Dienstag, 25. Februar 2014
Notre vie avec une fille française
Mademoiselle Leroc (die während ihres Aufenthalts bei uns den Rufnachnamen Siebenneundrei trägt) beginnt, sich ein bisschen einzuleben bei uns. Aber das Heimweh ist immer noch sehr stark. Wenn grade mal kein Trubel herrscht, gibt es schon öfters Tränen. Die Kleine in den Arm zu nehmen, wie ihre Eltern es angeregt haben, ist dann tatsächlich das beste, was man machen kann. Und darauf hätten wir im Vorfeld nicht unbedingt gewettet. Mrs. A. aus London war in der Hinsicht ganz anders, erstens weniger heimwehgeplagt und zweitens körperlich sehr distanziert, very british indeed.

Ein paar interkulturelle Missverständnisse bleiben trotz funktionierender Körpersprache nicht aus: So dachte Mademoiselle L. am Sonntag abend, der Teller voll Salat und Gemüse, den ich für die Meeries geschnippelt hatte, wäre ihr Abendessen. Aber gut zu wissen, dass Rohkost nicht völlig abgelehnt wird. Ansonsten macht das Thema Essen bislang auch keine Probleme. Gestern rief dann noch die französische Betreuerin von der Austauschorganisation an, um sich zu erkundigen, wie es dem Fräulein geht. Habe erst gar nicht den Versuch gemacht, zu erlauschen, was die Kleine da alles zu erzählen hatte, aber mit Umweg über eine Mail der deutschen Ansprechpartnerin an meine Frau erfuhren wir dann doch, dass sich die Kleine trotz ihres Heimwehs wohl fühlt bei uns, in der Schule schon nette Kontakte geknüpft hat und nicht zuletzt die Meeries als großen Pluspunkt im Hause Siebenneundrei verbucht.

Dass dem Gastkind die eine oder andere Extrawurst gebraten wird, um das hier ankommen zu erleichtern, sorgte heute morgen bei Töchterlein für etwas Verdruss. Was völlig verständlich ist, und nachdem wir diese Situation auch schon wegen der kleinen Londonerin hatten, bin ich guter Dinge, dass wir das auch wieder geregelt kriegen.

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Klingt bisher alles très bien : )

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Ja,
wobei ich auch nicht verschweigen will, dass es Momente gibt, die wirklich hart sind. Heute morgen war das französische Frollein wieder mal total verzweifelt, schluchzte immer wieder "maman!" und "à la maison". Töchterlein meinte schon, vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie als erstes nach Frankreich gegangen wäre, sie hätte dort zwar sicher auch Heimweh, aber wahrscheinlich nicht ganz so schlimm. Immerhin hat sie das in London ja auch irgendwie gemanagt (und dort gab es definitiv weniger Trost). Mademoiselle Leroc ist aber ein Jahr älter, und so dachten alle, ihr fiele das leichter, als erstes zu gehen.

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Hoffentlich bekamen die Meeries keinen Futterneid. ;-)

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Die haben ja immer Sorge,
sie kämen völlig zu kurz:

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Dabei werden die beiden Schnuffis doch jetzt bestimmt doppelt beschmust.

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Das muss man schon sachte dosieren, die sind eigentlich von Natur aus recht scheu und erdulden es mehr als dass sie es genießen. Besonders die Dame hier links im Bild ist ziemlich schreckhaft, die kommt aus einer Notstation und hatte wohl alles andere als eine glückliche Kindheit und Jugend.

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... sollen doch froh sein, dass das Austauschmäderl nicht aus Peru kommt.

Ich weiß - der war gemein ...

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Dass verwandte Viecher in jener Weltgegend gegessen werden, war kein Geheimnis (das weiß auch Töchterlein).

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Kluchschnagger-Wissen
für Quizshow-Endfragen:

Wisst ihr, woher der Name Spanien stammt?

Die Phönizier gaben dem Land am westlichen Rand des Mittelmeeres den Namen "I-Shapan-im", was so viel wie "Land der Klippschliefer" heißt.

Nämlich, weil sie dort Kaninchen sahen, die sie an in der Levante lebende besagte Klippschliefer erinnerten.

"I-Shapan-im" verschliff sich dann zum lateinischen Hispania, dieses dann zu Spanien bzw. ‪España‬.

Na - habt ihr das gewusst?

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Kann da jetzt nicht so recht den Bezug zum Thema erkennen, abr wer weiß, wenn irgendwann mal der Fahrstuhl steckenbleibt und die Smalltalk-Themen ausgehen, komm ich gerne wieder drauf zurück.

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Es ging nur um Spezialistenwissen in Bezug auf Nagetiere.

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... und deren internationale Verquickung mit dem Menschen.

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Ah,
bitte vielmals um Verzeihung, da saß ich vorhin völlig auf der Leitung. Das Multitasking, Sie verstehen, Kinderlogistik, Abendessen, Blogkommentare sichten...

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Oh ja
kann ich gut verstehen.

Nebenbei noch Meerschweinchen vor zudringlichen Mädchen schützen. Vatersein ist ein hartes Brot.

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Ja, da macht man echt was mit. Erst heult um zehn vor sechs Gastkind vor lauter Heimweh Rotz und Wasser, dann glaubt Töchterlein vor lauter Bauchkrämpfen nicht in die Schule zu können (die morgen zu allem Überfluss auch noch ausfällt).

Aber um nochmal weiträumig auf das Thema von Menschen und Nagern zurückzukommen: Ich bin immer noch nicht ganz drüber weg, dass Matthias Matussek den Stefan Niggemeier unter anderem "aufgeschwemmter Mausepaul" genannt hat.

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Heidewitzka, Herr Kapitän

Bei Matze und Niggi geht ja richtich die Luzi ab!

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