Donnerstag, 8. März 2012
Mal so in die Tröte gesprochen
Wahrscheinlich oute ich mich als total patriarchal-rückschrittlich, wenn ich gestehe, dass ich grade eben im Blog der maedchenmannschaft aus Versehen die Überschrift

Heute: Internationaler Frauen(krampf)tag 2012

gelesen habe. Aber es ist ja nie zu spät, einen Irrtum einzusehen, und so lerne ich auch gerne dazu, was es mit diesem Feiertag auf sich hat (den ich fälschlicherweise stets für eine Erfindung der gottlosen Bolschewiken in der Sowjetunion gehalten hatte). Bild.de tut sich übrigens mächtig dicke damit, dass die Seite heute zur Feier des Tages ausschließlich von Männern gemacht wird. Äh, ja und? Die dunkle Seite wird Zeit ihres Bestens von einem Mann gemacht. Und damit prahle ich ja auch nicht rum, was ich doch für ein fortschrittlicher Frauenfreund bin, der seiner marquise793 die schwere Bürde des Bloggens abnimmt, damit sie in Ruhe für ihren Brötchengeber twittern und anderweitig kommunizieren kann.

Aber als Anlass, uns mal darüber Gedanken zu machen, was wir an unseren Frauen haben, ist so ein Gedenktag sicher nicht verkehrt. Und selbst wenn Rome oder Rounders oder wie der Knabe sich nennt recht hätte damit, dass 99 von 100 Frauen egozentrische und charakterlose Drecksviecher vor dem Herrn, die jede Sekunde ihrer vergeudeten Existenz um sich selbst kreisen seien - wahrlich, ich sage Euch: Die eine, die richtige, die reißt es raus, halleluja!

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der seiner marquise793 die schwere Bürde des Bloggens abnimmt
Ein wahrer Held sind Sie - APPLAUS und einen Blumenstrauß *fg*
Nach Ihrem Ende wird man noch eine Straße Radroute nach Ihnen benennen *gg*

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Och,
da wärs mir lieber, man verliehe mir noch zu Lebzeiten den goldenen Wischmop oder eine ähnliche Auszeichnung für mein genderneutralisierndes Wirken innerhalb der vier Wände.

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Na, da sind sie aber nach wie vor eine rühmliche Ausnahme. Ich kenne genügend Exemplare der Gattung Mann, die nichtmal wissen, dass ein Fliesenboden überhaupt mal zwischendurch gewischt werden muss...

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Beim Parkettboden im Flur
verdränge ich den Wischbedarf ja gerne mal ein Weilchen, aber die grauschwarzen Granitplatten im Bad verzeihen wirklich gar nichts. Die Terrakotta-Fliesen in der Küche sind optisch nicht ganz so fordernd, aber nach paar Tagen habe ich immer das Gefühl, dass die Sohlen auf dem Boden festkleben...

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@ ramirez

Mir ist mindestens ein Mann bekannt, der seine Frau freundlich darauf hinweist, dass der Fliesenboden mal gewischt werden müsste.

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@wilson.3d:
Da muss ich spontan an einen etwas speziellen Blogkommentator denken, der eine Weile lang bei wirres.net, Malte Welding, Spreeblick und nerdcore seine Späßchen trieb:
Guten Tag, meine Damen. Mein Name ist Till. Till Diepold, um es gleich einmal genau zu sagen. Ich bin ein Mann mitten im Alter. Meine Hobbys sind: Ich bin handwerklich begabt und erwarte es auch von Ihnen. In meiner knapp bemessenen Freizeit widme ich mich dem Sägen von Laub. Ich rauche nicht, ich trinke nicht und ich esse auch nichts... was mir nicht schmeckt. Ich bin gegen Brutalität in der Partnerschaft, aber bitte, meine Damen, eines sollten Sie schon vorab wissen: Wenn ich nichts sage, schmeckts. Ja, ich sehne mich nach einer erfahrenen Frau, die die Arbeit im Haus von selbst sieht. Bitte schreiben Sie mir, wenn Sie es wollen. Wenn Sie mir nicht schreiben wollen, schreiben Sie mir bitte, warum nicht. Auch du, Creezy. Meine Adresse ist iso.prenkautschuk(at)gmx.net

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Ich wunderte mich
beim abendlichen Einkauf ob der verlängerten Öffnungszeiten des Blumenladens. Ich dachte noch: Huch, ist schon Muttertag?
Nach der Abendlektüre der Morgenzeitung ist jetzt aber alles klar.
Und dem Satz von Rome kann ich, mit einem Augenzwinkern, durchaus etwas abgewinnen. Wird aber, auf uns Männer umgemünzt und vom weiblichen Standpunkt gesehen, ebenfalls Zustimmung finden.

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Ja,
und wahrscheinlich ebenso nicht ganz zu Unrecht.

Auf alle Fälle hat mich Rome mit der Beschreibung seines idealen Frauentyps als Inkarnation von Caroline Ingalls aus "Unsere kleine Farm" schon ein bisschen überrascht. Dass er auf die steht, hatte er mal erwähnt, aber die ziemlich einleuchtende Begründung dafür war mir neu.

Ich war in jungen Jahren ja der Meinung, eine Frau, die zum Heiraten taugt, müsse bisschen was von Catherine Hepburn haben und auch ohne einen Haufen Schminke im Gesicht was hermachen. Gerne auch mit Hochsteckfrisur. ;-)

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Irgendwie fand ich Ma im Gegensatz zu Pa immer ziemlich blass- sie stand irgendwo im Haus und lächelte leicht leidend.

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Ich habe, wie bekannt sein dürfte, eine Schwäche für absurde Dialoge. Aber dieser hier vorgestellte ist besonders apart. (den schluss des dialogs finde ich immer noch verwirrend)

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Ich denke,
man muss es als das lesen, was es ist: ein Kneipengespräch. Dabei steht Stringenz ja nicht unbedingt im Vordergrund, wie man auch hier wieder mal sehr anschaulich studieren kann.

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Ist dieser Frauentag jetzt wieder vorbei? Kann ich wieder aus meiner Neandertaler-Höhle herauskriechen? Habe die sich wieder eingekriegt?

Dann kann ich ja wieder mit volle pulle gleichberechtigen weitermachen …

Ich hatte es ja mehr mit Mary

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Soso, Mary also. Interessant. Mich ließen sie ja beide eher kalt, die kleinen Farmerinnen. Wenn ich meine Serien-Sozialisation mal Revue passieren lasse, habe ich eigentlich immer mehr für erwachsene Frauen geschwärmt, Karate-Emma oder Paula, die Tochter des Daktari.

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Wenn sich hier schon alle outen...

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Thank you for sharing,
wie man heutzutage sagt. Sehr aparte junge Dame, muss ich sagen, auch wenn ich an die Serie keine nennenswerte bildliche Erinnerung habe. Unseren ersten Fernseher schafften meine Eltern erst kurz vor der Mondlandung an, da dürften die meisten Folgen vom Hausboot schon gelaufen gewesen sein.

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Ich bin halt vorwiegend in meiner Altersklasse geblieben. Aber richtig fertig gemacht hat mich 1975 Emma aus dem Film „Die Schweizer Familie Robinson“ (ZDF). Da war ich 11. Aber von der gibt es kein Bild mehr …

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Schade.
Hätte mich doch jetzt sehr interessiert, zumal ich an diese Sendung (war das nicht ein Mehrteiler?) nur rudimentäre Erinnerungen habe.

Manchmal habe ich auch Schwierigkeiten, einstige Faszinationen nachzuvollziehen. Damals® fand ich zum Beispiel Kristy McNichol in "Kleine Biester" ganz hinreißend (sehr im Gegensatz zu Tatum O'Neal), warum auch immer.

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Ich mochte Mary auch lieber als Laura, irgendwie lag sie mehr mehr.

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Von der habe ich reichlich Bilder gefunden, und bis Emma* war ich nur ihr hörig. Aber das habe ich mich nicht getraut hier zu outen. Zum Glück sind wir ja unter uns …



* Habe bei meiner Suche nach Emma-Bildern entdeckt, das es auch noch eine Zeichentrickreihe mit dem Namen gab. Die ist nicht gemeint. Auch nicht die FErnsehserie und auch nicht der Neuaufguss in den 2000er-Jahren …

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"Weltfrauentag. Oder wie wir Männer sagen: Frühjahrsputz." (Harald Schmidt)

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@kreuzbube:
;-)

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Oh nein !!!
Herr Mark, ich bin wirklich schockiert!
Paula war für mich ein absolutes Feindbild. Die echte Anti-Frau.
Ich kriege jetzt noch Ausschlag, wenn ich an die denke !

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Emma Peel ist so ziemlich das Gegenteil von Paula!
Da bin ich ganz auf Ihrer Linie !

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@don ferrando:
Ehrlich gesagt: Mit Blick auf die Suchtreffer von Tante Gu konnte ich jetzt auch nicht mehr so recht rekonstruieren, was mich da seinerzeit angesprochen hat. Sie war halt der einzige weibliche Hingucker in der sehr gern geguckten Serie. Die "bezaubernde Jeannie" mag sympathischer oder attraktiver (oder beides) gewesen sein, aber insgesamt fand ich die Handlung mit dem Tierarzt im Busch halt doch spannender, und Paula konnte irgendwelchen leidenden Tieren immerhin selber eine Spritze setzen, wenns drauf ankam.

Was hat Sie so sehr an der Figur gestört?

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Paula war einfach eine Prusseliese. So eine "Dotsche". Ich weiß nicht wie ich das erklären soll.
Ich kannte damals schon von den Plattencovern etc meines Bruders Janis Joplin und Grace Slick!
Das waren Frauen!

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Ja, ich ahne,
was Sie meinen. Sich irgendwo in der Savanne den Knöchel verstauchen, mit schnippischem Schmollmund rumliegen und dann vom Wildhüter oder von Papa gerettet werden, der dem angreifenden Nashorn grad noch rechtzeitig eins mit dem Betäubungsgewehr verpasst. Halt noch sehr traditionell, das Rollenbild, aber in dem Alter hat mich das noch nicht über die Maßen gestört.

Janis Joplin fand ich übrigens weder optisch noch akustisch eine Riesenoffenbarung, vielleicht kam mir da die Gnade der späten Geburt in die Quere. Mein nächstälterer Bruder ist popkulturell von den Woodstock-Heroen noch deutlich stärker geprägt worden als meiner einer.

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Vielleicht noch das:
können Sie sich Paula mt 'nem Joint vorstellen?

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Gegenfrage:
Können Sie sich Catherine Hepburn oder Lauren Bacall vorstellen mit einem zusammengerollten Geldschein in der Nase oder einem ***-säuregetränkten Löschpapier auf der Zunge? In der Ära von Flipper und Daktari war die Tüten-Affinität doch überhaupt nicht mein Kriterium. Später habe ich selber ja so gut wie nichts ausgelassen auf diesem Sektor, aber zu Frauen, die mich dabei überflügeln, hatte ich nie einen dauerhaften Hang. Eher zu Pfarrers- oder Lehrertöchtern, die meinen Lastern gegenüber eine gewisse Milde an den Tag legen, diese aber nicht zwingend teilen müssen. ;-)

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Mary, Paula, Janis Joplin (igitt!), Tammy...man-o-man: das kann ja wohl nur mit dem jugendlichen, gleichwohl getrübten Blick einer anderen Epoche erklärt werden. Im Gegensatz zu Emma Peel: die wäre auch heutzutage noch...oha! Im übrigen kann man da mal sehen, wie die Zeit vergeht: während wir (Männer) optisch nahezu unverändert bleiben, werden die Schwärme unserer Kindheit erschreckend schnell alt: Blondie, Agnetha...Obwohl sich die Mädels von Banamarama ganz gut gehalten gehaben, wie ich letztens mal gesehen habe.

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Mark, zu Ihrer Gegenfrage: Sicher nicht! Aber ich sehe das im Kontext der Zeit. Und Daktari war eben 1966-69 !
Bis zu Löschpapier oder ähnlichem bin ich nie vorgedrungen. Da war ich glücklicherweise immer ein Angsthase.
Und nochmal zu JJ: ich stelle da nicht nur auf das Aussehen ab, sondern als Gesamtpersönlichkeit. So als Verkörperung des live fast love hard.
Lauren Bacall habe ich erst viel später entdeckt, als anfang der 1980er im Münchener Filmuseum eine Schwarze Serie Retrospeltive lief.

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Mit dem Kontext der Zeit 66-69
bin ich (Jahrgang 1963) nun mal nicht in Echtzeit konfrontiert gewesen. Sondern allenfalls mit Umweg über verzögerte und mehrfach zurückgeworfene Echos.

Und um das mal ganz hart zu sagen: Aus der Angsthasen-Perspektive, der sich selber nicht ernsthaft in die Gefahrenzone begeben würde kann man so einen Lebensentwurf à la "live fast, die young"natürlich mit wohligem Schauder bewundern. Für mich, der da mit etwas höherem Einsatz gespielt hat, stellt sich das Ganze freilich etwas anders (lies: profaner) dar, und wem in diesem ominösen Club 27 ich überhaupt das Weihrauchfass schwenken wollte, tja, da müsste ich lange überlegen.

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Ach ja...
...und zu was für dramatischen Ergebnissen der Welfrauentag führen kann, sieht man hier:
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/bild-schafft-das-nackte-seite-1-girl-ab-1.2747459
Jetzt muss man an der Kasse von der Tankstelle blättern...

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Die Schlagzeile
habe ich vorhin beim Bäcker auf dem Tresen gesehen und mir gedacht, ah, dann wird die Wichsvorlage wahrscheinlich irgendwo im Innenteil präsentiert (und womöglich mit noch weniger an). Tolle Wurst.

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Die Blödzeitung war ja gestern nur von Männern geschrieben - ich als Frau muss da sagen, dass ich es als sinnvoller empfände, wenn sie die Zeitung für den Tag komplett an Frauen übergeben hätten (ich wage zu behaupten, dass die Blöd-Redaktion nicht zur Mehrzahl aus Frauen besteht). Aber wir reden hier andererseits von der Zeitung mit den vier großen Buchstaben.

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"dass 99 von 100 Frauen egozentrische und charakterlose Drecksviecher vor dem Herrn, die jede Sekunde ihrer vergeudeten Existenz um sich selbst kreisen seien

Die Prozentzahl halte ich für zu hoch, aber generell teilen sich das beide Geschlechter.

An meinen Gatten ist das ebenso wie der Valentinstag oder der Muttertag vorbeigegangen. Businesss as usual könnte man sagen. Also ich putze den Fussboden, er bringt das Geld nach Hause. Und das ist auch gut so.

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