Sonntag, 15. Oktober 2017
Trainingstagebuch


Eine der Herausforderungen beim Radfahren in der heimatlichen Umgebung besteht darin, die schon hunderte Male gefahrenen Straßen rund um die Raketenstation, Schloss Dyck, Liedberg und das Neandertal in immer wieder neuem Licht zu sehen. Gut, bei strahlendem Herbstwetter und Temperaturen um die 20 Grad fällt das auch nicht sonderlich schwer. Aber um ehrlich zu sein, 30 statt der üblichen 10 Milligramm Prednisolon helfen auch ganz enorm, ordentlich Kilometer zu machen. Samstag ging es auf die Halde, wo ich mich über den Hochbetrieb wunderte, bis ich am Ende der Abfahrt einen Streckenposten vom VfR Büttgen sah und das Schild "Streckenteilung". Ah, die Herbst-RTF der Gelb-Schwarzen, die ich in früheren Jahren auch schon paar Mal mitgefahren bin.

Heute dann Neandertal, Eulental und Museumsweg. Es geht, wenn auch mit kleiner Übersetzung (sprich vorne 33 und hinten 25-28). Kürzere Anstiege kann ich mich noch auf dem großen Blatt hochdrücken. Wenn ich es schaffe, diese Form einigermßen über den Winter zu retten, könnte Montalcino im Mai tatsächlich in greifbare Nähe rücken. Aber den Fehler, im Winter nichts zu tun, darf ich nicht nochmal machen. Ach ja, für alle Fälle hab ich auch noch ein Rezept für EPO übrig. Ich krieg das jetzt zwar direkt mit der Dialyse verabreicht, aber an der Dosis könnte man ja noch bisschen was drehen. ;-)

... comment

 
Was für ein schönes Bild!
Bei uns war das Wetter heute auch wieder so toll.
(Eigentlich schon länger so *g*) 42 Grad beim Mamazwerg am Balkon (bin aber auf die andre Seite geflüchtet... aber war am Abend noch sehr angenehm, obwohls dann "nur" noch 18 Grad hatte).

... link  

 
Wo ist das denn?

... link  

 
Das Gebäude der Langen Foundation in der Raketenstation Hombroich. Hatte ich hier schon paar mal abgelichtet und erwähnt. Befindet sich neben der A 46 zwischen NE-Holzheim und GV-Kapellen.

... link  

 
@sid: 42 Grad?
Oha, da liegt Wien ja wirklich in einer anderen Klimazone. Hier bei uns wirkt der Einfluss der Seeluft aus West doch sehr moderierend auf die Temperaturen.

... link  

 
Muß das relativieren: Auf den einen Balkon knallt ab Mittag die Sonne und der Thermometer dort hat das so angezeigt. Gut, ich bin quasi gleich wieder rückwärts rein, weils gar so grell und warm war...
Auf dem andren hatte es aber wohl "nur" um die 20 Grad.

... link  

 
Ja gut, dass das keine amtliche Meßstelle gewesen sein kann, war mir schon klar. Aber dass die Sonne eine geschützte Stelle Mitte Oktober noch so aufheizen kann, ist schon bemerkenswert.

Ich bin Sonntag auch in kurzer Hose gefahren, und das heißt schon was. Ich gehöre nicht zu den Typen, die ab 7 Grad plus unten kurz fahren. ;-)

... link  


... comment
 
Montalcino 2018
findet am 27. Mai statt. Da kann es dort schon mal bis zu 30° haben.
Ich glaub, da setze ich dann aus!

... link  

 
Auf Malle
bin ich im Sommer mal bei 37° C gefahren, allerdings eine etwa flachere Strecke.

Wenn die Beine fit sind, kann ich mit Hitze besser leben mit Kälte. Bei meinem ersten Start in Buonconvento war es noch früh und entsprechend ziemlich frisch. Da hat es ewig gedauert, bis ich mich ausreichend warmgekurbelt hatte.

Aber wenn es wirklich so heiß werden sollte, und ich fahre mit, dann brauche ich einen zweiten Flaschenhalter.

... link  


... comment
 
Ach, schön. Exakt da war ich letztes Jahr auch, vorne am Eck auf den schwarzen Stühlen habe ich gesessen. Das Gelände dort ist ja insgesamt recht eindrucksvoll, die Rostskulpturen, das Echogewölbe, die vielen kleinen Ateliers. Leider muß man wirklich ein bißchen Strecke machen dorthin. (Und "neues Licht" ist auch wichtig. Ich langweile mich auf meinen Hamburger Hausstrecken teilweise sehr.)

... link  

 
Ich erinnere mich an Ihren Bericht, Sie haben mir ja sogar den Besuch des neuen Skulpturenhauses voraus.

Das Strecke machen bis dahin (oder gar weiter auf die Halde) ist nicht gerade ein Fest für die Augen, zuerst geht es ein ganzes Stück durch Neusser Stadtgebiet, dann an endlosen Rübenfeldern vorbei.

Aber auf der anderen Rheinseite muss man durch ganz Düsseldorf durch, bis die niederbergischen Hügel kommen, das ist auch nicht gerade vergnügungsteuerpflichtig.

Ich entscheide meistens je nach Gegenwind, welche Richtung ich nehme.

... link  

 
Mir ist aufgefallen das Rad-Männer gerne mal vom "hochdrücken" schreiben wenn die einen Berg machen. Das hört sich extrem gut an. Eigenartigerweise funktioniert das beim überhaupt nicht so gut. Dabei drückt man da auch immer Gewichte nach oben. Trotzdem hört sich dass nicht so gut an. Übers kann man eigentlich nicht schreiben. Das erzeugt kaum Wirkung wenn man schreibt dass man eine Hantelstange hochdrückt oder wuchtet. ist extrem bild-lastig. Wer Gewichte drückt bzw. wuchtet, wird ja zwangsläufig gezwungen sich irgendwann auszustellen. Wenn sie aber schreiben dass sie diesen oder jenen Ganz hochdrückten macht das schon Eindruck, während sich beim Gewicht gar nix tut. So zumindest mein Eindruck.

... link  

 
Interessanter Punkt,
über den es sich nachzusinnen lohnt. Ich denke, im Unterschied zum Bankdrücken oder Gewichtheben schreibt der Radsport eher epische Geschichten, so ein Berg der Leiden ist ja nicht in einem Moment bezwungen, das ist ja eher eine dauerhafte Anstrengung als die plötzliche und kurze Kraftentfaltung beim Gewichtheben. Vielleicht liegt die Fähigkeit des Radsports, Mythen zu bilden, auch dran, dass so ziemlich jeder mal eine Steigung hochgekurbelt ist (und wenn es nur die Rampe aus einer Unterführung hoch war). Wenn ich hier mal rumfragen würde, wieviele der Kommentatorinnen und Kommentatoren sich schon mal am Gewichtheben versucht haben, dürfte es hingegen ziemlich dünn werden. Wobei: Bankdrücken und so Sachen hab ich zu Bundeswehrzeiten schon mal praktiziert, aber Stoßen und Reißen oder wie man das nennt habe ich mich nie getraut.

Es ist auch eine komische Sache mit dem Berge hochkurbeln. Eigentlich liegt mir das als bekennendem Flachlandtiroler ja überhaupt nicht. Aber irgendwie lässt es doch keine Ruhe, ich kann nicht immer nur Flachetappen fahren. Und selbst wenn es nur für die Idiotenhügel östlich von Düsseldorf oder auf die Abraumhlde vom Tagebau (knapp 100 Höhenmeter) reicht, man steigt mit dem guten Gefühl vom Rad, was geschafft zu haben.

... link  

 
Berg und Mensch ist halt immer Mythos und Geschichte. Top-Verbindung weil eine Gams weiß nix zu erzählen. Lässt sich extrem gut beschreiben. Alle Pässe haben ja Namen wie Col du Galibier, steile Rampen, unten Baum oben nix mehr wie am Mont Ventoux, Siege, Dramen und Tragödien. Ich gucke ja schon seit 30 Jahren Radrennen, unmöglich damit Geld zu verdienen. Hat heuer einer ne riesen Summe auf den Gewinner des Grünen Trikots gewettet. Sein Tipp Peter Sagan. Kaum zu schlagen der Mann. Wurde der gleich mal disqualifiziert. Ich bin auch mal böse eingefahren als das Festina-Team geschlossen des Dopings überführt wurde. Gibt auch Top-Alpenpässe beim Giro wo dann der Pantani, oder viel früher der Fausto Coppi. Dann noch das Wetter, also die Wirren der Natur.
Beim Rad kann man ja immer auch am Berg scheitern und nicht nur an sich. Bei einer Hantel was willste da groß scheitern. Die steht nur blöde da uns ist nur Mittel zum Zweck.

Auch wenn sie noch so zu den Profis hinschielen haben deren Geschichten auch enormen Einfluss auf den Hobbyradrennfahrer. Die bilden schon den äußeren Rahmen. Doping hin oder her. Der Jan Ulrich war schon allererste Sahne.

Wobei ich mache ja Hanteln weil es gut für meine Psyche ist und ich muss auch nirgends hingehen und mich dort ausstellen. Geht alles in der Bude. eine SZ-Stange zwei kurze Hanteln. Klimmzüge über dem Türrahmen. Und man hat immer nur ganz kurze Anstrengungen. Man gibt sich eigentlich nicht wirklich einer Sache hin. Keine Vorbereitung im Grunde. Bei mir zumindest. Früher habe ich zwischen den Sätzen mir auch mal eine angezündet. Heute lese ich dann nebenher Blogs. Ich mache ja kein Bodybuilding mit all den bekannten Zusatzstoffen etc. sondern sehr old School mäßig ohne Zugabe von Fremdstoffen. Ausdauer geht auf Neuroleptika einfach nicht so gut, weil der Magen da nicht mit macht. Da kannste nicht 5 Stunden durchgehend. Dabei mache ich ja auch Rad. Hoffentlich dreht mir jetzt keiner einen Strich weil ich Sport mache.

Nee als Hobbyradler, der etwas auf sich hält, was ja wichtig ist um im Leben zu bleiben muss man schon an die großen Hügel ran wenn man die Möglichkeit dazu hat. Ich zumindest dass so halten.

... link  

 
Hoffentlich dreht mir jetzt keiner einen Strich weil ich Sport mache.

Nein, ich muss sagen, mir scheint das eine gute Maßnahme, und ehrlich gesagt sind Ihre bepackten Oberarme schon sehr beeindruckend. Mit meinem Blutdruck muss ich halt mehr auf Ausdauersport gehen, insofern kommt es mir schon entgegen, dass mir das Radeln Freude bereitet. Unter anderen Umständen könnte ich mir schon vorstellen, mehr in Richtung Kraft was zu machen. Ich hatte schon so Phasen, in denen ich mich dem drohenden Übergewicht auch mit Liegestützen und Situps entgegengestemmt habe. Und das werde ich vielleicht auch wieder tun, sobald die Dialyse den Blutdruck etwas mehr runterregelt.

Fünf Stunden Rad fahre ich ja auch nicht so oft, meist bleibt es bei dreieinhalb bis vier Stunden. In gewisser Weise bin ich als Hobbyradler auch untypisch, weil mich das Geschehen im Profisport mit den großen Rundfahrten nicht übermäßig interessiert. Ich habe dieses Jahr im Urlaub nach sehr langer Pause mal bisschen Vuelta geguckt, die letzte TdF, die ich halbwegs komplett verfolgt habe, war die, die Bjarne Rijs gewonnen ht. Im Jahr darauf ging mir das ewige "wo fährt Jan Ullrich" in ARD und ZDF zu sehr auf den Sack, und auf Eurosport laberte Tony Rominger als Co-Kommentator belangloses Zeug, das wr auch keine echte Alternative.

Mein Rad- und Blogbekannter Crispinus ist da typischer, er ist firm mit den ganzen Mythen und Geschichten, sei es das legendäre Duell Coppi/Bartali oder mit den 8 Sekunden Rückstand, mit denen Laurent Fignon Zweiter der Tour wurde, nachdem Greg Lemond das letzte Zeitfahren mit einem hypermodernen Rad aus dem Windkanal gewannn undundund, der hat das alles aufgesaugt.

Ich hätte auch so gut wie einen Gewinner korrekt vorhergesagt, okay, 1997 hatte ich uns Ulle schon auf dem Zettel, Pantani im Jahr darauf aber nicht, und dass Lance Armstrong dann so dominieren würde, hab ich auch nicht kommen sehen. An den Festin-Skandal 98 kann ich mich auch noch erinnern, allerdings htte ich auch nie an den sauberen Radsport geglaubt, und ich glaube auch heute nicht, dass die alle sauber sind. Ich denke, was Rudi Altig vor 60 Jahren offen ausgesprochen hat, stimmt auch heute noch: "Nur mit Apfelschorle gewinnst Du kein Rennen."

... link  

 
Schausteller halt. Wir stellen und ja alle aus. Ich halt den Ärmel. Typisch Unterschicht. Gibt ja auch noch einen Menschen abseits vom Bloggen.

Ich wünsch ihnen sozusagen eine Widerauferstehung als 49ziger. Gut 50ziger würde es auch machen. Dann fahren sie schön zu einem Hügel von Weltklassenniveau und rauf mit allem was noch an Leben in ihnen steckt.

Würde ich auch gerne mal versuchen Berg halt ohne 5 Stunden Anfahrt. Sehr spannend ob ich da rauf kommen würde.

... link  

 
Habe jetzt mal auf die Karte geguckt, die Ausläufer des Wienerwalds scheinen Luftlinie auch nicht weiter weg zu sein als die Niederbergischen Hügel von hier aus. Vielleicht kann man es auch ein bisschen beschleunigen, wenn man mit der S-Bahn oder dem Regionalexpress ein Stück raus fährt, so mach ich das manchmal auch, wenn ich nicht durch ganz Düsseldorf radeln will, um ins Neandertal zu kommen.

Könnte mir vorstellen, dass Sie sich da besser anstellen als ich bei meinen ersten Versuchen 2009/10. Da habe ich auf dem ersten Hügel (vielleicht 60 Höhenmeter und maximal 6 oder 7 Prozent) fast schon Sternchen gesehen vor Anstrengung und dabei ein T-Shirt rechtschaffen durchgeschwitzt. Auf die Hügel jenseits des Monte Bambiniporzione habe ich mich erst mit einem leichteren Rad und kleinerer Übersetzung gewagt. Und gefühlt habe ich in den ersten Jahren kaum Fortschritte gemacht, ich fand die Hügel (und auch die Halde in der anderen Himmelsrichtung) auch beim zehnten und zwanzigsten Mal noch recht mühsam, allerdings steigerte ich mit der Zeit doch die Fähigkeit, jeweils noch einen weiteren Hügel zu fahren, so dass ich dann auf meiner optimierten Trainingsrunde irgendwann bis zu acht oder neun von diesen Anstiegen nehmen konnte. Und dann klappte es irgendwann, die steileren Passagen auch mit dem anderen Rad zu fahren, und ab dem Moment hat es dann auch gereicht, um im Westerwald oder in den Voralpen auch mal längere Anstiege in Angriff zu nehmen. Aber da reden wir von einem Zeitraum von drei, vier Jahren.

... link  


... comment
 
Hey Mark!!!
Es ist toll, dass du so sportlich bist!!! Hut ab!!! Darf ich fragen, warum du so viel Kortison be-
kommst??? Ich bekomme 5 mg Predisolon. Davon
hab ich ja wie auf meiner Seite geschrieben, genug Nebenwirkungen... Dafür hab ich aber kaum
Schmerzen!!! Ich möchte wieder mehr Sport im
eigenen Heim machen (sprich in meiner kleinen
Stadtwohnung). Trampolin, Stepper, Theraband, Hanteln. Bringt Abwechslung!!!

Liebe Grüße und weiterhin so viel Erfolg!!!
Deine busybee

... link  

 
@busybee:
Die autoimmune Gefäßkrankheit, die meine Nieren gekillt hat, meldet sich verstärkt zurück, daher die erhöhte Dosis Cortison. Normalerweise bin ich auch mit 5 oder 10 mg unterwegs. Nachdem die Immununterdrückung das Problem nicht in den Griff bekommt, wird es wohl wieder auf eine Chemo (Stoßtherapie mit Endoxan) hinauslaufen. Ist grad alles nicht so lustig. Von der Dialyse merk ich auch noch keine Verbesserung, ich habe unmittelbar danach voll die Fressflashs.

Grundsätzlich ist Bewegung aber weiterhin eine gute Idee. Ich will nicht wissen, wie mich das alles erst gebrettert hätte, wäre ich in einem weniger fitten Zustand gewesen. Ich knn dich daher nur ermuntern, ein sportliches Programm in Angriff zu nehmen.

... link  


... comment