Freitag, 1. September 2017
Mehrfache Rolle rückwärts
Jetzt sind wir also wieder in jener seltsamen Zwischenjahreszeit, in welcher der Sommer allmählich in den Herbst übergeht. Früher war Ende August für mich auch immer mit dem Geburtstag meiner Mutter verbunden, gestern wäre sie 90 geworden, wenn sie es noch erlebt hätte. Das andere, was ich mit diesem Datum unweigerlich verbinde, ist der Di-Day. Mein letzter Rückblick auf dieses Ereignis ist auch schon wieder zehn Jahre her, da kann ich auch ruhig nochmal darauf verweisen, was ich vor knapp 20 Jahren dazu geschrieben habe,, lange bevor ich bloggte.

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In der Familienrunde wird dergleichen schnell verdrängt, aber the family of man ist nunmehr eine family of media, 20 Jahre nach dem Ereignis erst recht - und in ungeahnter Dimension - Einschaltquoten kommen dieser neuen Realität ger nicht hinterher.

Seit Monaten treibt mich eine Formulierung des Intelligenzlers Baudrillard um: eine Gesellschaft der Simulakren. Daß das weltweite Band, das der Tod einer medialen Übergestalt erzeugte immer noch hält , verstärkt den Baudrillardschen point.

Für den, der eine hat, ist die Familie mit Sicherheit der tiefere Quell dauerhafter Erzählungen und Erinnerungen. ...

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Ah, Medientheorie!
Baudrillard! Virilio! Hat uns die Virtualisierung und Beschleunigung von soziokybernetischen Prozessen nicht das poststrukturalistische Kuddelmuddel mit der Ununterscheidbarkeit von Original und Kopie und die allgemeine Referenzlosigkeit der Zeichen und Bilder eingebrockt?

Aber Du machst da einen Punkt: Seit ich selber Familie habe, sehe ich auch dieses mediale Drama etwas differnzierter und anteilnehmender. Habe mich neulich dabei ertappt, wie ich im Wartezimmer des Nierenzemtrums in den Klatschblättern die Einlassungen der beiden Prinzen zum Tod ihrer Mutter und wie sie damit umgingen mit Interesse gelesen habe.

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Nicht ausschließlich Medien, werter patient, nicht ausschließlich.

Ein perfektes Beispiel des Simulakrum ist eine gewisse Veranstaltung namens l#eroica , nicht wahr, gewissermaßen ein poststrukturalistisches Fahrrad-Kuddelmuddel . . .

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Ob allerdings die Darlegungen in den Groschenheften dem tatsächlichen Erleben wirklich entsprechen, sei noch dahingestellt.

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Natürlich ist dergleichen immer mit Vorbehalt zu genießen. Aber zumindest bei wörtlichen Zitaten gehe ich davon aus, dass die nicht komplett erfunden sind. Da stünden die Anwälte der Royals inzwischen ziemlich schnell auf der Matte mit EVs, Gegendarstellungen und dergleichen.

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Ich gestehe (obwohl mir bereits seit Wochen das Theater auf die Nerven geht und es auch absehnbar war), ich hab mir gestern auf CNN "Chasing Fairytale" reingezogen. Natürlich ist es kaum entschuld -bar, daß ich bei über 40 Kanälen nix Sehbares gefunden hab, aber das Programm hat mich am wenigsten aufgeregt (und auf 30 Kanälen war wirklich NUR Schrott) und ich brauchte Geräuschuntermalung zum Post- durchackern (und Vorbreiten).

Und ich bereue keinen Tag, daß ich damals mein Zeitungsabo gekündigt hab.
In den letzten Jahren ist mir für mich sehr viel andre Wahrheit tragender geworden. Ähnlich wie man bei Sisi immer schwärmt, seh ich da doch auch die anderen Seiten und wage zu hinterfragen.

Unterm Strich ist es eine Familiensachen. Es ist auch gut und in Ordnung, daß die Bevölkerung gedenkt, aber Hysterie oder wilde neue Enthüllungen (sofern nicht tatsächlich relevant), kann ich nicht mal mehr mit einem Gähnen abtun.

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Ach, je nach Konkurrenzangebot
wäre das womöglich auch meine Programmwahl gewesen. Auf der Metaebene ist aus dem Fall viel darüber zu lernen, wie unsere Mediengesellschaft funktioniert.

Ich find das ja immer ganz lustig, wie bei uebermedien.de in der Rubrik "Topf voll Gold" die Yellow Press hoppgenommen wird. Da sind dann mal alle Titel der "Neuen Post" aufgereiht, die in den letzten drei Jahren die Scheidung von Charles und Camilla verkündet haben oder irgendwelche königlichen Babies, die nie kamen, das ist geradezu gespenstisch.

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nu gibts ja in frankreisch kein tüv für das s-modell
und so angekifft kann man gar nich sein die kiste mit 150 da zu versenken
nu wa das ja ein unfallwagen einer dubiosen firma

das resultat wär keine zeile wert gewesen
wenn es nich ausgerechnet lady day getroffen hätte

da sehen wir in aller deutlichkeit was dieser macron noch sonst so für frankreich plant

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A propos kein TÜV:
Da wollten kürzlich paar oberschlaue Carabinieri einen deutschen Fahrer in Italien dafür abkassieren, dass der TÜV an seinem Fahrzeug abgelaufen war. Er musste zunächst blechen, weil Staatsmacht und so, aber er hat dann gegen den Bußgeldbescheid geklagt und die Kohle zurückbekommen.

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Das ist ja eine richtig prima Geschichte, das gefällt mir.

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Also ich mag diese ZwischenkriegsJahreszeit.

Bin noch so in Urlaubsstimmung (im schönsten Freistaat sind noch Ferien).
Am ersten Septemberwochenende besuche ich immer ein schönen Oldtimertreffen im Sudentenland und dann beginnt auch das Oktoberfest.
Abschluss ist dann noch die Eroica in Gaiole, bevor der Winter beginnt.

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