Mittwoch, 16. März 2011
주한일본대사관 공보문화원
Statt des üblichen schwarzen Rollis trage ich heute einen weißen, vielleicht wissen die japanischen Mitbürger in unserer Nachbarschaft diese kleine Geste richtig zu deuten. Die japanischen Mamis im Kindergarten und im Early Englisch sind freundlich wie immer, aber so ganz werde ich das Gefühl nicht los, es sei ihnen ein wenig peinlich, auf die Katastrophe in ihrer Heimat angesprochen zu werden. Da will man dann auch nicht weiter insistieren.

Erst vor wenigen Monaten hat unsere Verbundgemeinde eine Städtepartnerschaft in Japan unterzeichnet und eine Delegation von dort empfangen. Nun hätte übernächste Woche der Gegenbesuch in der Präfektur Osaka stattfinden sollen, aber die dortige Verwaltung ließ mitteilen, man wolle die Besucher vom Niederrhein lieber keinen Gefahren aussetzen und sie zu einem späteren Zeitpunkt in fröhlicher Verfassung empfangen. Die Gegend zwischen Osaka und Kyoto ist von Tsunami und Beben nicht betroffen gewesen und liegt etwa 750 Kilometer von den Unglücksreaktoren entfernt. Aber bei Wind aus Nordost wäre auch diese Gegend erhöhter Strahlung ausgesetzt.

Wer weiß, wie das noch weiter geht. In unserer Verbundgemeinde sind Japaner schon jetzt prozentual die größte Ausländergruppe. Das benachbarte Düsseldorf beherbergt eine der größten japanischen Gemeinden außerhalb des Inselreichs. Sollte sich also eine größere Anzahl von Söhnen und Töchtern Nippons aufmachen Richtung Deutschland, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie sich hier am Rhein niederlassen, wo schon viele ihrer Landleute leben. Viele Düsseldorfer sollen bereits Zimmer als Notunterkünfte angeboten haben, sagte der japanische Generalkonsul von Düsseldorf im Gespräch mit der hiesigen Regionalzeitung.

Das gehört jetzt zwar nur bedingt hierher, aber wo ich schon mal dabei bin: Mir ist aufgefallen, dass ich etliche Fälle kenne, wo eine Japanerin mit einem deutschen Mann verheiratet ist, aber mir ist noch keine deutsche Frau begegnet, die einen Japaner geehelicht hätte. Seltsam, oder nicht?

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Na, nachdem ich seit letzter Woche jeden Tag mehrere Stunden im Hotelzimmer arbeite, kann ich mit eigenen Erfahrungen im Fernsehgucken dienen. Da wurde wiederholt, d.h. bis zum Erbrechen, eine deutsche Journalistin interviewt, die Tokio mit ihrem Söhnchen verlassen hat, während ihr japanischer Mann dortgeblieben ist. Insofern scheint das eines der gesuchten Ausnahmepaare zu sein.

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Ines Karschöldgen-Matsuyama. Ist mir auch sofort eingefallen.

Ansonsten: Vielleicht spielt die - zumindest nach gängiger Optik - häufig unpassende Körperlänge eine Rolle?

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@ilnonno:
Danke für die Info, da sieht man wieder, wofür es gut ist, dass noch nicht alle Blogger und Kommentatoren dem Fernsehen völlig entsagen.

@mifasola: Das mag in vielen Fällen sicher mit reinspielen. Könnte aber auch noch andere Ursachen haben, etwa das traditionellere Rollenverständnis, das bei vielen japanischen Männern noch etwas ausgeprägter sein dürfte als bei den hiesigen?

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Die Dame ist grade aber sowas von omnipräsent. Der entkommt man nicht so einfach. TV abstellen hilft nicht, weil ich dann auch gleich meine Tageszeitung abbestellen müsste. Und das Internet müsste ich auch abstellen.
Ich habe nur einen in den letzten Tagen häufiger gesehen und das ist Yukio Edano, der grade einen recht beschissenen Job hat. Mal ehrlich: So gut können die doch nie zahlen, dass man Yukio Edano sein möchte...

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Zwei Paare
sind mir bekannt: Mann japanisch, Frau deutsch. In beiden Fällen leben die Männer seit langem in Deutschland.

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Da schau an,
dann ist das von mir beobachtete Ungleichgewicht womöglich nicht so allgemeingültig, sondern eher meinem beschränkten Beobachtungsradius geschuldet.

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Nein, da muß ich widersprechen: - das mit dem Ungleichgewicht der Geschlechter bei westlich-japanischen Mischehen ist meines Wissens wirklich so.

Man führt das darauf zurück, daß japanische Männer häufig immer noch auf eine Weise sozialisiert werden, mit der emanzipierte westliche Frauen nicht klarkommen. Solche Beziehungen gehen wohl häufig im Vorfeld kaputt, bevor daraus Familien werden. Ich kannte genau ein Paar aus deutscher Frau und japanischem Mann, und die sind inzwischen getrennt oder geschieden...

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Nach meinem Eindruck beschränkt sich die Art der Sozialisierung nicht auf japanische Männer. Es scheint geschlechterübergreifend üblich zu sein, das Gefühlsleben mit sich selbst zu regeln.

Insofern sieht eine Beziehung zwischen einer Japanerin und einem wenig kommunikativen Europäer erfolgversprechend aus. Während eine Italienerin einen Mann aus Japan wohl ziemlich schnell in Grund und Boden reden könnte.

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So allgemeingültig
scheint mir das dann doch nicht zu sein. Ich muß dabei ein bißchen an die Friesen denken, denen auch nachgesagt wird, sie seien nichts als schweigsam. Ich habe, jedenfalls in Ostfriesland, Männer kennengelernt, denen man vor ihrer Beerdigung die Schnüß wird wohl gesondert zunähen müssen. Mit den Japanern verhält es sich nach meiner Erfahrung – ohne daß ich Sethos' Feststellung grundsätzlich widersprechen möchte – nicht anders. Von den mir näherstehenden, darunter zwei, die mit einer Florentinerin bzw. einer Marseillaise liiert sind, können die Damen innerhalb einer Gesprächsrunde durchaus ins Hintertreffen geraten. Und bei einem, der mit einer Deutschen verheiratet ist, kommt die Gattin eigentlich eher überhaupt nicht zu Wort, wenn's etwas zu diskutieren gibt. Allerdings hat der auch so viel zu sagen, daß auch ich lieber zuhöre. Aber vermutlich liegt das, ebenso wie die langanhaltenden Beziehungen, daran, daß diese Männer seit langem in Europa leben.

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Verallgemeinerungen sind freilich immer zweifelhaft.

Dennoch ist es nicht ganz dasselbe, eine Gesprächsrunde in Besitz zu nehmen oder sein Gefühlsleben in einer Partnerschaft von innen nach außen zu kehren.

Ich denke da an Leute wie meinen Vater. Auf die Frage meiner Mutter, warum er so wenig mit ihr rede: "Ist doch alles schon gesagt".

Wobei ich mich nicht exakt ausgedrückt habe. Meine Mutter fragt nicht, sie wirft vor. Das dürfte dann auch wenig Japan-kompatibel sein.

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Das ist wohl so.
Aber meine Rede ist ohnehin von ziemlich europäisierten Japanern. Und um präziser zu werden: «Gesprächsrunde in Besitz nehmen» meine ich auch nicht, sondern geduldig – das wäre nach meinen Erkenntnissen eine Eigenschaft, wie sie sich mir als japanisch vermittelt hat – zuhören und ruhig auf jeden einzelnen Diskussionspunkt eingehen.

Und da oben, ich, was schreibe ich denn da? Schnute muß das heißen und nicht Schnüß. Letztere haben die Rheinländer. Aber wahrscheinlich habe ich ohnehin an die gedacht, als es ums viele Reden ging.

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Also, der Stereotyp des japanischen Mannes alter Prägung* geht früh morgens in die Arbeit, arbeitet passend viel, geht womöglich dann noch mit den Kollegen einen trinken, kommt spät heim, und braucht bloß drei Dinge zu sagen: 'Essen', 'Bad' und 'Schlafen', um anzuzeigen, was er haben will. Morgens kriegt er ein Frühstück und zombiet wieder los. Die Kinder sieht er fast nur am Wochenende und an Feiertagen.

Die Frau geht nicht arbeiten, schmeißt die Familie völlig alleine, erzieht die Kinder, macht sämtliche Hausarbeit, stellt dem Mann abends das Essen hin, läßt ihm sein Bad ein und baut den Futon auf, daß er schlafen gehen kann; morgens serviert sie ihm das Frühstück und schickt ihn los zur Arbeit. Allerdings verwaltete sie auch eigenverantwortlich alles Geld, was er heimbringt -- der Mann kriegt lediglich ein Taschengeld. Auch hat sie häufig das Auto zur Verfügung, während der Mann (gerade in den Ballungszentren Tôkyô und Ôsaka/Kyôto) mit dem Zug zur Arbeit fährt, was auch sinnvoll ist, weil sie die Kinder herumfahren und Einkäufe machen muß. So eine stereotypische japanische Familie ist eine sehr effektive Wirtschaftseinheit, gut aufgestellt, um ihren Wohlstand zu mehren und die nächste Generation erfolgreich auf den Weg zu bringen.

Aber so eine Europäerin, die völlig andere Dinge von einer Beziehung erwartet, und für die vor allen Dingen die innerfamiliäre Arbeitsteilung und Kommunikation ganz anders funktioniert, bekommt (selbst wenn sie Japanisch kann und die Kultur gut kennt) den Kulturschock, wenn ihr Japaner dann auch nur Anzeichen dieses Musters zeigt. Das muß nicht nur sein, daß er erwartet, bedient zu werden und/oder abnorm wenig Zeit für die Familie hat; das sind auch Prioritäten**, oder etwa auch, daß sie sich mit dem Treffen großer Entscheidungen über Familienfinanzen oder die Erziehung der Kinder überfordert fühlt und meint, er läßt sie damit allein, während er meint, sie kann das schon, und er braucht dazu keine Meinung zu haben.

Ich weiß leider gar nicht, wie es mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen zwischen Japanern und Westlern aussieht***; daran kann man immer ganz gut sehen, wie beweglich oder starr Geschlechterrollen sind, denn da muß man sich eigenständig sortieren und teilweise das Rad neu erfinden, statt wie bei gemischtgeschlechtlichen Beziehungen in vorgefertigte Rollen steigen zu können, sei es auch nur, um aus diesem 'Bestand' heraus die eigene Lebensweise den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Das wäre ein interessantes Thema für eine japanologische Magisterarbeit (bzw. einen Master-Abschluß, wie das jetzt wohl heißt), womöglich sogar eine Diss, aber ich brauche gar nicht anzufangen, darüber zu spekulieren; hilfreich im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit japanischer Männer an westliche Partner wären solche Daten aber ausgesprochen.-

*bei uns Deutschen wäre sowas etwa der ältere Mann mit Hut, der jedes Wochenende sein Auto wäscht und den Rasen mäht -- also, der superspießige Stereotyp, den es in Reinform realiter fast nicht gibt.

** auf SPON und FAZ gibt es jeweils unabhängig gerade Artikel über Frauen, die mit japanischen Männern in Tôkyô leben und jetzt wg. Nukleargefahr (eine davon mit Kind) davongegangen sind, während er 'an seinem Posten bleibt', was jetzt akut die Beziehung zerstört.

*** ich hatte genau einen schwulen Kommilitonen, der längerfristig mit einem Japaner zusammen war; aber den habe ich seit damals längst aus den Augen verloren, wie bis auf zwei alle anderen Mitjapanologen auch.

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Interessante Gedanken, und wesentlich präziser als meine nebligen Mutmaßungen.

Das provoziert mich zu einer Themenabweichung. Ich stelle mir vor, wir haben hier wie vor ein paar Jahren einstürzende Hallendächer wegen zuviel Schnee. Oder abgedeckte Häuser wegen Wind. Und der Innenminister kommt als Feuerwehrmann verkleidet oder im Blaumann zur Pressekonferenz. So wie das in Japan gerade praktiziert wird.

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Das ist da kulturell angemessen -- das zeigt 'Wir arbeiten gerade heftig', auch wenn die nicht wirklich Schlamm pumpen oder Schnee schippen.

Wir haben halt andere kulturelle Vorgaben, welche Kleidung was zu bedeuten hat, aber die sind nicht weniger festgelegt. Mein Genosse Nazgul Nr. 5, der aus dem Ruhrpott stammt, macht sich jetzt schon Gedanken, welcher Aufzug für den voraussichtlichen Gewinn der Bundesliga durch seinen präferierten Ruhrpott-Fußballverein anzulegen ist, um dann auszudrücken, das man sich auch korrekt darüber freut.


Wie schon gesagt, ich habe vor langer Zeit mal Japanologie studiert. Es wäre schlimm, wenn meine japanologisch-akademische Labermaschine schon so eingerostet wäre, daß ich sie für ein kleines Gastspiel als Erklärbär nicht mehr angeworfen kriege...

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Mein Schwager ist Japaner, um ein weiteres Gegenbeispiel zu nennen. Wobei ich versuchen könnte, Ihre Beobachtung zu stützen, indem ich hinzufüge, dass ich ihn nicht als einen "typischen" Japaner betrachten würde.

Darf ich fragen, was es mit der Überschrift auf sich hat? Ich tippe ja auf Koreanisch?

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Die asiatischen Schriftzeichen
sehen ja alle irgendwie so gleich aus. ;-) Hatte von der website des japanischen Außenministeriums eine Rubrikenüberschrift übernommen, im ersten Versuch ein Dokument auf chinesisch erwischt, den Irrtum bemerkt und gleich einen Folgefehler fabriziert mit einer koreanischen Zeichenfolge. Dann wollte ich nicht schon wieder ändern (weil dann die Dunkelkammer wenns blöd läuft gleich wieder auf der blogger.de-Startseite oben gelistet wird), dann sagte ich mir, wollen wir doch mal sehen, wer es zuerst merkt.

Der Preis geht hiermit an Sie!

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Da hatte ich natürlich einen Vorteil: ich habe in der Schule etwas Japanisch gelernt und erkenne somit die japanischen Zeichen. Da die teilweise vom Chinesischen abstammen, erkenne ich das gleich mit (auch wenn ich da nix versteh) und beim Rest rate ich immer auf Koreanisch ;) Bei Gesichtern mach ich das übrigens genauso.

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Gerade nebenan bei den Professionellen gelesen: Ein Japaner bleibt in Japan. Da ist beides drin: Auszug aus Japan (bzw. nicht) und Deutsche heiratet Japaner.

Die Überschrift ist übrigens koreanisch und bedeutet: „Public Affairs Council, Botschaft von Japan“

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@der_papa:
Habs auch grade gelesen (bei den Kommentaren drunter bin ich allerdings ausgestiegen).

Zur Überschrift: Wie gesagt, beim ersten Versuch wars chinesisch, und nach dem zweiten Fehler wollte ich es nicht nochmal ändern - in Gedenken an die "Seven Bells"-Kneipe. ;-)

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Ich habe den Artikel nicht mal ganz gelesen. Mir geht Leid (egal ob eigen- oder fremd-) immer total nahe, aber die Verbindung hat geklappt. Und man muss sich doch heutzutage über alles freuen was klappt ;-)

Aber was es mit den sieben Glocken auf sich hat, da muss ich passen …

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@der_papa: Das hatte ich dieser Tage
in den Kommentaren, ich meine, Du hättest das auch mal in einer etwas anderen Version zum Besten gegeben.

Und freuen über das, was klappt: Ganz genau, das ist auch hier die Devise. Ich wäre zwar weit davon entfernt, den erfreulich guten Input von den Kommenatoren als "mentales Exoskelett" zu bezeichnen, aber faszinierend finde ich es schon, was auf diesem Kanal so alles anlandet.

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Was für ein schöner Begriff: "mentales Exoskelett"

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@der_papa:
Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, aber dazu gab es hier eine Vorgeschichte. (Der verlinkte Originalbeitrag ist nicht mehr bei faz.net zu finden, weil sich der Urheber dieses schönen Begriffs dort etwas, nennen wirs mal unprofessionell aufgeführt hat).

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Ach ja, ich erinnere mich. Lang ist's her. Über ein Jahr nur … (Die Zeit — also die Dimension jetzt, nicht das Helmut-Schmidt-Rauchermagazin für verqualmte Ansichten — macht im Moment so irre Sachen mit mir. Ich fange an Dinge aus der jüngeren Vergangenheit als sehr viel älter einzustufen, und ordentlich alte Dinge werden mit ein mal unter „vor kurzem passiert“ einsortiert.)

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Ich kann auch noch das Beispiel einer Ehe aus meinem Bekanntenkreis beisteuern, bei der er Japaner und sie Deutsche ist und offensichtlich glücklich verheiratet.
Was ich natürlich nicht ausschließen kann, ist eine Überschneidung meines Falles mit einem hier schon genannten ;)

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@Überschneidung ausschließen:
Da spricht die Wissenschaftlerin. Erinnert mich an die Anekdote mit einem Physiker, der nach einer Fahrt durch diee Lüneburger Heide gefragt wurde, ob die Schafe dort schon geschoren seien. Seine Antwort: "Auf der mir zugewandten Seite nicht."

Aber vielen Dank für Ihr Puzzlestück. Beruhigend, dass so eine Konstellation nicht von vorn herein zum Scheitern verurteilt ist.

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Es ist ja nicht ...
... das Japaner keine Europäerin wollen.

Ich delbst bin mit einer Thai verheiratet. Dort sind die gesellschaftlichen Zwänge nicht so stark wie bei den Japanern.
Meine Frau wird oft gefragt "wo kriegt man einen Ausländeer her" ( noch nicht in der Zooabteilung des Supermarktes) Und meine männl. Verwandten interviewen mich wenn ihre Frauen nicht in der Nähe sind über deutsche Frauen.

Bei den Japanern herschen aber ganz andere Moral vorstellungen und europ. Frauen zählen nicht gerade zu den moral. Idealen in Japan.

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Mit einer Thailänderin an der Seite
kann man sich hierzulande eine Menge blöde Sprüche (von wegen im Katalog gekauft und so) einhandeln, sagte mir ein Kindergarten-Papi, der mit einer Thailänderin verheiratet ist. Von der Konstellation haben wir gleich zwei in der Gruppe, aber auch hier ist mir kein Fall bekannt, dass eine deutsche Frau einen Thai-Mann geheiratet hätte.

Das mit den unterschiedlichen Moralvorstellungen ist ein guter Punkt, das kommt zu den anderen Rollenbildern ja noch hinzu.

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Richtig -- das ist die Kehrseite der Medaille. Ein Westler mit Asiatin (die Mit-Westler unterscheiden da schon gar nicht mal immer sauber) kriegt man wohl oft den Kommentar (auch hinterrücks), die deutschen Frauen hätten den Kerl nicht mehr haben wollen, weil er so [[beliebiges Kriterium der Unattraktivität]] sei.

Wobei es bei allen, die ich kenne (und das sind dann schon einige, so daß ich meiner Datenbasis da trauen kann), immer beobachten kann, daß sich der jeweilige westliche Ehemann massiv mit der Herkunftskultur seiner Frau identifiziert und sich dafür interessiert, die Sprache lernt, die ganze erntfernte Verwandschaft unter seine Fittiche nimmt, wenn welche davon zu Besuch herkommen, etc. Keiner von denen hat also eine 'Exotin' geheiratet und erwartet kulturimperialistisch von ihr, sich ihm anzupassen. Ja, und da sind auch zwei mit einer Thailänderin dabei. Die blöden Sprüche sind also nicht nur von der Haltung her rassistisch, sondern auch schlicht und ergreifend inhaltlich an der Realität vorbei.-

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Die Sprüche haben in gewisser Weise einen Ursprung und der liegt weniger an Westlern die eine Thai geheiratet haben, sondern am Benehmen vieler westlicher Touristen in Thailand. Und da ist "Großkotz" noch recht freundlich. Da gibt es 60jährige Opis, die ihren Thaiteenie spazierenführen und noch stolz erklären, was für Wohltäter sie sind, weil, hallo, sie unterstützen damit ja auch die Familie des Mädels. So eine Art Pornoentwicklungshelfer.

Insgesamt aber: Beipflicht zu Herrn sethos. Ich traf in Kambodscha einen Engländer, der mit einer Khmer verheiratet war und auch vor Ort lebte. Ich kann kein Khmer, aber mir schien es, als spreche er das fließend. (Leider trifft man auch das Gegenteil dort)

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Vielleicht sind es nicht nur Moralvorstellungen, sondern vielleicht auch ein Schönheitsideal, dem deutsche oder westliche Frauen nicht so entsprechen. Die beste Freundin hatte einmal einen japanischen Freund, der war u.a. hingerissen davon, dass sie zwar groß (1,74 m) sei, aber dennoch kleine Füße habe (Schuhgröße 37).

Und vielleicht riechen wir für Japaner auch nicht so lecker, was am Verzehr von Milchprodukten liegt. Jedenfalls sagte die beste Freundin, dass die japanischen Herren in der U-Bahn immer so angenehm frisch rochen (aber nicht nach Aftershave). Und dass ihr auffiel, wie zwei ältere japanische Damen einmal bei einer Theateraufführung von dem deutschen Herrn in ihrer Gruppe diskret abrückten und sich dezent ein Taschentüchlein vor die Nase hielten. Er hatte es nicht bemerkt, sie schon. Und es sei nicht so gewesen, dass der Betreffende erbärmlich gestunken habe.

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Stimmt,
das ist ein Punkt, den man nicht unterschätzen sollte. Auf einer Party kam ich mal mit einer Chinesin ins Gespräch, die mit einem Deutschen verheiratet ist. Im angeheiterten Zustand eröffnete sie mir, dass zu den gängigen chinesischen Bezeichnungen für Westler nicht nur die allseits bekannten "fremden Teufel" und "Langnasen" gehörten, sondern auch "Butterstinker".

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Als mein Bankmensch seinen Rentenbeginn feierte, fragte ich ihn zu fortgeschrittener Stunde, wer (außer mir) sein verrücktester Kunde war. Da erzählte er vom kreditfinanzierten Kauf einer Frau aus Thailand. Und das gleich zweimal, da die erste recht bald verschwunden war.

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Dafür gibt´s Kredit? Leistung aus Leidenschaft? Wie kann die Sicherheit im Bedarfsfall denn verwertet werden ?

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Solange du kreditwürdig bist (feste Anstellung, Einkommen in für den Kreditrahmen ausreichender Höhe, solide Schufa-Auskunft, ab einer bestimmten Höhe ein sauber geführtes Bankkonto ohne Überziehungen) brauchst du keine Sicherheiten, zumindets bei unserer Bank.

Banklicherseits gibt es also keine Hindernisse.

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Wenn ich mich recht erinnere, war für das zweite Darlehen eine Hypotheke auf das Haus notwendig. Sehr peinlich war dem Bankmenschen, dass ich beim Raten, wer der Betreffende sein könnte, auf das erste Mal getroffen habe. Ich konnte ihm sogar die Insiderinfo liefern, dass auch das zweite Finanzierungsobjekt gerade am Verschwinden war. Das konnte ihm aber angesichts der nahenden Rente egal sein.

Ob es einen dritten Versuch geben wird, weiß ich nicht. Der Kreditnehmer hat sich gerade einen neuen Traktor gekauft, also vermutlich nicht.

Ich will das nicht ins Lächerliche ziehen, aber es drängt sich die Komik der Situation auf.

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Ich hatte es mir zunächst verkniffen,
aber ohne diese legendäre Gerhard-Polt-Nummer würde diesem Thread dann doch was fehlen (auch wenn das Einbetten dieses Filmchens wahrscheinlich die Ökobilanz der dunklen Seite versaut.) Aber in einem deutschen Fernsehhaushalt flimmert die Glotze im Schnitt 223 Minuten pro Tag, und so viel gucken wir wenns hochkommt im Halbjahr. Muss man ja auch mal sehen.

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