Dienstag, 5. Oktober 2010
Du merkst, dass Du alt wirst...
...wenn MTV zum kostenpflichtigen Bezahlkanal umgemodelt wird und Du Dir denkst, pfff, wer braucht diesen Mist?

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...aber brauchten Sie diesen Mist, als Sie noch jung waren? *gg* Nein, oder etwa doch?

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Nein,
natürlich nicht. Dass da jetzt zur Musik auch was flimmert, ließ mich mich in den frühen Jahren des Musikfernsehens reichlich kalt. Wenn in den damals angesagten Cafés MTV flimmerte, störte das auch nicht weiter. Das nötige Sitzfleisch, bestimmte Sendungen auch mal gezielt anzugucken, hatte ich erst später, irgendwann in den 90ern. Wann genau es dann auch wieder uninteressant wurde für mich, kann ich gar nicht so genau datieren, irgendwann zwischen 2000 und 2002 (das Jahr, in dem mein Fernseher abrauchte und ich das Experiment startete, wie lange halte ich es ohne aus).

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Ich sitze gerade an einem Musikvideo zu einer CD-Vorstellung. Mich haben früher Musik-Clips fasziniert. Formel 1 war für mich ein wichtiges TV-Event (so nennt man das doch heute, oder?).

Die Buggels hatten schon früh den Zug der Zeit erkannt. Video killed the Radio Star. Der Videoclip zu Trevor Horns Song war dann auch das erste Musikvideo den MTV 1981 zu seinem Start ausstrahlte.

Wenn ich heute z. B. auf myspace nach neuen Bands oder Musikprojekten ausschau halte, dann klicke ich lieber ein Video an, als dass ich den MP3-Player starte. Ich glaube eine Band-Website nur mit MP3s, ohne ein paar Clips, wird nicht ernsthaft angesehen (wobei ich von mir auf andere schließe, und auf die Tatsache, dass jede Band-Website Videos anbietet).

Aber was MTV gerade macht, oder die letzten 20 Jahre gemacht hat, das geht auch an mir ohne Spuren vorbei …

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Formel 1 gucken
war in der Tat Pflichtprogramm, auch in Teilen meiner Bekanntenkreise. Mich interessierte das aber nicht zuletzt deswegen nur mäßig, weil ich z.T. auf härtere (und anderweitig nicht ganz so chartstaugliche) Musik stand. Den Michael Jacksons, George Michaels und Modern Talkings entging man natürlich auch sonst nicht völlig, also warum sich das in seiner Freizeit noch freiwillig antun? Die Filmchen, hach ja, ich hab bei "Thriller" immer gedacht, was für ein geiler Clip, aber der brachte mir das Gekiekse von diesem hibbeligen und gebleichten Hampelmännchen auch nicht wirklich näher.

Kulturhistorisch ist freilich nicht zu leugnen, dass die Videoclip-Ästhetik das Bewegtbild-Business stark geprägt hat. Es sind mir früher durchaus auch manche Perlen entgangen, die ich erst im Nachhinein schätzen lernte, nachdem ich sie eigenhändig aus der Du-Röhre gefischt hatte.

Aber MTV ist ein Kapitel für sich. Wobei ich nicht zu den Nostalgikern gehöre, die damit hadern, dass der Sender nicht mehr so ist wie zu Zeiten von Ray Cokes. Mich hatte der Sender noch nicht unbedingt verloren, als in den Videos die brennenden Mülltonnen und gestikulierenden Goldkettchen-Gimpel aus dem Ghetto immer mehr dominierten. Aber spätestens seit das Programm zunehmend von irgendwelchen Spacko-Shows à la Pimp my Jackass bestritten wurde und in den Werbepausen nur noch für Klingeltöne geworben wurde, ist es vorbei mit Glanz und Herrlichkeit.

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sie nehmen mir immer alles vorweg. jetzt wollte ich doch gerade ansetzen und eine lanze brechen fuer das cokessche mtv's most wanted, aber nein, zu spaet.

den heutigen quatsch koennen se aber ruhig fuer 1000 euro pro sekunde verticken. ich bin zu alt. ich mache jetzt teletubbies.

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@herzbruch:
Hier hadern wir grad damit, dass kaum noch eine der eh schon raren Ratz-und-Rübe-Geschichten aus der "Rappelkiste" bei Youtube zu finden ist. Die DVDs mit den kompletten Sendungen mag ich eigentlich nicht kaufen, da ist mir zuviel 70er-Jahre-Agitprop dabei.

Ray Cokes ging schon in Ordnung - so wie Hänchen Rosenthal oder Wim Thoelke 20 Jahre vorher auch in Ordnung gingen, man kannte es zu dem Zeitpunkt ja nicht besser. Ich bin überdies froh, dass Sie nicht Charlotte Roche und ihren pickligen Indie-Faves auf Viva 2 hinterhertrauern. ;-)

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nein. zu der zeit von roches pickeln habe ich schon freiwillig gelesen, da brauchte ich das nicht mehr.

und rappelkiste fand ich persoenlich ganz schoen besch*ssen. und zwar genau deshalb, weil ich eben NUR ratz und ruebe gucken wollte, nicht den ganzen anderen quatsch. ich erinnere mich, dass ich auch das urvertrauen in die allmaechtigkeit meiner mutter durch ratz und ruebe verloren habe. ich wuenschte mir immer ganz doll, dass die heute kommen, und dann sagte meine mutter, sie wolle mal sehen, und dann kamen die ja meistens doch nicht. eine herbe enttaeuschung. immer wieder. das kostet wieder mindestens 10 sitzungen extra.

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Ich würde nicht eine Kulturtechnik gegen die andere ausspielen wollen. Zumal sich wohl gerade unter Roches Indie-Musik-Fans eine hohe Prozentzahl von auch-Lesern finden wird. (Ich kenne da welche, die einen eigenen Literaturverlag betreiben.) Leider war ich zu Roches Zeiten nicht verkabelt, von der Musik her wäre es meine Sendung gewesen.

Als Zuschauer der ersten MTV-Stunden muß ich schon sagen (wir hatten das Thema ja schon mal hier), daß der Sender extrem "wichtig" war. Es war die einzige Chance, jenseits des Mainstreamgedudels im deutschen TV/Radio, Musik außerhalb dieses Massenhorizonts zu hören. Viele Clips waren in ihrer neuartigen Ästhetik auch einfach unglaublich aufregend und hatten nichts mit der biederen Präsentation bei "Musik-Konvoi" etc. gemein. Dieses Entstehen einer eigenen Kunstform mitzuverfolgen war schon spannend. Und: Es gab damals "120 Minutes", die Sendung, die über zwei Stunden Musik einer bestimmten Band zeigte. Zwei Stunden Banshees oder Smashing Pumpkins - das war ja wie ein Gottesdienst. Die deutsche TV-Welt zeigte zu der Zeit doch stur Genesis, Tina Turner oder MMW.

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ich habe neulich beim umzug noch eine videokassette (!) gefunden, eine aufnahme von 120 minutes mit robert smith. aussen auf die huelle habe ich die ankuendigung aus der hoerzu geklebt. ich habe kurz gezoegert und sie wieder in den karton fuer den speicher zurueckgelegt. fast haette ich sie weggeschmissen. spaetestens jetzt haette ich mich geaergert. (nicht, dass ich die jemals wieder ansehen werde. ich konnte das hinterher auch mitsprechen. aber wenn mein kind mal groesser ist, kann ich ihm sagen: so haben wir frueher ferngesehen. und so sahen frueher musiker aus. ganz ohne fleischlappen auf dem kopf, dafuer mit wilden haaren.)

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@herzbruch (22 Uhr 22):
Vor diesem Trauma bewahrte mich nur das tendenzielle Desinteresse meiner Mutter an TV-Inhalten und die Tatsache, dass ich Ihnen ein paar Jährchen voraus habe. Entsprechend war ich emotional schon ein bisschen gefestigter, um damit klarzukommen, wenn R&R mal wieder nicht auftauchten in der Sendung.

@kid37: Sie haben recht, natürlich war der Sender damals (allgemein gesprochen) wichtig, auch wenn er mir persönlich eben nicht sooo wichtig war. Andere Musik als im Radio habe ich bei Freunden, zuhause, in den von mir frequentierten Clubs und Kaschemmen gehört, und zwar nicht zu knapp. Von daher hat es mich halt nicht so übermäßig elektrisiert, dass inzwischen auch was davon ins Fernsehen geschwappt war.

"Gottesdienst" ist ein gutes Stichwort, das rührt ein bisschen an mein Problem, das ich später irgendwann auch mit Viva 2 und dem ganzen dort gespielten Zeug hatte. Klar war das in meinen Kreisen total angesagt, ich selber hatte da auch durchaus Schnittmengen. Es kippte bei mir aber irgendwann um wegen dieser ganzen unreflektierten kultischen Verehrung, hach, haste die neue Scheibe von The Sowienochs gehört, die sind ja laut NME der heißeste Scheiß und dabei ach so unkommerziell blablabla. Man kanns natürlich auch Abstumpfung nennen, aber irgendwann hat mich der neueste heiße Scheiß nur noch knapp die Hälfte interessiert, wenn ich feststellen musste, ah, das ist also die nächste Winselcombo, die so ähnlich nölig oder wehleidig klingt wie die vorherige. ;-)

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@ Herzbruch: Der Name darf ja heute bei mir nicht mehr erwähnt werden, aber damals war ich ja größter Fan, was in den 80ern zeitweise meine Frisur verriet. Heute, Mark, kann man sich als harter Fan ja bequem im Internetz informieren und mit Musik versorgen, aber damals - wir hatten ja quasi nüscht! (Heute höre ich auch fast lieber wieder die Turners, zumal man heute ja weiß, wie sehr der schüchtern-sensible Künstler Ike von seiner applaussüchtigen Rampenfrau in den Hintergrund gedrängt wurde, ganz tragische Geschichte, aber das nur nebenbei). MTV war selbst ein Popkulturphänomen - und wie jeder Pop-Hit davon abhängig, mit dem richtigen Sound zur richtigen Zeit auf dem Punkt zu sein. Heute taugt der Sender ähnlich wie - sagen wir mal als beliebigen Platzhalter - Ace of Base bloß noch für Touren über Sommerfeste.

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@als harter Fan:
Vielleicht hat mich der frühe Tod von Bon Scott (für die jüngeren Leser: der Sänger von AC/DC, der 1980 verstarb) vor einem Dasein als harter Fan bewahrt. Womöglich fehlt mir auch das entsprechende Gen für Gottesdienste. Ich fange zwar - im übertragenen Sinne - an als Ministrant wie sich das gehört und versuche die Singalongs mitzusingen und rhythmisch mitzuklatschen. Aber über kurz oder lang werde ich doch immer wieder zum Ketzer oder Abtrünnigen.

Und noch zu MTV: Kurioserweise sieht das Management dem Vernehmen nach ü-ber-haupt kein Problem, man sei "bestens aufgestellt". Eigenartig, wie Eigen- und Fremdwahrnehmung so auseinanderklaffen können...

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Jaja, die Bands auf den Bädertouren glauben auch immer noch ans Comeback. Dabei ist es pure Nostalgie, was den Motor brennen läßt.

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Ich betrauerte eifrik Ray Cokes und Charlotte Roche. Die Umwandlung zum Bezahlsender betrauere ich nicht, und ich glaube nicht, dass das am Alter liegt, sondern eher daran, dass das, womit sie begannen und gut waren, nämllich Musik, so gut wie gar keine Rolle mehr spielt.
Dafür hat das gute alte Medium Radio mich zurück, denn dort gibt es sie noch, gute Musik. Und Menschen, die sich mit ihr beschäftigen.

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Radio?
Ich meine, echtes Radio, und nicht nur so gestreamte Nischen-Veranstaltungen aus dem Netz??

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Radio eins (ist ein RBB-Sender) gibts echt, Motor.FM auch. Die gestreamten Nischen-Veranstaltungen kommen natürlich noch dazu, aber die sind ja absolut persönliche Geschmackssache. Die beiden obigen haben schon ihr Publikum.

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@monolog:
Ach ja, ich hatte Sie eben noch im falschen PLZ-Bereich verortet, daher meine verwunderte Frage. Mit der Vielfalt im Berliner Äther ist die ultrakurzwellige Ödnis am Westpol natürlich nicht zu vergleichen.

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EinsLive (in der Ödnis, nun gießen Sie bitte nicht Wasser auf Herrn kids Berlinbashing-Mühle ;)) ist abends sehr empfehlenswert, nur tagsüber nicht zu ertragen.
Beide Berliner Sender gibts auch als Stream, sind allerdings eher das, was Sie als verpickelt bezeichnen würden - obschon radio eins den etwas dümmlichen Zusatz "nur für Erwachsene" trägt. Als wäre das in irgendeiner Weise bezeichnend oder gar ein Qualitätsmerkmal.

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Ach,
meine Feststellung bezüglich des Berliner UKW-Senderspektrums war völlig neidfrei und wertneutral. Eine gewisse Pickligkeit in den Playlists stört mich auch weit weniger als die ewiggleichen Gassenhauer der 80er, 90er und Nullerjahre, die der hiesige Lokalsender rauf und runter nudelt.

Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben oder erklären soll, dass Musik (auch solche die ich eigentlich total toll finde) immer weniger stattfindet in meinem Leben und ich, wenn ich die Wahl habe, immer öfter der Stille den Vorzug gebe. Diesem Phänomen stehe ich ehrlich gesagt ein wenig ratlos gegenüber...

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Sie sind da nicht alleine, Herr mark. Erklären kann ich mir das auch nicht. Dabei war das mal ohne Übertreibung Alles für mich...

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Huch - Sie also auch?
Angesichts des enormen Stellenwerts, den die Musik für Sie nach meiner Beobachtung immer hatte, wundert mich das zwar sehr. Aber anderereits auch wieder nicht - im Sinne von: Wenn jemand das nachvollziehen kann, dann am ehesten Sie.

Ich trage das nun schon eine Weile mir mir herum, zusammen mit dem losen Vorsatz, das Thema irgendwann mal in einen Blogbeitrag zu gießen. Aber irgendwie ich das Ding nicht so recht zu fassen.

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Ihr seid nicht alleine.
Ich habe den iPod und ein Billy-CD-Regal voll mit Musik. Aber wirklich interessieren tut mich nix mehr. Zwischenzeitlich habe ich mich ein wenig für Jazz erwärmen können. Aber ich höre jetzt fast nur noch den Kram den ich selber mache, und sonst: nix. Eigenartig.

Und wie monnemer schon sagt: Das war früher anders. Ganz anders …

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@der_papa:
Immerhin, du fabrizierst selber und hast sogar den einen oder anderen Auftritt absolviert. AUch wenn Du gewissermaßen im eigenen Saft schmorst, das Thema findet zumindest noch statt.

Bei mir beschränkt es sich darauf, ab und zu für die Kleine den Youtube-Videojockey zu machen. Und ich könnte nicht mal sagen, wo genau der Faden abgerissen ist.

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Also, ich würde niemanden ernst nehmen der nur seine eigene Musik gut findet. Aber so isses. Das liegt mit Sicherheit nicht an der Qualität meiner Musik …

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@der_papa:
Bei Dir könnte ich mir das zumindest mit dem Schaffensprozess erklären. Unser Bloggerkollege und Maler Jürgen Kramer hat das mal so erklärt:

(...)Aber prinzipiell sei der Akt des künstlerischen Schaffens ein einsamer Akt, so Kramer: „Denn erst in der Abgeschiedenheit von menschlicher Kommunikation kann die Zwiesprache mit dem Werk vollzogen werden und gelingen.“ Aber prinzipiell sei der Akt des künstlerischen Schaffens ein einsamer Akt, so Kramer: „Denn erst in der Abgeschiedenheit von menschlicher Kommunikation kann die Zwiesprache mit dem Werk vollzogen werden und gelingen.“

In der Zwiesprache mit Deinen Kompositionen haben fremde Klänge derzeit einfach keinen Platz. Was freilich nicht heißen muss, dass es da gar keine Schnittmengen gäbe zu dem, was Herr monnemer und ich erleben. Aber weder er (zumindest nach meinen lückenhaften Informationen) noch ich sind derzeit dabei, die Welt mit unseren eigenen Klängen zu bereichern.

Ich habe 2003 oder um den Dreh nach jahrzehntelanger Pause mal wieder die E-Gitarre umgeschnallt, Verstärker und Fuzzbox angeworfen und ein bisschen rumgelärmt. Aber um es ernsthaft nochmal wissen zu wollen, wäre mein Rückweg einfach zu weit und zu mühsam. Und seit ich das weiß, kann ich das in Frieden ruhen lassen. Da ist auch nichts in mir, was unbedingt hinauswollte...

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Meinen Kontrabass hab ich vor zwei, drei Jahren meiner Nichte geschenkt. Das wäre bei mir nix mehr geworden.
Und es ist eine Freude zu beobachten, was sie damit veranstaltet.

(ich habe übrigens zig Kommentarversuche wieder abgebrochen. Die waren alle ziemlich wirr. Ich muss da wohl einiges mal sortieren.)

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Ich kann Sie da
eigentlich nur ermuntern (natürlich auch im eigenen Interesse), zur Not auch Bruchstücke zu kommunizieren. Ein Puzzle kann man ja auch nur Teil für Teil zusammenfügen, und vielleicht tut man sich zu mehreren leichter damit.

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Als, dass wäre ja jetzt maximal off topic, aber in Zwiesprache mit meinem Werk bin ich nur ganz wenig. Trotzdem interessanter Gedanke, und sicherlich absolut richtig.

Das mit der Fuzzbox hätte ich gerne gehört. Das da nix raus will bei Dir glaube ich erst mal ohne weitere Beweise nicht, aber es will bei Dir wohl anders raus.

Könnte ein ganz anderer Thread werden …

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Ich greife das Thema
sicher noch mal irgendwann auf mit einem eigenen Beitrag.

@Fuzzbox: Mal abgesehen von der Frage nach Zeit und Nerv: Mir ist die Unbekümmertheit der Jugend abhanden gekommen, die mich seinerzeit über meine spieltechnischen Mängel hinwegsehen ließ. Nachdem ich aus meinem bisschen Talent, das ich mitbrachte, nicht wirklich viel gemacht habe in der Zwischenzeit, müsste ich eigentlich nochmal von Grund auf neu anfangen. Und dafür fehlts dann doch an Motivation.

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Und ich dachte grad "MTV, wann hast Du den Sender das letzte Mal gesehen?" und darauf fallen mir bewußt nur die 90er ein, zu einer Zeit, als bei uns der Sender noch gar nicht eingespeist war und am Ferienlager alle begeistert davor gehockt sind...

Herr Mark - Sie sind nicht allein *fg*

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@sid: Das tröstet.
Ich hatte übrigens in den letzten Jahren paar Mal Gelegenheit, Medienexperten und Werbeleute dazu zu befragen, wie es zuging, dass Musikfernsehen zu so einer traurigen Veranstaltung geworden ist. Die Gelehrten sind sich nicht einig, ob spärlicher fließende Werbegelder zur Programm-Verelendung führten oder ob die Werbekundschaft sich erst rarer machte, nachdem das Programm immer assiger wurde, wir haben also ein klassisches Henne-Ei-Problem. ;-)

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Also ich fand es früher (als das Programm noch jung war) sehr interessant. Lag sicher daran, weil nur selten verfügbar, aber auch an der Qualität.

Mit Schaudern erinnere ich mich an irgendwelche "komischen" amerikanischen Serien, die für mich wie Vorläufer zu reality Kram wie BB, Frauentausch etc waren... (2 Burschen - 1 Mädl oder andersrum - wer wird die Freundin und das alle mit UT und grottig).

Das war derart kraß und stumpfsinnig, daß ich dann auch mit Gelegenheit, diese nimmer genutzt hab. Schade drum, hatte früher wirklich mal was. Aber vllt ists auch das Alter - who knows : )

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@sid:
Das Alter spielt sicher mit rein, wir sind nicht mal mehr entfernt die Zielgruppe. Und Sie haben recht, diese seltsamen Reality-Pseudo-Dokusoaps waren so etwas wie der Anfang vom Ende - auch aus meiner Sicht.

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Aber ich muß mich Herrn Kid anschließen - lange Sendungen über Bands (oder Richtungen), die sind klasse, die mag ich noch immer.

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wer schaut dahin?

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@pappnase:
Niemand, den ich kenne.

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Ach nö....
...alt ist:

MTV? Was ist das?

oder

MTV? Wer braucht den Scheiß?

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Ach ...
Solche Nachrichten machen mich ja ganz sentimental. Naja. "The times they are a-changin ..."

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@cut:
Wie mans nimmt: Streng genommen gabs es in der zweiten Hälfte der 90er schon mal einen Präzedenzfall, als MTV über Satellit nur noch verschlüsselt sendete und den Leuten einen eigenen Pay-TV-Dekoder andrehen wollte.

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Tatsächlich?
Das hat mir damals dann wohl niemand erzählt. Man sieht: Bloglesen bildet!

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@cut:
Mir wäre das ja auch nicht weiter aufgefallen, wenn ichs seinerzeit nicht in der Fachpresse gelesen hätte. Im Kabel blieb der Sender ja auch weiterhin frei und unverschlüsselt empfangbar.

Sooo wichtig war MTV den Satelliten-Zuschauern dann aber doch nicht, der Sender blieb auf seinen Decodern sitzen, während Viva in der Publikumsgunst weiter stieg. Irgendwann in den späten 90ern wurde die Pay-TV-Offensive deswegen auch wieder abgeblasen.

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@cut
Sentimental? Das sollte mich aber wundern, wenn Hr. cut in den letzten 30 Jahren MTV geschaut hätte! Ich denke, MTV hat Hr. cut´s Favourites doch eher ignoriert, oder? Ich dagegen hatte Mitte der 80´er bis Mitte der 90´ er Jahre immer eine aufnahmebereite Vidoekassette am Start, um den ein oder anderen Clip aufzunehmen. Da wurden dann 4 Kassetten a 180 Minuten daraus, die ich ein paar Jahre später mangels Videorekorder weggeschmissen habe.

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@rocky raccoon:
Na, immerhin lief auf MTV ja auch "Headbanger's Ball" und wie die nachfolgenden Hartwurst-Sendungen geheißen haben mögen. Zu erwähnen wäre auch "Alternative Nation", wo für Herrn Cut vielleicht auch das eine oder andere dabei war.

Ich habe übrigens, wo wir schon mal dabei sind, nie die Mühsal auf mich genommen, einen Videorecorder zu programmieren. Es kam mal einer um ein paar Ecken rum in meinen Besitz, originalverpackt und sagenhaft günstig, aber leider ohne Quittung, den habe ich dann gleich meiner Ex weitervertickt, die schon immer einen haben wollte. Die war im Gegenzug auch so freundlich, mir bei Bedarf was aufzunehmen...

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Genau. Und unabhängig davon. MTV. Tja. Irgendwie eine Jugenderinnerung. Da wird man bei deren Abgang ja wohl noch sentimental werden dürfen!

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Naja,
vielleicht haben Sie ja den einen oder anderen Bekannten mit Kabelanschluss und Sky-Abonnement, der Sie gelegentlich mitgucken lässt. Der Sender ist ja nicht abgeschaltet, sondern nur hinter die Bezahlschranke gewandert.

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@mark: Ähnlich hier: Fender Strat nebst ebensolchem Röhrenamp. Vor etwa anderthalb Jahren wieder geübt. Durchaus fleißig. Aber irgendwie ... wurden im Grunde nur Fingerübungen daraus, mehr ein mir selbst Einreden, wieder spielen zu wollen. Ich weiß nicht woran es liegt, aber der Kopf und erst recht nicht das Herz waren nicht bei der Sache. Es fühlte sich mehr und mehr nach Pflichtübung an. Dann kam noch ein neuer Hund in die Quere, der wieder hingebogen werden musste, ein Stall war mit Muskelkraft und schwerem Gerät zu sanieren und und und. "Eigentlich" wollte ich diesen Herbst/Winter noch einmal eine Anlauf nehmen. Noch spüre ich aber die rechte Motivation nicht; zudem ich für den Fall der Fälle eines Radrennens vorbeugend ein Blog zurechtzimmern muss.

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@anderl:
Tja, es muss halt auch in die Lebenssituation passen. Mein ältester Bruder, der in der Jugend nicht so übermäßig begnadet rockte, hat vor ein paar Jahren nochmal richtig Anlauf genommen und zusammen mit seinem Sohnemann angefangen, Unterricht zu nehmen. Und die Resultate können sich durchaus hören lassen inzwischen.

Mir fehlt (neben der nötigen Kraft in den Fingern zum ordentlichen Ziehen der Saiten im Solobetrieb) auch ein wenig die Leidensfähigkeit, erneut eine Hornhautschicht auf den Fingerkuppen der linken Hand aufzubauen und die Fingernägel immer schön ultrakurz zu halten.

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achwas?!
...vielleicht mal daran erinnern, das Popmusik Eurer Jugendzeit nicht "alles" ist. Europäische Musik läßt sich seit etwa 1000 Jahren nachweisen, ein paar Highlights gefällig? Dowland, Bach, Mozart, Schubert, Mahler ...seit Jahrhunderten und alles ohne "MTV"

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@jeeves:
Davon, dass das "alles" gewesen wäre, war ja auch keine Rede. Die von Ihnen genannten Komponisten samt ihrer Werke (vielleicht mit Ausnahme des Erstgenannten) sind hier durchaus präsent, wenn auch nicht unbedingt mit dem kompletten Oeuvre. Ich denke mal, mit den meisten, die hier mitdisktutiert haben, können Sie auch über andere musikalische Epochen reden, aber das war nun mal nicht unbedingt das Thema dieses Eintrags.

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Das erinnert mich doch glatt an die 90er. Damals war der Kanal auch nur gegen Einwurf kleiner Münzen zu empfangen. Nur die Deutsche Telekom schaffte es, für ihren Kabelkanal eine Ausnahmegenehmigung auszuhandeln - aber als Satellitenempfänger auf dem Lande gehörte man eindeutig zur Zielgruppe des aufstrebenden Jugendsenders Viva...

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@ericpp:
Ganz genau, da gab es bereits den Präzedenzfall. Das Entgelt betrug auch nur paar Mark pro Monat, aber man hätte sich halt auch noch deren Decoder anschaffen müssen, und das war für viele dann doch eine zu hohe Hürde. Hat damals auch keiner so recht verstanden, was den Sender zu diesem digitalen Alleingang geritten hat. Am plausibelsten schien mir die Erklärung "totale Selbstüberschätzung".

Jetzt regiert da wohl eher der Mut der Verzweiflung.

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Gestern einen kurzen Ausschnitt aus "MTV HOME" gesehen (um Leuten wie mir zu zeigen, wer der Gesprächsgast ist und was er so tut).

Mir fehlen die Worte, um mein Entsetzen zu beschreiben. Mich wundert irgendwie nicht mehr der Untergang dieses Senders.

Wer derart Scheiße produziert und sendet, landet letztendlich in der Grube.

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