Montag, 7. März 2016
Voll Sparcore, ey!
mark793, 17:56h
Dem Onlineangebot "Vice" entnehme ich die Schreckensmeldung, dass man in Deutschland von Metal- oder Deathcore nicht leben könne. Das auch jene güldene Zauberwelt im Metalcore und Deathcore nur eine dieser heuchlerischen Illusionen ist, die es viel zu oft im Leben gibt, macht umso betroffener, heißt es da wortwörtlich. Mal abgesehen davon, dass sich das liest, als habe man einen nichtmuttersprachlichen Praktikanten auf das Thema losgelassen, frage ich mich auch, was man geschnupft oder geraucht haben muss, um diese Krachmachersubszene als "güldene Zauberwelt" wahrzunehmen. Aber sei es drum. Als Angehöriger des Was-mit-Medien-Prekariats bin ich ja gewissermaßen Experte in Sachen Brot- und Illusionslosigkeit, von daher befremdet mich ehrlich gesagt auch die unausgesprochene Erwartungshaltung, das Schweinesystem, gegen das man anbrüllt und -schrammelt, schulde einem dafür auch noch was. Von irgendwelchen sich subversiv gebenden Brüllkünstlern will ich kein Gejammer über Beförderungspreise von Nightlinern und die mauen Margen im T-Shirtverkauf lesen. Macht Euren Rock'n'Roll oder lasst es bleiben, das Gewinsel über die Rahmenbedingungen ist unwürdig. Ich heule mich hier ja auch nicht darüber aus, dass meine kleine Off-Broadway-Blogbutze die Lebenshaltungskosten nicht hereinholt.
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fritz_,
Dienstag, 8. März 2016, 01:51
Ach was, Ihre Butze deckt von Off-Off bis On-Broadway alles ab. :-) Zu gerne würde ich aus meinem Theaterführer von 1960 noch weiter abkupfern, so was wie "die Bühnen befinden sich ... in dem Straßengitter, das von den drei großen Parallelen, der sechsten, siebenten und achten Avenue, und den sie im rechten Winkel schneidenden Straßen, von der 40. bis zur 54. gebildet wird", aber die Gebühren dafür könnten wir in dieser Saison niemals wieder einspielen.
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fritz_,
Dienstag, 8. März 2016, 02:07
Metal: Als Adoleszent wollte ich eines Tages herausfinden, wo der Witz und die Unterschiede in all diesem humorbefreiten Gekloppe und Gejaule liegen. Deshalb bat ich einen guten Kumpel, der sich auskennt und alles auf Langspielplatte hatte, für mich einen Zusammenschnitt herzustellen mit den x-dutzend Stilarten und einer Beschreibung. Eine neue Welt. Da ist richtig viel Gedanken dahinter! Philosophie und so! Bei manchen! Leider habe ich die Kassette nicht mehr, genauer gesagt gar keine Kassetten, kein Vinyl, fast kein CD. Nix. Nur noch selber singen in der Wanne.
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mark793,
Dienstag, 8. März 2016, 13:11
So ganz unbeleckt bin ich in der musikalischen Metallurgie ja nicht, für eine Grobvorsortierung in die gängigsten Kategorien langt es grad noch. Wenn es allerdings um Genres aus dem -core-Sektor geht, bin ich mit meinem Kirchenlatein auch am Ende, da gibt es ja die wildesten Sachen. Am ehesten kann uns da Herr Cut weiterhelfen, vermute ich.
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don ferrando,
Dienstag, 8. März 2016, 13:32
OT Metallurgie
Beim Stichwort Metallurgie fällt mir gleich der hervorragende Film
Mimi Metallurgico von Lina Wertmüller mit dem großartigen Giancarlo Giannini ein !
Mimi Metallurgico von Lina Wertmüller mit dem großartigen Giancarlo Giannini ein !
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mark793,
Dienstag, 8. März 2016, 14:11
Sie kennen ja Sachen! Muss gestehen, dass mir zum Thema italienischer Film jegliche Kennerschaft abgeht, ich habe nicht mal "La Strada" gesehen, den Film, mit dessen Verleihrechten Leo Kirch sein Imperium aufbaute. Ich kann mich jedenfalls noch erinnern, irgendwann in jungen Jahren im Dritten Programm mal "Liebe 1962" gesehen zu haben, einen Film, der mich damals relativ ratlos zurückließ. Gut möglich, dass mich dieses künstlerisch hochstehende, aber letztlich doch recht trostlose Machwerk ein wenig für den italienischen Film versaute. Irgendwie haben die Franzosen mich mehr angesprochen (ich sage nur: <"Les choses de la vie" mit Romy Schneider und Michel Piccoli).
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don ferrando,
Dienstag, 8. März 2016, 06:18
Danke für den link.
Ich habe gleich den nächsten Artikel weitergelesen:
"DIE GESTÄNDNISSE VON METAL-GROUPIES SIND ZIEMLICH TRAURIG"
:-)
Ich habe gleich den nächsten Artikel weitergelesen:
"DIE GESTÄNDNISSE VON METAL-GROUPIES SIND ZIEMLICH TRAURIG"
:-)
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mark793,
Dienstag, 8. März 2016, 13:07
Oh, Mist, den Beitrag habe ich verpasst. Ich sehe schon, da gibt es noch viel zu entdecken.
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fritz_,
Mittwoch, 9. März 2016, 06:36
"Alles was ich verdiene, gebe ich für Konzerte und Merch aus." Hat bei mir einen Moment gedauert rauszufinden, ob man Merch durch die Nase zieht oder spritzt.
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kid37,
Dienstag, 8. März 2016, 11:32
Um die Lebenshaltungskosten einzuspielen, erscheint demnächst auf meinem Blog der Artikel: "Dieser Mann wollte Thrash-Metal-Gitarre spielen, und ich werdet nicht glauben, was dann geschah!"
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mark793,
Dienstag, 8. März 2016, 13:06
Das verspricht spannende Lektüre! Unwillkürlich muss ich an die guten, alten Zeiten denken, wo man als Blogger via Technorati noch regelmäßig überprüfte, wie die Aktien stehen und wie ich mal über die Einführung einer Paywll nachdachte. Hach ja, those were the days...
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monnemer,
Dienstag, 8. März 2016, 13:51
"Schon als Junge legte er sein Taschengeld vorausschauend in Schiffsfonds an, und kam so niemals zu einer Gitarre."
Die Schweizer aber auch. Zoll. Versteckte Kosten galore.
Die Schweizer aber auch. Zoll. Versteckte Kosten galore.
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mark793,
Dienstag, 8. März 2016, 14:30
Haha, Schiffsfonds - schönes Beispiel dafür, was man den Leuten mit den Hinweis auf Steuerbegünstigungen alles andrehen kann. In den späten 90ern gab es sogar Medienfonds, und mancher meiner Ex-Kollegen war sich nicht zu schade, sein Erbe mit Kinowelt- und anderen Medienaktien zu verlochen. Da fällt mir ein, dass ich noch ein angefangenes Glas Rinderfond(s) im Kühlschrank habe...
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c17h19no3,
Dienstag, 8. März 2016, 13:31
omg. wie tragisch! ich weine. :D
und doch, im güldenen zeitalter von internetz muss man auch vom bloggen oder facebooken oder twittern leben können. man muss das ja mal realistisch sehen. wir sind hier mittelständische social media-profis. 48.000 € p.a. sind da minimum! außerdem müssen wir ja alle bald 25 prozent einkommenssteuer bezahlen, wenn die afd alleinherrscher wird. also ich würde mal 60.000 p.a. pro forma ansetzen, damit das ganze auch noch lohnt.
und doch, im güldenen zeitalter von internetz muss man auch vom bloggen oder facebooken oder twittern leben können. man muss das ja mal realistisch sehen. wir sind hier mittelständische social media-profis. 48.000 € p.a. sind da minimum! außerdem müssen wir ja alle bald 25 prozent einkommenssteuer bezahlen, wenn die afd alleinherrscher wird. also ich würde mal 60.000 p.a. pro forma ansetzen, damit das ganze auch noch lohnt.
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mark793,
Dienstag, 8. März 2016, 13:50
Bloggen ist nicht mehr ganz state of the art, fürchte ich. Die Musik spielt längst bei den Youtubern, habe ich gehört, und wer ganz vorne mitspielen will, muss zu Chatsnap oder wie das heißt. Fragen Sie mich nicht, wozu...
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irene,
Samstag, 12. März 2016, 03:02
Brot für Vice
Eltern streichen Taschengeld: VICE-Journalistin muss Karriere beenden
http://dietagespresse.com/eltern-streichen-taschengeld-vice-journalistin-muss-karriere-beenden/
http://dietagespresse.com/eltern-streichen-taschengeld-vice-journalistin-muss-karriere-beenden/
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vert,
Montag, 14. März 2016, 15:33
"zehn einkommensquellen für vice-redakteure - bei nummer 9 kamen mir die tränen!"
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