Dienstag, 13. März 2012
Unter Strom stehen, Dampf machen

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Bei meinem beschränkten Horizont in Obb. vergesse ich oft, daß es sowas wie auf dem Bild in Deutschland überhaupt gibt und nicht nur in China!

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Keine Ahnung,
warum es mich aus meiner idyllischen Verbundgemeinde da immer wieder hinzieht (obwohl, doch: das Bergzeitfahren auf die Vollrather Höhe, die große Abraumhalde). Bei so trüben Wetter ist das alles noch monströser als sonst, man wähnt sich in Magnitogorsk oder auf einem fernen Planeten, auf denen die Replikanten malochen.

Ich bin ja fototechnisch eher Dilettant, aber wenn Sie zum Stichwort Tagebau Garzweiler und Braunkohlekraftwerke mal bisschen rumsuchen, da gibts schon was zum Gucken.

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@ don ferrando: ja, das mag man sich in manchen Regionen Deutschlands nicht vorstellen, wo der Strom herkommt.

Nun würde ich noch nach Bildern vom Tagebau suchen, damit man sieht, womit die Kraftwerke gefüttert werden. Andernorts hat man Tegernsee, Chiemsee usw. In Bergbauregionen hinterlassen die Bagger Löcher in dieser Größenordnung.

Als Beispiel mal das hier anschauen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/05/Bundesarchiv_Bild_183-1990-0629-013%2C_Kraftwerk_Boxberg.jpg

Im Kraftwerk Boxberg (Sachsen) ist gerade vor ein paar Tagen ein weiterer Block mit 500 Megawatt in Betrieb gegangen. Die Kohle dafür muss rangeschafft werden.

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@kreuzbube
Ich fahre häufig in Sichtweite von Isar II und Gundremmingen vorbei.
Da kommt zum Glück mein Strom noch her!

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Tja,
Glück ist etwas sehr relatives. Nun war ich zwar nie ein ausgesprochener Atomkraftgegner, aber so richtig wohl ist mir damit auch nicht, und unser voriger Wohnsitz lag mir schon etwas zu nah an Biblis.

Von der Braunkohleverstromung sehe und rieche ich im Normalfall auf 30 Kilometer Entfernung so gut wie nichts. Wenn der neue KW-Block in Neurath die alte Rußschleuder Frimmersdorf ersetzt, dann ist das zwar immer noch keine Frischluft, was da oben raus kommt, aber das ist jeetzt auch nichts, wogegen ich auf die Barrikaden gehen müsste.

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Atomstrom ist bähbäh, kohlegefütterte Wolkenmaschinen auch. Windräder will keiner auf seinem Land oder in der Nachbarschaft, und auch nicht vor der Küste haben. Und wer das Bild da oben genauer untersucht (besonders den Hintergrund) wird möglicherweise eine Ahnung bekommen, warum Solarenergie hier in der Gegend ungefähr so erfolgreich ist wie eine Sesamfrikadelle im Raubtiergehege.

Machen wir doch Biogasanlagen mit den Sesselpupsern der lokalen, Landes- und Bundesregierungen in Europa. Und wenn das nicht reicht, dann finden sich sicherlich noch ein paar Baumumarmer, Fröscheküsser und Personen, die Fledermäusen oder Nacktmulchen hinterher rennen, und sich so ihre grüne Seele wärmen. Die sind in Sachen „Biogase“ ja auch überraschend produktiv.

Mal ehrlich, kann man nicht mal in Ruhe einen Planeten ausbeuten? Die in China, die machen das richtig. Die blasen nicht nur Wasserdampf in den Himmel, die reichern ihre Abluft mit Schadstoffen, Ruß und, wenn es irgend geht, richtig krank-machenden Stoffen an. Und was sie nicht in die Luft blasen, kippen sie in die Gegend, in Seen oder Flüsse.

So, und jetzt geh' ich mal eine viertel Stunde ganz dolle Wasser verschwenden …

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Ab und zu mal
ganz dolle Wasser verschwenden - die austrockungsgeschädigte Kanalisation wirds Dir danken. Hatte ich den Artikel aus der SZ hier mal verlinkt, wie das Wassersparen die Kanalisation in Mitleidenschaft zieht und das Trinkwasser verteuert? Hat eben alles seine zwei Seiten...

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Irgendeine Kröte muss man immer schlucken. Bei Atomstrom keine, so lange alles glatt geht. Wenn jedoch nicht, dann Gute Nacht, siehe Fukushima.

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Die Kröte, die man schlucken muss, heißt nuklearer Abfall. Wohin damit?

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Genau. SpOn hatte letztens einen seiner Blogger vorgeschickt, um mal über die Kirche des ökologischen Glaubens zu berichten. Ist aber tatsächlich nur einer unter vielen, die herzerwärmende Geschichten und wilde Aktionen im Stile von „wäre total dufte wenn Du da auch mal dran denken könntest“ für nicht mehr ausreichend halten. Wirklicher Umweltschutz tut nämlich erst mal weh. Weniger Strom verbrauchen, weniger Auto fahren, und so weiter …

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Hoppla, die Lagerung des Atommülls ist natürlich eine hässliche Kröte. Wir verbuddeln da was, das auf ewige Zeiten strahlt. Und ob unsere Nachkommen irgendwann überhaupt noch wissen, wo sie da graben und was da herumliegt?

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@arboretum, genau das bereitet mir auch Sorgen.
Vor Erdbeben und Tsunami in Niederbayern oder bayrisch-Schwaben habe ich weniger Angst.
Aber wohin mit dem Abfall. Das Problem besteht ja auch bei Abschaltung aller AKW!

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Im aktuellen Geo-Heft steht eine längere Geschichte über die Suche nach Endlagern. Frankreich arbeitet beispielsweise gerade daran, seinen Atommüll in Lothringen zu versenken - der Lehmboden dort ist leider, leider aber gar nicht so sicher, wie die Regierung tut. Die Finnen wollen ihn tief in den Granit unter einer Insel packen - dummerweise entstehen beim Sprengen von Granit leicht Risse, dann ist es auch nicht mehr dicht. Und was in Salzstöcken passieren kann, haben wir ja in Asse gesehen. Die Holländer haben ihren Atommüll für die nächsten hundert Jahre in einen überirdischen Bunker gelagert, der hübsch orangefarben angestrichen ist. Mit der Zeit wird immer blasseres Orange für den Anstrich gewählt, weil es dann ja ein klein bisschen weniger strahlt. Und was dann in hundert Jahren sein wird - nun ja, wird man dann sehen müssen.

@ papa: Genau. Energiesparen ist angesagt - ganz egal, für welche Energiequelle man sich entscheidet.

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@der_papa:
Oft genug kriege ich ja Pickel von Fleischhauers Tiraden, aber wo er recht hat, hat er leider recht.

@arboretum: Wie die Oranjes das handhaben wusste ich gar nicht, danke für die Info! 200 km nordwestlich von hier planen die auch grad ein neues KKW. Dank U wel...

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Herr Fleischhauer rasiert ja meist mit dem Rasenmäher über alles, was er im Verdacht hat, ein ganz klein bisschen links zu stehen. Aber hier hat er leider recht.

Es macht überhaupt keinen Sinn, in Bremen Wasser zu sparen wenn das Wasser irgendwo in Westphalen knapp wird. Machen aber Leute trotzdem mit wirklich schon ans Religiöse grenzender Inbrunst.
Lt irgendeiner EU-Vrordnung sollen angeblich demnächst nur noch wassersparende Duschköpfe zugelassen sein- in in Protugal herrscht im Sommer nämlich Wasserknappheit. Während es eventuell eine gute Idee ist, entsprechende Duschköpfe in Portugal zu installieren wird die rumänische Wasserersparnis wohl eher keine portugisisch-spanische Verkarstung stoppen.

Plastikmüll ist maschinell wesentlich treffsicherer zu trennen- trotzdem kommen regelmässig Vorschläge auch, dass man das schon im Haushalt erledigen sollte. Das schlimme ist: diese Vorschläge finden Anhänger.

Um der lieben Ökologie zu genügen gibt es nur noch Energiesparleuchten. Die dürfen nicht in den Müll, somndern müssen im Recycling-Center abgegeben werden.
Ob das noch öko ist wenn ich wegen jeder Leuchte zum Recyclinghof autofahre, möglichst noch im SUV?

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Es gibt einen Spitzengrund in unseren Breiten Wasser zu sparen, nämlich immer dann wenn das verwendete Wasser warm sein soll. Duschköpfe sind da ein relevantes Beispiel. Es wird also weniger das Wasser ins Auge gefasst, als der Energieverbrauch. Find ich gut.

Was die Mülltrennung angeht: Es gibt Menschen die glauben, dass Verpackungsmüll mit dem farbigen Punkt nicht in den Hausmüll *darf*. „Dann werden die Tonnen nicht geleert“, was mir ein Gefühl dafür gibt warum die ganze Kiste so verfahren ist …

Und zur Energiesparlampe, da verweise ich auf des Hausherren mehrfache Erwähnungen in seinem Etablissement …

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Andererseits
haben wir hier vereinzelt auch Mitmenschen in der Hausgemeinschaft, die in der gelben Tonne alles Mögliche verklappen, was da nicht reingehört, und das kann tatsächlich mal dazu führen, dass dieses Behältnis nicht geleert wird. Aber irgendwelche Impulse, den Mülltrennungs-Totalitaristen zu geben, ringe ich mannhaft nieder. Ich versuche wenn dergleichen vorkommt, einen weitgehend vorschriftsmäßig befüllten gelben Sack auf das Gesamtensemble drauf zu dekorieren. Ist vielleicht moralisch auch nicht die beste aller denkbaren Handlungsweisen, aber hey, wie gesagt, wir retten hier nicht die Welt, wir machen Familienunterhaltung. ;-)

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Warmwasserparen:

wir haben einen Solarwasseraufheizer auf dem Dach, jetzt hat das Wasser dadrin 34 Grad, die restlichen 4 bis 6 Grad für's Duschen werden via Fernwärme (aus der Müllverbrennungsanlage) aufgeheizt, also mit Wärme, die eh schon produziert ist und jetzt genutzt wird statt zu verpuffen.
Solche Synergie-Effekte zu nutzen halte ich für wesentlich sinnvoller als EU-Verordungen zu wassersparenden Duschköpfen.


Wobei wir uns nicht ökoheldenhaft dafür entschieden haben, sondernd as im Mietshaus schon alles installiert war.

Wenn man versuchen will, die Engerie, die für das warmwasserduschen verbraucht wird, runterzusetzen, dann sollte man das auch genau so sagen statt mit der Wasserknappheit in Portugal rumzuargumentieren.


Nicht falsch verstehen: ich bin auch immer dafür, den eigenen Lebensstil nicht zu vernutzend zu gestalten. Aber die Verbiestertheit, mit der man hierzulande Warmduscher als Alleinverursacher des Klimawandels ausmacht und die Moralkeule "wenn du kalt duschen würdest ginge es dem spanischen Gurkenbauern besser!" schwingt, befremdet mich gelegentlich schon.

Vielleicht sollte man effektive Wege der Energienutzung suchen statt Wege, die vor allem eins sind: für den Einzelnen anstrengend. hat natürlich den Nachteil, dass man sich nicht mehr den Schweis aus der Stirn wischen kann und denken "echt was geleistet heute".

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Wasser sparen ist in unseren Breiten nicht ohne nachziehende Problematiken: die geringere Wassermenge führt vor allem in Ostdeutschland (erst wurde Wasser gespart und zusätzlich flohen die Leute der besseren Chancen wegen in andere Teile der Republik) dazu, dass Abwasserkanäle verschlammen / verstopfen und dann mit FRISCHwasser durchgespült werden müssen ...

Ich denke mal, die Energieeinsparungen, die durch Hausisolierungen, Solarenergie direkt am Haus (egal ob als Wärmetauscher oder als Voltaik) oder BHKWs (zum Beispiel als Gasanlage) in Siedlungen / Hochhäusern sind besonders effektiv.

Hier ganz in der Nähe wurde vor einigen Jahren ein Hochhaus entsprechend modernisiert. Dabei wurden die Balkone mit einzeln verschiebbaren Platten (vermutlich Plexiglas oder ähnliches) versehen, so dass die Mieter den Balkon auch als eine Art Wintergarten nutzen können (im Sommer schieben sie die Platten einfach zur Seite). Ich habe mit einigen Mietern gesprochen - die Nebenkosten und die Energiekosten gingen deutlich hinab. So macht Energiesparen dann auch richtig Spaß ...

Übrigens: das brachte auch dem Vermieter etwas ein - während bei anderen Hochhäusern oft (für den Vermieter teure) Leerstände vorhanden sind, gibt es dort eine Warteliste ....

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Als bekennender Heißduscher muss ich zu dem Thema sowieso schweigen. Weil wir die Infrastruktur nicht haben (und auch nicht bekommen können), verwenden wir einen elektronischen Durchlauferhitzer. Der heizt nicht immer mit den vollen 18.000 Watt, sondern regelt die Leistung in Abhängigkeit von dem gewünschten Durchfluss, der gewünschten Temperatur und (ganz wichtig) von der Vorlauftemperatur (wie kalt kommt das Wasser am Gerät an). Der Stromverbrauch geht dann bis auf 50% runter. Immerhin …

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Es geht mir auch weniger dadrum jedem, auch wenn seine Wohnung hinter einem Kiefernwald nach Norden raus im Talkessel in der ostfriesischen Regenebene liegt, so ein Warmwasserdingsie auf's Dach zu setzen als vielmehr zu sagen, dass unter Umständen auch Warmwassersparen nicht erste Bürgerpflicht ist.

Nebenbei denke ich, dass man etwas, was sich so direkt im Geldbeutel auswirkt wie das Heisswasser per Elektro-Heizer, nicht durch Verordnung regeln muss. Das kann man echt jedem überlassen, da was zu finden, was in seiner Situation Sinn macht (oder eben sein Gehalt gleich an die Stadtwerke zu überweisen).

Ein Problem wird es ja erst dann, wenn das Wassersparen anfängt Geld zu kosten.

Ich frage mich immer, wie die Öko-Bilanz des Badeofens meiner Oma aussah: Holz wächst nach, verbrennt halbwegs ökolögisch und der Ofen heizt das Badezimmer gleich mit, damit es auch mollig ist wenn man aus der Badewanne kommt.

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