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Mittwoch, 13. Juli 2016
And I ride and I ride...
mark793, 13:32h
Heute morgen, als ich gerade mit der Brötchentüte vom Bäcker zurückkam, sprach mich der ca. 14jährige Sohn des Nachbarn an, er sei soeben zweieinhalb Kilometer Fahrrad gefahren. Nun war es offensichtlich, dass er dafür von mir irgendeine Art von Zuspruch erwartete, und ich bemühte mich, nicht allzu herablassend zu klingen, als ich sagte, "Sehr gut junger Mann, so fängt man an". Ich verkniff mir dabei den Hinweis, dass ich in dem Alter pro Tag knapp 40 km runterkurbelte, aber dass ich gestern zum Pommes essen nach Venlo geradelt bin, den Punkt musste ich dann doch machen.
Und das, wo ich meine gute Form der Frühjahrs-Eroica nicht in den trüben Sommer hinüberretten konnte. Aber ca. 100 Kilometer nach Venlo und zurück gehen eigentlich immer, zumal es da keine allzu großen Anstiege zu bewältigen gibt. Die Süchtelner Höhen sind genau richtig dimensioniert, um der Landschaft ein gewisses Maß an Abwechslung zu geben, ohne dass man sich zu sehr verausgaben müsste. Und das Grenzgebiet rund um die Krickenbecker Seen und die Venloer Heide ist mir sehr ans Herz gewachsen. In den Hügeln rund um Hinsbeck kommt stets sowas wie Urlaubsfeeling auf, da lümmeln die Kühe im Gras, und auf den kleinen Sträßlein durch die Felder rund um Burg Bocholt kann man schon mal völlig das Gefühl dafür verlieren, wo man gerade ist, wenn Landmarken wie der romanische Doppelkirchturm von Nettetal-Lobberich und der neugotische Spitzturm von Dornbusch nicht mehr im Blickfeld sind und sich die Sonne hinter Wolken versteckt (was sie in dieser Gegend fast immer tut, wenn ich da unterwegs bin).
Kollege Crispinus schrieb dieser Tage, so richtig vertraut werde ein Rad einem erst ab 200 Kilometer Streckenlänge. Für mich, der ich nicht so ein Langstrecken-Spezialist bin, liegt diese Marke eher bei 100, und die habe ich mit dem Chesini jetzt schon dreimal geknackt. Zu meiner großen Überraschung fährt sich Signore Chesini trotz größerer Überhöhung auf der langen Strecke etwas ermüdungsärmer als Monsieur Mercier, bei dem mir auf dieser Strecke zuletzt ein paar Mal die Hände eingeschlafen waren. Kurioserweise kann ich aber mit dem Franzosen dauerhaft größere Gänge treten als mit dem Italiener, den ich mehr auf dem kleinen Blatt und mit etwas höheren Trittfrequenzen fahre. Zum Teil hängt das sicher mit einer etwas anders verlaufenden Kettenlinie zusammen, aber wahrscheinlich spielt auch ein unterschiedlicher Sitzwinkel in Relation zur Tretlagerachse mit hinein. Beim Klettern macht das allerdings wenig Unterschied, da bietet der Franzose neuerdings mit dem 30er-Ritzel einen geringfügig komfortableren kleinsten Gang, beim Chesini ist derzeit bei 28 Ende Gelände.
Aber die Laufradsätze sind mit ihren 8fach-Kassetten ja jederzeit austauschbar, und so bin ich noch unentschlossen, welches der beiden Räder ich nehmen werde, wenn es Anfang September mit meinen Brüdern nach Badisch-Sibirien gehen soll.
Und das, wo ich meine gute Form der Frühjahrs-Eroica nicht in den trüben Sommer hinüberretten konnte. Aber ca. 100 Kilometer nach Venlo und zurück gehen eigentlich immer, zumal es da keine allzu großen Anstiege zu bewältigen gibt. Die Süchtelner Höhen sind genau richtig dimensioniert, um der Landschaft ein gewisses Maß an Abwechslung zu geben, ohne dass man sich zu sehr verausgaben müsste. Und das Grenzgebiet rund um die Krickenbecker Seen und die Venloer Heide ist mir sehr ans Herz gewachsen. In den Hügeln rund um Hinsbeck kommt stets sowas wie Urlaubsfeeling auf, da lümmeln die Kühe im Gras, und auf den kleinen Sträßlein durch die Felder rund um Burg Bocholt kann man schon mal völlig das Gefühl dafür verlieren, wo man gerade ist, wenn Landmarken wie der romanische Doppelkirchturm von Nettetal-Lobberich und der neugotische Spitzturm von Dornbusch nicht mehr im Blickfeld sind und sich die Sonne hinter Wolken versteckt (was sie in dieser Gegend fast immer tut, wenn ich da unterwegs bin).
Kollege Crispinus schrieb dieser Tage, so richtig vertraut werde ein Rad einem erst ab 200 Kilometer Streckenlänge. Für mich, der ich nicht so ein Langstrecken-Spezialist bin, liegt diese Marke eher bei 100, und die habe ich mit dem Chesini jetzt schon dreimal geknackt. Zu meiner großen Überraschung fährt sich Signore Chesini trotz größerer Überhöhung auf der langen Strecke etwas ermüdungsärmer als Monsieur Mercier, bei dem mir auf dieser Strecke zuletzt ein paar Mal die Hände eingeschlafen waren. Kurioserweise kann ich aber mit dem Franzosen dauerhaft größere Gänge treten als mit dem Italiener, den ich mehr auf dem kleinen Blatt und mit etwas höheren Trittfrequenzen fahre. Zum Teil hängt das sicher mit einer etwas anders verlaufenden Kettenlinie zusammen, aber wahrscheinlich spielt auch ein unterschiedlicher Sitzwinkel in Relation zur Tretlagerachse mit hinein. Beim Klettern macht das allerdings wenig Unterschied, da bietet der Franzose neuerdings mit dem 30er-Ritzel einen geringfügig komfortableren kleinsten Gang, beim Chesini ist derzeit bei 28 Ende Gelände.
Aber die Laufradsätze sind mit ihren 8fach-Kassetten ja jederzeit austauschbar, und so bin ich noch unentschlossen, welches der beiden Räder ich nehmen werde, wenn es Anfang September mit meinen Brüdern nach Badisch-Sibirien gehen soll.
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Dienstag, 5. Juli 2016
Devenir gris
mark793, 11:00h
Mal wieder einer dieser endlos grauen Sommer. Wenn das so weiter geht, hole ich mir eine Zehnerkarte fürs Solarium.
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Donnerstag, 30. Juni 2016
London calling
mark793, 11:07h
Ach, London. Mit einem Wort: Es war splendid! Nachgerade perfekt wäre es gewesen, hätte ich nicht eine Sommererkältung mitgeschleppt - und hätten wir am Sonntag abend den Rückflug nicht verpasst. Aber hey, nach anfänglicher Panik aufgrund der Aussicht, am Montag den Unterricht zu verpassen, hat sich mademoiselle793 sehr schnell damit ausgesöhnt, eine Nacht im Radisson Blu von Stanstedt zu verbringen.
Aber schön der Reihe nach: Die Ankunft am Freitag abend war aufgrund einer Verspätung bei Brianair (Name von der Redaktion geändert) kaum weniger chaotisch. Irgendwie haben wir es dann doch in die nette Unterkunft nahe Primrose Hill geschafft.
Den Samstag haben wir größtenteils auf dem Camden Lock Market verbummelt. Auch wenn sich der Ramschanteil (pseudo-originelle T-Shirts und unoriginale Sonnenbrillen) im Vergleich zu meinem vorigen Besuch dort enorm erhöht hat, gibt es immer noch genug Interessantes zu sehen. Und verhungern muss dort auch keiner, die Vielfalt an Fressbuden ist legendär.
Vor dem Treffen mit meiner Cousine und ihrer Familie an der Tate Modern flanierten wir am Südufer der Themse entlang. Der Andrang auf die Aussichtsplattform des neuen Tate-Anbaus war enorm, aber mit Beharrlichkeit und Geduld haben wir es dann doch hinaufgeschafft. Und der Ausblick ist wirklich sensationell:
Nachdem wir den ganzen Tag schon so viel gelaufen waren und das Zeitfenster für eine ausführliche Begehung der Tate Gallery eh zu knapp war, nutzten wir das Angebot von Cousinchen und Ehemann, in die member rooms mitzukommen, wo man als Tourist mit Einmal-Ticket nicht hinkommt. Anschließend gab es auf dem Heimweg einen richtig zünftigen englischen Regen, der uns klarmachte, warum dort so viele Menschen einen Regenschirm mit sich herumtragen.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Konfirmation von unserem englichen Gastkind A (ein Bild der Christuskirche und der anschließenden Feierlocation im noblen Royal Automobile Club in der Pall Mall findet sich in meinem Instakram). Auf der Fahrt von der Kirche in Knightsbridge nahe dem Harrods-Kaufhaus zum Clubhaus kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Stadtrundfahrt vorbei am Buckingham Palace und ein paar anderen bekannten hot spots.
Dann machten wir uns relativ spät auf die Socken Richtung Victoria Busbahnhof, von wo wir einen Shuttle nach Stanstedt gebucht hatten, und am Schalter, wo wir nachfragen mussten, weil uns die Buslinie nie ein Ticket oder auch nur einen Voucher geschickt hatte, hieß es dann, das werden Sie wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig schaffen. Wobei, der eine lange Stau auf der M 11 hätte uns noch nicht gekillt. Aber als der Verkehr dann nochmal stockte, weil unbedingt gegafft werden musste, wen es bei dem Unfall auf der Gegenspur alles geschrottet hat, das waren die paar Minuten, die uns letztlich fehlten, so dass wir den Koffer nicht mehr einchecken konnten, obwohl der Flieger noch 25 Minuten bis zum Start dastand.
Hmpf. Aber was soll ich sagen, es hat ja fast schon Tradition. Beim vorigen Aufenthalt vor über 20 Jahren hatten meine Damalige und ich auch schon den Rückflug verpasst, und der einzige Flug, den meine Frau bis dato verpasst hatte, war ebenfalls ein Rückflug aus London. Also Haken dran...
Aber schön der Reihe nach: Die Ankunft am Freitag abend war aufgrund einer Verspätung bei Brianair (Name von der Redaktion geändert) kaum weniger chaotisch. Irgendwie haben wir es dann doch in die nette Unterkunft nahe Primrose Hill geschafft.
Den Samstag haben wir größtenteils auf dem Camden Lock Market verbummelt. Auch wenn sich der Ramschanteil (pseudo-originelle T-Shirts und unoriginale Sonnenbrillen) im Vergleich zu meinem vorigen Besuch dort enorm erhöht hat, gibt es immer noch genug Interessantes zu sehen. Und verhungern muss dort auch keiner, die Vielfalt an Fressbuden ist legendär.
Vor dem Treffen mit meiner Cousine und ihrer Familie an der Tate Modern flanierten wir am Südufer der Themse entlang. Der Andrang auf die Aussichtsplattform des neuen Tate-Anbaus war enorm, aber mit Beharrlichkeit und Geduld haben wir es dann doch hinaufgeschafft. Und der Ausblick ist wirklich sensationell:
Nachdem wir den ganzen Tag schon so viel gelaufen waren und das Zeitfenster für eine ausführliche Begehung der Tate Gallery eh zu knapp war, nutzten wir das Angebot von Cousinchen und Ehemann, in die member rooms mitzukommen, wo man als Tourist mit Einmal-Ticket nicht hinkommt. Anschließend gab es auf dem Heimweg einen richtig zünftigen englischen Regen, der uns klarmachte, warum dort so viele Menschen einen Regenschirm mit sich herumtragen.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Konfirmation von unserem englichen Gastkind A (ein Bild der Christuskirche und der anschließenden Feierlocation im noblen Royal Automobile Club in der Pall Mall findet sich in meinem Instakram). Auf der Fahrt von der Kirche in Knightsbridge nahe dem Harrods-Kaufhaus zum Clubhaus kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Stadtrundfahrt vorbei am Buckingham Palace und ein paar anderen bekannten hot spots.
Dann machten wir uns relativ spät auf die Socken Richtung Victoria Busbahnhof, von wo wir einen Shuttle nach Stanstedt gebucht hatten, und am Schalter, wo wir nachfragen mussten, weil uns die Buslinie nie ein Ticket oder auch nur einen Voucher geschickt hatte, hieß es dann, das werden Sie wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig schaffen. Wobei, der eine lange Stau auf der M 11 hätte uns noch nicht gekillt. Aber als der Verkehr dann nochmal stockte, weil unbedingt gegafft werden musste, wen es bei dem Unfall auf der Gegenspur alles geschrottet hat, das waren die paar Minuten, die uns letztlich fehlten, so dass wir den Koffer nicht mehr einchecken konnten, obwohl der Flieger noch 25 Minuten bis zum Start dastand.
Hmpf. Aber was soll ich sagen, es hat ja fast schon Tradition. Beim vorigen Aufenthalt vor über 20 Jahren hatten meine Damalige und ich auch schon den Rückflug verpasst, und der einzige Flug, den meine Frau bis dato verpasst hatte, war ebenfalls ein Rückflug aus London. Also Haken dran...
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