Dienstag, 7. Dezember 2010
Boah, noch so'n FAZke!
Auf Einladung des Verantwortlichen für das "deus-ex-machina"-Blog auf faz.net hatte ich heute das Vergnügen, dortselbst einen Gastbeitrag beizusteuern. Das Thema ist Post-Privacy, die Utopie vom Ende der Privatsphäre. Und klar, dem regelmäßigen Besucher der Dunkelkammer wird manch einer der Gedankengänge schon vertraut sein aus diversen Diskussionen hier und in der Nachbarschaft. Trotzdem war es eine spannende Herausforderung, das Ganze mal für ein anderes Publikum aufzubereiten, das in dem Thema womöglich nicht so weit drin ist wie die meisten hier.

Die Bilder hat - wie unschwer zu erkennen sein dürfte - der Hausherr Don Alphonso aus seinem umfangreichen Fundus beigesteuert. Sollte dieses Debüt den Auftakt zu einer regelmäßigeren Zuarbeit bilden, werde ich wohl an meiner eigenen Bildsprache noch einiges feilen und optimieren müssen (oder genauer gesagt überhaupt erst mal eine solche entwickeln). Denn wie kundigen Betrachtern nicht ganz verborgen geblieben ist, bin ich in dieser Disziplin durchaus ein wenig, wie soll ich sagen, unterbelichtet. Und meine hart arbeitende Frau kann ich ja auch nicht ständig einspannen, Bilder zu machen.

Ach, so ein hochmögend-barockes Pseudonym passend zu Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia und Nicander A. Indescretius von Saage müsste auch noch gefunden werden. Mir wäre ja die römische Variante Marcus Septimus Nonus Tertius nicht unrecht, aber das passt leider nicht so recht in das sonstige historische Umfeld von Allongeperücke, Dreispitz und Schnallenschuh. Sollte sich die Frage akuter stellen und mir nichts Gescheites einfallen, müsste ich wohl zu einem Namensgebungswettbewerb aufrufen. Aber im Moment sind das noch ungelegte Eier.

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lo siento mucho, pero...
....bei "Deus ex machina" denke ich immer an Laibach...die Band....

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Ach ja richtig,
das letzte Instrumentalstück auf der "Jesus Christ Superstar". Das hatte ich gar nicht mehr so prominent auf dem Schirm. Liegt wohl daran, dass ich vor allem "God is God" und "Message from the black star" so dermaßen exzessiv oft gehört habe, dass der Rest in meiner Erinnerung ein wenig hinten runter fällt.

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Ah, da ist der angekündigte Text ja. Danke für den Link. Habe gerade durch meine kleine DVD-Sammlung gestöbert auf der Suche nach ein wenig Unterhaltung und bin dabei über den Simpson/Bruckheimer-Film „Staatsfeind Nr. 1“ gestolpert.

Als wenn das Thema dieser Tage sich mir mit Macht ins Bewusstsein prügelt.

Bei Gelegenheit werde ich mal den Text hier einfügen, den angehende Kunden einer Finanzierungsbank unterschreiben müssen, in die sich damit abfinden müssen, das sich ihren Antrag kein Mensch mehr ansieht, sondern das über die Finanzierung eine Maschine entscheidet, und das man sich mit einer Unterschrift damit einverstanden gibt. Wenn nicht ist sofort Essig mit dem Vertrag.

So geht Geld heute. Schade, dass wir von Geld vollkommen und total abhängig sind …

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@der_papa:
Das ruft mir ins Gedächtnis, dass ich ein paar Kugeln Gedankenmunition, die ich mir zurecht gelegt habe vorher, gar nicht verschossen habe. Dieser sogenannten neuen Ethik, die dem Kontrollverlust Rechnung tragen soll, geht es nämlich mehr um das abstrakte Postulat einer möglichst prall gefüllten Datenbank mit möglichst wenig eingeschränkten Abfragemöglichkeiten und nicht primär um das Wohlergehen der Menschen, mit deren persönlichen Daten der Datenraum immer weiter befüllt werden soll. Mich erschreckt das immer noch, wie platte Sprüche wie "Information wants to be free" davon ablenken, dass elementare Persönlichkeitsschutzrechte bedroht sind. Die Information sollte für die Menschen da sein und nicht die Menschen als Inputlieferanten für die Informationsverarbeitung. Aber manchem verrutschen da die Prioritäten, selbst wenn da bislang gar kein oder nur wenig Geld im Spiel ist.

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„…selbst wenn da bislang gar kein oder nur wenig Geld im Spiel ist.“

Nun, was die Geldmenge die da im Spiel ist angeht, so denke ich dass man da mal etwas Recherche reinstecken sollte.

Ich stelle mir eine Firma vor, die alle verfügbaren Datenströme aufnimmt und unsortiert speichert. Kreditkartenzahlungen, KFZ-Zulassungen, Bewegungs- und Verbindungsdaten von Mobiltelefonen, Beziehungen in sozialen Netzwerken* und so weiter. Dann werden Verknüpfungen gesucht und zu Profilen verdichtet. Aus den rohen Daten werden dann Dossiers generiert. Auf diese Weise können Werbetreibende Informationen über vergangene, aktuelle und zunehmend über zukünftige Kaufverhalten gewinnen. Wenn diese Dossiers gut sind (und der Lieferant ist bemüht sie so gut wie möglich zu machen) dann wird die Werbeindustrie zunehmend abhängig von den Dossiers. Was sich wiederum auf den Preis auswirkt.

Über das Thema lohnt sich ernsthaft nachzudenken …


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* Hat sich schon mal jemand gefragt, warum ein „Spiel“ wie Farmville, oder die Wahrsagernuss den VOLLEN Zugriff auf ALLE meine Profilinformationen und die meiner Freunde haben will? Braucht Farmville diese Infos zum Betrieb des Spieles? Und wovon leben die Farmville-Entwickler bei Zynga, wo dass Spiel doch kostenlos ist?

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@der_papa:
Einer einzelnen Firma, die das gesamte Puzzle zu DEM Metaprofil zusammensetzen kann, stehen ein paar datenschutzrechtliche und praktische Hürden entgegen. Jede Konsumentenadresse darf jeweils nur mit einem konsumqualifizierenden Merkmal weiterverkauft werden, ein paar der von Dir genannten Quellen gewähren überwiegend nur hoheitlichen Abfragen Zugriff. Im Prinzip könnte man fast alle verfügbaren Datensätze zu einer Person zusammenkaufen und die Merkmale fusionieren, so dass kaum noch Fragen offenbleiben, aber es ist bei dem derzeitigen Marktwert von qualifiziertem Adressmaterial ein so teures Vergnügen, dass der zu erwartende Return on Invest in keinem Verhältnis mehr steht zu den Aufwendungen, die man für so einen Superdatensatz ausgeben müsste. Und da komme mir keiner, dass die rudimentären Schranken, die der derzeitige Datenschutz zwischen diesen ganzen Quellen unten hält, komplett nutzlos wäre - trotz vieler Schlupflöcher im Einzelfall. Ohne diese Beschränkungen wäre es noch weitaus schlimmer.

Die - wenn man so will - schlechte Nachricht ist, dass die Profilbildung und Prognostik, die nur auf Teilbereichen basiert, zum Teil auch schon recht weit fortgeschritten ist, ob das die Bondatenanalyse im Supermarkt ist oder was heutzutage im Netz schon alles mit Tracking und Targeting geht. Mit sogenannten Touchpoint-Analysen kann der einzelne Wirkungsbeitrag eines jeden Werbeträgers innerhalb innerhalb einer integrierten Kampagne bewertet werden, von der Anzeige über das Banner und den TV-Spot bis hin zum Plakat an der Ausfallstraße un dem Pappaufsteller im Supermarkt.

Was uns in diesem Zusammenhang einstweilen vor der totalen Durchleuchtung bewahrt, ist der Konkurrenzfaktor, der dafür sorgt, dass jeder Teilnehmer in diesem Spiel natürlich bestrebt ist, seine jeweiligen consumer insights nicht unter Wert zu verkaufen.

Und das bringt uns zurück zum weiter oben genannten ROI-Problem: dem abnehmenden Grenznutzen von immer intensiveren Durchleuchtungsmaßnahmen und Datenzukäufen. Da kommt man irgendwann immer an einen Punkt, an dem der grob gezielte Schrotschuss oder der Guss aus der Gießkanne die effektivere Werbevariante ist.

Diese Facebook-Spielchen sind natürlich ein no-no, wie man auf Neudeutsch sagt. ;-)

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Zwei kurze Gedankenanstöße dazu:

„Einer einzelnen Firma, die das gesamte Puzzle zu DEM Metaprofil zusammensetzen kann, stehen ein paar datenschutzrechtliche und praktische Hürden entgegen.“

Diese Hürden sind national unterschiedlich, und in etwa so fest in Stein gemeißelt wie ein Gesetzbeschluss zum Atomausstieg. Auch hier scheint mir ein interessantes Recherchefeld zu liegen, welche Daten den nun tatsächlich verfügbar sind und welche nicht.

„Da kommt man irgendwann immer an einen Punkt, an dem der grob gezielte Schrotschuss oder der Guss aus der Gießkanne die effektivere Werbevariante ist.“

Die Kosten dafür liegen einzig in dem Aufwand die Daten zu sammeln/speichern und dem Programmieraufwand um an die Auswertungen zu kommen. Wenn wir nun merken dass immer mehr Daten freiwillig verfügbar werden, dass Speicherplatz günstig ist und das der Programmieraufwand ein mal erbracht werden muss, aber dadurch hunderttausende von Dossiers kostenneutral zu ziehen sind, dann ist der ROI meiner Meinung nach deutlich eher erreicht als sagen wir mal bei der Entwicklung einer Tabellenkalkulation.

Das nur als Anregung.

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@der_papa:
Sicher ist das alles nicht in Stein gemeißelt. Aber man muss auch sehen, dass wir mit dem Schreckensszenario, Firmen mit Sitz jenseits der EU würden hier den Riesenschindluder treiben, doch schon eine Weile leben müssen. Geschichten wie die in Indien zusammengetippten Telefonbuch-CD-ROMs sind dann doch die Ausnahme geblieben. Die Beschaffungskosten von Datensätzen aus den wirklich interessanten Quellen sind immer noch eine ziemliche Hürde, und das Einsammeln, Sichten und Weiterverarbeiten der allgemein verfügbaren Daten zu verwertbaren Informationen ist immer noch eine aufwendige Prozedur. Selbst wenn die von Dir genannten Kosten sinken, bleibt der grob gezielte Schrotschuss doch in vielen Fällen die viel günstigere Alternative. Wobei man das natürlich für verschiedene Produktgruppen jeweils unterschiedlich austarieren muss. Wo höherwertige Anschaffungen mit höherem Involvement anstehen wie bei PCs oder gar Autos, sieht die Rechnung anders aus als bei banalen täglichen Gebrauchsgütern wie Klopapier (die nun mal immer noch den größeren Teil des Werbekuchens backen).

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Und ich sach noch, als wenn das Thema sich mit Gewalt aufdrängt …

„Zu diesen generellen Erkenntnissen »brauchen wir von jedem Menschen nur 20 Datenpunkte, dann können wir mit weit über 90 Prozent vorhersagen, welchen Geschmack er hat und welche Dinge er mögen wird. Wir sind schon ziemlich gut«, sagt Chris Dixon ein wenig selbstgefällig, nachdem er sich im Büro eine ruhige Ecke gesucht und niedergelassen hat.“

http://www.zeit.de/2010/50/Daten-Information-Kundenwuensche

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Öha.
Targeting ist als mögliches Thema für das FAZ-Blog schon längst vorgemerkt. Die ganze mobile und location-based Komponente hatte ich dabei aber noch gar nicht so prominent auf dem Radar gehabt.

Allerdings bin ich auch schon lange genug im Geschäft, um das "bald wird mit dem xyz-Verfahren nur noch Werbung abgefeuert, die auch auf Interesse stößt und ins Ziel trifft" schon oft genug gehört zu haben. Von daher bleibe ich auch im Hinblick auf die konkrete Umsetzbarkeit von Erkenntnissen aus dieser 20-Punkte-Methode ein wenig reserviert.

Aber hochspannend ist das allemal, was man aus den großen Datenmengen so alles an Mustern rausholen kann.

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Wer warum und womit Werbung mit welchen Mitteln macht ist mir (bisher) schnuppe. Elektrisiert hat mich der Teil mit den „20 Datenpunkten“, und das dazu keine persönlichen Daten irgendwo abgegriffen werden müssen, sondern frei verfügbare Quellen genutzt werden. Quellen die wir selbst füttern (z. B. unsere Suchanfragen bei Herrn Schwimmbrille). Und durch immer intensivere und detailliertere Beobachtungen. An welchem Regal bleiben wir wie lange stehen und reagieren wie auf die eingeblendeten Werbebotschaften?

Da gibt es keine Behörde, die diese Informationssammlung unter Verschluss hält. Warum auch? Ist doch ganz harmlos …

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Abgesehen davon,
dass mich das vermutlich recht schnell nerven würde, wenn mich mein Handy alle naslang in irgendwelche Geschäfte lotsen wollte, kann ich in diesen Rechenspielchen keine dramatische Bedrohung meiner informationellen Selbstbestimmung erkennen. Wahrscheinlich könnte die Edeka-Filiale um die Ecke mir bei jedem Einkauf auch im Schnitt mindestens 7 von 10 Artikeln ungefragt und korrekt aufs Band legen, wenn sie so ein paar Numbercruncher-Nerds darauf ansetzen würde, aus den Bondaten bisheriger Einkäufe aussagekräftige Muster abzuleiten. Dass aber mehr als zwei Dutzend "statistische Zwillinge" von mir, die im 20-Punkte-Raster übereinstimmen, regelmäßig ein ähnliches Sortiment in anderen Edeka-Filialen einkaufen, halte ich aber nicht für übermäßig wahrscheinlich. ;-)

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Schade, ich konnte den wirklich wichtigen Punkt nicht deutlich machen. Ein letzter Versuch: Beobachtungen und Verknüpfung frei verfügbarer Informationen lassen sich einzelnen Personen eindeutig zuordnen und geben statistische Wahrscheinlichkeiten über deren Verhalten in bestimmten Situationen. Personalisierte Werbung ist da das kleinste daraus resultierende Übel …

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Nun ja,
die Methode ist nicht komplett neu. Es gehörte schon zum Standardrepertoire der Volkszählungskritik, darauf hinzuweisen, wie relativ einfach und mit wie wenigen Schritten aus anonymisierten Datensätzen der Gesamtbevölkerung wieder Einzelpersonen herauszufiltern sind. Von daher falle ich jetzt nicht um vor Überraschung, wenn das mehr 25 Jahre später angeblich auch im größeren Stil auf Basis von frei verfügbaren Daten (wobei mich das im einzelnen schon mal interessieren würde, was da alles dazugehört) funktioniert.

Frage zwei ist: Weisen die Ergebnisse wirklich auf mich als mark793 oder doch nur auf einen "statistischen Zwilling", ein Merkmalscluster mit der relativ höchsten Übereinstimmung mit meiner Realperson? Und wie dünn ist die Grenze zwischen diesen beiden Entitäten?

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Lesenswert in diesem Zusammenhang:
Frank Rieger in der FAZ, der auch gesellschaftlich-politische Implikationen dieses Themas nicht ausspart. Harter Tobak.

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Es war doch jahrhundertelang üblich, eine latinisierte Form des eigenen Namens als Pseudonym zu führen. Sie würden sich da in guter Gesellschaft befinden (mir ist immer noch schleierhaft, wieso jemand mit dem schönen Namen Theophrastus Bombast von Hohenheim das Bedürfnis verspürt hat, sich einen anderen Namen zuzulegen).

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@muerps:
Diese Mode scheint mir spätmittelalterlich bis frühneuzeitlich zu sein. Ich bin nicht sicher, ob sich das stimmig in die Autorenriege einfügen würde.

Und wer weiß, ob Paracelsus selber das Bedürfnis nach Vereinfachung und Prägnanz hatte oder ob er eher zähneknirschend akzeptierte, dass andere ihn lieber Paracelsus nannten.

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"eine latinisierte Form des eigenen Namens als Pseudonym zu führen"
...wie zum Beispiel "Amadeus" oder "Amadé" Mozart.

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@jeeves:
Ich hätte eher vermutet, dass Frau Muerps da Beispiele wie "Kopernikus" im Sinn hatte.

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Ich dachte in der Tat eher an Kopernikus, Agricola und wie sie nicht alle heißen.

M. Septimus Nonus Tertius klingt natürlich wirklich eher nach römischen Staatsmann.

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Eher nach
Soldatenkaiser, zuvor Zenturio der Prätorianergarde. ;-)

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Dann passenSe mal auf, dass Sie nicht hinterrücks von ihrer Gefolgschaft und/oder ihren Konkurrenten (oder auch von einem Blitz) erschlagen werden.

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Wieso arbeiten die Menschen immer "hart"? Wie geht das überhaupt? Was ist da "hart"? Was ist das Gegenteil? "Weiche" Arbeit?

Ich weiß, dass das Leben in einem Konzern grauenhaft ist, aber selten wegen der eigentlichen Arbeit.

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@ilnonno:
Ich kann nicht für "die Menschen" und "immer" sprechen. Ich weiß aber, was meine Frau an Wochenstunden runterkloppt und was sie in der Zeit leistet. Gemessen daran habe ich als Hausmann und Homeofficer ein nicht ganz so hartes Arbeitsleben. Um diesen spezifischen Kontrast ging es mir, nicht um allgemeingültige Aussagen.

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Zur Namenssuche kann ich nichts beitragen, weil ich ohnehin mit den dortigen Pseudonymisierungen nicht viel anfangen kann. Privat zu bloggen ist eine Sache, in einem Medium wie der FAZ das Schreiben unter Pseudonym inflationär auszuweiten (so mein persönlicher Eindruck), eine andere. Vielleicht habe ich im Laufe der Blog-Einträge verpasst, warum man das bei der F.A-Z. so handhabt, aber mir wird das bisweilen zu schwurbelig. Aber: Schöner Einstiegsbeitrag. Gratuliere.

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Weder Mark noch Markus klingt irgendwie barock, aber das Dunkel, das hat schon was Barockes! Das paßt gut zum "Vanitas"-Motiv der Barockzeit, wie es z.B. Gryphius schreibt:

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein,
wo itzund Städte stehn, wird eine Wiesen sein...

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"Marco Prolo"? (So als Abgrenzung vllt.?:-)

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Zum Artikel: "... das Ganze mal für ein anderes Publikum aufzubereiten, das in dem Thema womöglich nicht so weit drin ist wie die meisten hier..."
Das ist sicher gut gelungen. Mir fällt aber in dieser Zusammenfassung auch auf, dass das ganze Thema mit vielen Fragen und Konjunktiven versehen ist. Konkrete Auswirkungen oder Lösungen sind nach wie vor Mangelware.

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@Kristof:
Sicher, wir alle stochern mit der Stange im Nebel beim Versuch, eine Ahnung davon zu bekommen, wo die Reise hingeht.

Es ist ja (im Guten wie im Schlechten) nicht gottgegeben, dass die derzeit zu beobachtende Erosion der Privatsphäre ungebremst so weitergeht, bis auch die letzten Winkel der Existenz auf der öffentlichen Bühne stattfinden. Wenn es denn stimmt, dass jeder Trend auch seinen Gegentrend gebiert, wäre es nicht auszuschließen, dass wir in naher Zukunft auch eine radikalisierte Schicht von Verweigerern sehen, die sich dem always-on-and-always-visible entziehen. Am Schluss des Artikels habe ich ja einen Link gepostet zu einer Studie, die belegt, dass junge Leute inzwischen auch mehr darüber nachdenken, was sie online von sich präsentieren und was nicht. Das spricht schonmal tendenziell auch dagegen, dass die Entwicklung linear Richtung Vollstriptease weitergeht.

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Richtig. Meist ist ja nicht alles so schwarz.weiss wie dieses Layout hier. Ich wünschte mir ja eine selbstbestimmte Öffentlichkeit/Privatheit. Und das ist keine Utopie. Allerdings braucht es dazu wiederum eine Offenlegung der Mechanismen und eine Transparenz der Daten (Ich muss halt wissen, welche Daten mit meiner ADAC-Bonuskarte beim Tanken übermittelt werden, um zu entscheiden, ob ich da mitmache).
Insofern fand ich das Szenario drüben vom Herrn Papa ganz spannend und konkreter als viele der aktuellen Diskussionen.

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Naja, so viel wurde bei mir drüben noch nicht über das Thema geredet. Ich hatte schon etwas mehr erwartet. Aber das wird vielleicht noch.

Herr Assange ist ja vorerst mal in Haft, was das bei mir beschrieben Szenario erstmal etwas weniger wahrscheinlich macht …

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"Am Schluss des Artikels habe ich ja einen Link gepostet zu einer Studie, die belegt, dass junge Leute inzwischen auch mehr darüber nachdenken, was sie online von sich präsentieren und was nicht."

Aktuelles Beispiel: Ein junger Mann, der für die Programmierung einer von mir für jemanden anderen betriebenen Website verantwortlich zeichnet. Zum Dank wurde er namentlich erwähnt. Er hat mich nun gebeten, seinen Namen zu entfernen. Nicht, weil er nicht zu seiner Arbeit steht. Sondern einfach nur, weil er so wenig wie möglich im Internet namentlich aufgefunden werden will.

Ich glaube sowieso, dass neben den hier angedachten Verweigerern auch Luxus auch so definiert werden wird: Ich kann es mir leisten, auf always-on-and-always-visible zu verzichten. Allenfalls habe ich Leute, die ich für always-on-and-always-visible bezahle. So wie im analogen Bereich halt auch, wo man Mietmäuler Anwalt und Berater und Notar dafür bezahlt, das Gesicht hin zu halten.

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@kristof: "Ich muss halt wissen, welche Daten mit meiner ADAC-Bonuskarte beim Tanken übermittelt werden, um zu entscheiden, ob ich da mitmache"

Ich muss das nicht einmal wissen. Es reicht die alte Lebensweisheit, dass niemand etwas verschenkt. Man bezahlt immer. Auf die eine oder andere Weise.

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@kreuzbube 10:36: Ein interessanter Aspekt, der nahelegt, dass die komplette digitale Öffentlichkeit ohnehin nicht funktionieren wird. Je mehr die digitale Parallelwelt unser Leben bestimmen wird, umsomehr wird diese auch wieder verbogen, geschönt und manipuliert werden. Der professionelle Profil-Obfuskator, ein Beruf mit Zukunft.

@kreuzbube 10:39: Tja, ich bin ja Rest-Optimist. Mit alter Lebensweisheit dürfte ich bei Blogger.de nicht mitmachen. Und ich glaube sogar, dass es Kundenkarten geben könnte, die mir das Einkaufen erleichtern können, ohne dass die Daten missbraucht werden.

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@kreuzbube, 10 Uhr 36:
Genau. So richtig advanced ist man, wenn man sich für das Management vom Online- und Social-Media-Gedöns einen Bot programmieren lassen kann und sich damit nicht ständig selbst befassen muss. Ich sehe lauter neue Geschäftsfelder ür unsereins - z.B. Tweet-Ghostwriiter oder Foursquare-Einchecker. ;-)

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Zumindesdt 4sq-Einchecker gibt's schon. Mir sind mehrere Fälle bekannt, bei denen Freunde für Freunde an sehr coolen oder sehr exotischen Orten eincheckten. Nur als Witz, klar, aber eben doch nicht so ganz. Online-Reputation gibts dafür unter gewissen peers trotzdem..

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@notquitelikebeethoven:
Nee, oder? Nur als Witz, jaja, schon klar... ;-)

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Würde es so kommen wie Sie es in meinen Augen fast androhen, würde ich Ihnen nicht an diesen dunklen Ort der ausgeprägte Selbstherrlichkeit folgen.

Aber die Dunkelkammer wird weiter eines meiner Liebsten bleiben, solange Sie so bleiben...Sie verstehen sicherlich.

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@cabman:
Es ist zweifellos ein anderes Parkett mit einer anderen Tonalität, und ich werde es keinem verdenken, der zu dem Schluss kommt, bei aller Liebe, das muss ich mir nicht geben.

Dass die Dunkelkammer ihren spezifischen Spirit bewahrt, ist mir schon sehr wichtig. Ich habe dieses Experiment Bloggen ja seinerzeit als Lockerungsübung gestartet, um mal jenseits des eingefahrenen professionellen Worthülsendreschens bisschen was auszuprobieren. Und der Spaß an der Sache war und ist dann doch so enorm, dass ich der zwischenzeitlichen Versuchung widerstanden habe, den Schwerpunkt mehr ins Metabloggen und in die Themen zu verlagern, mit denen ich beruflich zu tun habe. So gesehen könnte die FAZ eine passende Plattform dafür bieten, diese beiden Erfahrungswelten auf eine andere, neue Art zusammenzubringen. Das würde, wenn es denn klappt, zusätzlich Druck aus dem Kessel lassen, hier allzuviel zu verändern.

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Och doch, mir gefällt die Tonalität ihrer Schreibe hüben wie drüben, weil Sie schreiben können, darüber braucht man eben nicht zu streiten und Ahnung haben sie auch noch - ich finde es eine gute Idee, dass man sie da mit ins Boot geholt hat. Nur bitte keine Porzellanpüppchen - das ist so mit das abwegigste, was ich mit Ihnen in Verbindung bringe. Ansonsten haben sie meinen Segen, aber dit wissense ja eh. ;)

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Ja,
und trotzdem (oder grade drum!) vielen Dank für die Blumen. *verbeug* Das mit der Bebilderung, tja, da liegt tatsächlich der Hund begraben eine Herausforderung. Wobei es unter experimentellen Gesichtspunkten eine interessante Erfahrung war, mal mit diesem so ganz anderen Dekorum ausgestattet zu sein. Die vielbrüstige Kybele als Allegorie für oben ohne/FKK und die zarten Andeutungen womöglich weitergehender Zärtlichkeiten zwischen den Porzellanfiguren, dieses unausgesprochene und doch präsente hat schon was. Aber es ist halt nicht mein Style, um diese Erkenntnis führt kein Weg herum. Ich verrate auch kein Betriebsgeheimnis, wenn ich daran erinnere, dass die Bilderbeschaffung bei den FAZ-Blogs, öhöm, nicht immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten und Verantwortlichen lief. Der so gesehen sicherste Weg, eventuellem Rechte-Hassel aus dem Weg zu gehen, ist wohl das Selbermachen...

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Sie sollten ein neues Gemeinschaftsfotoblog kreieren: barockeFAZblogFotos.blogger.de, daraus Sie sich dann bedienen

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Charmante Idee,
aber allmählich wird es (ohne dass ich einem der geschätzten Initiatoren und Admins solcher Veranstaltungen zu nahe treten möchte) eh schon ein wenig unübersichtlich auf dem Gemeinschaftsfotoblog-Sektor.

Plan B ist, dass Töchterlein zu Weihnachten eine eigene Kamera bekommt. Wesentlich schlechter als das, was ich so zusammenknipse, werden die Ergebnisse auch nicht ausfallen. ;-)

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