Freitag, 15. Januar 2016
Desperate Houseman (34)
Ich hoffe, keine fremden Familiengeheimnisse auszuplaudern, wenn ich hier beiläufig erwähne, dass mademoiselle N., die Tochter von Frau Novemberregen, einen Furby hat. Mit diesem, nun ja, Geschöpf kam an Silvester leider auch mademoiselle793 in Kontakt, und ruckzuck war der "Haben will"-Virus auf Töchterlein übergesprungen. Ich hatte ja gehofft, das legt sich wieder, aber nun hat es eins von diesen Biestern tatsächlich in einem Karton von *m*z*n hierher geschafft. Und was soll ich sagen? Ich hasse dieses Ding inbrünstig von Minute 1 an: Ich ließ die vierte und letzte Batterie ins Fach schnappen, da machte das Vieh schon einen Aufstand und wackelte mit den Ohren, so dass ich kaum das Batteriefach in Ruhe wieder zuschrauben konnte. Mannmannmann, das glubschäugige Ding nölt und sabbelt und quiekt seitdem in einem fort, und vor dem geistigen Auge entwickle ich Phantasien, wie ich diesen künstlichen Fellball mittels einer Pumpgun von seinem Laberkrampf erlöse, die elektronische Quiekschnauze mit einem Vorschlaghammer zum Schweigen bringe oder diesen nutzlosen Batteriefresser mit einer Kanone dahin schieße, wo der Pfeffer wächst.

Ich sags Ihnen: Da macht man vielleicht was mit...

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Sonntag, 10. Januar 2016
Mal wieder am N-Punkt


Nachdem die beste aller Ehefrauen grade einen ziemlich massiven Um- und Aufräumfimmel hat (da muss wohl was in der Luft liegen), suchte ich heute mittag mein Heil in der Flucht. Wenn ich das Winterrad aus dem Keller wuchte, denke ich ja jedesmal, "boah, ist dieser Bock aus Bleirohren gelötet?" Nur um dann, wenn es mal rollt, wieder ganz erstaunt festzustellen, wie leichtfüßig sich das Rad doch vorwärts bewegen lässt - wenn man nicht gerade versucht, mit solchen Recken wie Aphro Child und Herrn Cut eine RTF im Expresstempo zu absolvieren.



Aber nein: Wintertraining, das würde auch ohne die nervige Einschränkung durch das Nierenleiden heißen, ein eher gemütliches Tempo zu fahren, nicht zu viel zu machen, zumal ich mich heute für die 7-9 Grad da draußen ohnehein ein bisschen zu dick eingepackt hatte.



Die erste Runde des Jahres führte mich nach Zons, wo man für 50 Cent die Turmwindmühle für ein paar Minuten in Bewegung setzen kann. Mit Blick auf eine aus Richtung Südwest herannahende Wolkenfront habe ich mir diesen Zeitvertreib aber verkniffen und mich gleich wieder auf den Rückweg gemacht.



Das war klug, denn als ich nach der Tour mein wohlverdientes Entspannungsbad einlaufen ließ, pladderte der Regen schon an die Badezimmerfenster. Ansonsten bleibt noch anzumerken, dass die Kultur-Kultur (Eckhard Henscheid lässt grüßen) auch immer absurdere Blüten treibt:



Ich warte ja grad darauf, dass demnächst ein Autoschrauber mit "Reparatur-Kultur" wirbt. Oder dass ein Rotlicht-Etablissement mit "Koitus-Kultur" auf Kundenfang geht.

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Freitag, 1. Januar 2016
Auf ein neues!


So, an das Jahr 2015 können wir jetzt also einen Haken dranmachen. Wer hier mitgelesen hat, weiß, dass es mich zur Jahresmitte hin ziemlich gebeutelt hat. Von daher kann ich meine Vorsätze für 2016 dahingehend zusammenfassen: weiterhin nicht unterkriegen lassen! Ich darf mich an dieser Stelle auch für den Zuspruch und die vielen guten Wünsche bedanken, die mich erreicht haben; ich bin fest davon überzeugt, dass diese positiven Energien, die Sie mir auf verschiedenen Wegen geschickt haben, meinen Kampf gegen die heimtückische Krankheit unterstützen. Andernfalls wäre ich wohl nicht schon nach drei von sechs projektierten Stoßtherapien mit der Chemo durch gewesen.

Wie es nun weitergeht, muss man sehen. Einerseits bin ich um jede Woche und jeden Monat froh, wo ich nicht zur Dialyse muss. Auf der anderen Seite könnte eine regelmäßige maschinelle Blutreinigung mein allgemeines Wohlbefinden noch deutlich steigern. Denn die unzureichende Nierenfunktion schwächt den Körper ganz erheblich und treibt auch den Blutdruck in die Höhe. Mit der Dialyse wäre das weitgehend kuriert, so dass ich auch sportlich wieder mehr Gas geben könnte. Aber zu welchem Preis? Die Vorstellung, mich dreimal die Woche für fünf Stunden an eine Apparatur anschließen zu müssen, finde ich ja eher mittelprickelnd. Aber wenn es notwendig sein sollte, mich dem zu unterziehen, werde ich damit nicht rumhadern, sondern versuchen, das Gute zu sehen und "das Beste draus zu machen", wie es sich meine leicht hypochondrische Tante Gertrud immer wieder vornimmt.

Ob es heuer klappt mit der Frühjahrs-Eroica und dem projektierten Ritt zum Signal de Botrange, kann ich im Moment nicht versprechen. Die kleine Toskana-Runde könnte ich im jetzigen Zustand wohl fahren (die Insel-Umrundung auf Gozo war etwa die gleiche Liga), aber ob ich das benötigte ärztliche Attest bekomme, weiß ich nicht. Der Weg auf den höchsten Berg Belgiens und zurück wäre mir im Moment auf dem jetzigen Fitness-Level zu weit für einen Tages-Ritt.

Es gibt da übrigens eine andere Tour, die ich mir fest vorgenommen habe und für die ich auch meine drei Brüder begeistern konnte: Wir wollen im Sommer mal von der hessischen Bergstraße, wo zwei meiner Brüder wohnen, nach Badisch Sibirien zur buckligen Verwandschaft radeln. Das haben wir von Mannheim aus 1977 und 1998 gemacht, und so wird es höchste Zeit für ein Revival. Vom LK Darmstadt-Dieburg aus erwarten uns knapp 100 Kilometer mit 600 Höhemetern, das kriege ich auch im angeschlagenen Zustand noch hin, wenn wir nicht zu sehr Tempo bolzen. Und da meine Brüder in den letzten Jahren nicht viel Rad gefahren sind, werden sie ohnhin noch bisschen was tun müssen bis dahin.

Ich freu mich darauf jedenfalls schon wie Bolle.

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