Sonntag, 10. Juli 2011
Ein Sommermärchenkabuki
Wo, wenn nicht hier in der Gemeinde mit dem deutschlandweit höchsten Japaneranteil, hätte man gestern abend ein wenig Umtrieb erwarten können? Aber die ganzen Nissan Micras, Toyota Yaris und wie die typischen Frauenautos japanischer Provenienz sonst noch heißen, blieben nach dem Viertelfinalsieg der Japanerinnen in der Garage. Doch wer weiß, das Turnier ist noch nicht zu Ende, vielleicht geht da ja noch was. Töchterlein hat nach der ersten Enttäuschung über das Aus für die deutsche Frauschaft (sagt man das so?) befunden, in Japan wäre im Frühjahr so viel Schlimmes passiert, jetzt sollten die ruhig mal im Fußball gewinnen und wieder froh werden. Dem schließe ich mich an, ich würde zu gern mal sehen, wie die Töchter (und Söhne) Nippons Autocorso fahren. Karneval können sie ja schon.

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Das würde ich auch gern sehen! Gibt es eigentlich etwas, für das man in Japan auf die Tradition des spontanen Autokorsos zurückgreift? Scheint mir doch sehr (ursprünglich süd-)europäisch, diese Art, der Freude Ausdruck zu verleihen.

Schönen Sonntag noch!

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Desgleichen!
Also das expressivste, was ich an Begeisterungsstürmen gesehen habe, sind die vom Publikum in die Luft geworfenen Sitzkissen in der Halle, wenn ein Sumo-Ringer einen besonders spektakulären Sieg erzielt hat. Aber wenn die hier lebenden Japaner beim Karneval und beim Martinsumzug mitlaufen, warum sollten sie nicht in der Lage sein, die Sitte des doof hupend durch die Stadt Kesselns nicht auch zu übernehmen?

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Die letzte Weltmeisterschaft der Damen ist ohne nennenswerte mediale Erwähnung über die Bühne gegangen (und da haben sie das Turnier ohne ein einziges Gegentor abgefackelt). Jetzt weiß ganz Deutschland von den Spielen. Und die gegnerischen Manschaftinnen wurden auch immer stärker. Die Ladies haben mehr gewonnen als im Moment sichtbar ist. Frauenfussball ist aus der Nische heraus.

Und wie meine Uroma immer sagte: Man muss auch gönnen können …

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Absolut.
Ich denke, das Gewinnen war auch leichter, als noch nicht so viele Leute zugeguckt und Erwartungsdruck aufgebaut habenn

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Die Damen werden sich wohl auch demnächst Aussagen wie „Dritter Platz ist was für Männer“ verkneifen. Ein Teil des Drucks resultiert sicher aus dieser leichtfertigen Aussage …

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Klassisches Eigentor,
könnte man sagen. Der Spruch hätte sich aber versendet, wäre das mediale Interesse in diesem Jahr so niedrig geblieben wir bei den vorigen Turnieren.

Wie auch immer, aus Männerfußball mache ich mir ja auch nicht viel, von daher, what shalls. Selbst für Sportarten und Wettbewerbe, die mich mehr interessieren, fehlt mir Zeit und Nerv, mich vor die Glotze zu hocken.

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Der Spruch wird wohl mehr auf dem Sumpfgelände des DFB gewachsen sein.

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Kann gut sein.
Ich hatte den nicht gehört, was aber nichts heißen will, da ich das Thema weiträumig gemieden habe).

Hier hat ja auch die Lokalpresse völlig hyperventiliert, weil unsere kleine Bezirksspochtanlage Trainingsort mehrerer WM-Teams ist. Aber wenn man nicht gerade zufällig da hinten in der Ecke den Hund ausführt, kriegt man davon so gut wie nichts mit.

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Vor Jahren wohnte ich an der Zufahrtstrasse zum Fussballstadion.
Während der Heimspiele der männlichen Lokalheroen (spielen Oberliga) kollabierte mit schönster Regelmässigkeit der Verkehr 2 Stunden vorher und der See war völlig zugeparkt und ich über den Spielstand von Balkon aus bequem informiert war (nicht aus Interesse, sondern durch pure Lautstärke), fand ein Länderspiel der Frauen Deutschland-China unter äussert zivilisierten Bedingungen statt: dezenter Jubel (was an den knapp 200 Zuschauern liegen könnte), keine wild abgestellten Autos und die Stadiontore offen, der Eintritt war nämlich frei.

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