Die dunkle Seite

Viel lieber würde ich mich jetzt darüber auslassen, wie sich das Chesini fährt (rasant) oder wie es war, gestern nach Venlo zu radeln (ein bisschen anstrengend) - aber nun erfahre ich, dass vorige Nacht meine Mutter gestorben ist. Nicht völlig unerwartet, mit 88 Jahren und ihrer zunehmenden Müdigkeit in den letzten Wochen und Monaten vor Augen war ich tatsächlich nicht sicher, ob sie ihren nächsten Geburtstag Ende August noch erleben wird. Jetzt ist sie - soweit man das beurteilen kann - wohl recht friedlich hinübergeschieden in der Nacht, entschlafen sozusagen, so, wie sie sich das vorgestellt und gewünscht hat. Als wir sie vor einiger Zeit mit dem Papierkram der Patientenverfügung und all dem belämmerten, meinte sie, das brauche sie nicht, und ich beglückwünsche sie dafür, dass sie diesbezüglich recht gehabt hat. Ansonsen scheint sie alles geregelt zu haben was zu regeln war, zwischen uns war alles gesagt, was zu sagen war, da sind keine Rechungen offen geblieben, in der Trauer überwiegt bei mir doch Liebe und Dankbarkeit. Wir hatten unsere Kämpfe, sie hat mir irgendwann verziehen, dass ich kein Kurienkardinal oder zumindest ZDF-Intendant geworden bin, so wie ich auch ich ihr ihr krampfiges Bemühen verziehen habe, mich auf den rechten Weg des einzig wahren Glaubens zurückzuzwingen (von dem sie dann später selbst abgefallen ist). Besonders dankbar bin ich ihr dafür, dass sie meiner Frau, die von ihrer eigenen Mutter, man kann es nicht anders nennen: verstoßen wurde, versuchte, eine gute Ersatzmutter zu sein und ihr nie auf die besserwisserische Schwiegermutter-Tour gekommen ist.

Machs gut, Mama!

Mein Beileid!

Achje! Mein Beileid. Tröstlich, wenn die guten Geschichten überwiegen. Haben Sie's gut.

Auch mein Beileid.

: ( *hach*

Einschlafen ist der schönste Tod, den man Angehörigen wünschen kann.

Ich quäl mich schon den ganzen Tag mit Kondulenzkarten. Wenigstens den Spruch hab ich...

Mein herzliches Beileid.

Und viel Stärke für die alles abschließenden, die inneren Kämpfe.

Ein paar Gedanken für Sie, mein Lieber, einen Kraftstrahl und mein wirklich tief empfundenes Beileid!

Das tut mir sehr leid. Ein ehrbares Alter, eine beachtliche Zeitzeugin auch. Ich wünsche Ihnen viel Kraft!

Oh, wie traurig. Mein Beileid.

Auch mein herzliches Beileid.

Das tut mir sehr leid für Sie und Ihre Familie. Ich denke an Sie.

Auch wenn man im Grunde gut vorbereitet war, latent schon länger damit gerechnet hat, alle wichtigen Worte getauscht waren und man froh ist, über den leichten und schnellen Abschied des anderen - so bleibt doch ein Loch, das zunächst vor allem aus dem Unfassbaren besteht.
Später wird es sich füllen mit Rückblenden, seufzenden Sehnsüchten, lebendigen Erinnerungen und vielen Geschichten.
Für die nächsten Tage wünsche ich Ihnen viel Kraft.

Oh, das ist sehr traurig.
Herzliches Beileid auch von mir.

Mein herzliches Beileid

mein Mitgefühl,

wer im Herzen seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot;
er ist nur fern.
Tot ist,
wer vergessen ist.
(Verfasser ?)

farewell! - ein schöner tod. sowas würde ich meinen eltern, wenn es soweit ist, auch einmal wünschen.
das mit der dankbarkeit versuche ich heute schon. ich hoffe, es kommt was an.

Vielen lieben Dank Ihnen allen für die tröstenden Worte. Frau Anje hat es gut beschrieben, trotz allem reißt es doch ein riesengroßes Loch. Das kann man sich im Vorfeld schon alles hundertmal ausgemalt haben, aber wenn man tatsächlich da durchmuss, gibt es keine Abkürzung.

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Mein Beileid