Sonntag, 24. Juli 2011
Detail am Rande
17.38 Uhr: Ein Sondereinsatzkommando der Polizei bricht von Oslo nach Utøya auf. Es entscheidet, dass es mit einem Polizeihubschrauber zu lange dauern würde, und nimmt stattdessen die Straße.

18.00 Uhr: Das Sondereinsatzkommando trifft am See ein, findet aber nicht sofort ein Boot zum Übersetzen.


Mannmannmann.

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wie lange haben sie dann zum Übersetzen gebraucht?

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Ich wills lieber gar nicht wissen, sonst rege ich mich nur auf.

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aus dem norwegischen?

na mal im ernst:
18.00 Uhr: Das Sondereinsatzkommando trifft am See ein, findet aber nicht sofort ein Boot zum Übersetzen.

18.20 Uhr: Das Sondereinsatzkommando trifft auf Utøya ein.

18.35 Uhr: Der Verdächtige ergibt sich der Polizei.

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20 Minuten wie im Artikel steht, also insgesamt 42 Minuten.

Ich habe keine Ahnung, wie die Einsatzkräfte der Polizei in Oslo stationiert sind, aber Oslo ist relativ flächig, von daher scheinen mir 42 Minuten um zu einer Insel im Tyrifjord zu kommen gerade nicht so viel.

Vielleicht war es wirklich die bessere Entscheidung, den Hubschrauber nicht zunehmen, Boote können unauffälliger anlanden.

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Also bei medizinischen Notfällen, ist der Heli immer das schnellste Transportmittel der Wahl.
Völlig unverständlich, wie die dahin gebummelt sind.
Wirklich nicht zu fassen, dem so viel Zeit zu lassen.
Dann ist der auch noch unversehrt und bekommt seine Weltbühne. Auch Abscheu ist Applaus.
Plädiere im Interesse der Opfer und ihrer Familien für eine weltweite Schweigewoche in den Medien zum Täter.

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Das dauert eben, bis ein Hubschrauber bereit ist (außerdem ist fraglich, ob die nur mit einem überhaupt ausgekommen wären). Ich wohne in der Nähe von so einem Hubschrauber-Stützpunkt (Fahrtzeit vielleicht 20 Minuten, also ähnlich wie in Oslo), und der Krankenwagen ist immer zuerst da, der Hubschrauber kommt grundsätzlich einige Minuten später an. Da ist also vollkommen verständlich, dass das Kommando per Auto gefahren ist, weil es, wie es ja im Artikel steht, viel zu lange dauert, den Hubschrauber flott zu kriegen. Dazu kommt das Problem, nen geeigneten Landeplatz zufinden, der nicht nur groß genug, sondern auch entsprechend zugänglich ist – es nützt nichts, wenn der Hubschrauber ne schöne Lichtung gefunden hat, das Einsatzkommando von dieser Lichtung aber nicht wegkommt. Das ist schon für den Hubschrauber vom Krankenhaus manchmal schwierig genug, und die kennen das Terrain, weil die hier oft genug landen müssen. Ob aber ein Hubschrauberpilot aus Oslo aus dem Stehgreif weiß, wo er in der Nähe oder auf der Insel am günstigsten landen kann, ist fraglich.

Das mit dem Boot ist dagegen schon eher eine echte Verfehlung – soweit es aus dem Artikel erkennbar ist, wurde ja erst bei Ankunft nach Booten gesucht. Da hätte man schon von Oslo aus klären müssen, wie man an Boote kommt. Aber wir haben gut reden, für uns sind das nur Gedankenspiele.

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Ich gehe ja schon auch davon aus, dass es gute Gründe gab, so zu entscheiden. Mich erschüttert halt die Verkettung von Umständen, die - so, wie es sich mir aus der Distanz darstellt - dem durchgeknallten Irren noch ganz schön viel Zeit gelassen hat, den Body Count hochzutreiben.

Aber stimmt schon, auf dem Homeoffice-Bürostuhl sitzend ist natürlich leicht klugsch**ßen.

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Utoya ist bewaldet ( http://home.online.no/~jon-o2/index.cfm ), da scheinen mir 15 Minuten, um jemanden zu finden, wirklich nicht viel.
Wenn man die Gebäude dazurechnet bieten sch viele Möglichkeiten, sich zu verstecken und jede davon muss überprüft werden.

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Ich bin kein Experte, von daher von mir kein Urteil zum Vorgehen der Polizei. Ich kann naemlich nicht beurteilen, was tatsaechlich die bessere Verkehrsmittelwahl waere.
Fakt ist ja anscheinend, dass das Ganze akribisch geplant war, der Attentaeter wusste ganz genau, dass er auf der Insel ziemlich viel Zeit zur Verfuegung hatte.

Auch den Kommentar in Sachen "unversehrt" kann ich nicht nachvollziehen. Haetten die Einsatzkraefte hier Richter spielen sollen???

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Sagen wir mal so:
Bei derartiger Gefahr im Verzug genießt die körperliche Unversehrtheit des Täters nicht unbedingt oberste Priorität. Wenn der anders nicht zu stoppen ist als mit, ähm, Hilfsmitteln der unmittelfinalen Zwangseinwirkung, hat das nichts mit Richter spielen zu tun.

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Das ist logisch. Klingt aber so als haette die Polizei in diesem Falle nicht so gehandelt. Was ich nicht glaube. Von daher sollte man vielleicht einfach mal mit Vorwuerfen ob zwischen den Zeilen oder offen zurueckhaltender sein.
Mein Beileid gilt den Angehoerigen und es ist wahnsinnig traurig um all die jungen Leute.

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Ja, die Nachbarin der Trauer ist die Wut. Beides keine Experten in Klarheit. Aber legitime Teilhaber.
Ich war in Einsätzen oft genug mit dem Heli am schnellsten vor Ort. Daher meine Verwunderung. Gepaart mit der naiven, filmgeprägten Vorstellung von der schnellen Antiterroreinsatzgruppe, die sich aus der Luft abseilt. Gibt´s ja wohl auch.
Und nach Zurückhaltung ist mir gerade nicht. Hier, in der Dunkelheit. Da pfeift man schon mal. Sorry.

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Nanu,
stand da nicht vorhin noch ein Kommentar von der_papa, auf den sich Herr jammernich 13 Uhr 49 bezieht? Es ist ok, einen Beitrag zurückzuziehen, aber ich würde darum bitten, wenigstens den Platzhalter stehen zu lassen, damit klar bleibt, wer sich da auf wen bezieht (oder ging der von Herrn jammernich an meine Adresse?)

@carodame: Eben. Vielleicht haben wir zu viele schlechte Filme geguckt, aber irgendwie habe ich auch die naive Vorstellung, dass man da ein SWAT-Team schickt und nicht nur ein paar Streifenwagen mit Verkehrspolizisten. Aber was weiß man schon. Andere Länder...

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Nachtrag:
Auf die Frage, warum die Polizei nicht per Helikopter auf die Insel geflogen sei, antwortete Polizeichef Sveinung Sponheim, der Hubschrauber sei nicht einsatzbereit gewesen. So heißt es bei Spon Und weiter vorne: Breivik soll am Montag angeklagt werden. Dann wird ein Gericht darüber entscheiden, ob er während der Dauer der Ermittlungen in Untersuchungshaft bleiben muss. OK, das ist wohl das rechtsstaatlich-korrekte Procedere. Aber es würde mich zumindest stark wundern, wenn man den Täter dann bis zur Verhandlung gegen Kaution auf freien Fuß setzt. Andererseits, vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand...

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"Vielleicht haben wir zu viele schlechte Filme geguckt, aber irgendwie habe ich auch die naive Vorstellung, dass man da ein SWAT-Team schickt und nicht nur ein paar Streifenwagen mit Verkehrspolizisten. Aber was weiß man schon. Andere Länder..."


http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-70755-9.html
das sieht schon eher nach Hollywood-SWATies als nach den Officers Cupcake and Donut, die mal vorbeischauen.

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@cassandra:
Okay, das sieht einigermaßen amtlich aus. Aber auf dem "der Hubschrauber war nicht einsatzbereit" kaue ich immer noch rum. Hier haben sie neulich zur Verfolgung eines Einbrecher-Trios den Heli aus dem Hangar geholt.

Nicht, dass ich das unbedingt verhältnismäßig finde oder gar nach dem totalen Polizeistaat rufe. Im Prinzip kann sich Norwegen auch glücklich schätzen, wenn die Hauptstadtpolizei bisher mit so einer jämmerlichen Luftflotte ausgekommen ist. Aber trotzdem wird man ja wohl noch den Kopf schütteln dürfen.

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"Aber auf dem "der Hubschrauber war nicht einsatzbereit" kaue ich immer noch rum."

Oslo ist eine extrem entspannte Stadt. Da patroullieren die Streifenhörnchen zu Fuss. Norwegens Kriminialstatistik liest sich wie ein Märchen- 30 Mordfälle im Jahr, und das schliesst Raserei-Tote schon mit ein, da in Norwegen grössere Geschwindigkeitsübertretungen bereits als versuchter Mord gelten.

Und zum Thema jämmerliche Luftflotte: wenn die "grossen Jungs" vom KSK mal wo hinwollen,Taliban erschiessen, fragen sie wohl die Amis, ob sie sie hinbringen.

Das Einbrecher-Trio hatte wohl das Pech, dass der Hubi schon in der Luft war. Den rauszuholen dauert ewig meint Tigerschwiegervater (12 Jahre Jagdgeschwader Richthofen, Bodencrew)

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Bitte nicht vergessen, dass ganz Oslo zu dem Zeitpunkt ohnehin schon komplett in Aufruhr war. Ich muss zugeben, dass ich gegen 17 Uhr nicht den Gedanken hatte, dass die Polizei hoffentlich genügend Leute in Reserve hält, falls an anderer Stelle noch mehr passiert.

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eben. Die Explosion war ziemlich zentral wenn ich die Bilder richtig gesehen und eingeordnet habe.

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Ja, schon.
Bei allem Verständnis für die besondere Situation finde ich es nicht völlig überzogen, von schwerwiegenden Pannen beim Polizeieinsatz zu sprechen.

@17 Uhr 34: Es würde mich nicht wundern, wenn hier ständig Polizeihubschrauber in der Luft wären - zum Schutz der, äh, Leistungsträger. Unsere kleine Gemeinde ist ja Millionärshochburg...

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hier schaffen wir 2 Grad Klimaerwärmung locker im Alleingang wenn irgendwo in der Stadt 'ne Demo stattfindet.

Am 2. Oktober letzten Jahres habe ich 3 Hubschrauber gesehen, die die Lage aus der Luft überwachten. Wobei mir ein Rätsel war, wie man als potentieller Störenfried und Demokratiefeind hätte an den Bodenkollegen vorbeikommen wollen, die alles absperrten und auf den Strassenbahnschienen rumlungerten. Weswegen wir sehr lange die Gelegenheit hatten uns den Spass anzuschauen.

"Unsere kleine Gemeinde ist ja Millionärshochburg..."
schon mal über den Umzug in eine anständige Wohngegend nachgedacht ;-)?

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Die Villenviertel
sind eine Welt für sich, mit der wir im Normalfall nicht allzuviele Berührungspunkte haben. Wir sind hier genau im Normalobereich zwischen der einstigen Stahlwerksiedlung und den besseren Kreisen. Und irgendwie hats schon was, wenn man am Büdchen nicht Altbier trinken muss, sondern Schampus tanken kann.

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... ja, den Altbierkollegen zu entkommen ist eine Wohltat. Ich persönlich weigere mich ja, irgendeine Form vom Schützenfest zu betreten.


"in Schwachhausen wohnen die ganzen echten Bremer, die sitzen abends da und haben Angst um ihr Geld"

Immer wenn ich durch diesen Mikrokosmos durch komme freue ich mich, dass wir nicht da sondern im Einfamilienreihenhausakademikerghetto gelandet sind. Der Preis für die Heile Welt: ich muss um Couscous zu kriegen Strassenbahn fahren.

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Was das angeht
haben wir von Gemüsetürken über Edeka bis hin zu Essig-Bar und Weinladen eigentlich alles, was man braucht, direkt umme Ecke. Das versöhnt auch mit dem, was man nicht ganz so dringend braucht.

Der Hubschrauber aus Düdorf kam hier neulich wohl im Rahmen von Amtshilfe zum Einsatz. Am Flughafen DUS sind fünf oder sechs Helis stationiert. Aber wahrscheinlich auch eher für Sachen wie Verkehrsüberwachung und dergleichen und weniger für Antiterror-Aufgaben, nehme ich an.

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Ich bin froh, bisher nicht in die Nähe einer Gewalttat gekommen zu sein, denn so war ich noch nie dem Vorwurf ausgesetzt, zu langsam und auf einen solchen Fall schlecht vorbereitet gewesen zu sein.

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!

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Das wünscht man ja auch niemandem.
Bin damals immer heilfroh gewesen, wenn sich die Alarme im Wachdienst eines Raketenlagers als Übungen herausstellten und nicht als Ernstfall. Aber ganz sicher konnte man da nie sein, das war mitten im kalten Krieg, und mit den nuklaren Sprengköpfen der Amis war die Raketenstellung natürlich schon ein potenzielles Terrorziel. Diese ständigen Übungen waren schon nervenaufreibend genug, und ich will gar nicht wissen, was gewesen wäre, wenn da wirklich mal...

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Und dieser Vorwurf ist unausweichlich. Ein Heer von Durchblickprofis von eigenen Gnaden wird sich auf das Einsatzprotokoll stürzen und haarklein darlegen, was in der jeweiligen Situation die richtige Entscheidung gewesen wäre. Besser, man kreuzt den Weg dieses Mähdreschers nicht. Es scheint eine menschliche Eigenschaft zu sein, Fehler bei anderen brutalstmöglich aufzudecken. Aber was kümmern die sich um den Splitter im Auge ihrer Brüder, sehen aber den Balken im eigenen Auge nicht.

Mark, ich hatte tatsächlich kurzzeitig einen Kommentar in der Pipeline, den ich aber wieder löschte, nicht ohne darauf zu achten ob weitere Kommentare meinem anhingen. Aber hinter mir war frei, also trat ich auf die Bremse. (Ich will ja nicht noch mal durch das „große Tor“ gehen.)

Noch was, Mark. Das Thema scheint dich ungewohnt heftig aufgewühlt zu haben. Nicht das es nicht geeigent wäre jemanden bis auf den Grund aufzuwühlen, aber es fällt mir trotzdem auf

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Ungewohnt heftig aufgewühlt?
Weiß nicht, ob man das so sagen kann. Gemessen daran, dass in der Dunkelkammer normalerweise eher harmlose Familienunterhaltung geboten wird und ich das mannigfaltige Elend der Welt hier nur in homöopathischer Dosis aufgreife, kann man das so sehen. Ich habe versucht, zu verstehen, wie es kam, dass es so lange gedauert hat, bis dieser Kerl gestoppt wurde. Da sehe ich jetzt ein bisschen klarer. Insofern hat sich der Eintrag schon gelohnt.

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Sorry, aber wenn den Typen einer der Polizisten vor Ort kurzerhand abgeknallt hätte, wär's auch gut gewesen. Alles was jetzt noch kommt, wird weiterer Horror. Autobiographie, Filmangebote. Journalisten, die sich wegen Interviewterminen überschlagen. Schmerzensgeldklage vor dem Europäischen Gerichtshof wegen unangemessen grober Behandlung durch die Einsatzkräfte. Möglicherweise malt er im Knast und die Bilder gehen für horrende Preise weg. Tassen und T-Shirts wie von Ted Bundy. Serial Killer-Chic. Massenmörder sind Pop. Eine Gefängnispsychologin verliebt sich in ihn. Aktivisten fordern Freilassung, denn jeder hat eine zweite Chance verdient.

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Ich vermute eher einen Drift in Richtung Todesstrafe. (Das lese ich bei Ihnen auch heraus - mit "kurzerhand abgeknallt wärs gut gewesen.)

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"gut gewesen"
wäre es im anderen Fall auch nicht unbedingt, dann hätten die Spinnerkreise ihren Märtyrer gehabt (was dem Kaffeetassen- und sonstigen Devotionalienhandel keinen Abbruch getan hätte).

Diese beschriebenen Nebeneffekte, so unschön sie sein mögen, sind halt Nebenwirkungen der Rechtsstaatlichkeit, die es m.E. auszuhalten gilt. Ich habe hohen Respekt vor den Einsatzkräften, dass sie der Versuchung nicht nachgegeben haben, es auf die Art zu beenden. Und dass es die Beamten in den Fingern gejuckt hat, davon darf man mal ausgehen.

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@texas-jim: Nein. Ich bin strikt gegen die Todesstrafe. Das würde jetzt aber zu weit führen. Ich habe mir vorgestellt, ich käme da hin, all die Toten oder dieser Typ dort, der am liebsten noch mehr Leute erschossen hätte, bei dem man aufgrund dessen auch damit rechnen muss, dass er gleich noch ein paar Polizisten erledigen ... wenn in diesem Moment, unter diesem Eindruck, einer auf Nummer sicher geht, hätte ich dafür Verständnis und nicht die Spur Bedauern ob eines Menschenlebens weniger.

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@kreuzbube:
Ich schrieb weiter oben ja auch:
Bei derartiger Gefahr im Verzug genießt die körperliche Unversehrtheit des Täters nicht unbedingt oberste Priorität. Wenn der anders nicht zu stoppen ist als mit, ähm, Hilfsmitteln der unmittelfinalen Zwangseinwirkung, hat das nichts mit Richter spielen zu tun.


Aber das sagt sich alles so leicht dahin. Ich habe damals im Ferienlager von Y-Reisen schwer getragen an der scharfen Munition und der ständigen Frage, was wenn...

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"Schmerzensgeldklage vor dem Europäischen Gerichtshof"

Norwegen ist nicht in der EU. Die Norweger entscheiden sich immer wieder dagegen. Von daher ist der EuGH nicht zuständig, oder?

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Ich denke mal,
das wird der Kollege kreuzbube auch selber wissen, welcher Gerichtshof wofür zuständig ist. Es ging ihm da ja wohl mehr ums Grundsätzliche als um Detailgenauigkeit.

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Der Europäische Gerichtshof (für Menschenrechte, um es korrekt und komplett zu machen) kümmert sich auch um Norwegen, in allen Fällen, in denen ein Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention behauptet wird. Norwegen wurde dort z.B. mal verurteilt, weil Schulunterricht zu sehr konfessionell geprägt war. Das Schmerzensgeld gäbe es vor diesem Gericht aber in der Tat nicht, das müsste wohl auch nach norwegischem Recht in einem weiteren Verfahren vor einem Zivilgericht vor Ort eingeklagt werden, nachdem in Straßburg ein Verstoß gegen die Menschenrechte durch festgestellt wurde. (Beispielsfall: Magnus Gäfgen) Aber wie mark793 schon sagte, um diese Details geht es gar nicht.

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Tschuldigung, ich wollte nur Schadensbegrenzung betreiben.

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Kein Problem. Ich hätte ja auch schreiben können, dass es zwei Europäische Gerichtshöfe gibt... einen, der für die "normale" Rechtsprechung innerhalb der EU zuständig ist und einen, der für mehr Länder als die EU-Mitgliedsstaaten zuständig ist und vor dem Verstöße gegen die Europäische Menschenrechtskonvention vorgebracht werden können.

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hat Norwegen die denn unterschrieben? Die Norweger sind ja gelegentlich etwas sperrig (was ich an ihnen mag)

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als eins von 47 mitgliedern des europarats hat auch norwegen die emrk ratifiziert.
so sperrig, dass man das nicht unterzeichnen könnte, ist niemand, nicht mal die schweiz...

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na ja, solange ihn niemand droht im Fjord zu ertränken oder sonstige grausame Verhörmethoden anwendet ist es wohl auch mit Menschenrechtskonvention eher unwahrscheinlich, dass er entschädigt wird.
Und hier will ja auch kein Ermittler wissen, ob das Entführungsopfer noch lebt und womöglich in Lebensgefahr ist.

Der Horror, der kommen wird, wäre mit einem heldenhaft durch den bösen, marxistisch-islamistisch-europaistischen Staat und dessen Schergen Erschossenen noch schlimmer.

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"Der Horror, der kommen wird, wäre mit einem heldenhaft durch den bösen, marxistisch-islamistisch-europaistischen Staat und dessen Schergen Erschossenen noch schlimmer."

Sehe ich nicht so. "Anschließend wurde der Täter beim Versuch, auch Polizisten zu töten, erschossen." Da wäre nicht viel gefragt worden.

In Deutschland haben die Alliierten den Rudolf Hess bis an sein Lebensende eingesperrt, das hat die Kackbraunen auch nicht gehindert, in Wunsiedel alljährlich Gedächtnismärsche zu veranstalten.

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So ätzend wie ich die Kackbraunen (schöne Formulierung übrigens) auch finde und so unhaltbar der Wunsiedel-Spuk auch ist:

Die Rudolf-Hess-Märsche fanden ja gar nicnt zwangsläufig immer am Grab von RH statt, sondern sonstewo, zB in Fulda.

Leute wie Thorsten Heise finden immer einen Anlass.

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Für den echten Fanatiker
macht es wahrscheinlich keinen Riesenunterschied, ob sein Idol hinter Gittern sitzt oder von unten an den Radieschen nagt.

Einen Unterschied macht das für den Steuerzahler bzw. die öffentliche Hand. Womit ich freilich nicht sagen will, dass ökonomische Abwägungen hier den Ausschlag geben sollten.

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Wie mir eben so Inglorious Basterds in den Sinn kommt, freunde ich mich mit dem Gedanken an, ihm wenigstens mit einem ziemlich großen Messer ein Hakenkreuz in die Stirn zu schneiden. Das wäre doch ein Kompromiss, mit dem man leben könnte.

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Ein mir bestens bekannter Historiker schaute sich nach seiner Promotionsprüfung (Thema: die SS) Inglourious Basterds an und fand das äusserst therapeutisch.

Mit dieser Sorte Kompromiss könnte man gut leben. Ich zumindest. Nur wem gerade? Hess ist tot und ab demnächst auch ihne festen postmortalen Wohnsitz.

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