussage betrifft: Die liest sich beim Schizophrenisten witziger und eleganter.)

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Ich muss sagen, dass ich die Harald-Schmidt-Show in den ersten Jahren ganz gerne geguckt habe. Es ging ja nicht nur gegen Minderheiten, die Mehrheiten bekamen ebenfalls ihr Fett weg, und ich mochte diese Attitüde "jetzt schlachten wir mal paar heilige Kühe".

Neulich nach einem ORF-Interview, in dem Schmidt
gegen Weichei-Daddys und political correctness stänkerte, gab es viel Kritik nach dem Motto, Schmidt sei jetzt auf dem Level von Dieter Nuhr angekommen. Das ist natürlich viel zu kurz gegriffen, denn im Unterschied zu Nuhr reflektiert Schmidt ja sehr genau, und er hat in Interviews auch mehrfach durchblicken lassen, man dürfte seine Antworten nicht zum Nennwert nehmen, da er gerne mal Textblöcke auf ihre Wirkung hin teste.

Das heißt, wer solche Sager wirklich ernst nimmt, der geht ihm auf den Leim, und es kann sein, dass Schmidt drei Monate später in einem anderen Interview diametral entgegengesetzte Positionen vertritt. Ihn also auf irgendwas festnageln zu wollen, da kann man nur verlieren wie im Rennen zwischen Hase und Igel.

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Das Blog! Ich kann es auch nur unterstützen, dass das das nicht in Vergessenheit gerät. Wenn ich genug von meiner Stütze für ein schickes kleines Boot zusammen habe, werde ich auch anfangen, ein analoges Logbuch zu schreiben. Bis dahin wird es vermutlich schon der Anlog oder der Reallog heißen! Harald Schmidt war vor 30 Jahren mit Herbert Feuerstein mal lustig. Seit der Late Night nur noch selbstverliebt und "frech".
Aber besser als Dieter Nuhr ist er tatsächlich.

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Aber auch Dieter Nuhr muss in echt keine Kisten schleppen. Der hat sogar einen Sekretär der darauf achten dass sein Humor nicht zu besserwisserisch wird, im Sinne von auch noch Fake-News gescheit.

Mir siebzehn was Leute über Gratis-Blog denken. Ich habe nix anderes. Gratis-Blog ist gewissermaßen meine letzte Stütze. Und? Ich kenne Leute die besitzen nur eine kurze Hose. Die fragen nicht ob man die der oder das Blog sagt. Sagt man zu denen hast du Blog? Antworten die. "Ja schon. Aber in unserem Block war eh mit Hofgang".

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An den Zellenblock in der JVA musste ich verschiedentlich auch schon denken beim Stichwort "der Blog".

Ich habe das Wirken von Herrn Nuhr in den letzten Jahren nicht mehr verfolgt, aber dass er es sich mit den Politisch Überkorrekten da und dort verscherzt hat, blieb mir nicht verborgen. Vereinzelt war sogar von Pegida-Nähe die Rede.

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Ich fürchte, in den nächsten Jahren wollen die Banken wieder Stütze kassieren ...

(Bei Ihnen darf man ja vom Thema abkommen, ohne dass wer "DERAILING!!!!!!1" sagt. Alte Schule.)

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Solange angenehm geplaudert wird, verspüre ich seltenst den Drang, den Oberlehrer zu machen und Themenbezug anzumahnen.

Dass die Krise von 2009 nicht wirklich vorbei ist, sagt jeder, der sich auskennt. Aber es ist wie mit der Wiederkunft Christi - den Tag und die Stunde weiß keiner.

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Haha, Krise von 2009. Bei mir is immer noch Krise von 1990. Gratisblog ist deine Stütze, dein Fallschirm und dein Rettungsboot singt Grönemeyer demnächst. Bei mir ja auch, ersetzt den Therapeuten. Ich hatte allerdings auch nur Scheiß Therapeuten.
Ich weiß, dass heute viele in divers machen, aber Niederkunft Christi? Und er gebiert dann Jungfrau Maria durch den Arsch oder was? Irgendwo kommt dann noch Zeitreise ins Spiel und es ist fast wie bei Dark oder Robert Heinlein.

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Es ist noch viel besser: An die Wiederkunft Christi glauben auch die Muslime. Der steigt dann in Damaskus am Minarett der Moschee vom Himmel herunter und untstützt die Gläubigen im Endkampf gegen den Dajjal (das islamische Pendant zum Antichristen).

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Herzlichen Glückwunsch zum Pokal!

:D

Danke für's mitmachen, ich bin schon gespannt auf ihr Bild!

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Oh, Danke schön!

Kann dauern mit dem Bild, so üppig bin ich erstens nicht bestückt und zweitens hat der Rechner mit den Bild-Ordnern ein Boot-Problem.

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Wollte sie aber nicht stressen! Sie können gerne an Herrn Bubo weitergeben - die Entscheidung zwischen ihren Kommentaren fiel mir schwer.

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Mit dem Niedergang der Blogs verschlimmert sich die Filterblasen- und Echokammerndominanz: Wenn die Leute nur noch in Gated Communities auf Facebook und Instagramm kommunizieren und es keine Lesbarkeit durch die Allgemeinheit mehr gibt radikalisiert sich das alles zusehends.

Meine Fresse, ich hatte mal ein paar Tausends Visitors am Tag und es diskutierten Liberale und Konservative mit.

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Vor 25 Jahren war die Aussage noch Bekenntnis zum Nerdtum in der Dimension wie "ich schreibe Gedichte in C# oder Algol 69".

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@che2001 (18 Uhr 14):
Wobei genau die Frage ist, ob nicht erst die allgemeine Lesbarkeit die vermeintliche Radikalisierung mitverursacht hat. Vielleicht erscheint uns der poltitische Diskurs heute radikalisierter, weil wir die Stimmen vom Rand, die früher von den traditionellen Gatekeepern weggefiltert wurden, überhaupt erst wahrnehmen.

Es ist ja nicht so, dass ausschließlich in den "walled gardens" wie Facebook geholzt wird, bei heise.de geht es traditionell sehr heftig zur Sache, und vermutlich würde das bei Spon und faz.net nicht so viel anders aussehen, wenn da nicht stark moderiert und gesiebt würde. Bei Flüchtlingsthemen hat Spon ja mittlerweile die Kommentarfunktion gesperrt.

Aber in einem Punkt stimme ich zu: Mitte der Nullerjahre war in den Blogdiskursen noch mehr Pfeffer und Salz drin, wenngleich mir mancher Teilbereich der damaligen Konfikte zu sehr "hochsterilisiert" erschien. Vielleicht hat sich mancher auch deswegen in die eigenen Echokammern zurückgezogen, weil er oder sie es leid ist, für moderate Kritik der Migrationspolitik beispielsweise als Pedigist oder Schlimmeres bezeichnet zu werden. Oder sich im anderen Falle das Etikett "linksgrünversifft" aufpappen zu lassen.

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OT
Traditionsgemäß vermelde ich, daß ich heute an einem Haufen verschiedenster Weihnachtsguzel im Supermarkt vorbei bin.

Und das während einer Hitzewelle ; )
Eigentlich renne ich eh seit Wochen im andren Supermarkt dran vorbei, aber heute hab ich mal genauer hingesehen.

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