Montag, 7. März 2016
Voll Sparcore, ey!
Dem Onlineangebot "Vice" entnehme ich die Schreckensmeldung, dass man in Deutschland von Metal- oder Deathcore nicht leben könne. Das auch jene güldene Zauberwelt im Metalcore und Deathcore nur eine dieser heuchlerischen Illusionen ist, die es viel zu oft im Leben gibt, macht umso betroffener, heißt es da wortwörtlich. Mal abgesehen davon, dass sich das liest, als habe man einen nichtmuttersprachlichen Praktikanten auf das Thema losgelassen, frage ich mich auch, was man geschnupft oder geraucht haben muss, um diese Krachmachersubszene als "güldene Zauberwelt" wahrzunehmen. Aber sei es drum. Als Angehöriger des Was-mit-Medien-Prekariats bin ich ja gewissermaßen Experte in Sachen Brot- und Illusionslosigkeit, von daher befremdet mich ehrlich gesagt auch die unausgesprochene Erwartungshaltung, das Schweinesystem, gegen das man anbrüllt und -schrammelt, schulde einem dafür auch noch was. Von irgendwelchen sich subversiv gebenden Brüllkünstlern will ich kein Gejammer über Beförderungspreise von Nightlinern und die mauen Margen im T-Shirtverkauf lesen. Macht Euren Rock'n'Roll oder lasst es bleiben, das Gewinsel über die Rahmenbedingungen ist unwürdig. Ich heule mich hier ja auch nicht darüber aus, dass meine kleine Off-Broadway-Blogbutze die Lebenshaltungskosten nicht hereinholt.

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