Dienstag, 24. März 2015
Zwei Schwalbe-Reifen machen noch keinen Sommer


Wie mir neulich jemand darlegte, ist im juristischen Sinne der Besitzer einer Sache nicht zwingend auch der Eigentümer, wenngleich der normale Sprachgebrauch diese feinsinnige Unterscheidung nicht trifft. Um es mal an diesem Fahrrad festzumachen, bin ich zwar der Besitzer, aber ob ich auch der Eigentümer bin, darüber ließe sich streiten. Man könnte auf dem Standpunkt stehen, solange nicht der vereinbarte Geldbetrag auf meinem Konto eingegangen ist, wäre ich nach wie vor der Eigentümer (ich selber habe das Rad bei seinem Vorbesitzer, respektive bisherigen Eigentümer gegen Barzahlung entgegengenommen).



Aber ich handelte im Auftrag einer dritten Person, und auf Grundlage dieser Vereinbarung sehe ich mich nicht so recht als Eigentümer dieses Rennrads. Und wie gesagt, spätestens mit dem Zahlungeingang auf meinem Konto wäre ich dann ohnehin wieder vom Eigentümer zum Besitzer heruntergestuft. Und so fragte mich der eigentliche Eigentümer vorsichtshalber, ob ich denn sicher sei, dass ich meinen temporären Besitz nicht in dauerhaftes Eigentum umwandeln möchte. Nach bestem Wissen und Gewissen antwortete ich, hundertprozentig sicher sei ich mir da nicht. Iimmerhin handelt es sich um ein sehr schönes Rad mit exzellenter Ausstattung, noch dazu passt die Rahmenfarbe sehr gut in mein Beuteschema.



Aber es gibt doch eine Kleinigkeit, die mich davon abhält, mir das schöne Stück selber unter den Nagel zu reißen: Der Rahmen - italienisch gemessen ein 57er - ist mir eine Kleinigkeit von 15 Millimetern zu klein, um perfekt zu passen. Ich kann das mit der Sattelstütze und dem Vorbau noch etwas genauer anpassen als für die gestrige Probefahrt, und es ist auch nicht so, dass diese Restdifferenz zu meiner Idealrahmenhöhe Schmerzen oder größere Unbill verursachen würde. Es wird mir eine Freude sein, den Ruhrpottrenner aus der Rahmenschmiede von Günter Krautscheid in Bochum auf der nächsten Klassikerausfahrt vorzufahren und auch sonst die eine oder andere Runde damit zu drehen, bis es dann vom Besitzer endgültig zum Eigentümer transferiert wird.

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Möglicherweise sind Sie ja tatsächlich der Eigentümer, bleiben es auch und jemand anderes wird Besitzer.
Alles gar nicht so einfach.
Und das mit dem Bargeld und der Rücküberweisung hört sich auch noch sehr nach Geldwäsche an.
Sie machen also dem Namen Ihres Blogs wieder alle Ehre!

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Soso, Geldwäsche. Ham sie's nicht ein bisschen kleiner? Ich frag jetzt auch nicht, wie irgendwelche vor einiger Zeit groß angekündigten Winkeladvokaten-Manöver bezüglich eines strittigen Colnago-Crossers in Froschgrün ausgegangen sind. ;-p

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Winkeladvokatenzüge?
Meinen Sie nicht, das ist gegenüber dem Ostblogger etwas unhöflich, geradezu beleidigend?

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Wer sagt denn, ich hätte ausschließlich eine Partei dabei im Sinn gehabt? Das war mehr so ins Allgemeine jenes Streitfalles gesprochen, dessen Grundlage sich mir als juristischem Laien nie so recht erschloss.

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Sie fühlen sich ein wenig als Stiefmutter des kleinen Krabo, wenn ich den Bildhintergrund und das Geschriebene richtig interpretiere?
Vielleicht würde ich das gar nicht so oft fahren, um da gar keinen Trennungschmerz aufkommen zu lassen.
Denn es ist ja ein richtig schönes Rad und das mit dem Beuteschema kann ich nur zu gut nachvollziehen;-)

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Ob ich die Anzeige zunächst aufgrund von Eigeninteresse angeklickt habe oder gleich dachte, das könnte doch was für den Sportsfreund sein, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr so genau sagen.

Dem Trennungsschmerz kann ich einigermaßen getrost ins Auge blicken, ich weiß ja, dass der 57er-Rahmen dem Eigentümer besser passt als dem derzeitigen Besitzer. Das muss mich auch nicht davon abhalten, die eine oder andere Runde zu drehen und das schöne Stück auf der Klassikerausfahrt mal vorzuführen.

Aber fragen Sie mich nicht, wie es mir gehen würde, wenn das ein italienisch gemessener 58,5-cm-Rahmen wäre.

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Mit Bild 1 haben Sie mich natürlich wieder ; )

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Das freut mich. Ich hatte diesen kleinen Blumengruß tatsächlich den Leserinnen zugedacht, die das Fachgesimpel nicht ganz so sehr interessiert. ;-)

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Campagnolo.
Du solltest Dir das überlegen! ;-)

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Haha, auf den Kommentar habe ich gewartet. Aber was soll ich sagen, Du machst da durchaus einen Punkt. Schon möglich, dass ich das Gruppo-Geraffel tatsächlich ein bisschen vermissen werde. Es gibt da Dinge, die ich daran wirklich mag.

Nicht dass es mich umtreiben würde, eines der bestehenden Räder umzurüsten (am Mercier mit dem Zeitfahrlenker drängen sich die Daumenhebel auch nicht mit Macht auf), aber ein Rad mit Campa-Teilen wäre eine schöne Ergänzung, gar keine Frage.

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Huch, zuerst dachte ich, was soll denn da ein doppeltes Oberrohr?

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;-)
Normalerweise würde ich die Pumpe ja eher à la "doppeltes Sattelrohr" klemmen, aber hier hat der Rahmenbauer tatsächlich einen, wie sagt man, Nupsi als Gegenhalter ins Steuerrohr geschweißt. Das war Mitte der 90er im Entstehungszeitraum dieses Rahmens nicht mehr unbedingt Usus, das dürfte der Erstbesitzer womöglich so geordert haben.

P.S. Aber wo Sie's sagen, in der einschlägigen Facebook-Gruppe hatte neulich jemand ein Bild von einem Stahlrenner mit doppeltem Oberrohr gepostet. Das war ein Übergrößenrad mit einer Rahmenhöhe von fast 70 cm - also etwas für Hünen von deutlich über 2 Meter Körpergröße.

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Unter den Nagel reißen
Ach, kommen Sie. Der Fuhrpark wächst. Ist einmal ein Anfang gemacht, gibt es kein Zurück mehr.

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Ich bin ja kein Verfechter der n+1-Idealformel, und entsprechend wüßte ich vor einer Neuerwerbung gerne das weitere Schicksal des Bastelprojekts geklärt. Dass das noch so zweidrittelfertig zwischen Baum und Borke hängt, macht mich nicht so richtig froh.

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sie fahren schon ohne handschuhe. dicker neid!

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Nicht ganz,
zumindest nicht ohne Fahrradhandschuhe.

Aber da hatte ich tatsächlich auf steigende Temperaturen spekuliert. Anfangs war das noch ziemlich früsch an den Fingern.

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Der alpine Radler trägt Pekari Handschuhe

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Das ist mir nicht entgangen. Ganz so gediegen bin ich hier freilich nicht unterwegs. Da ich so selten auf der Kö radle, habe ich vom Erwerb von Pelzhandschuhen abgesehen. ;-)

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