Samstag, 3. Januar 2009
Alterungserscheinungen
Tja, und schon ist das neue Jahr gar nicht mehr so funkelnagelneu. Die Jahreszahl 2009 im Datumsfeld von Überweisungsvordrucken und Zählerstandsablesekärtchen schreibt sich schon flüssig und ohne Stocken. Wie der persönliche Geburtstag ist auch der allgemeine Jahreswechsel nichts, was mich in allzugroße Verzückung oder Festivitätshektik versetzt. Wir haben den letzten Abend des alten Jahres damit verbracht, Pfännchen mit allerlei Grundnahrungsmitteln (Kartoffeln, Pilze, diverse Gemüse, Schinken etc.) zu bestücken und in den Raclette-Brutzler zu schieben. Und wir haben nicht gewartet bis Mitternacht, um die Witwe Glicko zu köpfen, sondern schon gewissermaßen vorgeglüht, wie man in Fachkreisen zu sagen pflegt. Die Kleine durfte aufbleiben und draußen auch ein paar Wunderkerzen halten, während Papi ein paar Restböller aus dem Vorjahr zündete. Und das war es im Grunde dann auch schon.

Ist es ein Zeichen für Verspießerung oder einfach nur Älterwerden, dass einen das Gehühner von wegen, o Gott, was mach ich an Silvester? nicht mehr anzustecken vermag? Keine Ahnung, aber zwei Alterungsanzeichen stelle ich in diesen Tagen bei mir fest: Erstens stößt mir Champagner neuerdings unangenehm sauer auf (den Bio-Sekt vertrage ich besser, obwohl er mir nicht ganz so gut schmeckt) und das zweite, tja wie soll ich sagen? Es ist mir fast schon peinlich, das zuzugeben, aber ich neige nachts im Bett eher zum Frieren als früher. Nun muss man dazusagen, dass die beste Ehefrau von allen keine Daunendecken verträgt, weswegen ich meine Superduper-Daunendecke vor dem Zusammenziehen in die Tonne getreten habe. Und an das Heizlevel dieser Decke (unter der ich auch im Winter nienienie einen Schlafanzug brauchte) kommt das jetzige Bettzeug einfach nicht heran. Und so kommt es schon mal vor, was früher undenkbar war, dass ich meine Socken im Bett anbehalte. Oder dass ich mir vorm Schlafengehen einen Schal um den Hals wickle. Fehlt eigentlich nur noch die Nachtmütze. Und die Wärmflasche. Aber man muss ja steigerungsfähig bleiben.

In diesem Sinne!

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Frohes Neues auch Ihnen!
Tja, so ging es mir schon vor Jahren - das Gefühl wegen ein paar Stofffetzen in der Nacht um tausend Jahre gealtert zu sein. Aber seit ich mich überwunden habe und des nächtens auch nicht mehr friere, geht es mit der Gesundheit bergauf. Krank sein ließ mich ja jedes mal auch uralt fühlen, so dass durch den Wohlfühlfaktor jetzt im Schnitt die Jugendlichkeit beinahe zurückkehrt :) Verrückte Welt. In diesem Sinne!

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Ich hatte eigentlich vermutet,
bei Frauen wäre das Phänomen zeit- und alterslos. Wie auch immer: Zumindest muss ich mir jetzt irgendwelchen Spott bezüglich der üppigen Bettgarderobe meiner Angetrauten verkneifen.

Ihnen auch nur das Beste für den Rest von 2009!

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HAHAHA, mein Lieber, ich versuchte mir das gerade vorszustellen. Sie und diese Mütze!



Auch wir waren etwas spießig, blieben daheim und uns genug. Es interessierte gar nicht, welche tollen Partys oder eben nicht waren. Hängt vielleicht wirklich mit dem Alter zusammen und die Bettgeschichte: Nö, ich habe immer Glut. Nach wie vor.

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Warten Sie's ab!
Der Brennstoff hält nicht ewig, auch bei uns gibts sowas wie "Peak Oil". (Gilt aber bisher nicht für, nunja, midnight oil, haha). Früher konnte ich ein beliebig ausgekühltes Bett mit schierer Willenskraft auf angenehme Schlaftemperatur hochheizen, aber diese Fähigkeit lässt gerade erschreckend nach.

Die entspanntere Haltung im Hinblick auf Silvester kultiviere ich aber schon etwas länger. Ich hatte es mit meiner früheren Freundin irgendwann zur Institution gemacht, paar Freunde und Bekannte zu uns einzuladen, die auch nicht so die Böcke auf Massen-Hullygully zum Jahreswechsel hatten, das war immer eine sehr angenehme, überschaubare (max. 12 Leute) und entspannte Gesellschaft. Nach unserer Trennung hat sich das dann etwas verlaufen mit der Zeit. Den groß-gehypten 1999-2000er Jahreswechsel habe ich allein zuhause verbracht ohne das Gefühl, viel zu verpassen oder sonstwie den Riesen-Blues zu schieben. Ganz im Sinne des Philosophen und Mathematikers Blaise Pascal, der mal sagte, viel Unglück auf der Welt rühre daher, dass die Menschen einfach nicht mal ruhig in ihrer Bude sitzen könnten...

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Sehr passend wurde es bei Radio Fritz formuliert:

Person 1: "Und, was machst du diesjahr zu Silvester?"
Person 2:"Och, Buletten und Kartoffelsalat."

Man wollte damit übrigens die hauseigene Silvesterparty bewerben.

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Das könnte natürlich
auch nach hinten losgehen, wenn Kartoffelsalat und Buletten zu Silvester in bestimmten metaironischen In-Zirkeln gerade wieder retro-hip werden. Oder hat der Sender explizit mit dieser Versprechung geworben? ;-)

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verdammt, was ist denn jetzt falsch an frikadellen und kartoffelsalat? (erstere wurden auf ausdrücklichen eigenen wunsch von einer vegetarierin gebastelt - wer bin ich, ein solches begehr abzuschlagen? ;-)
oder bin ich der metaironische in-zirkel. krass.
wie soll ich jetzt schlafen?! ich bin so aufgeregt.

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Fast bin ich versucht
zu antworten, dass an vegetarischen Frikadellen eine ganze Menge oder doch zumindest einiges falsch sei, aber ich verkneife mir das lieber. Man könnte mir eine solche Äußerung als heteronormativen Sexistenscheiß oder ähnliches anlasten. ;-)

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@22:40

Ich fand diesen Ausschnitt auch deshalb so schön, weil ich Silvester nicht ohne Grund in geschlossenen Räumen abseits zu vieler Menschen verbringe. Das typische kleinstädtische Silvesterszenario sieht nämlich wie folgt aus: Die versoffene und ohnehin engstirnige Gerade-so-kein-Dorf-Jugend trifft sich auf dem Markt und setzt es sich zum Ziel, so viele Passanten wie möglich mit waagerecht gestarteten Raketen abzuschießen. Und am Ende von allem steht immer der Krankenwagen (gebrochene Beine sind noch die harmloseren silvesterinduzierten Verletzungen).

Meine Antwort hätte allerdings Kartoffelsalat mit Forelle heißen müssen.

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Das von Ihnen treffend beschriebene Szenario
ist durchaus nicht auf Kleinstädte beschränkt. Mir sind größere Menschenansammlungen auch ohne Kracher, Raketen und tieffliegende Sektflaschen ein Graus, von daher habe ich mich auch schon zu Mannheimer Zeiten von dem Neujahrstreiben auf der Kurpfalzbrücke ferngehalten. Vor zwei Jahren überredete mich meine Frau, den Jahreswechsel in Hamburg an den Landungsbrücken zu begehen. Da war ich eigentlich auch schon auf das Schlimmste gefasst, aber es war eigentlich erträglich, wobei die Kunst wohl auch darin besteht, sich kurz nach eins rechtzeitig vom Acker zu machen, bevor es dann richtig unschön wird. Aber das Getute der ganzen Schiffe im Hafen um Mitternacht, das hat schon Flair.

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@mark 01.03h: das war ja grad das verrückte: es war reines hack! aber sie war nicht zu bremsen...
(nur speziezistenmist;-)

krieg in stadt und dorf, schön ist das nicht.
das mit dem dorf hatte ich schon vergessen, aber stimmt: dort ist es auch nicht besser.

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Tja, wir älteren Herren entwickeln mit dem Alter so unsere Macken mit denen wir leben lernen müssen. Als ich gestern ein wenig fröstelte, wollte ich die Heizung etwas höher stellen, wobei mir auffiel das ich diese in dieser Heizperiode noch gar nicht angestellt hatte.

Ich hätte eigentlich noch eine sehr dicke Bettdecke (Kunststoff gefüllt) inkl. Kissen, beides mit schwarzen Satäng (oder vergleichbarem) bezogen, abzugeben. Diese hatte ich von meiner Mutter erhalten die sich sorgte ich könnte in meinem eigenen Bett erfrieren und man würde mich erst Monate später völlig vergammelt, dafür aber gut gekühlt, auffinden.
Jetzt bin ich am rätseln ob ich dieses Arktis erprobte Bettzeug nicht doch besser behalten sollte. Vielleicht kommt ja das Bedürfnis nach warmer Bettwäsche quasi über Nacht und ich müsste mir demnächst eine Lösung für das Problem suchen, welches am Ende dann gar noch darin endet, dass ich mir das Bett mit jemanden teile nur um nicht Nachts alleine zu frieren.

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Ich würde mich
an Ihrer Stelle jedenfalls nicht vorschnell trennen von dem guten Stück. Wie ich dieser Tage las, schließen Wissenschaftler trotz anhaltender Erderwärmung eine Zwischeneiszeit in Europa nicht aus. Fragen Sie mich jetzt nicht, ob das mit nachlassender Sonnenflecken-Aktivität zu tun hat oder mit einem etwaig anders verlaufenden Golfstrom, aber jedenfalls würde ich nicht drauf wetten, dass wir hier langfristig zu den großen Klimagewinnern zählen mit mediterran-milden Küstenverhältnissen am Nordrand des Sauerlands.

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Ich gehe sogar mit Wärmflasche ins Bett :-)

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Für eine Dame
ist das auch nicht im mindesten ehrenrührig. Meine Frau möchte dieses Accessoire in diesen Nächten auch nicht missen. Ich ziehe es indes vor, von dieser Wärmequelle nur indirekt - nämlich mit Umweg über die wohlgeformte Rückseite meiner Gemahlin - gewärmt zu werden. Wenn die Wärmflasche frisch befüllt ist, würde ich mir daran noch durch die Klamotten hindurch Brandblasen holen.

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Oh ja!
Gerade Wetterbericht für die nächste Woche gehört: -13° Dienstagnacht. Aber dieser Satängbezug muss weg. Fühlt sich ja an wie unbeschreiblich.

@fauaehrenwort. Mit wie viel Ohren? (Sorry, die Frage musste sein. Bisschen Kalauern gegen die Kälte der anstehende Zwischeneiszeit ;) )

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...ich kann Thermounterwäsche nur empfehlen. Die habe ich zwar nie im Bett ausprobiert, aber die kann minus 20 bis minus 30 locker ab...wenn Sie da nicht aufpassen, wird es so warm, dass Sie da morgens braungebrannt dem Neste entsteigen...

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Sooo schlimm ist es derzeit nicht.
Ich gehe ja für gemeinhin ins Bett, um zu schlafen, nicht, um zu garen. ;-)

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Ha! Wer bin ich, dass ich hier lästere? Es geht mir doch genauso ähnlich. Schlafanzug im Bett, Silvester zuhause (diesmal sogar mit Mama, das war dann doch eher hart) und Raclette. Wobei mir diese Pfannenschubserei weniger Spaß macht seit ich mal ein zünftiges schweizer Raclette in einem Pariser (!) Restaurant mitgemacht habe. Kartoffeln, Käse und Schinken, der Rest ist Beilage und gehört nicht ins Pfännchen — nicht mal der Schinken. Aber ich mag ja auch keinen Mais auf Pizza. Aber wer bin ich schon, dass ich …

Die Kleine hat Gold- und Silberregen in den dunklen Nachthimmel gehalten, zu Krachern habe ich schon lange kaum noch Lust und für Raketen war mir zu kalt. Ich lag ab zehn im Bett, habe mir mit der Mutter meiner Tochter Sakrileg angeguckt. Wir haben uns die meiste Zeit gefragt, warum die Pfaffen über den Film so in Wallung gekommen sind, und warum die Story so erschreckend dünn ist. Illuminati hätte als Film mehr her gemacht. Aber wer bin ich schon …

Schade, das mit der Bergischen Sonne hat nicht geklappt. Dafür hat mein Schwiegervater das Dach auf der Garage. Das Wetter war einfach zu gut um es nicht zu nutzen. Er hatte, wie die Nachbarn immer wieder kopfschüttelnd behaupteteten, „den Papst in der Tasche“. Jetzt sitze ich hier und höre alte FIXX-Platten und gleich geh' ich ins Bett. Ist schon zwanzig vor zehn. Is' schon spät. Wer bin ich …

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Die Bergische Sonne
geht ja jeden Tag aufs Neue auf, da findet sich sicher noch mal ein Termin. Ich war auch tatsächlich dort nach den Feiertagen, habe mich aber nicht bei Dir gemeldet, weil ich nur als Beifahrer bei einem Bekannten unterwegs war und nicht die Routenplanungs- und Programmhoheit hatte.

Es ist im Übrigen wirklich ein sehr schönes Schwimmbad, wenngleich ich den Eintrittspreis als reichlich gepfeffert empfinde.

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Ich finde die Eintritspreise „chillig“. Das Zeug ist noch schärfer als wie Pfeffer :-)

Moderne Wegelagerei ist das, oder der Versuch Kinder des Prekaiats aus dem Becken zu halten. Auch möglich …

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