Donnerstag, 8. September 2016
And then there were three


Der Sommer geht in die Verlängerung, und ich hoffe inständig, dass das schöne Wetter auch übers Wochenende noch anhält. Denn Samstag früh wollen wir (also meine Brüder und ich) von der Bergstraße nach Badisch-Sibirien radeln und tags drauf zurück. Leider hat sich john793, der Jüngste, eine schwere Erkältung eingehandelt, sein Start ist also mehr als fraglich. Und das, wo er sich extra ein schickes neues Rennrad angeschafft hat. Zu dritt kann man natürlich auch noch schön kreiseln (ich denke da mit Freuden an die Büttgener Herbst-RTF mit Herrn Cut und Aphro Child zurück), aber schade ist es natürlich schon, denn eigentlich war es unser Wunsch, endlich mal alle zusammen auf Tour zu gehen. Ich war vor fast 40 Jahren mit den beiden Älteren schon mal von Mannheim aus zur buckligen Verwandtschaft gefahren und vor 20 Jahren nochmal zu zweit mit john793 von Heidelberg aus.

Das dürfte diesmal nicht ganz so anstrengend werden, den Katzenbuckel und das darauf folgende Auf und Ab sparen wir uns diesmal. Da wir nahe Seeheim-Jugenheim starten, bietet es sich an, über Dieburg an den Main zu rollen und lieber ein paar Kilometer flachen Umweg zu fahren als uns über den kompletten Odenwald zu quälen. Sowohl matthew793 als auch luke793 sind dieses Jahr noch nicht viele Höhenmeter gefahren, aber für längere Flachstrecke mit zwei moderaten Anstiegen sollte die Puste eigentlich reichen. Wer mag, darf für die rasche Genesung von john793 ein kleines Stoßgebet zum Himmel schicken - oder zumindest beim Wettergott eine kleine Fürbitte für günstige Witterung loswerden. Vielen Dank!

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Die vier Evangelisten? Ernsthaft? :-D

Mit Gebeten habe ich es nicht so, aber unbekannterweise Daumen drücken wird auch nicht schaden ;-)

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Nein, nicht ernsthaft!
mark war ja (aus nicht-biblischen Gründen) gesetzt, und da stellte sich die Frage, wie nenn ich jetzt die anderen? Hatte noch an John-Boy und Jim-Bob von den Waltons oder an die Cartwright-Brüder aus "Bonanza" gedacht, aber irgendwie passte es alles nicht.

Auch das mit den Gebeten war natürlich nicht so ultrafromm gemeint, wie es sich vielleicht liest. Aber wenn man sich vor Augen hält, dass wir von der erzkatholischen Prägung unserer Verwandtschaft mütterlicherseits unser Teil abgekriegt haben, dann hat es doch eine gewisse Stimmigkeit.

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Übrigens
habe ich die ganze Zeit den Impuls niedergerungen, das verstaubte Darkmobil durch die Waschanlage zu fahren. Das ist nämlich eine ziemlich sichere Methoide, für baldigen Regen zu sorgen...

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Unterstehen Sie sich, Ihr Auto vor Mitte November zu waschen!

Ansonsten wünsche ich gute Fahrt und viel Vergnügen bei der Tour mit den Brüdern.

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Vielen Dank,
ich freue mich schon seit Ewigkeiten auf diese Tour, und ich bin guter Dinge, dass wir Spaß haben.

Werde es beherzigen mit der Autowäsche.

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Keep the rubber side down!

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Yep, das ist der Plan!

Und wie schauts bei Ihnen aus, haben Sie vor Gaiole noch ein Radevent in petto?

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Leider gar keine.
Bis Gaiole bin ich jedes WE ausgebucht.
Zweimal Rhein und einmal Moldau!

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Schade,
sonst hätte ich Ihnen die Veloica in Weinheim ans Herz gelegt. Würde selber gerne mitfahren, aber die Autobahnkilometer und die Zeit, die für familiäres Zusammensein fehlt, lassen mich doch Abstand davon nehmen.

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Kilometer?
dachte ich erst. Von Monnem nach Weinheim.
Hatte dabei ganz vergessen, daß sie in den Niederlanden wohnen!
:-)

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Jaja, Crispinus sagte auch, warum fährst Du nicht mit, das sind doch Deine Gefilde.

Ich tröste mich damit, dass die Uferlandschaft an Ober- und Niederrhein sich nicht sonderlich unterscheidet und dass Düsseldorf auch mal Residenzstadt der Kurpfalz war, als Mannheim und Heidelberg in Schutt und Asche lagen.

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Gute Fahrt, und falls Sie in neue Technik investieren wollen: Nach der elektrischen Schaltung kommt die... tatatataaaa... elektrische Funkschaltung! Innovation! Hurra! Muss ich haben! Brauche ich dann drei USB-Kabel zum Laden meiner Schaltung? Oder vier? Reicht ein Hub? Welches Ladegerät soll ich kaufen? Und warum fahre ich nicht schneller?

(Quelle)

Spannender finde ich eigentlich das hier: ARD Doku unter anderem über einen Teilnehmer am Race across America. Schaltungen kommen überhaupt nicht vor.

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Das war ziemlich absehbar mit der Funkschaltung. Der nächste Schritt wird sein, die Funkschaltung mit einer Smartphone-App zu koppeln, das ganze natürlich im Datenverbund mit einem Powermeter-Antrieb, denn ohne Milliwattgenauigkeit lässt sich der optimale Schaltzeitpunkt ja nicht exakt bestimmen. Aber was sag ich, vielleicht gibt es das schon längst, an lastabhängigen Automatikschaltungen wird schon länger rumgetüftelt.

Wer's braucht. Das Koga Full pro, mit dem Kollege Crispinus Paris-Brest-Paris absolvierte, hat meines Wissens nicht mal Rasterschaltung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in einem ganzen Peloton von Fahrern mit Funkschaltung jeder immer nur sein eigenes Getriebe schaltet.

Danke für den Link zur Doku, das verspricht interessant zu werden.

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Ja, an eine Automatik hatte ich auch gedacht. Wenn auch eher in dem Sinn, daß ich mich nicht mehr darum kümmern muß, Blatt oder Ritzel zu schalten, sondern einfach nur "schwerer" oder "leichter", und irgendein Rechnerchen dann entscheidet, wie die Kette am besten zu liegen kommt.
Und ich muß zugeben: Wenn ich mal wieder jemanden mit einem Powermeter am Rad treffe, dann werde ich reichlich unverschämt um eine Proberunde betteln. Ich will es einfach mal wissen. Da wird mir einmal aber reichen, ich nutze ja nicht einmal den Pulsmesser, den ich mir mal zugelegt hatte.

Ganz abkoppeln kann ich mich von der Technikbegeisterung allerdings auch nicht: Eine Schaltung, die - wie auch immer - schnell und leise einen Gang einlegt, statt zu rattern oder die Kette zu verlieren, finde ich großartig. Den Gegentrend zum "Qualrad" halte ich für Selbstkasteiung, die ich auch nicht mitmachen möchte. Ich will doch bloß radeln. Da hat mich mein Rennradel gestern doch etwas enttäuscht. Unhörbarkeit finde ich super.

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Neugierhalber mal ein Rad mit Wattmeter treten, warum nicht, im gesunden Zustand hätte ich wohl auch nicht nein gesagt, wenn sich eine Gelegenheit ergeben hätte. Vielleicht will ich es irgendwann auch beziffern können, wieviel Leistungsfähigkeit mir noch verblieben ist, aber im Grunde genügt mir als Gradmesser schon der zweite Hügel hinter Düsseldorf. Beim ersten leide und schnaufe ich ja immer, egal, wie gut ich in Form bin, aber mit welcher Übersetzung ich dann den Gallberg nehme, das zeigt mir, wo ich stehe. Ich bin da neulich das erste Mal seit meinem krankheitsbedingten Einbruch im Sommer 2015 wieder mit dem großen Blatt raufgekommen, langsam und quälend, aber immerhin, und ich weiß nicht, ob mir eine nackte Zahl ebensolche Genugtuung verschafft hätte.

Für mich ist der Komfort nicht zuletzt eine Preisfrage: Welchen Aufwand an Geld, Zeit und Fummelei will ich treiben für welches Maß an Verbesserung? Wirklich perfekt und komplett geräuschlos läuft eigentlich kaum meiner Räder, am ehesten noch das Chesini. Die 3x9-Ultegra vom Koga hat ihre hakeligen Bereiche, beim Zenturio (dem Eroica-Rad) ist das kleine Kettenblatt auch heikel zu schalten, beim Franzosen rattert der kleinste Gang etwas, weil der Umwerfer eigentlich für 7fach ausgelegt ist und nicht für 8fach, beim Olm habe ich toe overlap. Wenn ich mir jetzt ein fabrikneues Rad kaufen würde, hätte ich daran sicher einen anderen Anspruch, aber mein neuestes Rad datiert auf 2003, die Stahlräder stammen allesamt aus den 80ern oder frühen 90ern. Etliche Macken habe ich schon abgestellt, aber wie gesagt, auf Perfektion kommt es mir da nicht an. Und noch zum Thema Geräuschlosigkeit: Wieviel Krach so manches aktuelle Carbonrad nur beim Rollen macht, das würde mir ja auch auf die Senkel gehen, aber vielleicht gewöhnt man sich ja dran.

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Ich dürfte das nur interessehalber machen, glaube ich. Ich vertrage ja auch keinen Tacho. Dann fahre ich immer nach dem, statt nach Gefühl. Da ist das Telefon als Recorder im Rucksack gerade noch so in Ordnung, aber auch schon so, daß es mich antreibt.

Mit dem Komfort sagen Sie was. Ich mag meinen Kohle-Esel sehr gern. Die Schaltung ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man doch recht genau zielen muß, um nur einen Gang zu schalten. Aber laut... Laut ist nur der Freilauf, und zwar richtig. Aber den muß ich ja nicht hören, solange ich trete. Und dann höre ich tatsächlich am ehesten die Reifen. Zumindest, solange ich nicht japse und keuche. Sollten Sie mal in der Gegend sein, sind Sie herzlich eingeladen, den Nobelhobel mal auszuprobieren. Könnte Ihnen etwas klein sein, ich fahre in den letzten Jahren immer kompaktere Rahmen und bin jetzt auf 56cm heruntergekommen.

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Das Specialized Roubaix, das ich am Tegernsee fahren darf, ist mir im Prinzip auch zu klein, aber mit Sattelstütze weit raus und Vorbau rumgedreht fährt es sich ziemlich perfekt - und saukomfortabel. Auf dem kleinen Blatt macht es bisschen Rrrrrrrrrrrr, aber es hat nicht dieses Laufgeräusch, welches der Carbonrahmen als Resonanz auf das Laufgeräusch der Reifen erzeugt. Man hört das oft bei Zeitfahrmaschinen neueren Datums.

Stichwort Tacho, das war genau meine Erfahrung, als das Koga mit dem kleinen Gerätchen ins Haus kam: Mich hat das auf Dauer zu sehr absorbiert, da immer draufzugucken und meine Zufriedenheit oder Unzufriedenheit zu sehr von den Zahlen abhängig zu machen. Am Winterrad hat der Tacho sogar ständig mit einem Punkt angezeigt, ob man unter oder über Schnitt fährt, das war der Horror, grade wo es im Winter ja nur darum geht, in Bewegung zu bleiben und nicht um neue persönliche Rekorde aufzustellen. Das musste ich meinem Seelenheil zuliebe dann abbasteln.

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Sehr interessant. Ich fahre ja nicht mal Rennrad, mag aber all diese Geschichten hier rund ums Radfahren und finde mich immer mal wieder - selbst ich vollkommen unambitionierte Freizeitradlerin habe den Tacho wieder abmontiert und festgestellt, ich fahre deutlich entspannter zur Arbeit (3,5 km). Weired.

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+++ update +++
Wie es aussieht, kommen wir doch zu viert los. Allen, die Daumen gedrückt haben, an dieser Stelle herzlichen Dank!

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Dann mal Ketten- und Nabenbruch, oder wie sagt man unter Radlern?

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"Kette immer schön rechts!"

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Ich hoffe, die Marks-Brothers hatten einen erfolgreichen Ritt. Das Wetter am Wochenende wäre ja mit 'perfekt' noch zurückhaltend beschrieben.

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Ja, alle sind sich einig, das ruft nach einer Wiederholung. Aber ein reines Zuckerschlecken war es nicht, speziell auf der Rückfahrt gab es auch ein paar Frustmomente/Durchhänger. Aber alles in allem war es eine Supertour, näherer Bericht folgt noch.

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Die vier Reiter der Badisch-Sibirien-Apokalypse!

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